Über die Jahre habe ich oft mit schwierigen Pferden gearbeitet. Dabei saß ich häufiger auf durchgehenden Pferden als mir lieb ist und kenne dieses miese Gefühl der Hilflosigkeit nur zu gut.
Auch wenn Du ein braves, ruhiges Pferd hast, kann es Dir passieren, dass es erschrickt und durchgeht. Gerade die berühmten „Lebensversicherungs-Pferde“ finde ich hier am gefährlichsten – von ihnen erwartet man es am wenigsten und ist dann völlig unvorbereitet.
Im Idealfall merkst Du schon vorher, dass Dein Pferd gleich durchgehen könnte.
Es verkrampft sich, der Kopf geht nach oben, die Ohren nach vorne, es schnaubt und fixiert einen bestimmten Punkt.
Das ist der Zeitpunkt, an dem Du ruhig bleiben und Deinem Pferd Sicherheit vermitteln solltest – verkrampfe Dich keinesfalls, Atme normal und ruhig weiter.
Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass meine Yoga-Atemübungen mein Pferd im Null-Komma-Nichts beruhigen. Falls das nicht hilft steige ab, es ist keine Schande sein Pferd an brenzligen Situationen vorbeizuführen. Oft gibt es ihm mehr Sicherheit, wenn es sich Seite an Seite mit Dir den echten oder eingebildeten Monstern stellen kann.
Die ideale Lösung ist also, schon vorher zu merken, dass etwas nicht stimmt und das Verhalten Deines Pferdes zu unterbrechen.
Was aber, wenn es dazu schon zu spät ist?
Du hast gepennt und den richtigen Zeitpunkt verpasst, Dein Pferd schießt los und reagiert nicht mehr auf Dich. Oder Du reitest ein Pferd, was aus unerfindlichen Gründen durchgeht (siehe Schmerzen erkennen).
Die wichtigste „Erste-Hilfe-Maßnahme“ ist in jedem Fall Ruhe bewahren und überlegen, was Du machen kannst.
Auch wenn es schwerfällt. Danach kannst Du Folgendes ausprobieren:
- Ziehe auf keinen Fall an beiden Zügeln gleichzeitig, das bringt in den meisten Fällen absolut nichts und behindert Dein Pferd zusätzlich. Es reißt den Kopf hoch oder runter und achtet nicht mehr genug auf den Weg – Du willst doch nicht gemeinsam mit ihm stürzen?! Versuche es stattdessen mit halben Paraden und kurzem Annehmen eines Zügels, gleichzeitig schwer in den Sattel setzen.
- Viele Reiter (mich eingeschlossen) haben erstmal den Reflex sich etwas nach vorne zu neigen wenn das Pferd durchgeht – dadurch hat man das Gefühl man könnte besser das Gleichgewicht halten. Du solltest aber genau das Gegenteil machen: setze Dich schwer in den Sattel. Dadurch bremst Du Dein Pferd aus und gibst ihm ein vertrautes Signal zum Durchparieren.
- Wenn ein Hang in der Nähe ist (oder Du einen Weg kennst, der bergauf geht) lenke Dein Pferd dort hinauf. Die Anstrengung wird es einerseits verlangsamen, andererseits wird es wahrscheinlich wieder mehr auf Dich hören.
- Wenn du am Strand bist lenke Dein Pferd ins tiefere Wasser oder in die Dünen. Wasser und tiefer Sand machen das Vorankommen sehr anstrengend, Dein Pferd wird von selbst langsamer werden.
- Wenn Platz genug ist, lenke Dein Pferd auf eine große Volte – viele durchgehende Pferde reagieren immer noch auf seitwärtsgerichtete Zügelhilfen, auch wenn alles andere ignoriert wird. Mache die Volte mit der Zeit kleiner, Deinem Pferd bleibt dann nichts anderes übrig als langsamer zu werden. Wichtig hierbei ist, dass Du Dein Gewicht auf die Seite verlagerst, auf der Du die Volte reiten willst – und zwar schon bevor Du Dein Pferd herumlenkst. Einerseits warnst Du Dein Pferd damit vor, andererseits verhindert es, dass Du geradeaus weiterfliegst.
- Du kannst einen Biegestopp versuchen. Das solltest Du aber nur tun, wenn Du auf festem, nicht rutschigem Boden unterwegs bist und Dein Pferd noch nicht im Renntempo ist. Dazu greifst Du einen Zügel nahe am Gebiss und ziehst den Kopf Deines Pferdes herum. Auch hier gilt: verlagere Dein Gewicht schon vorher auf die Seite, auf die Du den Kopf Deines Pferdes ziehst. Hier musst Du Dich wirklich stark in die Kurve legen, damit Du nicht über die entgegengesetzte Schulter herunterfällst. Damit Du einen Biegestopp machen kannst, solltest Du das vorher mit Deinem Pferd üben. Dein Pferd soll sich daran gewöhnen, dass Du ab und an mal so bremst. Meine Pferde haben das nach kurzer Zeit so gut drauf, dass ich zum Durchparieren oft nur kurz an einem Zügel zupfen muss. Den Biegestopp solltest Du frühzeitig einsetzen, am Besten noch bevor es richtig im Galopp ist. Wenn Dein Pferd schon richtig Tempo aufgenommen hat wird er zu gefährlich, ihr könntet beide stürzen.
- Wenn zwei Pferde zusammen durchgehen, sollte natürlich jeder Reiter für sich versuchen durchzuparieren. Oft reicht es, wenn eines der Pferde langsamer wird, dass sich das Zweite dann auch beruhigt. Ihr könnt auch versuchen euch an einer Kreuzung zu trennen, das beendet das „Wettrennen“ zwischen den Pferden.
- Wenn keine Hindernisse, Straßen, Menschen oder Tiere im Weg sind lass Dein Pferd einfach laufen. Bleibe ruhig, rede mit ihm, setze Dich schwer in den Sattel und versuche ab und an mit halben Paraden zu ihm durchzudringen. Es wird sich früher oder später beruhigen und Dir wieder zuhören.
- Dein Pferd rast unbremsbar auf eine Straße oder Zaun zu? Du hast alles versucht und nichts klappt? Springe an einer möglichst ungefährlichen Stelle ab (keine Steine, Beton, Bäume oder ähnliches an dem Du Dich schwer verletzen könntest – siehe auch mein Artikel zum richtigen Fallen). Dein Leben ist das allerwichtigste! Und die meisten Pferde bleiben stehen, wenn der Reiter unten ist. (Ja, dieser Punkt wird kontrovers diskutiert. Aber ich persönlich springe lieber ab, als im vollen Galopp auf eine Straße zu reiten)
Checkliste beim durchgehenden Pferd:
- Ruhe bewahren
- Nicht verkrampfen und ruhig Atmen
- Schwer in den Sattel setzen
- Mit den Zügeln sanfte Verbindung zum Pferdemaul halten und mit halben Paraden die Aufmerksamkeit des Pferdes zurückgewinnen
- Große Volte reiten oder Biegestopp versuchen
- Pferd bergauf oder in tiefen Sand lenken
- Wenn nichts mehr geht: Abspringen
Nun weißt Du, was Du machen kannst, wenn Dein Pferd durchgeht. Besser ist es, das passiert erst gar nicht. Im nächsten Artikel erzähle ich Dir, warum Dein Pferd durchgeht und was Du schon vorher tun kannst um das zu verhindern.
Was sind Deine Erfahrungen mit durchgehenden Pferden? Hast Du eine andere Methode um ein durchgehendes Pferd zu stoppen? Ab in die Kommentare damit!
Hallo, mich haben viele dieser Taktiken schon vor so manchen Unheil bewahrt (auf verschiedensten Sorten von Pferden).
Ich habe eines dieser Ponys, das immer versucht mit dem vorderen Tier mitzuhalten und dabei gerne den Reiter ignoriert. Mit meiner Ausreitpartnerin habe ich eine ganz eigene Methode entwickelt mein durchgehendes Pony zu bremsen.
Normal galoppiere ich mit ihm nicht in der Gruppe. Wenn, dann wird NACHEINANDER eine Strecke galoppiert. Normal ist es dann kein Problem ihn anzugaloppieren und in einem kontrollierten Tempo zu halten. Sollte es doch einmal passieren dass er durchgeht, dann wird er so schlagartig hart und steif und man kann wirklich nichts mehr durch Reiterhilfen ändern.
Galoppiert also meine Mitreiterin vor mir (wir achten gegenseitig aufn uns, d.h. sie schaut auch mal zurück) und mein Pony brennt durch, dann gebe ich ihr ein Zeichen, das sie Ihr Pferd an die Seite lenkt und anhält. Ich als Reiterin muss nichts weiter tun als oben zu bleiben und an meiner Mitreiterin vorbei zu rennen….sofort bremst mein Pony ab (so das ich oben bleibe) und ist ein kleiner Engel, als wäre nie etwas gewesen.
Allerdings funktioniert das wirklich nur gut, wenn das vordere Pferde gelernt hat, nie mit dem anderen los zu rennen.
Mein Pony ist ein super Verlasspferd im Gelände, bis auf den Galopp, da ist wirklich vorsicht geboten.
Alleine mit ihm im Gelände kann man alles machen, in jeder Situation ist er händelbar und galoppiert super. In der Gruppe wird es gefährlich. Wenn man diese Sache beachtet, vergeht auch die Angst vor einem unkontrollierbaren Pferd 😉
Vielleicht hilft diese Variante ja dem ein oder anderen 🙂
LG Moni
Hi Moni,
vielen Dank, dass du diesen tollen Tipp mit uns teilst!
Schön, dass du so eine super Mitreiterin hast, das ist echt viel wert. Ich bin auch immer froh, wenn ich weiß, dass die Anderen ihre Pferde im Griff haben, dann muss man sich beim durchgehenden Pferd wenigstens keine Sorgen um die Mitreiter machen 😉
Ich finde es toll, dass du einen guten Weg gefunden hast mit der Situation umzugehen. Ich kenne genug Leute die sich in sowas dann richtig reinsteigern und das Problem immer schlimmer machen.
LG Christina
Hallo Christina,
Ich fand deinen Artikel sehr gut.
Mein 21 jähriger Hannoveraner Wallach namens Marti ist leider ein sehr spezieller Fall bei dem nichts hilft. Wenn er rennt dann rennt er und das so lange bis er beschließt durchzuparieren.
Er beißt sich auf dem Gebiss fest
nimmt den Kopf hoch und gibt hackengas. Er reagiert dann weder auf Zügel, Schenkel, Gewicht oder Stimme. Er schaltet auf durchzug und rennt.
Er läuft auch nicht aus Angst oder Panik, er hat einfach nur Spaß am laufen. Er ist ein echter charakterkopf aber es ist mir zu gefährlich wenn er ohne kontrolle einfach losrennt.
Ich habe bereits durch Sattler, Tierarzt und osteopath abklären lassen ob etwas mit ihm oder der Ausrüstung nicht in Ordnung ist aber es wurde nichts gefunden.
Das einzige was ich noch nicht probiert habe ist eine Kandare, aber diese möchte ich eigentlich nicht verwenden, weil er ja ansonsten immer sehr artig ist und auf seinen Reiter aufpasst.
Aber ich habe keine Idee mehr wie ich mir eine „Bremse einbauen“ kann.
Leider ist meine Alternative zum ausreiten ihn gar nicht mehr zu reiten da wir weder Halle noch einen Platz haben.
Falls du oder sonst irgendjemand eine Idee haben was ich noch probieren könnte wäre ich sehr dankbar diese zu hören.
Ich hab den dicken zwar lieb und will ihn unter keinen Umständen stehen lassen, aber so wie es jetzt immer läuft ist es mir zu gefährlich. Sowohl für uns zwei als auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Ich würde mich über Ideen und Anregungen freuen
Lg mel
Hallo Mel,
wie sieht’s denn aus mit einem Biegestopp? Sobald du merkst, dass er kurz davor ist außer Kontrolle zu geraten biegst du ihn zum Stopp. Meine Reitbeteiligung neigt auch dazu loszudüsen. Bei ihr fange ich schon im Stand an: wenn sie von selbst losläuft (das ist nichts anderes als Durchgehen, außer Kontrolle sein, im Stand) biege ich sie zum Stopp. Erst wenn sie stehen bleibt und auf mein Kommando wartet reite ich an. Wird der Schritt zu schnell und sie verspannt sich biege ich sie zum Stopp. Erst wenn der Schritt gut ist kommt der Trab. Wird der zu schnell und spannig biege ich sie zum Stopp oder zum Schritt. Wichtig ist, das sie sich entspannt, erst dann probiere ich es wieder mit der nächsthöheren Gangart. Wenn ich mich so „von unten nach oben“ durch die Gangarten reite habe ich im Galopp oft gar keine (oder nur noch sehr kleine) Probleme mehr. Vielleicht ist das ja einen Versuch wert… Kandare würde ich eher nicht benutzen, manche Pferde rennen durch den zusätzlichen Schmerz nur noch mehr, oder sie gewöhnen sich dran und stumpfen ab.
Ansonsten ist es natürlich so gut wie unmöglich per Ferndiagnose, ohne euch zu kennen, passende Tipps zu geben 😉
Ich finde es übrigens toll, dass dir deine und seine Sicherheit (und die anderer Leute) so wichtig ist!
Liebe Grüße,
Christina
Hallo!
Meine Arabermixstute ist eine total selbstbewußte in sich ruhende weiße Maus. Wir reiten seit 5 Jahren im Gelände. Sie ist super temperamentvoll. Ich kann sie am langen Zügel durch die Gegend reiten. Trecker, Baumaschinen usw. sind für sie Altag. Aber wenn es ans Gallopieren geht, wird sie richtig wach. Sie ist immer sehr flott im Schritt und Trab unterwegs, aber der Gallop ist ihr Zuckerstückchen. Bis jetzt habe ich sie im Gallop immer unter Kontrolle gehabt. Also wenn sie abgeschossen ist, oder sich im Gallop gesteigert hat, konnte ich sie wenigsten durchparieren. Seit ein paar Monaten sitz ich auf ihr wie doof. Wir wollen gallopieren, und sie verfällt in Raserei. Nichts neues, aber ich kann sie nicht mehr durchparieren wie sonst immer. Ich habe schon wochenlang überlegt, ob sich irgendwas verändert hat, aber es gibt da nichts, was ich wüßte. Wie gesagt, „durchgegangen“ ist sie schon immer mal, aber ich konnte sie immer durchparieren, bis vor ein/zwei Monaten. Der Frühling ist immer ihre Rennzeit, aber ich habe absolut keine Einwirkung mehr. Ich wechsel (von Anfang an) immer mal das Gebiss, damit sie immer mal neue Impulse bekommt. Beide Gebisse habe ich schon von Anfang an, und sie lief immer super damit.
Ich bin zum Glück keine ängstliche Reiterin. Ich setz mich in so einer Situation richtig rein, und versuche sie mit Paraden und/oder annehmen loslassen wieder unter Kontrolle zu bringen, aber es klappt absolut nicht mehr. Das war von heute auf morgen so. Ich möchte das nicht einfach so hinnehmen, denn es kann uns ja auch mal jemand entgegen kommen (Fahrrad, Mensch mit Hund, Fahrzeug, …). Also, sie geht nur durch, wenn ich sie gallopieren lasse. Wenn sie im Schritt ist, kann ich sie dann gleich stoppen wenn sie losrennen will. Aber gallopieren wir dann mal, ist es vorbei mit Kontrolle. Hat jemand einen Tipp für mich?
Gruß Anja
Huhu Anja,
schau mal meine Antwort auf Mels Kommentar (der ist so ähnlich), die könnte bei dir auch passen:
Wie sieht’s denn aus mit einem Biegestopp? Sobald du merkst, dass er kurz davor ist außer Kontrolle zu geraten biegst du ihn zum Stopp. Meine Reitbeteiligung neigt auch dazu loszudüsen. Bei ihr fange ich schon im Stand an: wenn sie von selbst losläuft (das ist nichts anderes als Durchgehen, außer Kontrolle sein, im Stand) biege ich sie zum Stopp. Erst wenn sie stehen bleibt und auf mein Kommando wartet reite ich an. Wird der Schritt zu schnell und sie verspannt sich biege ich sie zum Stopp. Erst wenn der Schritt gut ist kommt der Trab. Wird der zu schnell und spannig biege ich sie zum Stopp oder zum Schritt. Wichtig ist, das sie sich entspannt, erst dann probiere ich es wieder mit der nächsthöheren Gangart. Wenn ich mich so „von unten nach oben“ durch die Gangarten reite habe ich im Galopp oft gar keine (oder nur noch sehr kleine) Probleme mehr.
Wie schon erwähnt ist so eine Ferndiagnose immer schwierig. Aber bei meiner Reitbeteiligung hat das ganz gut geholfen, sie ist mir auch immer nur im Galopp abgedüst, aber wenn ich mal genau drauf geachtet habe hat sich das schon in den langsameren Gangarten abgezeichnet.
Liebe Grüße,
Christina
Hallo zusammen
Meine supertolle mutige Island Stute hat auch hie und da die Tendenz, ihre Vorliebe für den Rennpass oder Galopp durchzusetzen. Ich übe mit ihr seit ich sie habe (5 Jahre) das Kommando STEH in jeder Situation, sei es beim Spazieren, bei der Bodenarbeit, beim Aufsitzen, beim Reiten….. mit Belohnung. Auch sonst hört sie toll auf die Stimme mit den verschiedenen `Kommandos` und wird auch bei den wichtigsten mit Leckerlis belohnt. In allen Fällen, wo sie dann mal losgedüst ist, konnte ich sie nur noch mit der Stimme zu sich (uns) holen, ohne Zügelzug und sonstiges, aber nur, weil wir dies auch sonst immer üben (laaaangsam, Scheeeritt, steeehhh….)
Uns hat dies viel geholfen, da unser Reitgebiet einen richtig langen Bremsweg einfach nicht zulässt…
Hallo Rita,
das ist ein absolut toller Tipp, vielen Dank!
Meine letzte Reitbeteiligung hatte gelernt auf Pfeifen durchzuparieren, solche Kommandos sind einfach unheimlich praktisch.
Ich freue mich übrigens immer wie Bolle wenn hier Isi-Reiter kommentieren, bin ja auch schon seit vielen Jahren in die tollen Ponys verliebt 😀
Liebe Grüße!
Sehr gut ge-, bzw. beschrieben!
Man neigt wirklich dazu, vielleicht auch instinktiv, erstmal „mitzuflüchten“ und das Tier in seiner Absicht zu bestärken.
Man sollte hingegen ruhig bleiben, IMMER und ÜBERALL darauf vorbereitet sein, daß das Pferd oder Pony durchgehen könnte und sich in Bruchteilen von Sekunden zurechtüberlegen, wie das Ganze ausgehen soll. Einfach denken, was passieren soll und nicht, was alles passieren könnte, usw.
Pferd soll „da und da“ anhalten und durchparieren!
Zeitgleich muß man das Umfeld mit den Gefahren ein- und abschätzen, denn der Reiter ist für das Pferd verantworlich, das er durch den Straßenverkehr führt und leitet!
Hab auch schon beides erlebt:
durchgehendes junges Pony im Straßenverkehr mit LKWs ohne Zugang und die „Lebensversicherung“s-Rakete.
Beim jungen Pony eine Situation, mit der man vielleicht eher rechnet, als bei einer sogenannten „Lebensversicherung“ mit vier Hufen!
Oberstes Gebot im Umgang mit Pferden / Lebewesen ist wirklich die Achtsamkeit.
Schön gesagt Finja!
Die innere Einstellung macht unheimlich viel aus… Und Achtsamkeit ist in allen Bereichen des Lebens wichtig =)
Ich persönlich finde die Lebensversicherungs-Pferde gefährlicher – eben weil man dazu neigt nicht mehr achtsam zu sein.
Klingt in der Theorie wirklich super, vielen Dank für diesen Beitrag! Aber wenn es dann wirklich soweit ist, ist es meist einfach…sehr schwer! Mir passierts immer, dass ich dann gar nichts mehr mitkriege, zuerst krieg ich total Angst („Omg das Pferd und ich werden sterben!!) Und dann..merk ich einfach nix mehr, mein Kopf schaltet ab und ich versuch einfach nur noch, nicht runterzufallen! Sich schwer machen, wird da ein bisschen schwierig 🙂 Aber wie auch schon einige Andere erwähnt haben, ist es leichter in einer Gruppe zu reiten! Wenn die anderen Pferde ruhig bleiben, habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das Pferd sich dann eher beruhigt! Trotzdem vielen Dank, für diesen weiteren hilfreichen Beitrag^^
Hallo Cora,
da hast du natürlich recht, wenn man in Stresssituationen „abschaltet“ ist es schwer das Beschriebene umzusetzen. Aber vielleicht kommt es dir dann beim nächsten Mal (hoffen wir mal, dass es kein nächstes Mal gibt), dann doch wieder in den Kopf, wer weiß =)
Liebe Grüße,
Christina
Hallo,
mein Isi ist eigentlich kein Durchgänger. Wenn er sich mal erschrickt dann ist es bisher immer bei ein paar Hüpfern geblieben. Wenn er Angst hat ist er eigentlich immer trotzdem ansprechbar.
Mein Problem geht dann los, wenn sein Pony-Dickkopf durchkommt.
Zu einem anderem Wallach aus unserer Haltergemeinschaft hat er ein ziemlich starkes „Konkurenzverhältnis“.
Wenn wir zusammen ausreiten und traben oder galoppieren wollen schaltet mein Pony komplett ab und hat nur noch im Sinn sich um Himmels willen nicht von dem anderen abhängen zu lassen. Im Schritt ist noch alles undramatisch.
Wenn wir aber gemeinsam galoppieren bin ich für mein Pferd nur noch Beifahrer.
Vor allem weil der andere eine richtige Rennsemmel und auch ein kleiner Nervositäts- oder Angstdurchgänger ist, ist das für uns dann manchmal schon richtig gefährlich gewesen.
Schon wenn wir an eine Wiese kommen auf der eventuell galoppiert werden könnte, wird der andere nervös und meiner denkt „hier geht gleich was los, ich geh lieber schon mal in Stellung“
Wenn wir alleine ausreiten oder mit anderen Pferden gibt es das Problem nicht. Nur bei diesem einen Wallach. Ich übe zwar schon immer kräftig und ein bisschen besser ist es auch schon geworden, aber zu dem richtigen Durchbruch komme ich einfach nicht. Ich weiß nicht wie ich ihm verständlich machen kann, dass diese Wettrennen unnötig sind.
Hast du nicht ein paar Tipps für mich?
LG Melli
Hallo liebe Melli,
so eine Kombination ist immer schwierig. Etwas ähnliches hatte ich mit einer Reitbeteiligung auch mal. Die Besitzerin des zweiten Pferdes und ich haben dann immer gemeinsam geübt – sobald eines der Pferde auch nur ansatzweise zu schnell wurde haben wir konsequent durchpariert. Mit der Zeit hat das geholfen, da braucht man aber einen langen Atem (und der Reiter des zweiten Pferdes muss natürlich bereit sein mitzumachen).
Was ihr auch noch probieren könnt ist eure Position beim Traben: wenn deiner sich nicht abhängen lassen will dann lass ihn doch mal vorne laufen und den anderen dann mit etwas Abstand hinterher – hat bei mir mit diversen Pferden auch schon geklappt.
Ansonsten könntest du noch versuchen ein „Bremskommando“ zu trainieren, z.B. Pfeifen. Also immer wenn du pfeifst soll dein Pony langsamer werden. Das kannst du z.B. trainieren, indem du pfeifst und sofort danach durchparierst (eventuell auch noch mit Leckerchen verstärken, aber aufpassen, dass er dann nicht anfängt Vollbremsungen zu machen). Das dann so lange, bis das Pfeifen alleine reicht. Manchmal kommen solche Kommandos durch, wenn alles Andere schon nicht mehr hilft (vor allem wenn das Pony weiß, dass evtl. ein Leckerchen drin ist ;-)).
Liebe Grüße,
Christina
Also Abspringen halte ich für eine äußerst gefährliche Idee – gab schon viele schlimme Verletzungen wegen sowas ! Geht meist nämlich nicht so harmlos aus als ein unvorhergesehener Sturz !
Also ich springe lieber ab, als mit meinem Pferd auf eine befahrene Straße zu rasen – einen Absprung überlebt man, den Zusammenstoß mit einem Auto eher nicht. Wer seinen Körper einigermaßen koordinieren kann und/oder so etwas schon einmal in einem Falltraining gelernt hat sollte sich auch bei einem Absprung nicht groß verletzen. Ich glaube zwischen Abspringen und Fallen ist kein so großer Unterschied – das Entscheidende ist die Fitness, Beweglichkeit und Koordination des Reiters.
Danke für deine Tipps, habe mich auch gerade mal durch die Komentare gelesen.
Kurz zu mir, bin ein junger Mann, der seit gut 1 Jahr reitet und heute ist mir das erste mal das Pferd durchgegangen. Ich konnte wirklich gar nix mehr machen, er machte dich und galoppierte vollgas. Dein Artikel hatte ich leider zu vor noch nicht gelesen. Ich entschied mich dann, als ich merkete das Pferd regiert gar nich mehr, abzuspringen.
So lenkte ich das Pferd auf eine Wiese und sprang kontrolliert ab.
Fazit: Mir und dem Pferd ist zum glück nichts passiert. Gott sei Dank, war das erste mal, dass ich vom Pferd flog.
Hallo Nicolas,
gut, dass euch nichts passiert ist! Anscheinend hast du da instinktiv die richtige Entscheidung getroffen.
Früher oder später passiert das auch den Besten mal, mach dir nichts draus 😉
Liebe Grüße,
Christina
Hallo 🙂 ich wollte nur kurz eine kleine Anmerkung da lassen und zwar ist es , ich kann es nur aus eigener Erfahrung meiner selbst und meiner Mitmenschen behaupten , oftmals viel gefährlicher die Situationen von oben zu klären als von unten .
Auch wenn es einem Pferd mehr Sicherheit gibt , sollte es immernoch nervös sein ist es für BEIDE viel gefährlicher . Wenn es wegspringt , zieht oder durchgeht hängt man am Zügel , liegt unterm Pferd oder bekommt Hufe ab . Von oben kann man viel besser auf das Pferd einwirken und wenn man nicht grade runter fällt kann man mit Schenkel zügel und Gewichtshilfe viel mehr erreichen , natürlich auch mit Stimme 🙂 als vom Boden aus. Der kleine Mensch hat von oben einen viel besseren Überblick und sieht eher die Dinge die das Pferd sieht als vom Boden aus , hier ist das Sichtfeld oft , auch durch das Pferd sehr eingeschränkt , außerdem kann es Grade bei grospferden danach zum durchgehen bzw scheitern beim aufsteigen kommen 🙂 Liebe Grüße ! Ist natürlich alles Pferd abhängig
Hallo Selina,
in deinem ersten Satz hat sich glaube ich ein Fehler eingeschlichen, du wolltest sicher schreiben, dass es gefährlicher ist, die Situation von unten zu klären 😉
Ich finde man kann das nur ganz schwer so allgemein sagen. Bei manchen Pferden wird es sicher so sein – anderen gibt es aber Sicherheit, wenn der Mensch neben ihnen ist und die Situation kann so deeskaliert werden. Ich versuche ein durchgehendes Pferd in der Regel auch von oben zu beruhigen. Abspringen tue ich tatsächlich nur, wenn es wirklich nicht anders geht und die Situation andernfalls zu gefährlich wird (wie im Artikel geschrieben).
Liebe Grüße,
Christina
Hi
Ich habe auch eine etwas spezielleren Fall. Ich habe eine Reitbeteiligung auf einem Lusitano- Mix mit viel Vollblutanteil. Auf dem Platz und in der Halle ist er oft etwas zügig, aber kontrolliert. das Tempo bessert sich aber zurzeit stark. Nur unser Handicap: Sueno ist halbblind. Im Gelände ist er ein Durchgänger. sobald wir galoppieren wollen geht er los. vor allem will er immer erster sein. Nur, selbst wenn unser Ausreitpartner durch pariert. Er rennt. und das von Anfang an in einem so schnellen Tempo, dass der Biegestopp nicht in Frage kommt. Ich bin kein ängstlicher Reiter und bleibe in solchen Situationen meistens sehr ruhig. Ich bin auch schon etliche Male wenn etwas gar nicht ging abgestiegen, aber das ist ja nicht die Lösung. Zum Voltenreiten sind unsere Wege leider zu schmal, und unser Tempo zu schnell, außerdem achtet er nicht mehr auf seine Füße, wenn er rennt. deshalb möchte ich nicht riskieren dass er ein bisschen zu groß läuft und dann in den Graben.Es geht inzwischen auf Wegen direkt vom Hof weg. Nach Hause ist es dafür umso stärker. Die Möglichkeit ihn vorher auszupowern habe ich leider auch nicht, da er rassebedingt eine mega Kondition hat…
Ich bin inzwischen ratlos, da er auf dem Platz nie unkontolliert wird und ich ein Zeichen fürs stehen hab, und an der Hand im Gelände brav wie ein Lamm ist. Auf das Stehenbleibenzeichen reagiert er im Gelände beim Durchgehen übrigens null.
Ich hoffe, dass ich nicht zu durcheinander geschrieben habe und mir jemand helfen kann
LG Sarah
Hallo liebe Sarah,
das ist ja wirklich eine ungünstige Kombination… So ganz ohne euch beide zu kennen und zu sehen fällt es mir schwer eine Lösung zu finden. Man muss immer individuell schauen, was man macht. Was sagt denn die Besitzerin dazu? Vielleicht gibt es ja auch mal die Möglichkeit sich professionelle Hilfe vor Ort zu suchen.
Liebe Grüße,
Christina
Toller Artikel! Nur wäre es besser gewesen, wenn ich den gestern schon gelesen hätte…
Ups, ist dir dein Pferd durchgegangen? Hoffentlich nichts passiert!
Hallo,
Heute waren wir zu dritt im Gelände unterwegs. Ich bin eine recht erfahrene Reiterin und die andere Reitschülerin ist auch nicht gerade eine Anfängerin (Bin selten mit ihr unterwegs weil ich meistens alleine mit der Reitlehrerin ausreiten gehe). Es ging eigentlich alles super, bis wir zu einer Stelle kamen, bei der wir hintereinander gehen mussten. Die Strecke die wir gingen war soweit ich weiss eine der Galoppstrecken (wir galoppieren aber absichtlich nicht immer durch, dass sich die Pferde nicht daran gewöhnen). Ich war an der Spitze und musste langsam Traben. Das Pferd welches die andere Reitschülerin hatte, ist eines, welches immer an der Spitze gehen will. Irgendwann überholte sie mich, weil sie das Pferd nicht zurückhalten konnte. Sie war dann genau vor mir eingespurt. Ich weiss nicht mehr genau, ob es mein Pferd oder ihres war, welches in den Galopp ging. (Meinem Pferd hat es dann auch nicht mehr gepasst, dass es überholt wurde.) Ich habe die Energie gespürt, kurz bevor sie uns weggerannt sind. Hätte ich vielleicht gerade in diesem Moment eine Wende machen sollen? Ich war eigentlich recht entspannt (habe leider aber allgemein viel Körperspannung). Dann gings los. Ich habe versucht, sie nicht mit den Zügeln zu halten, hatte aber gerade eine Blockade und habe nicht einzeln Zügel angenommen und gelöst. Ich habe auch versucht, das Gewicht nach hinten zu bringen. Kurz hatte ich das Gefühl, dass sie langsamer wurde aber das Pferd vorne hat einen weiteren Schub bekommen und dann ist meines auch weitergerannt. Ich wusste echt nicht mehr was machen. Wir können von Glück reden, dass nichts weiter geschehen ist, weil der Hund zwischen uns mitgerannt war und wir auch noch durch eine Abzweigung galoppiert waren. (Hätte ja auch ein Fahrrad kommen können). Ich habe versucht, mich zu entspannen aber irgendwie ist das für mich in einem solchen Schockmoment fast unmöglich. Wir mussten dann dieselbe Strecke nochmals im Schritt zurückreiten. Nicht das sie das jedes Mal machen. Ich habe ja gesehen, dass sie mich überholen würde, habe aber nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet. Ich dachte eher, dass sie im Trab bleiben würde, da das Pferd, welches ich geritten habe eigentlich nicht so der renner Typ ist. Was hätte ich vorher tun können oder speziell während dem Wettrennen? Als die Reitschülerin vor mir durchparieren konnte, war auch mein Pferd wieder kontrollierbar. Ich muss gestehen, dass ich nicht die beste Reiterin bin und ich auch sicherlich nicht alles richtig gmacht habe. Wie bringt ihr ein Pferd dazu, nicht dem vorderen Pferd zu folgen sondern auf euch zu reagieren? Es war ja auch nicht so, dass sie aus Panik losgerannt sind sondern ein Wettrennen gemacht haben. Mir macht das zu schaffen, dass ich mein Pferd nicht mehr unter Kontrolle hatte.
Lg und danke für all eure Tips. Ich werde versuchen das nächste Mal, was hoffentlich nicht passieren wird, besser zu reagieren
Hallo liebe Bianca,
genau so eine Situation hatte ich auch schon ein paar Mal. Ich lenke das Pferd tatsächlich sofort in einen Biegestopp wenn ich merke, dass es sich zum Losrennen bereit macht (die „Energie“, wie du schreibst, spürt man dann). Lieber einmal unnötig gebremst, als dass sie sofort auf und davon sind. Wenn die Pferde erst mal im Rennen sind und eine gewisse Geschwindigkeit erreicht haben kann man tatsächlich nicht mehr viel machen. Ich versuche dann weiter mit halben Paraden durchzukommen (wichtig ist, immer wieder nachzugeben), das Pferd etwas zu stellen, vielleicht an einer Weggabelung eine andere Richtung einschlagen als der andere Reiter um das Wettrennen zu unterbrechen…
Liebe Grüße,
Christina
Meine Freundin und ich gehen gerne mal ausreiten …
Allerdings War es dann letztens endlich soweit, dass beide durchgegangen sind…
Besser gesagtein Wettrennen ,
aber ich habe das Problem, dass mein Pferd sich durchs anwenden nicht durchprobieren lässt.
In Gegenteil er rennt nur noch schneller
Was sollich dann tun?
Hallo Amelie,
das ist so aus der Ferne und ohne dein Pferd zu kennen natürlich schwer zu beurteilen. Ich würde versuchen an der nächsten Kreuzung einen anderen Weg zu reiten als deine Mitreiterin und das Wettrennen so zu beenden.
Idealerweise lasst ihr es aber erst gar nicht so weit kommen. Also von Anfang an kontrolliert und langsam galoppieren (evtl. hintereinander) und sofort durchparieren, wenn es sich hochschaukelt. Wenn das nicht geht vielleicht mal eine Weile auf’s Galoppieren verzichten. Wenn die Pferde sich kennen und das mit dem Wetrennen oft genug gemacht haben, ist es schwer die Gewohnheit zu durchbrechen…
Liebe Grüße,
Christina
Hallo! 🙂
Ich habe vor einiger Zeit etwas unglaublich dummes gemacht, und damit meine ich WIRKLICH DUMM. Mein Isi (den ich damals knapp eine Woche kannte) ist so ein Lebensversicherung – Pferd. Hat vor nichts Angst und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Gut, da ich erst kurz an dem Stall war hatten wir weder Sattel noch Zaumzeug, Gebiss, Zügel etc. Die Stallbesitzerin hat uns immer alles ausgeliehen, nur hatte sie an diesem Tag Unterricht und ich (… war soooo blöd) bin eben ohne Sattel (er hatte viel Rückenmuskulatur) mit diesem Todbraven Pferd ins Gelände gegangen. (Der Platz war besetzt) Ich bin ihn das dritte mal überhaupt geritten. Auf dem Weg nach draußen ging alles gut und der Hofhund musste mal, darum ist er uns einfach gefolgt „Gassi reiten“ gehen. Wir konnten sogar galloppieren (ich kann es nicht oft genug wiederholen: Es war sehr unverantwortungsbewusst und gefährlich von mir aus) Am Ende des Weges drehten wir um und trotteten zurück. Naja dann bin ich auf die blöde Idee gekommen zu galoppieren, erst ging alles super doch er steigerte sich immer mehr und mehr hinein und irgendwann war er nicht mehr zu stoppen (Also Renngallopp(Der Hund hechtete voraus er kann es also nicht gewesen sein der ihm „gejagt“ haben könnte) Es war ein Schotter weg, auf der einen Seite Wasser, auf der anderen eine Felswand. Volten reiten wäre eher ungeschickt 😉 ich zog an beiden Zügeln (bedauerlicherweise wie ich ja jetzt nach dem Artikel weiß) doch da ich recht leicht bin (Oh Wunder ich bin noch ein Kind. Ein kleines dummes Kind. Wer könnte sonst auf eine so blöde Idee kommen…) und der Pferderücken rutschig, rutschte ich einfach nach vorne und schon bald saß ich auf dem hinteren teil des Halses eines auf einer öffentlichen Straße galloppierendem Isländer der durch eine komplett hirnlose 13 – Jährige nun den Weg immer weiter entlang galloppierte. (Durch die Gewichtsverlagerung vorne denke ich dass er dadurch so gestürmt bin, er ist also eigentlich gar nicht richtig durchgegangen ich wär 100% alles selbst Schuld und bin mir dessen auch bewusst) Auf dem Weg bin ich auch einmal einem Auto begegnet(es fahren dort nur SEHR selten Autos) also hatte ich auch davor Angst. Um eine Kurve gerast, begegnete ich einer Familie mit kleinen Kindern, die sahen geschockt aus als ich an ihnen vorbeipreschte, sie taten mir auch unendlich leid, aber ich war eben sehr, sehr dumm… (Im Nachhinein bin ich froh dass sie mich nicht angezeigt haben…) Nun war es zuviel dachte ich mir, ich brachte ja auch noch andere in Gefahr… Ich ritt (oder klammerte mich fest, besser gesagt) über eine Brücke und wendete den Biegestopp an (der mir bis jetzt nur als „One – Rein Stop“ begegnet ist. Ich wusste nicht das es gefährlich war das im Renngallopp zu machen.)Er parierte in Trab und ich machte mich gerade bereit abzuspringen, er wurde langsamer und ich sprang ab. Ich hatte ihm das Gebiss komplett durch den Mund gezogen. Ich war schockiert und untersuchte sofort grob seinen Mund und hatte ein unendlich schlechtes Gewissen. Wir spazierten nachhause (ich zitternd) und ich probierte direkt wieder hochzukommen doch dann ließ ich es schlauerweise doch sein da er sofort losttrabte bevor ich richtig drauf war. Ich kam zum Glück mit dem Schrecken davon und es hätten unglaublich viele Dinge schief laufen können. Jetzt weiß ich es besser und denke über alles was ich mache lieber 2 Mal nach. Dem Pferd ist übrigens weder körperlich noch mental was passiert. Zum Glück. Ich war sehr unvernünftig und weiß das das nie hätte passieren dürfen doch heute weiß ich besser und zum Glück ist nichts passiert ausser das ich einen halben Herzinfarkt vor Sorge um das Getier bekommen habe.
Føniks geht es jetzt super (ich habe mir glücklicherweise ein neues Hirn besorgt)
Viele Grüße von uns
Ohjeee, da hast du echt Glück gehabt, gut, dass nichts passiert ist!
Aber ach, was ich so alles mit 13 getrieben habe erzähle ich jetzt hier lieber nicht, da hatte ich mindestens genauso wenig Hirn wie du ;-P
Also mach dir nix draus, Hauptsache niemandem ist etwas passiert und du hast draus gelernt! Manchmal muss man solche Erfahrungen machen, damit es einem nicht wieder passiert 😉
Liebe Grüße und weiter viel Spaß mit deinem Føniks (schöner Name übrigens!),
Christina
Ich hatte da mal ein sehr flottes, braves Ausreitpferd (Schulpferd).
Der Jeremy, Rasse unbekannt, war mal mit mir in bekannter Umgebung ausreiten.
Obwohl ich sehr ungerne ausreite – wegen schlechten Erfahrungen – gab er und die Begleitung mir die nötige Sicherheit und ich dann auch ihm.
Irgendwo „da vorne“ kommen Hunde, sagte ich meiner Ausreitbegleitung. Die bellen sofort los, wenn sie was hören. Da erschrecken sich die meisten Pferde. Auch Jeremy. Er ist ein paar Schritte ins Feld gerannt. Keine Ahnung ob es Galopp oder Trab war. Ich war jedenfalls so in Gedanken, dass ich spät realisiert hatte, dass er kurz erschrocken ist. Daher konnte ich mich auch nicht in den bekannten „Angstsitz“ begeben. Also diese nach vorne fallen, klammern etc. Dadurch hat er sich sofort wieder beruhigt. Bin nämlich vor lauter Gedanken trotzdem ganz normal gesessen.
Es ist also ein Vorteil wenn man gar nicht mitbekommt, dass das Pferd erschrickt und man sich selbst daher nicht verkrampft. xD
Ja, die eigene Haltung (und selbst ruhig zu bleiben) macht da wirklich viel aus. Wobei es natürlich schon meistens eher von Vorteil ist, wenn man nicht zu verträumt auf dem Pferd sitzt – dann kann man so einen Durchgeher nämlich auch direkt im Anfang unterbrechen 😉
Toller Artikel! Ich kenne das Gefühl dieser Hilflosigkeit nur zu gut und zumindest im Ansatz zu wissen, was man tun kann, wenn es wirklich so weit sein sollte hilft vielen Reitern mit Sicherheit weiter!
Ich bin, wie oben erwähnt, vor einiger Zeit dieser Situation auch begegnet. Und das auf der Suche nach einer RB. Ich selbst bin eher die bedachtere Reiterin. Auch wenn ich voltigiert habe. Viele verstehen da leider nicht immer meine Vorsicht. Scheint das Klischee eines Voltigierers und dessen selbstverständlichen Unerschrockenheit anscheinend mit sich zu bringen *lach*. Nunja. Das Pferd an sich zuckersüß und eben „ne Lebensversicherung schlechthin auf dem auch kleine Kinder, die ja gar nicht reiten können, reiten“: So die Aussage der Besitzerin. Ich habe mir dabei nicht viel gedacht. Das erste Probereiten verlief super und beim zweiten Mal war die Besitzerin eben nicht mehr anwesend sowie ich mit einem wildfremden Pferd alleine in einer unbekannten Halle ritt (wohlgemerkt die Halle klapperte wegen des Windes an allen Ecken und Kanten, war an einer der langen Seiten offen und draußen war es dunkel). Unter diesen Bedingungen würde ich das definitiv nach dieser Erfahrung nicht mehr tun. Aber ich habe es mir, warum auch immer, zugetraut und war „besessen“ von der Vorstellung wie schön es doch wäre wenn ich das mit der RB klappen würde. Dazu zu sagen sei, dass mir später gesagt wurde das die Dame ein ehemaliges Rennpferd ist. Und auch aus unerklärlichen Gründen durfte ich die Erfahrung machen wie schnell so ein Pferd unkontrolliert werden kann und vor allem welche Haken das Pferdchen schlagen konnte *lach*. Der einzige Gedanke den ich hatte war: entweder liegst du jetzt gleich im Sand oder absolvierst einen Sprung aus der Halle mitten in die Dunkelheit. Ich habe irgendwie instinktiv die Zügel locker gelassen und mich so schwer es ging gemacht. Gott sei Dank war am Sattel ein Hilfsriemen an dem ich mich noch etwas festhalten konnte. Ich habe dann mit ganz viel ruhiger Stimme und dem Einfall: „irgendwann wird sie ja müde“ die Maus zum Stehen bekommen. Ich hatte dann natürlich ein ziemlich unwohles Gefühl bei dem Pferd weshalb aus dieser RB nichts wurde (auch aus anderen Gründen die mir nicht gefallen haben). Ich denke im Nachhinein nicht daran, dass sie Rennen wollte wie Irre. Es war wohl eine ziemlich ungünstige Mischung aus vielen unschönen Faktoren (laute Umgebung, Dunkelheit, fremder Reiter etc.). Am Ende ist man eben immer schlauer und ich meine ich bin noch ganz gut aus dieser Situation gekommen.
Liebe Grüße
Hallo liebe Chrissy,
da hast du eine blöde Situation wirklich gut gelöst! Toll, dass du so ruhig und bedacht geblieben bist! Gerade durchgehen in der Halle ist ziemlich eklig, weil die Pferde oft mal nen Haken schlagen…
Dass das dann nix geworden ist mit der RB kann ich gut verstehen :’D
Liebe Grüße,
Christina
Ich hatte die Situation heute…Mit meiner RB im Gelände …
Auf Wiesenstreifen neben Feld … Da ein Traktor kam vor dem das Pferd der Mitreiterin Angst bekommt haben wir uns entschieden zu wenden und zurück zu reite .
Dummerweise dachte meine Stute nun es geht ab zum Stall. Jedenfalls trabte sie stark an. Ging in Renngallopp und reagierte auf nichts. Vermutlich saß ich auch zu weit nach vorn gelehnt. Da ich das Feld links von mir hatte versuchte ich sie auf eine Volte zu drehen. Nur machte sie einen Vollstop, stief., Schnipste den Hintern hoch und schwupp lag ich unten.
Nach einem kurzen Blick auf mich war sie auf und davon und weit vor mir im Stall
Das schlimmste Gefühl was es gibt… Hilfos oben zu sitzen
Oh ja, das ist ein wirklich blödes Gefühl, kenne ich auch noch… Der Stopp klingt wirklich fies, ich hoffe dir ist nichts passiert!
Man sollte mit Volten und Stopps allgemein vorsichtig sein, wenn das Pferd ein hohes Tempo hat, da kann es dann auch passieren, dass das Pferd rutscht und stürzt.
Liebe Grüße,
Christina
Prellung Lendenwirbel, Handgelenk, Stauchung der HWS und nun erhöhter Respekt vor der Dame. Leider ist sie dafür bekannt so unberechenbar zu sein. Wir tasten uns derzeit wieder vom Boden aus aneinander ran.
Wenn ich wieder schmerzfrei im Becken bin schau ich mal wie es im Sattel klappt. Momentan ist Madamé recht stinkig 😀
Ja weder die alte RB noch der Besitzer konnten und können sich bei ihr halten wenn sie ihr Spiel abzieht. Hab lange überlegt was ich in der Situation anders hätte machen können.
Weiter laufen lassen hätte bedeutet über die Straße zu rasen auf der Autos mit über 100 kmh langrasen. Abwenden brachte dann das Resultat. Aber da sie wohl stehts im Gelände vom Trab in den Gallopp prescht und dann nicht mehr zu halten ist heißt das wohl … im Gelände nur noch Schritt.
Es hätte schlimmer kommen können. Aber die Hilflosigkeit im Sattel ist echt nicht schön. Bei dem Renngallopp fallen lassen ist eigentlich auch keine Option … fraglich wie man hätte anders reagieren sollen … Sie hat sich auch nicht an dem anderen Pferd orientiert sondern ist eiskalt einen riesen Umweg in den Stall geprescht. Der kurze Weg geradeaus war uncool 😀
Ach du Schande, das klingt fies!
Und ja, klingt tatsächlich wie die Wahl zwischen Köpfen und Hängen, da gab es wohl keine gute Lösung… Wirklich richtig blöd! Gut, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist!
Ich hoffe ihr findet nochmal zusammen und könnt das Wegrenn-Problem beheben. Ist ja nicht gerade ungefährlich, da wäre ich auch sehr vorsichtig.
Liebe Grüße,
Christina
Was du hier beschreibst kenne ich leider nur zu gut. Ich habe seit einem Monat eine Ponystute die gefühlt jedes Mal beim Reiten durchgeht – sei es weil nebenan in der Stallgasse die anderen Pferde sich bewegen, draußen ein Traktor vorbeifährt oder ein anderes Pferd die Halle verlässt und wir alleine „zurückbleiben“. Von einer Sekunde auf die nächste schießt sie im Renngalopp los. Bis jetzt hab ich es immer geschafft, sie in eine Volte zu lenken und durchzuparieren, aber ich erschrecke mich jedes Mal riesig und hab jetzt natürlich immer Angst, dass sie gleich wieder durchgeht – ein richtiger Teufelskreis 🙁 Hast du (oder jemand anderes) vllt einen Tipp, wie ich selbst gelassener werden kann? Ich hab keine Lust, nächstes Mal plötzlich an der Bande zu hängen…
Hallo liebe Anni,
um mit solchen Situationen gelassener umzugehen bietet sich Mentaltraining an: https://herzenspferd.de/angst-beim-reiten-mentaltraining/
Ich würde aber immer(!) auch daran arbeiten, dass das Pferd gelassener wird und nicht durchgeht, z.B. mit Anti-Schreck-Training. Vorher unbedingt auch kontrollieren (lassen), dass es nirgendwo Schmerzen oder Blockaden hat, dass Sattel und Zaumzeug passen, die Zähne und Hufe in Ordnung sind, etc. So etwas kann auch dazu führen, dass ein Pferd viel durchgeht.
Liebe Grüße,
Christina
Mir ist genau sowas gestern Abend passiert. Beide Vorderponys galoppieren ohne großen Grund an mein Pferd nutzt die Gelegenheit und galoppiert auch an. Die hat ansich schon ein hohes Grundtempo,also galoppiert sie halt an den anderen Beiden vorbei,aber heizt sich dadurch noch mehr auf. Ich hab sie einfach nicht mehr gebremst gekriegt,Notstopp war nicht möglich wegen Schnee und Platz für eine große Volte war leider auch nicht,da es ein schmaler Waldweg war ^^ Sie biegt dann richtung Stall ab nimmt noch mehr Tempo auf und ich bin dann nach kurzem Überlegen abgesprungen,weil ich nicht mit ihr Stürzen wollte und unten am Stall auch eine Straße liegt.
Jetzt habe ich zwei offene Knie,das linke musste genäht werden,weil ich etwas unvoteilhaft abgestiegen bin 😀
Hallo liebe Lea,
ohje, das klingt sehr unschön! Gut, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist! Ich hoffe deine Stute ist auch gut nach Hause gekommen.
Manchmal kann man auch einfach nichts mehr machen…
Liebe Grüße,
Christina
Hey, ich habe mir im September einen 5 jährigen Isländer gekauft.
Sehr mutiger, selbstbewusster und auch ehrgeiziger kleiner Kerl.
Gerade hat er auch seine Flegelphase und testet ganz ordentlich.
Das wirkt sich auch darauf aus das er manchmal wenn er Lust hat loszulaufen und ich nicht aufpasse mir quasi unterm Arsch wegläuft.
Ich bin da gerade dran und arbeite mit Übergängen und viel Beschäftigung.
Im Roundpen, Halle oder Viereck alles kein Thema aber auf der Ovalbahn und im Gelände packt ihn einfach der Übermut.
Nur wie beschäftigt man ein junges Pferd auf einer geraden?
Tja mir ist es so ergangen das er auf der Ovalbahn in einem hektischen Trab war und ich ihn dann anstelle nochmal durchzuparieren in den Gallop habe wegrennen lassen.
Bin auch zu weit nach vorne gefallen und er wurde immer schneller. Zum Glück ist nichts passiert aber ich bin ziemlich haarscharf an zwei Mitreitern vorbei die ihre Pferde schon im Schritt trocken geritten haben.
Das war ein ernüchternder Moment dringend an meinem Sitz zu arbeiten und das nicht zu unterschätzen.
Er ist kein klassischer Durchgänger sondern eher lauffreudig und will seinen Ponykopf durchsetzen.
Meine Bereiterin sagt das er sich problemlos durchparieren lässt aber man muss streng sein.
Na ich bin zuversichtlich dass wir das zusammen schaffen ich muss da einfach viel konsequenter werden und sicherer im Sitz werden.
Er läuft auch nicht kopflos davon und lässt sich immer lenken und auch auf Distanz halten zu den vorderen Pferd. Also er hört zu.
So halten einen die Pferde Jung…
Hallo liebe Simone,
das klingt doch eigentlich nach einem netten Pony, mit ein paar kleinen Punkten, an denen ihr an euch arbeiten müsst – alles gut machbar, das kriegt ihr hin! 😉
Wie du schon selbst erkannt hast ist es in solchen Situationen wichtig, konzentriert dabei zu sein und schon einzugreifen, bevor das Pferd losrennt. Meistens erkennt man das irgendwann ganz gut und lernt sein Pferd zu lesen. Am eigenen Sitz zu arbeiten und konsequent und konzentriert zu sein halte ich für einen sehr guten Weg!
Liebe Grüße,
Christina
So ähnlich war mein erstes Pferd, ein Hessen-Wallach mit noch relativ hohem Vollblutanteil, auch. In größeren Gruppen hat er sich aufgegeilt und ist mir auch dreimal durchgegangen. Das erste Mal 2 Wochen, nachdem ich ihn gekauft hatte und das zweite Mal fast genau ein Jahr später. In den Situationen hat er sich auch jedes mal auf dem Gebiss festgebissen, da hat annehmen und nachgeben nicht funktioniert. Dann hatte ich lange Ruhe. Bei ihm war es aber so, dass es besser funktionierte, wenn er gleich von Anfang an vorne oder an zweiter Stelle (nach der dominanten Stute unserer Reitlehrerin) war und ich mich von anderen „Rivalen“ – er war auch ziemlich hengstig – fernhielt. Da ich ihn mit 11 von einem Händler gekauft hatte, konnte natürlich niemand Auskunft über seine Vorgeschichte geben. Wir haben dann aber vermutet, dass er vielleicht öfter mal Jagden gegangen ist und deshalb so doof war. Ich bin lange konsequent nur mit kleinen, höchsten 4 Pferden starken Gruppen ausgeritten. Das Verhalten hat sich dann stark gebessert und er wurde auch bei größeren Gruppen wenigstens händelbar. Aber bei einem unserer Herbstausritt mit dem ganzen Verein hat er das dann mit stolzen 24 Jahren nochmal gebracht. Da hat hinten in der Gruppe ein Pferd wegen Kühen gescheut, seine Reiterin abgeworfen und ist losgestürmt. Zunächst konnte ich ihn noch halten, als dann noch 2 Pferde an uns vorbei galoppiert sind, war es dann aber aus, er hat sich freigemacht und wir sind hinterher. Auf dem asphaltierten, bergauf führenden Feldweg mit steiler Böschung auf der einen und Weidezaun auf der anderen Seite, war an abwenden oder Volte nicht zu denken. Die Reiterin vor mir saß im leichten Sitz und hat überhaupt keine Anstalten gemacht, ihr Pferd wieder zu kontrollieren, so dass ich nach mehreren erfolglosen halben Paraden dann entschieden habe, ihn wenigstens nicht noch schneller werden zu lassen und dann oben auf der Höhe wieder einzufangen. Dort mündet dieser Weg nämlich rechtwinklig in einen anderen. Hier hat geholfen, dass er über all die Jahre bei mir gelernt hatte, dass wir NIEMALS über einen anderen Weg hinweg oder um eine Kurve auf einen anderen Weg galoppieren. Wie vermutet war er dann genau an der Stelle wieder bei mir, ich konnte ihn von den anderen weglenken und problemlos (!) durchparieren. Es war für ihn einfach selbstverständlich Schluss an dieser Stelle. Es macht also immer Sinn, Dinge einzuüben, die in solchen Situationen hilfreich sein können. Sei es ein spezielles Kommando, oder eben ein antrainiertes Verhalten, wie in unserem Fall.
Hallo liebe Susanne,
das mit den eingeübten Situationen und dem antrainierten Verhalten ist ein super Tipp, danke!
So halte ich z.B. auch vor jeder Straßenüberquerung und lasse das Pferd ruhig stehen – auch wenn gerade kein Auto kommt. Solche Rituale können wirklich Leben retten, und sei es nur, dass das Pferd – wie bei dir – dann wieder ansprechbar wird.
Liebe Grüße,
Christina
Hallo Zusammen
Ich habe seit einer Woche ein neues Pferd.
Gestern bin ich mit einer Freundin vom Stall und meinem Pferd spatzieren gegangen, also zwei Menschen und ein Pferd. Eine Stunde sind wir ganz lieb spatziert und und waren auf dem nach Hause weg, dann trafen wir auf ein anderes Pferd und kreutzen uns. Mein Pferd wurde wild und tanzte um mich herumund riss sich dann los. Er galoppierte an dem Pferd vorbei und rannte nach Hause. Ganz schlimm, ich hatte eine solche Angst. Auf der Strecke sind Autos und Fahrräder, Golfplatz und wanderer. Letzten Sonntag war ich mit ihm in der Halle und wollte longieren. Ich ging Schritt und zu dieser Zeit war noch ein anderes Pferd in der Halle. Irgendwann verliess das andere Pferd die Halle und ich wollte ihn auf die Volte schicken und anfangen longieren. Auch da riss er sich los und rannte weg. Zum Glück war es in der Halle und nicht draussen so konnte ich ihn schnell wieder einfangen.
Leider weiss ich nicht was ich dagegegen machen kann. Ich bin sowieso schon ein eher ängstlicher Reiter und jetzt denke ich, dass er das immer wieder macht. Wie krieg ich das in den Griff? Ich möchte ein Pferd mit dem ich alleine raus kann an der Hand und reiten. Allleine in die Halle und er nicht durchdreht, wenn er alleine ist. Natürlich ist jetzt alles neu, aber es ist ein 12 jähriger Holsteiner Wallach. Ich denke, mit 12 sollte er solche gefährlichen Sachen nicht mehr machen. Es ist ein Springpferd, welches jetzt aus dem Sport gezogen wurde. Ich möchte mit ihm Freizeit reiten.
Habt Ihr mir tips? Würde mich wahnsinnig auf Rückmeldung freuen.
Liebe Grüsse
Hallo liebe Didi,
du hast dein Pferd ja noch nicht lange und vermutlich ist es neu im Stall? Dann braucht es vielleicht einfach nur etwas mehr Eingewöhnungszeit, bis es sich sicher und wohl fühlt. Spazierengehen – und noch dazu alleine und „nur“ mit Menschen, die es nicht kennt – ist eine ganz schön schwere Aufgabe für ein Pferd (hier gibt es einen tollen Artikel zum Thema). Es kann eine ganz normale Reaktion sein, dass es da erst mal an anderen Pferden „klebt“ (hier habe ich eine Artikelserie zum Training von „Klebern“).
Wenn sich das Verhalten in den nächsten Wochen nicht verbessert (oder sogar schlimmer wird), würde ich mir an deiner Stelle professionelle Unterstützung suchen. Ein Trainer vor Ort kann dir deutlich mehr helfen, als alle Ratschläge per Ferndiagnose im internet 😉
Liebe Grüße,
Christina
Dank meinem 15-jährigen Wallach, der gerne mal durch brennt, kenne ich das Problem bestens. Deshalb noch eine kleine Anmerkung:
Ist das Pferd bereits im Galopp am Durchgehen an einer Stelle mit kaum Platz, empfehle ich, dennoch anzuhalten. Wir haben bei uns viel Wald und meiner schaffte es auch schon, auf einem steilen Waldweg durchzubrennen (provoziert durch das Verhalten einer anderen Reiterin und während einer langen, verletzungsbedingten Schrittpause).
Falls solch eine Situation eintritt (und alles andere versagt / nicht möglich ist) :
Gewicht verlagern und ganz langsam, aber stetig den einen Zügel verkürzen. Dem Pferd Zeit geben, das Gewicht zu verlagern. Irgendwann wird es so zum Verlangsamen gezwungen und man kann im normalen Trab oder Schritt (sonst auch sobald das Pferd steht) geschwind abspringen und das Pferd vom Boden aus beruhigen.
Habe diese Methode bei mehreren (sehr starken) Pferden angewendet und sie hat bisher immer einwandfrei funktioniert. Wahrscheinlich ist dies auch eine Art Biegestopp. Die Methode habe ich selbst einmal aus der Not heraus ausprobiert. Mit keinem meiner Pferde habe ich jedoch diese Methode eingeübt.
Liebe Grüsse
Sam
Hi Sam,
vielen Dank für den zusätzlichen Tipp! =)
Liebe Grüße,
Christina
Hallo,
Ich habe zwei ältere pferde, sie sind 20 und 24 und der zweite ist erst vor kurzem zu mir gekommen. Er ist ein angloaraber und ziemlich nervös, trotz seinem alter. ich bin erst 14 und ich bin mit meinem reitlehrer nicht zufrieden, da er uns nie falltraining gezeigt hat oder sonst etwas wichtiges und er immer am rumschreien ist, abe meine Eltern lassen mich nicht woanderts hin. Ich war letzens mit einer nicht so erfahrenen reiterin unterwegs, sie hat mein ruhigeres und kleineres pferd geritten. Alles war gut bis wir an ein par pferden vorbeigeritten sind die gallopiert sind.
Ich hatte ein Handy in der hand ( ich hab es nicht beim Reiten benutzt)
Und dann sind beide durchgegangen. Ich dachte zuerst sie würden nur bis zum Ende der Wiese galoppieren (Wettrennen)
Aber sie sind einfach weiter. In diesem Moment schossen mir nur drei Dinge durch den kopf: „Oh mein Gott sie wird runterfallen“, „Mein Pferd würd sich das Genick brechen“ (wir waren auf Asphalt und er hatte Hufeisen) und „Da vorne ist eine Strasse“ wir haben es geschafft anzuhalten aber ich brauche dringend Hilfe
Hallo liebe Lea,
sprich da bitte unbedingt mit deinen Eltern drüber (auch, dass dir dein RL nicht wirklich hilft). Vielleicht gibt es die Möglichkeit mal einen externen Trainer kommen zu lassen, der dir zeigt, wie du mit solchen Situationen umgehen kannst (der könnte dich z.B. auf deinem zweiten Pferd beim Ausritt begleiten).
Liebe Grüße,
Christina
Hallo liebe Christina,
ich habe mit meinem RB Isi-Walach (20 Jahre) ein großes Problem beim Ausreiten. Er dreht plötzlich um ohne ein Anzeichen zu machen woran es liegt und rast in die andere Richtung.
Teilweise ist er erst nach mehreren hundert Metern wieder ansprechbar, dabei reagiert er überhaupt nicht auf den Zügel, sondern kann nur über die Stimme und schwer machen gestoppt werden.
Sobald er steht steige ich ab, weil uns unsere Sicherheit an erster Stelle steht.
Anschließend führe ich ihn dann und steige etwas weiter wieder auf jedoch reagiert er relativ prompt wieder mit diesem Verhalten.
Den Biegstopp möchte ich ihm nun beibringen.
Wir reiten nur noch in der Gruppe aus, jedoch ist das Problem das gleiche und andere Pferde werden mit dem Verhalten angesteckt.
Vielen Dank für deinen Artikel.
Lg Jacky
Hallo liebe Jacky,
genau das gleiche Problem hatte ich mit meiner ersten Reitbeteiligung, eine Isi-Stute!
Immer in den ersten 15-20 Minuten vom Hof weg hat sie auf der Hinterhand kehrt gemacht und ist zurück galoppiert, keine Chance auf frühzeitiges Stoppen. Ich habe sie dann über den Punkt hinaus geführt (meistens die erste Kreuzung vom Stall weg) und dann konnte ich problemlos alleine auch länger ausreiten. Das Problem hat sich erst erledigt, als wir den Stall gewechselt haben und sie mehr Koppelgang hatte und generell die Haltungsbedingungen besser waren. Und dann ist es auch nie wieder aufgetaucht…
Ich kann dir also leider keinen Geheimtipp zur Lösung geben, außer verschiedene Ansätze zur Lösung des Problems auszuprobieren.
Liebe Grüße,
Christina