Die Angst beim Reiten überwinden mit Mental Training!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Die Angst beim Reiten ist für viele Reiter ein Problem. Fast täglich bekomme ich Emails von Leserinnen und Lesern, die eine Lösung und einen Weg aus ihrer Angst suchen. Ob das nun ganz speziell die Angst vorm Reiten im Gelände ist, Angst vorm Galoppieren oder Springen oder es schon damit anfängt, dass man sich gar nicht erst auf’s Pferd traut – diese Gefühle stellen immer eine hohe Belastung dar und gehen auch meist nicht von selbst wieder weg.

In meinen Artikeln darüber, was Du gegen Angst beim Reiten tun kannst und wie Du mit der Angst umgehen kannst, gebe ich schon viele Tipps zum Thema. Was aber, wenn das alles nicht hilft und die Angst weiter hartnäckig bleibt?

Interview zum Thema Angst beim Reiten

Zwei der Möglichkeiten sich seinen Ängsten zu stellen und diese zu überwinden sind Mental Training und wingwave Coaching. Weil ich in diesen Bereichen keine Expertin bin, habe ich Mental Trainerin und wingwave Coach Dr. Birgit Harenberg (hier findest Du ihre Seite) gebeten, mir ein paar Fragen zu beantworten und zu erzählen, wie man mit Training seine Angst beim Reiten überwinden kann.

Birgit ist promovierte Biologin und hat vor einigen Jahren die Ausbildung zum NLP-Coach-Basic und weiter zum Sport-Mental-Coach an der SportNLP-Academy/Rosenheim absolviert. Anfang 2015 folgte dann die Weiterbildung als Wingwave-Coach.

Herzenspferd: Warum haben wir überhaupt Angst und wie entsteht sie?

Birgit: Angst ist eine sehr „ursprüngliche“ Emotion. Ohne Angst wäre unsere Menschheit schon längst ausgestorben. Sie schützt uns vor Gefahren und sicherte das Überleben in der Vorzeit. Wir Menschen besitzen ein Gen (Stathmin), das für angeborene und erlernte Angst zuständig ist.

Die Ursachen der Angst sind sehr unterschiedlich. So spielen Überforderung und Stress, negative Erfahrungen (Kopfkino), mangelndes Selbstvertrauen, negatives Denken oder Erziehungsfehler eine Rolle bei der Entstehung von Angst.

Dabei muss man unterscheiden ob es sich um berechtigte, reale Angst handelt oder um eine verzerrte Wahrnehmung. Als Beispiel führe ich immer gerne das Geländehindernis „Ententeich“ in Luhmühlen an. Dieses Hindernis könnte ich sicher noch nicht einmal ohne Pferd überwinden – hier ist die Angst richtig und wichtig!

Es gibt aber auch die „normalen“, oft irrationalen Ängste: der Gruppengalopp, der Sprung im Gelände, die Turnierprüfung, die kritischen Blicke der Zuschauer… Situationen also, die nicht per se gefährlich sind, in denen aber einfach der Kopf nicht mit spielt und die Angst uns am Weiterkommen hindert.

Angst entsteht immer, wenn man sich den Anforderungen der Situation nicht gewachsen fühlt.

Herzenspferd: Was kann man gegen die Angst beim Reiten tun?

Birgit: Der erste Schritt ist, unsere Angst näher zu beleuchten, um einschätzen zu können, ob die Angst berechtigt ist (vgl. Ententeich) oder nur in unserem Kopf existiert. Das klappt am besten mit einer „Standortanalyse“. Dazu ist es hilfreich, sich Zettel und Stift zu schnappen und sich zu folgenden Fragestellungen Notizen – oder noch besser eine Mindmap (unser Gehirn liebt Bilder!) – zu machen:

  • Was kann ich (mein Pferd) gut?
  • Welche Fähigkeiten haben wir (schon erlernt)?
  • Welche Lektionen funktionieren einwandfrei (Paraden, Übergänge, Seitengänge)?
  • Wie gut ist meine Beziehung zu meinem Pferd? Wie groß ist das Vertrauen zueinander? Am Boden? Im Sattel?
  • Gelingt eine erfolgreiche Kommunikation?
  • Wie und wer hat die Führung in unser Beziehung?
  • Wie sieht mein Selbstbild und mein Selbstvertrauen aus? Ist meine Selbstbild realistisch? Oder ist es verzerrt und beeinflusst durch die Interpretationen anderer bzw. durch mich selbst?
  • Kann ich mir, meinen Stärken und Fähigkeiten und meinem Pferd auch in kritischen Situationen vertrauen?
  • Was erfordert die neue oder Angst einflößende Situation von mir?
  • Was muss ich tun, um diese Situation erfolgreich zu meistern?
  • Welche konkreten Schritte muss ich tun? Was brauche ich dafür?
  • Wer oder was kann mir dabei helfen?

Diese Gedanken und Lösungsansätze werden nun zu einem smarten Ziel formuliert und es werden ganz konkrete Handlungsschritte erarbeitet. Oft wirkt das riesige „Problem“ auf einmal nicht mehr so bedrohlich. So kommt man aus der Opferrolle raus und wird zum Akteur statt zum Reakteur.

Herzenspferd: Und wenn man aus der Angstspirale so einfach nicht herauskommt? Viele Reiter wissen rational, dass ihnen eigentlich nichts passiert, aber das „Kopfkino“ lässt sich einfach nicht abschalten.

Birgit: Ja, es gibt Situationen, die wir – rational betrachtet – sehr gut meistern könnten, aber emotional nicht bewältigen. Ursache hierfür sind Blockaden auf der Ebene des limbischen Systems unseres Gehirns (hier liegt das emotionale Zentrum), die sich auf Grund von unangenehmen, schmerzhaften Erfahrungen (z.B. einem Sturz) oder Erlebnissen gebildet haben. Dieses so genannte posttraumatische Stressimprint (PSI) kann man alleine nicht bewältigen.

Viele Reiter, die zu mir kommen, sind verzweifelt und frustriert. Sie können Lektionen oder Situationen nicht mehr erfolgreich bewältigen, obwohl es ihnen früher gelang. Zudem sind viele Reitlehrer und Trainer mit diesen Problemen überfordert. Gut gemeinte Ratschläge, wie: „Streng dich doch ein bisschen an“ oder „das schaffst du schon, das hat ja früher auch geklappt!“ zeigen keine Wirkung und steigern den Frust bei Reiter und Trainer.

Erst wenn die Blockade auf der Ebene des limbischen Systems gelöst wird, kann das Ereignis auf die Ebene des Cortex (hier ist der Verstand im Gehirn lokalisiert) gelangen und dort verarbeitet werden.
Hierbei setze ich das wingwave Coaching mit sehr großem Erfolg ein. Mit Hilfe des kinesiologischen Muskelringtests wird die genaue Ursache der Blockade identifiziert. Anschließend erfolgt die Verarbeitung des Erlebten durch die Simulation wacher REM-Phasen.

Leider ist diese Methode noch nicht sehr bekannt – was sehr schade ist, denn es gibt so viele Reiter, die sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich wieder losgelassen und entspannt auf ihrem Pferd zu sitzen.

Herzenspferd: Das ist ja spannend! Wie genau läuft so ein wingwave Coaching ab?

Birgit: Zunächst führe ich ein telefonisches Erstgespräch, in dem ich mir die Probleme des Pferd-Reiter-Paares beschreiben lasse. Anhand der Problembeschreibung entscheide ich, ob ein wingwave Coaching zum Einsatz kommt oder ob hier ein Mental Training mehr Sinn macht.

Mein Klient kommt dann zu mir auf den Hof, wo eine „inhouse“-Sitzung stattfindet. Hier wird noch mal das Thema, an dem gearbeitet werden soll, besprochen und der Ablauf der Sitzung erklärt. Hier bespreche ich auch den wissenschaftlichen Hintergrund des wingwave und wie und warum es funktioniert. Ebenso erkläre ich den kinesiologischen Muskelringtest, der dazu dient, die Ursache, die Blockade oder den Glaubenssatz zu identifizieren.

Sind wir mit dem Muskelringtest auf die Ursache gekommen, erfolgt die eigentliche Intervention. Normalerweise verarbeiten wir alle Erlebnisse u.a. in der sogenannten REM-Phase des Schlafes (REM steht für rapid eye movement – während dieser Traumphase bewegen sich die Augen hinter den Augenlidern ganz schnell hin und her). Die Bewegung des REM-Schlafes wird durch schnelles Hin- und Herbewegen der Finger vor den Augen des Klienten initiiert, es wird also eine „wache“ REM-Phase simuliert. So erfolgt die Verarbeitung der Blockade oder des Glaubenssatzes.

Herzenspferd: Und was passiert dann? Woran erkennt man, dass sich die Blockade gelöst hat?

Birgit: Während des „winkens“ – so wird das tatsächlich genannt – verändert sich das Gefühl des Klienten zur auslösenden Situation und er ist in der Lage diese zu verarbeiten. Der Gedanke an die Situation soll beim Klienten kein Unbehagen mehr auslösen. Zusätzlich wird der kinesiologische Muskelringtest zur Überprüfung genutzt.

Ich schicke meine Klienten dann mit der Bitte nach Hause, sich die nächsten Tage auf das Pferd zu setzen. Sie sollen genau „hinhören“, was die Pferde ihnen zu sagen haben. Pferde nehmen Veränderungen sehr genau wahr.

Es folgt ein telefonischer Kontakt in 2-4 Wochen nach dem Coaching. Hier werden die Veränderungen und das weitere Vorgehen besprochen. Manchmal erfolgen weitere wingwave-Sitzungen, manchmal geht es mit Techniken aus dem Mental Training weiter. Je nachdem, was der Kunde braucht.

Herzenspferd: Wie viele Sitzungen sind zur Beseitigung einer Blockade nötig?

Birgit: Das ist sehr unterschiedlich. Je nachdem, wie die Blockade beschaffen ist/war. In vielen Fällen reichen eine oder zwei Sitzungen. Ganz selten muss ich mal mit ans Pferd. In solchen Fällen bin ich bei der Reitstunde dabei und „winke“ den Reiter auf dem Pferd in der „bedrohlichen“ Situation.

Herzenspferd: Wow! Nur eine oder zwei Sitzungen? So schnell?

Birgit: Ja, wingwave ist hoch effizient! Deshalb bin ich ja auch so begeistert von der Methode. Bei einigen Kunden bin selbst ich manchmal erstaunt, wie schnell sich das Problem „wegwinken“ lässt.
Wichtig ist jedoch, dass man mit Techniken aus dem Mental Training den Reiter unterstützt, zukünftig besser und erfolgreicher in heiklen Situation reagieren zu können.

Herzenspferd: Kann man diese Mental Techniken auch ohne Coach anwenden?

Birgit: Klar, das habe ich am Anfang auch gemacht. Buch kaufen und los! Jedoch zeigt die Erfahrung, dass es effektiver und nachhaltiger ist, wenn man von einem Coach unterstützt wird.

Meine Meinung zu den drei wichtigsten Büchern zum Thema gibt’s hier.

Herzenspferd: Was empfiehlst du Reitern, die alleine nicht aus ihrer Angst heraus kommen?

Birgit: Sucht euch Unterstützung! Viele Reiter tragen ihre Ängste lange mit sich herum. Wenn sie dann endlich den Weg zu mir gefunden haben, weinen viele! Viele sagen auch: entweder du hilfst oder mein Pferd muss gehen – was sie aber eigentlich nicht wollen. Viele glauben auch, sie dürfen keine Hilfe annehmen und müssen es alleine schaffen. Aber wenn ich Zahnschmerzen habe, dann gehe ich ja auch zum Zahnarzt und erwarte nicht, dass ich das Problem alleine lösen kann.

Herzenspferd: Vielen Dank für das informative und nette Gespräch liebe Birgit!

Weitere Infos zu dem Thema findet ihr auch auf Birgits Homepage: www.ridersmind.de

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
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16 Kommentare

  1. Hallo Zusammen
    Gerne möchte ich euch über meine Erfahrungen mit Mental Coaching berichten.
    Lange hatte ich Mühe im Gelände da ich Angst vor dem Durchbrennen hatte. Mein Pferd reagiert sehr sensibel und so hatte ich jedesmal Stress beim Ausritt.
    Durch Zufall kam ich über die Osteopathin zum Coaching. Ich dachte mir: Warum nicht, ich kann nichts verlieren, ein Versuch ist es wert. Ich ging also zum besagten Coaching und war skeptisch aber auch neugierig. Die ganze Sitzung dauerte 90min. Ich sollte von meinen Erlebnissen, Gefühlen erzählen und was diese Gefühle in mir auslösten… ich erzählte also munter drauf los und merkte wie meine Hände klitsch nass wurden nur beim Gedanken daran. Nach jedem Erlebten winkte Sie meine Ängste einfach weg! Danach sollte ich wieder erzählen und ich wusste wirklich nicht mehr vor was ich solche Angst hatte. Ich konnte mich an das erlebte nicht erinnern…kaum zu fassen. Es hört sich alles ja auch echt wahnsinnig an… Nach der Sitzung war ich entspannt jedoch noch recht skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses „winken“ meine Ängste tatsächlich unterbunden hatte. Am nächsten Tag war ich so motiviert, bin gleich in den Sattel…. Man kann es sich nicht vorstellen aber die Angst war weg! Nichts! Wie ausgelöscht! Auch heute fast 3 Wochen danach… das letzte mal als ich so easy im Sattel sass war als Kind! Man kann es sich nicht vorstellen und ich bin immer noch sprachlos vom Ganzen, denn es hat mich jahrelang IMMER begleitet. Mein Pferd spürt das und wir haben dadurch eine andere Bindung zueinander bekommen! Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, man muss es selbst erlebt haben! Liebe Grüsse!

    Antworten
    • Hallo Alex, das klingt echt spannend!
      Mich würde noch hochgradig interessieren, was dich so eine Sitzung gekostet hat.
      Liebe Grüße
      Larissa

      Antworten
    • Hallo liebe Alex,

      danke dir, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!
      Ich finde es total faszinierend, dass das scheinbar wirklich so gut hilft!

      Ganz liebe Grüße und weiter eine angstfreie Zeit mit deinem Pferd =)
      Christina

      Antworten
  2. Liebe Larissa
    Ich wohne in der Schweiz deshalb ist der Preis sicher etwas höher wie in Deutschland.
    Ich habe für eine 90Minuten Sitzung 180.- CHF bezahlt. Das sind umgerechnet ca. 165 Euro.

    Grüssle Alex

    Antworten
  3. Ich persönlich habe eigentlich keine Angst beim Reiten… ich bin nur unsicher geworden.
    Seit etwa 2-3 Jahren reite ich nur mehr sehr selten. Ganz random wenn ich lust habe, nehme ich eine Reitstunde. Aber dann sehe ich auch die Konsequenzen des viel selteneren Reitens.
    Ich werd‘ schlampig und unsicher. Was damals alles reibungslos geklappt hat, ist heute wieder ein kleineres oder größeres Problem.
    Früher haben mir Haflinger und andere Pferde mit einem Sturkopf keine Probleme bereitet, ich war konsequent und bin sie energisch voran geritten. Früher habe ich Jungpferde trainiert, die mit meinen Reitfähigkeiten absolut zufrieden waren. Damals konnte man mir auch einfach ein Pferd in die Hand drücken und sagen „beschäftige den mal“. Die bin ich dann ordentlich auf meinem bestmöglichen Niveau geritten, hab sie auch individuell gefordert.
    Heute reicht schon ein minimal stures Pferd und ich geb schon auf, weil ich mir eben unsicher geworden bin, was zu tun ist.

    Keine Ahnung warum das passiert ist, aber so unsicher wie ich heute beim Reiten bin, ist es schon verwunderlich. Man könnte fast meinen, ich hätte Rückschritte gemacht, weil ich nicht mehr gefördert und gefordert werde. Wie gesagt, es ist keine Angst, es ist unsicherheit. Heutzutage reite ich nur mehr wenn ich möchte und auch genügend Geld da hab. Falls du dich erinnern kannst, habe ich in einem anderen Posting bereits geschrieben, dass ich partout keine längere Reitbeteiligung finde, weil entweder die Besitzer komisch sind oder die Pferde nicht zu mir passen. Das erschwert es mir auch wieder und Reitschulen sind mir mittlerweile zu stressig, chaotisch und unfamiliär geworden.

    Antworten
    • Okay, da habe ich doch glatt etwas vergessen. „Angst“ habe ich eventuell beim Ausreiten. Ob es wirklich so ist, kann ich nicht sagen. Mir kommt es nicht wie Angst vor… das müsste mir jemand anderer bestätigen oder auch nicht.

      Wenn ich Ausreiten gehen soll, bekomme ich sofort ein mulmiges Gefühl. Mein Puls steigt an und ich bin (obwohl auch vorher schon beim aufsteigen) schon total unruhig. Die ersten paar Meter bin ich richtig nervös, aber am Gelände des jeweiligen Reiterhofes noch so, dass ich weiß „alles gut, hier passiert nix“. Dann, wenn’s raus geht, entspanne ich mich im Schritt erst mal relativ. Sobalds ans antraben geht steigt mein Puls wieder. Beim galoppieren im freien Gelände bekomme ich sowieso immer einen total hohen Puls und denke mir „neeee, nicht schon wieder“.
      Wenn ich ein mir gut bekanntes Pferd im Gelände reite, sinkt meine nervosität automatisch. Beispielsweise mit Why Not, dem absolut gelassenen Verlasspferd. Hat keine Angst vor Traktoren, scheut nicht bei Hunden, dem sind Autos schnurzpiepegal und er hat auch sehr ruhige, gelassene Gänge.

      Das sind auch die Gründe, weswegen ich nicht mehr freiwillig ausreiten gehe. Ich brauche da eine mir bekannte Begleitperson, die auf mich Rücksicht nimmt (und es nicht nur propagiert, wie die damalige Reitlehrerin). Das war vermutlich das auslösende Erlebnis.
      Wir waren öfters in einer Gruppe ausreiten, mit vielen Schulpferden. Schritt-, Trab- und Galoppausritte standen am Plan. Ich bin meistens am Trab- und seltener am Galoppausritt mit geritten. Mein Kreislauf war irgendwann mal total kaputt, ich bin nur mehr am Pferd gehangen wie ein Sandsack und — jetzt kommt’s — die Reitlehrerin ist trotzdem angetrabt und angaloppiert. Sie hat keine Rücksicht auf mich genommen, ihr war meine Gesundheit absolut egal. Ich hatte damals am Pferd eine Panikattacke, wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen.

      Sehr vielen anderen Reitern macht ausreiten Spaß – für mich bedeutet es nervosität, anspannung und unruhe pur. Das ist keinesfalls spaßig.
      Vor etwa 2 Monaten hatte ich in der Tat zum ersten mal richtig Spaß bei einem Ausritt. Da war eine Bekannte mit mir ausreiten. Wir hatten uns zwei Schulpferde von der selben Reitlehrerin ausgeliehen, die mir dieses Traum angeheftet hat.
      Die Schulpferde waren Why Not und Jeremy. Eben – der brave bub Why Not. Das konnte nur relaxed werden. Jeremy war auch ein ganz braver bub, aber eher der aufgeweckte, flotte Kerl. Beide waren super händelbar und geländetauglich. Wir sind Schritt gegangen, haben uns irgendwelche Wege ausgesucht, paar Trabstrecken und eine Galoppstrecke ohne zwang. Der Rückweg war am spaßigsten. Wir hatten uns verirrt und mussten mit google maps zurück navigieren. Es hat währenddessen mal genieselt und mal ordentlich geregnet. Das war aber mein Wunsch, den ich mir erfüllen wollte: mal im Regen reiten, egal ob Ausritt oder Reitplatz.

      Trotzdem wird mein Trauma nicht so einfach verschwinden. Auch bei Ausritten mit dem Why Not bin ich noch nervös und steif, aber ruhiger als bei allen anderen Pferden. Den Jeremy bin ich (beim zweiten Ausritt) nach dieser guten Erfahrung auch noch einmal geritten, ich wollte ihn „ausprobieren“. Deswegen weiß ich ja auch, wie er tickt. Dann ist meine Begleitung auf einem angeblichen M-Springpferd geritten, der sich total aufgeführt hat. War aber nicht weiter schlimm. Jeremy hat bei mir super sensibel und gelassen reagiert, war auch einfach zu händeln. Witziger Weise sogar einfacher als der Why Not, was das sture Gras abzupfen angeht. Aber ich hab dann eher doch lieber den langsameren Why Not, bei dem man zusehen muss ihm das gras abzupfen nicht durchgehen zu lassen, als den manchmal viel zu flotten Jeremy. Mir ist das nicht so geheuer, wenn Pferde sinnbildlich raketen im Hintern haben. Bei Jeremy hielt sich das in Grenzen, er war so… hmmm… „mittelflott“.

      Was sagst du dazu? 😉

      Antworten
      • Hallo liebe Jacqueline,

        dass man aus der Routine kommt und etwas unsicherer ist, wenn man nur noch selten mal reitet, ist denke ich ganz normal. Aber so eine Reaktion, wie du sie beim Ausreiten hast, klingt für mich schon nach Angst, das sind ja genau die Symptome… Auch, dass du so viele „Bedingungen“ hast, unter denen du dich überhaupt wohl fühlst – das ist ja schon eine Einschränkung. Bei allem was ich über Mentaltraining und wingwave Coaching weiß, kann ich mir gut vorstellen, dass dir das bei der Überwindung deines Ausreit-Traumas helfen könnte!

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
  4. Liebe Jacqueline

    Das Ausreiten sollte Spass machen. Schliesslich liebst du es und die Tiere sonst hättest du es nicht begonnen.
    GENAUSO ging es mir auch, ich wusste es geht ans Ausreiten und promt bin ich schon als ich sm Stall ankam, nervös geworden!
    Auch beim Ausritt war ich in vielen Situation unsicher! Das hat mein Pferdi natürlich sofort gemerkt… Mein Mann hat mich nun desöfteren bereits beobachtet und er sagt immer: es ist so krass wie ruhig du bleibst.
    Das wirkt sich auch auf mein Pferdi aus… dadurch gebe ich ihm ein sicheres Gefühl und er entspannt sich sehr schnell und er wiederrum gibt mir noch ein besseres Gefühl. Denn man meistert plötzlich wieder Situationen und wird stark und selbstsicher!
    Ich habe an Mentales Training nicht wirklich geglaubt aber es hilft! Ich kann wieder unbeschwert ausreiten! Ich kann mich einfach an dieses Gefühl von Nervosität nicht erinnern! Es klingt unglaublich aber wahr… nimm etwas Geld in die Hand und probiere es aus. Dann wirst du den Spass am Ausreiten wieder finden. 100% es wird klappen! Liebe Grüsse alex
    PS: informiere dich erst über verschiedene Coaches, dass du da an jemanden Guten gerätst 🤗

    Antworten
    • „Das Ausreiten sollte Spass machen. Schliesslich liebst du es…“

      Nein, es ist nicht das ausreiten, das ich liebe.
      Es ist der Reitsport allgemein.

      Ich kann auch anders wieder Spaß am Ausreiten haben – indem ich mit einer verantwortungsvollen, einfühlsamen und entspannten Person ausreiten gehe. Die mich nicht stresst, den Ausritt auf mich anpasst und mich im Gelände führt.
      Es ist ja nicht so, als ob ich keine Erfahrung draußen hätte.
      Im Gegenteil, ich hab die Grundausbildung, die auch das Verhalten im Gelände und Straßenverkehr beinhaltete. Ich weiß wie man draußen eine Abteilung führt, wo man Traben & Galoppieren kann, etc. Aber ich war noch NIE alleine im Gelände. Schon alleine weil ich Panik bekommen würde ohne Karte. Eine Landkarte aus Papier ist zu unhantlich, ein Handy würde mir aus der Hand rutschen.

      Ich habe alle Zeit der Welt um wieder zu lernen Spaß zu haben beim Ausreiten.
      Dazu brauche ich kein Geld in die Hand nehmen, zumindest nicht für einen Kurs.
      25€ für eine Reitstunde bzw. einen Ausritt mit einem mir vertrauten Schulpferd (Merlin) und meiner Begleiterin (die die RD3 hat) genügen. Dann hängt es nur mehr von der Zeit ab.

      Antworten
    • Oh, schon wieder was vergessen.

      Ist jetzt nicht böse gemeint, aber wie stellst du dir das vor mit dem Coaching?
      Ich besitze kein eigenes Pferd und habe nur die Möglichkeit, mir Schulpferde auszuleihen.
      Aber auch nur unter Aufsicht meiner neuen Reitlehrerin, da sie mich noch nicht so gut kennt wie meine Ex-Reitlehrerin. Das heißt ich würde deine beschriebenen 165€ für den Kurs/Choaching zahlen und 25€ für das Ausleihen des Schulpferdes. Das ist definitiv zu viel, so viel kann ich mir nicht leisten!
      Außerdem weiß ich nicht, wie meine neue Reitlehrerin darauf reagieren würde, wenn ich sie fragen würd‘ ob ich mir mal eben den Merlin für ein Trauma-Coaching ausleihen dürfte.

      Antworten
  5. Also wenn ich im Gelände Angst oder Panik bekomme, weil mein Pferd nervös wird oder ähnliches, dann summe oder singe ich immer eine Melodie (Lieblingslied, e.t.c.) das hat mir echt geholfen! Einfach mal machen!

    Antworten
    • Gute Idee! Singen oder Summen entspannt und hilft bei einer ruhigen Atmung – dann kann man quasi gar nicht mehr im Panikmodus sein =)

      Antworten
  6. Hallo Christina,
    Gestern habe ich mein neues Pferd abgeholt, (sie ist eine 4 jährige polnische Warmblut Stute) und heute wollte ich mit ihr spazieren aber sie war total unruhig und hat die ganze Zeit am putzplatz herumgetänzelt ich hab sie dann über unseren Hif geführt und beim führen wollte sie steigen. Danach habe ich sie aus Angst wieder zurück in die Box gestellt und dann in der Box ist sie gestiegen. Sonst wenn sie in der box steht und nicht mit ihr gearbeitet wird ist sie sehr ruhig.
    Was mache ich falsch oder was kann ich tuen damit man normal auf ihr reiten kann?

    Antworten
    • Hallo liebe Joy,

      lass sie erst mal in Ruhe ankommen. So ein Umzug in eine fremde Umgebung und zu fremden Menschen ist sehr stressig für ein Pferd, es dauert immer ein bisschen, bis sie sich eingelebt haben. Wenn die Probleme dann immer noch bestehen, würde ich dir empfehlen dir Hilfe vor Ort zu suchen. In solchen Fällen muss man die Situation einschätzen und individuell auf das Verhalten des Pferdes (und des Menschen) eingehen können, das kann ich über’s Internet leider nicht. Ich sehe ja auch nicht ob du etwas falsch machst 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  7. Alex, das klingt ja toll. Angst weg hätte ich auch gerne.

    Ich hatte mal einen Reitlehrer der hat mein Pferd als Handpferd geführt wenn ich nervös geworden bin. Er hatte halt immer einen Führstrick mit, dass er schnell einklinken konnte. Davor hattte ich einen RL der immer rumgebrüllt hat wenn es ihm nicht schnell genug ging, das war wirklich schrecklich ich bin immer erstarrt und konnte nix mehr tun. Oder jmd. führt vom Boden aus das Pferd im Gelände bis die Angst weniger ist. Ich würde auch nie mehr ohne Helm und auf einem Pferd was schlecht ausgebildet bzw. vor dem Ausritt lange im Stall stand reiten. Ein Pferd von dem Brüll-RL ist mir im Gelände nämlich durchgegangen, hatte erst schlimm gepullt, ich hing wirklich mit aller Kraft in den Zügeln was nicht wenig war bin nämlich groß und kräftig und den anderen Mitreitern war es egal dass ich Probleme hatte die hielten sich nämlich für was besseres und mich für den Trottel, was der Rl halt auch gefördert hatte. Sowas will ich nicht nochmal erleben. Deshalb reite ich auch mom nicht, weil es wirklich schwierig im meiner Gegend wirklich artgerecht ausgebildete und gehaltene Schulpferde zu finden. Der eine Stall, wo ein wirklich nettes Schulpferd was fürs therapeutische Reiten ausgebildet war d.h. es hielt von allein an wenn der Reiter nicht mehr sicher saß, wurde geschlossen. Naja, was neues hab ich noch nicht gefunden.

    Antworten
  8. Wir haben eine super Reitlehrerin die wirklich gut ist. Aber trotzdem hab ich angst mit meinem lieblingspony zu galoppieren… ich liebe zwar den galopp, „hasse“ ihn aber auch irgendwie. Wir haben einen grossen Reitplatz auf dem wir nicht allzuselten durch die mitte galoppieren. Da ist Kalina auch vollkommen lieb und galoppiert auch wunderschön, doch aussen dran, sie ist die schnellste vom stall, habd ich schiss.. einmal waren kalinas beide Lover auf dem platz, wir galoppierten drei runden und meine süsse startete im Renngalopp los…

    Meine Reitlehrerin sagte mal zu einer neuen, die mit mir Kalina teilte, ich sei zwar klein, aber ich würde aufpassen die hat was drauf!! Ich bin 12 und aber sehr streng und displiziniert. Wenn ich reite. Was sehr wichtig ist bei unseren Teufeln^^ mann hört mich ziemlich weit fluchen! Manchmal schämt sie sich so, das sie nur noch brav im schritt läuft^^

    Sory wenn ich euch volgequatscht habe^^
    LG Anna

    Antworten

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd. Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
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