Meine kontroversen Ansichten rund um Pferde

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

In der Reiterwelt wird gerne und viel diskutiert. Ich finde Diskussion unheimlich wichtig – nur so kann man Neues lernen – aber die Art wie sie geführt wird, ist in meinen Augen nicht immer angebracht. Meiner Meinung nach sind viele Themen im Reitsport nicht mit simplen „falsch“ und „richtig“ Aussagen zu bewerten, sondern es gibt es breites Spektrum. Und das ist auch völlig in Ordnung! Ich freue mich immer über nette, respektvolle Diskussionen, weil wir so voneinander lernen können. Jeder von uns und jedes Pferd ist einzigartig, und es gibt nicht immer eine Lösung, die für alle passt.

Deshalb stelle ich im Video (ode rim text darunter, wenn du lieber lesen willst) ein paar meiner kontroverseren Ansichten rund um Pferde vor – und auch meine Meinung zum Umgang der ReiterInnen und PferdebesitzerInnen miteinander, wenn es um solche Diskussionsthemen geht.

1. Viele Pferde in Deutschland werden nicht genug bewegt

Ich bin viel unterwegs und mache auch Wanderritte in verschiedenen Ländern. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese Pferde oft deutlich fitter und gesünder sind als viele unserer Pferde hier in Deutschland. Sie müssen natürlich einiges leisten, weil sie oft direkt Teil des Einkommens der BesitzerInnen sind. Diese Pferde laufen teils lange Strecken, sind aber dadurch oft topfit und bleiben das meistens auch bis ins hohe Alter.

Im Vergleich dazu gibt es hier in Deutschland oft das Problem, dass viele Pferde zu wenig bewegt werden. Stattdessen wird zu viel „Chichi“ gemacht – zu viele Leckerlis und Zusatzfutter, aber nicht genug Bewegung. Pferde sind Lauf- und Bewegungstiere, wenn sie nicht genug Bewegung bekommen, wird ihre Gesundheit beeinträchtigt. Klar, Pferde brauchen eine gute Haltung, aber es muss auch ausreichend Bewegung durch Reiten oder andere Aktivitäten wie Spazierengehen oder Bodenarbeit geben.

2. Übergewicht bei vielen Pferden

Ein damit zusammenhängendes Problem ist Übergewicht. Ich laufe oft an Pferdekoppeln vorbei und es fällt mir auf, dass viele Pferde einfach zu dick sind. Auf Social Media sehe ich Kommentare, die völlig normalgewichtige Pferde als „viel zu dünn“ betiteln. Bei vielen PferdebesitzerInnen scheint da das Gefühl für das gesunde Maß abhanden gekommen zu sein.

Zu dicke Pferde haben schnell gesundheitliche Probleme, die man nicht unterschätzen sollte. Es ist wirklich wichtig, das eigene Pferd realistisch zu betrachten und zu wissen, wann es vielleicht etwas zu viel auf den Rippen hat und man etwas tun muss. Wenn ein Pferd wirklich fett wird, wird das nicht nur auf der Waage sichtbar, sondern auch in der Beweglichkeit und Gesundheit des Pferdes.

3. Bodenarbeit ersetzt für mich kein Reiten

Ich liebe Bodenarbeit – sie ist eine tolle Möglichkeit, um mit dem Pferd zu arbeiten, die Bindung zu stärken und für Abwechslung im Training zu sorgen. Aber für mich ist Bodenarbeit kein Ersatz für Reiten. Klar, es ist super für die Kommunikation und die Erziehung, aber Pferde, die auch geritten werden sollen und nicht ausschließlich am Boden gearbeitet werden, müssen sich auch unter dem Reiter bewegen, um wirklich körperlich fit zu bleiben. Die Muskeln, die sie brauchen, um uns Reiter zu tragen, können durch das Reiten bedeutend effektiver aufgebaut werden.

Nicht genau das Thema, aber es geht in eine ähnliche Richtung: Das Pferd die ganze Woche (oder sogar länger) stehen zu lassen, um dann am Wochenende einen langen Ausritt zu machen ist kein adäquates Training und dem Pferd gegenüber nicht wirklich fair! Das ist wie als solltest du plötzlich eine 5 Stunden Wanderung mit schwerem Rucksack machen, wenn du sonst nur zu Hause rumsitzt.

4. Ein Pferd zu „retten“ ist nicht unbedingt die beste Idee

Ich bewundere Menschen, die Pferde aus schwierigen Situationen retten. Aber ich finde es wichtig, sich klarzumachen, dass das Retten eines Pferdes mit viel Verantwortung und oft auch mit hohen Kosten verbunden ist. Wenn du ein Pferd aus dem Ausland oder aus einer schlechten Haltung holst, musst du bereit sein, dich um alles zu kümmern: von der Gesundheit über Verhaltensprobleme bis hin zu Tierarztkosten. Es ist keine einfache Aufgabe – und es gibt keine Garantie, dass das Pferd reitbar ist oder überhaupt nochmal Lust auf das Zusammensein mit Menschen hat!

Ein gerettetes Pferd ist nicht automatisch „dankbar“ und brav, nur weil man es gerettet hat. Und das ist auch völlig okay! Deshalb sollte man sich bewusst sein, dass es eine Menge Wissen braucht und Arbeit bedeutet und nicht einfach nur ein billiger Weg ist, ein Pferd oder Lob und Anerkennung online zu bekommen.

5. Ein Pferd sollte von jedem gehandelt werden können

Ein Thema, das ich oft sehe, ist, dass manche Reiter stolz darauf sind, dass ihr Pferd nur von ihnen geritten werden kann oder dass es nur ihnen gehorcht. Für mich zeigt das, dass das Pferd nicht richtig erzogen wurde. Ein gut erzogenes Pferd sollte von jedem problemlos gehandelt werden können – schließlich kann immer mal etwas passieren und es sollte möglich sein, dass jemand anders das Pferd führen oder auch reiten kann, wenn es nötig ist.

Ich möchte, dass mein Pferd von anderen Menschen problemlos von der Koppel geholt und geführt werden kann. Klar, jedes Pferd ist unterschiedlich und manche brauchen vielleicht etwas mehr Können, aber im Grunde sollte ein Pferd gut im Umgang mit anderen Menschen sein, damit keine Probleme entstehen, wenn man mal selbst nicht da ist.

6. Umgang miteinander in der Reiterwelt

Der Umgang in der Reiterwelt, besonders online, ist manchmal echt schwierig. In den letzten Jahren habe ich viele Kommentare gesehen, bei denen Menschen sich über das Verhalten anderer ReiterInnen aufgeregt haben – und das geht dann oft in eine Richtung, die ich überhaupt nicht gutheiße. Natürlich kann man über bestimmte Reaktionen oder Verhaltensweisen von ReiterInnen und Pferden diskutieren, aber es ist wichtig, dass das respektvoll und sachlich bleibt.

Ich finde es traurig, dass so viele Leute gerne über das Unglück oder Unwissen anderer „herziehen“, um sich selbst besser zu fühlen. Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, sollte man das ansprechen, aber nicht jemanden in die Öffentlichkeit zerren, um sich selbst zu profilieren. Ich selbst mache regelmäßig Fehler – wer tut das nicht? Wichtig ist, dass wir lernen und uns gegenseitig unterstützen, anstatt uns gegenseitig niederzumachen.

Fazit

Es gibt nicht nur „richtig“ oder „falsch“ im Umgang mit Pferden – es gibt viele verschiedene Perspektiven. Was für das eine Pferd funktioniert, ist für das andere vielleicht nicht ideal. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns gegenseitig respektieren und immer offen für neue Meinungen sind. Ich freue mich immer über eine nette Diskussion, in der wir voneinander lernen können, aber ohne dass jemand angegriffen wird.

Schreib mir gerne in die Kommentare, wie du über diese Themen denkst – auch wenn du anderer Meinung bist. Ich freue mich auf einen respektvollen Austausch!

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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