Pferde anweiden & Futterumstellung ohne Darmprobleme: 5 Tipps

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Bald ist es wieder soweit: Frisches, grünes Gras kommt zum Vorschein und die Weidesaison steht vor der Tür! Leider kommen mit der Futterumstellung häufig auch Darm- und Stoffwechselprobleme wie Durchfall, Kotwasser, Koliken und Hufrehe. Damit Deinem Pferd das nicht passiert und die Futterumstellung reibungslos klappt, habe ich Dir 5 Tipps zusammengestellt (Wer lieber lesen will: einfach am Video vorbeiscrollen!).

Warum ist die Futterumstellung überhaupt ein Problem?

Dein Pferd hat seinen Verdauungsapparat über Winter auf Raufutter wie Heu oder Heulage umgestellt (auch wenn das Pferd den Winter über draußen war – denn auch dann gibt es nicht wirklich frisches, grünes Gras wie im Frühjahr). Um diese Art von Futter bestmöglich verdauen zu können, gibt es bestimmte Bakterien im Darm. Eben diese Bakterien können aber mit dem frischen Gras nichts anfangen, dafür muss das Pferd erst andere Bakterien entwickeln.

Wenn Du nun einfach das Futter umstellst, bzw. das Pferd den ganzen Tag auf die Weide stellst, kann es dieses Futter nicht richtig verarbeiten, weil ihm die dazu passenden Bakterien fehlen. Die kann es erst langsam über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen (besser 4-6) aufbauen.

Gerade bei empfindlichen Pferden sollte man sich also mit dem Anweiden genügend Zeit lassen, wenn man Koliken, Kotwasser und Co. Vermeiden will.

Das gilt übrigens für jede Futterumstellung: Mindestens 14 Tage dauert es, bis sich die Darmbakterien angepasst haben!

1. Weide Dein Pferd langsam an

Die ersten 3-4 Tage solltest Du Dein Pferd nur 10-15 Minuten auf die Weide lassen, bzw. am Einfachsten ist es, das Pferd am Strick fressen zu lassen. So hast Du auch unter Kontrolle, was das Pferd frisst. Diese Zeit kannst Du darauf anpassen, wie empfindlich der Magen Deines Pferdes ist: Manche Pferde haben kein Problem damit auch ein bisschen länger zu Grasen, für andere muss die Zeit vielleicht verkürzt werden.

Danach kannst Du die Weidezeit jeden Tag um 10-15 Minuten verlängern, so dass Du am Ende der Woche bei 45-60 Minuten pro Tag ankommst.

In der zweiten Woche kannst Du Dein Pferd dann morgens und abends je eine Stunde auf die Weide lassen. Alle 2-3 Tage kannst Du diese Zeit um eine halbe Stunde erhöhen. Das machst Du so lange, bis sich die zeitliche Lücke zwischen dem Weidegang am Morgen und am Abend schließt und das Pferd somit den Tag auf der Weide verbringen kann.

Diesen Prozess solltest Du übrigens nicht unterbrechen. Damit sich die richtigen Darmbakterien bilden können, sollte das Pferd jeden Tag frisches Gras bekommen.

Hast Du alles richtig gemacht, solltest Du nach 4 Wochen mit der Futterumstellung durch sein.

Tauchen während der Anweidezeit Probleme wie Durchfall, Kotwasser oder Ähnliches auf, solltest Du die Weidezeit verkürzen oder zumindest nicht weiter steigern.

2. Achte auf den richtigen Zeitpunkt

Ein guter Zeitpunkt zum Anweiden ist Mitte April bis Mitte Mai. Dann ist das Gras hoch genug, damit die Pferde nicht die Grasnarbe zerstören und es gibt nachts keinen Frost mehr.

Aber: Scheint die strahlende Sonne auf das Gras, bildet sich besonders viel Fruktan und das ist nicht gut für Dein Pferd. Deshalb weidest Du es idealerweise an bewölkten oder regnerischen – aber warmen – Tagen an.

Auch nachts lässt sich gut anweiden, da das Gras dann das tagsüber gespeicherte Fruktan verbraucht.

Wenn es eine kalte, frostige Nacht gefolgt von einem sonnigen Tag gab, sollte das Pferd nur kurz auf die Weide, denn dann hat sich im Gras sehr viel Fruktan gebildet.

3. Stell Dein Pferd satt auf die Weide

Ein Pferd kann innerhalb von einer Stunde bis zu 6kg frisches Gras fressen. Damit ist das Verdauungssystem beim Anweiden allerdings völlig überfordert. Deshalb macht es Sinn, dem Pferd vor dem Weidegang Raufutter wie Heu zu geben und sich sattfressen zu lassen. Mit vollem Bauch wird es nicht so viel Gras verschlingen, wie wenn Du es auf nüchternen Magen auf die Weide stellst.

Aber Achtung: Vor und nach dem Weidegang solltest Du kein Kraftfutter füttern (das gibt nochmal zusätzlich zum Gras Energie und Kohlenhydrate und könnte in der Kombination zu viel sein).

4. Unterstütze den Darm Deines Pferdes

Zur Stärkung des Verdauungs- und Immunsystems bei der Futterumstellung eignet sich z.B. Naturmoor sehr gut. Es ist ein richtiger Alleskönner und enthält Huminsäuren, Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natrium, Zink, Kupfer, Chrom, Molybdän und etwa 350 vertorfte Heilkräuter. Damit hilft es Deinem Pferd dabei, seinen Mineralstoffbedarf zu decken, es regt die Verdauung an, stärkt das Immunsystem und hilft den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen. Sogar gegen Durchfall und Kotwasser kann es helfen!

Du kannst das Moor als breiige Flüssigkeit oder in Pulverform kaufen. In Pulverform ist es geschmacks- und geruchsneutral und Du kannst es bequem kurweise während der Anweidezeit unter anderes Futter mischen (am Besten mit etwas Flüssigkeit oder feuchtem Futter, damit das Pulver nicht verfliegt). In seiner flüssigen Form kannst Du es Deinem Pferd auch prima zur freiwilligen Aufnahme zur Verfügung stellen – die meisten Pferde fressen das Moor instinktiv gerne, wenn sie es brauchen.

Wichtig ist, dass Du das Moor aus guter Quelle beziehst! Ich kann Dir Sonnenmoor wärmstens empfehlen: Das dort verwendete Moor enthält keine chemischen Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Aromen, ist komplett bio und gehört zu den hochwertigsten Mooren in Europa! Und das Beste: Es wird verantwortungsvoll und nachhaltig auf einer österreichischen Moorwiese von Hand gestochen, die eigentlich für die Landwirtschaft vorgesehen war. Es wird also keine ökologisch wichtige Moorlandschaft zerstört. Sonnenmoor deckt zudem 50% seines Energiebedarfs mit einer eigenen Solaranlage und produziert bei der Herstellung seiner Produkte so gut wie keinen Abfall.

Hier gibt’s Moor!

5. Bewege Dein Pferd ausreichend

Frisches Gras ist sehr energiereich – da ist es wichtig, dass Dein Pferd parallel zur Futterumstellung ausreichend bewegt wird und diese Energie nutzen kann. Das hilft auch der Verdauung und das Risiko einer Kolik oder Hufrehe sinkt.

*Dieser Artikel wurde von der SonnenMoor GmbH in Auftrag gegeben – herzlichen Dank dafür. Alle Meinungen und Empfehlungen sind aber wie immer ganz allein meine!*

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
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2 Kommentare

  1. Hallo,
    zu aller erst will ich ein Bravo und ein Dankeschön hier lassen. Dein umfangreiches Wissen bereichert viele Pferde und ihre Menschen.

    vielleicht hast du eine Idee zu unserer Situation. Gemeinsam mit meinem Französischen Maultier und meiner Sizilianischen Stute leben wir Herbst bis Frühling in Sizilien und das andere halbe Jahr in den Schweizer Bergen.

    An beiden Orten versorgen sie sich hauptsächlich selbst auf ihren großen Weide gebieten mit einer reichen Pflanzenvielfalt. Sizilien ist grün im Winter. Viel rohfaserhaltiges Diss Gras, schilfgras, Brombeeren, … Unterschiedliche Stauden und auch junges Gras.

    In der Schweiz auf 1300m haben wir Magerwiesen. Ab Mitte Mai sind wir dort.
    Zu dieser Zeit ist aber nur frisches Gras im Angebot. Da bekommen sie natürlich auch Heu angeboten.

    Was denkst du? Muss ich auch in dieser Situation das anweiden auch langsam gestalten? In Sizilien sind sie frisches Gras schon gewöhnt. Da sollten die Darmbakterien eingestellt sein. Oder meinst du das die Qualität so unterschiedlich ist das es eine längere Eingewöhnung braucht?

    Ich bin auf deine Gedanken dazu gespannt.

    Liebe Grüsse
    Juana

    Antworten
    • Hallo liebe Juana,

      das klingt ja traumhaft! In welcher Region seid ihr denn in Sizilien? Ich bin ja oft in den Sikani-Bergen =)

      Bezüglich des Anweidens kann ich dir leider keinen wirklich qualifizierten Rat geben, dazu kenne ich mich mit den jeweiligen Gegebenheiten zu schlecht aus (vermutlich müsste man da mal Nährstoffe und Co analysieren lassen um ganz sicher zu gehen). Ganz pragmatisch würde ich aber sagen, dass wenn deine Pferde bei der Umstellung keine Probleme haben (Kotwasser, Durchfall, o.Ä.), dann musst du wahrscheinlich auch nicht so langsam anweiden…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten

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