Zügelführung – 11 Do’s und Dont’s

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Eine gute Zügelführung ist essentiell, wenn man feine Zügelhilfen geben und bei seinem Pferd eine vertrauensvolle Anlehnung erarbeiten will. Und dabei ist es gar nicht so schwer, sich eine gute, ruhige Hand zu erarbeiten, wenn man auf ein paar einfache Dinge achtet. Im Video habe ich Dir 11 Tipps zusammengefasst und erkläre, was man bei der Zügelführung tun und was man besser vermeiden sollte.

Die Do’s: Tipps für eine gute Zügelführung

Die richtige Handhaltung

Die Zügel verlaufen zwischen deinem Ringfinger und kleinen Finger in die Hand hinein und zwischen Zeigefinger und Daumen aus der Hand heraus. Dein Daumen bildet ein kleines Dach über dem Zügel. Die Hand sollte weder zu fest geschlossen noch zu weit offen sein, sondern locker und entspannt, als würdest du ein kleines Vögelchen halten. Es soll nicht wegfliegen, aber auch nicht zerquetscht werden.

Die richtige Armhaltung

Halte deine Hände aufrecht. Deine kleinen Finger sind dabei etwas näher zusammen als die Daumen – so dass du gerade so alle Fingernägel sehen könntest. Bei dieser Haltung fallen deine Fäuste automatisch locker zu und die Knochen deines Unterarms sind parallel und nicht verdreht.

Achte darauf, dass deine Ellenbogen leicht gebeugt sind. Gerade durchgedrückte Arme machen dich sehr unflexibel und führen zu groben Zügelhilfen.

Ruhige Hände

Eine ruhige Hand ist wichtig, aber sie muss auch beweglich bleiben. Deine Hand sollte mit der Bewegung des Pferdekopfes mitgehen und nicht starr festgehalten werden, denn sie soll ruhig hin zum Pferdemaul sein – und nicht für einen externen Betrachter. Stell dir vor, du trägst ein Tablet voller Gläser, das ruhig bleibt, während du mit deinem Becken die Bewegungen des Pferdes ausbalancierst.

Feine Zügelhilfen

Gib deine Zügelhilfen durch ein leichtes Schließen der Faust bzw. der Ringfinger in den Maulwinkel des Pferdes. Das unterstützt den natürlichen Abkaureflex.

Halte die Linie Unterarm – Hand – Zügel – Pferdemaul

Achte darauf, dass die Linie von der Hand über den Zügel zum Pferdemaul gerade bleibt. Deine Hand sollte die Linie weder nach oben, unten, außen oder innen durchbrechen, also weder hochgezogen, noch heruntergedrückt, zu breit oder zu eng gehalten werden.

Sitze ausbalanciert

Ein ausbalancierter Sitz ist entscheidend für die Zügelführung. Dein Becken muss die Bewegungen des Pferdes ausgleichen, wenn deine Hände ruhig bleiben sollen. Eine ausbalancierter Sitz und gute Körperkoordination ermöglichen dir, die Zügelhilfen feiner und gezielter zu geben.

Bleib entspannt

Viel zu oft hören wir „Hände ruhig!“, aber wenn du versuchst, deine Hände starr und unflexibel zu halten, führt das nur zu Verspannungen. Die Ruhe in den Händen kommt nicht durch das Festhalten, sondern durch das Mitgehen mit den Bewegungen des Pferdes. Dein Becken und der Oberkörper müssen die Bewegungen ausgleichen, damit deine Hände ruhig bleiben können.

Die innere Hand in den Biegungen

Beim Abwenden oder Reiten von Biegungen ist es wichtig, dass deine innere Hand nicht über den Widerrist wandert, denn das führt nur dazu, dass sich das Pferd im Genick verwirft. Deine innere Hand darf sogar ein Stück nach innen und vom Hals weg kommen um dem Kopf in der Biegung zu folgen (und die Zügellinie nicht zu durchbrechen).

Fokussiere dich auf deinen Sitz

Wenn du deine Sitz- und Schenkelhilfen richtig einsetzt, kannst du bis zu 60 – 70 % der Zügelhilfen einsparen. Wir Menschen sind sehr handfokussiert und neigen deshalb dazu, alles erst mal mit den Händen regeln zu wollen. Beim Reiten ist der Sitz aber deutlich wichtiger und effektiver!

Die Don’ts: Fehler, die du bei der Zügelführung vermeiden solltest

Hände aktiv ruhig halten

Ein sehr häufiger Fehler ist, die Hände aktiv still halten zu wollen, das führt meist nur dazu, dass du dich verkrampfst. Ruhige Hände kommen aus dem beweglichen Becken, das die Bewegung des Pferdes ausbalanciert. Deine Hände sollten entspannt bleiben und nicht starr festgehalten werden.

Arme durchstrecken

Wenn du deine Arme durchstreckst oder sie vom Körper weg hältst, verhinderst du eine gute Zügelführung. Das Durchstrecken macht die Arme steif und unruhig. Dadurch werden deine Hilfen grob und ungenau, was die feine Kommunikation mit deinem Pferd erschwert.

Wechselseitiges Ziehen am Zügel (Riegeln)

Wechselseitiges Ziehen am Zügel, mit dem Ziel, dass das Pferd im Genick nachgibt, funktioniert nicht. In der Regel entsteht dann nämlich nur ein falscher Knick und kein reelles Nachgeben. Mal davon abgesehen, dass es für das Pferd sehr unangenehm ist und keine faire und feine Kommunikation.

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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2 Kommentare

  1. Liebe Christina
    Kommst Du ab und an auch in die Schweiz ?
    Uns würde es RIESIG freuen, mal mit Dir zu arbeiten.
    Unsere Jungpferde würden das wohl schätzen 🙂
    Griessli Rebecca

    Antworten
    • Hallo liebe Rebecca,

      leider nicht, ich gebe generell keinen Unterricht/Training vor Ort, dafür reicht die Zeit leider nicht.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten

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