Hast Du noch Spaß mit Deinem Pferd? Oder: Warum reitest Du eigentlich?

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Auf den Reitplätzen bietet sich mir oft ein trauriges Bild: Reiter mit verkniffenen Gesichtern die angestrengt ihre Pferde durch die Übungen treiben. Wirklich viel Spaß scheint ihnen das nicht zu machen. Ihren Pferden erst recht nicht.

Viele dieser Reiter sind keine Turnierreiter, oder wenn, dann nur spaßeshalber.

Da ist es wieder, dieses Wort: Spaß.

Wenn sie zum Spaß reiten, warum dann mit so viel Anstrengung und Verbissenheit?

Oft führt genau diese Verbissenheit dazu, dass es erst recht nicht funktioniert. Dann sieht man entnervte Reiter, die härter zupacken als nötig und ihre Pferde dafür bestrafen, dass sie etwas nicht verstanden haben.

Hast Du noch Spaß am Reiten?

Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du noch Spaß am Reiten oder quälst Du Dich durch Lektionen, weil es alle tun oder Du es einfach gewöhnt bist?

Oft verfallen wir so in einen Trott, dass wir gar nicht mehr merken, dass wir darin unglücklich sind und es auch anders geht.

Ich finde, jeder Reiter sollte sich ab und an folgende Fragen stellen:

  • Fahre ich gern zum Stall, oder ist es (lästige) Arbeit für mich?
  • Sehe ich einen Sinn darin was ich mit meinem Pferd tue?
  • Habe ich ein Ziel, welches ich erreichen möchte?
  • Ärgere ich mich regelmäßig, wenn etwas nicht klappt?
  • Bin ich gut gelaunt, wenn ich vom Stall nach Hause fahre?
  • Kommt mein Pferd gerne zu mir?
  • Macht mein Pferd einen zufriedenen Eindruck vor, während und nach dem Reiten?
  • Fühle ich mich gestresst und unter Druck, wenn ich am Stall bin?

Sei ehrlich zu Dir selbst, wenn Du diese Fragen beantwortest. Am Besten schreibst Du die Antworten sogar auf, dadurch wirst Du gezwungen, Dir Deine Gedanken und Gefühle bewusst zu machen sie und genau zu benennen.

Je nachdem wie Deine Antworten ausfallen, solltest Du Dir überlegen, ob Du den Umgang mit Deinem Pferd und Dein „Warum reite ich?“ nicht überdenken möchtest.

Wir alle machen uns oft zu viel Druck

Auch ich musste mich vor einiger Zeit fragen, wo die Leichtigkeit und Freude hin ist, die ich noch als Kind im Umgang mit Pferden hatte.

Je älter wir werden, desto mehr müssen wir „funktionieren“. Ob das in der Schule, der Uni oder im Job ist, wir sollen immer unser Bestes geben und natürlich auf keinen Fall scheitern. Man erzählt es uns lange genug und irgendwann glauben wir, dass uns keiner mehr will wenn wir scheitern.

Und genau das nehmen wir mit zu unserem Pferd.

Alles muss funktionieren. Dabei sind wir nicht nur hart zu unserem Pferd, sondern auch oft hart und gnadenlos zu uns selbst. Unser Leben wird durchgeplant und optimiert, wir streben ständig danach uns zu verbessern, wollen schöner, fitter, schlauer und erfolgreicher werden.

Dagegen habe ich nichts. Ich finde Ziele sind wichtig im Leben.

Aber sie dürfen uns nicht den Spaß und die Leichtigkeit rauben! Sonst verliert das Erreichen des Ziels seine Magie und wird zum inhaltsleeren Abhaken einer inneren ToDo-Liste.

Werde wieder zum Kind, wenn Du bei Deinem Pferd bist

Wenn es Dir so geht, dass Du eigentlich keine Freude mehr an der „Arbeit“ (allein dieses Wort ist schon schrecklich, die meisten Leute gehen überhaupt nicht gerne zur Arbeit, warum also dieses Wort nutzen um die gemeinsame Zeit mit dem Pferd zu beschreiben?) mit Deinem Pferd hast, dann ist es nun an der Zeit einen Strich zu ziehen.

Fang von vorne an. Versuche Dich daran zu erinnern, warum Du als Kind angefangen hast zu Reiten. Erinnere Dich daran, wie Du Dich gefühlt hast, wenn Du mit Pferden zusammen warst. Lerne die Zeit mit Deinem Pferd wieder wertzuschätzen und wirf Deine Erwartungshaltung über Bord. Dein Pferd schuldet Dir nichts.

Bei mir war es so, dass ich als Kind gar nicht zwingend reiten musste, ich war einfach nur glücklich, wenn ich in der Nähe von Pferden sein konnte. Stundenlang habe ich mich am Stall und auf den Koppeln herumgetrieben. Und ich bin niemals davon ausgegangen, dass das Pferd mir etwas schuldig ist. Ich habe die Pferde als meine Freunde gesehen und war dankbar, wenn sie Zeit mit mir verbringen wollten.

Irgendwo auf meinem Weg des Erwachsenwerdens ist dann etwas schief gelaufen. Ich weiß gar nicht genau woran es lag. Vielleicht an den unausweichlichen Sprüchen von „Setz dich mal durch, der muss jetzt“. Oder an meinem eigenen Ehrgeiz. Jedenfalls war es mir irgendwann eine Last an den Stall zu fahren. Und ich wusste, dass ich etwas ändern muss.

Das ist nun schon einige Jahre her. Mittlerweile fahre ich ohne Erwartungen zum Stall und freue mich, wenn ich und das Pony etwas gut machen. Wenn etwas nicht klappt kann ich darüber lachen – ich bin zum Spaß dort und bin – außer dem Pony – niemandem etwas schuldig.

Wie ich zu dieser Einstellung gekommen bin?

Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen

Du triffst Dich mit einer guten Freundin um zusammen zu trainieren – sie will das Sportabzeichen machen und Du hast angeboten mit ihr zu üben, weil Du es schonmal gemacht hast. Die ersten paar Wochen habt ihr unheimlich viel Spaß, ihr verbringt gerne Zeit miteinander und lacht über ihre gescheiterten Versuche.

Mit der Zeit wird sie besser, aber um das Sportabzeichen tatsächlich zu schaffen müsste sie noch etwas mehr trainieren. Und das mit dem Kugelstoßen bekommt sie einfach nicht hin, dabei hast Du es ihr schon so oft erklärt!

Als sie es schon wieder nicht schafft die Kugel mit der richtigen Technik zu werfen platzt Dir der Kragen. Du sagst „du kriegst aber auch gar nichts hin, bist du blöd?“, nimmst grob ihren Arm und führst ihn in der Bewegung, die sie machen soll.

Als ihr euch zur nächsten Trainingseinheit trefft ist Deine Freundin still und hat keine große Lust zu trainieren. Das Kugelstoßen würde sie lieber ganz weglassen, aber Du sagst „Nein, das musst Du jetzt machen, wir gehen nicht bevor das geklappt hat! Versuch ja nicht dich davor zu drücken“. Dabei schaust Du sie streng an.

Spaß habt ihr beide keinen mehr. Und wenn ihr das lange so weiter macht leidet die Freundschaft.

Würdest Du so mit einer Freundin oder einem Freund umgehen? Eher nicht, oder?

Dann tu es auch nicht mit Deinem Pferd.

So hast Du wieder mehr Spaß mit Deinem Pferd

  • Wir haben so viele Verpflichtungen und immer mehr Stress. Mach Dir nicht auch noch in der Zeit mit Deinem Pferd Stress, sondern schaffe Dir einen Freiraum. Sieh die Zeit mit Deinem Pferd als eine Auszeit. Eine Zeit, nur für euch beide, in der Dich die Sorgen des Alltags nicht berühren.
  • Schalte Dein Handy auf lautlos und schaue am Stall nicht mehr darauf. Die meisten „Dramen“ können ein paar Stunden warten. Manche lösen sich in dieser Zeit sogar ganz von selbst. Und Dein Pferd verdient Deine ungeteilte Aufmerksamkeit.
  • Lege einen imaginären Schalter in Deinem Kopf um und betrachte Dein Pferd einmal mit „frischem“ Blick. Setz Dich auf die Koppel zu ihm und sieh Dir einfach nur an, was es so treibt. Lass Dir Zeit. Nimm Dir etwas zu schreiben mit und mache eine Liste mit Deinen neuen Zielen. Das können auch Ziele sein wie „Ich fühle mich nicht mehr so gestresst und bin geduldiger“ oder „Ich motiviere mein Pferd mehr und es lernt gerne mit mir zusammen“. Diese Ziele kannst Du Dir auch als PostIt’s an den Spind hängen, so hast Du sie immer vor Augen. Wichtig ist, dass Du sie so formuierst, als hättest Du sie bereits erreicht. Keine Worte wie „irgendwann“, „vielleicht“, „bald“, „ich möchte“ oder ähnliches.
  • Wirf Deine Erwartungen und den Anspruch an Perfektion über Bord. Natürlich solltest Du Dir Mühe geben, kein Reiter hat jemals ausgelernt. Perfektionismus macht Dich aber in der Regel nur unglücklich und frustriert. (Ich muss es wissen, ich halte meinen eigenen Perfektionismus mal mehr und mal weniger erfolgreich in Schach 😉 )
  • Probiere neue Dinge aus: Equikinetic, Clickern, Freiheitsdressur, Distanzreiten, Working Equitation, Geocaching mit Pferd, … Die Liste ist endlos.
  • Und zu guter Letzt: mach Dein Ding! Nur Du weißt, was Dich und Dein Pferd glücklich macht. Wenn das jemand anderes nicht versteht ist das nicht Dein Problem.

Hast Du noch Spaß mit Deinem Pferd? Oder hast Du eine solche Phase hinter Dir und möchtest uns erzählen, wie Du sie überwunden hast?

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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44 Kommentare

  1. Herzlichen Dank Christina,

    Du sprichst mir aus der Seele !!!
    Zu den Punkten „hast Du noch Spaß am Reiten“ kann ich Dir alles gern beantworten:
    – ich fahre gern zum Stall und arbeite auch gern dort.
    – (mein) Pferd soll nicht nur rumstehen und fressen, sondern sinnvoll beschäftigt werden.
    – ein Ziel ja, aber das Pferd soll nicht überfordert werden.
    – ich ärgere mich schon ab und zu – sehe es aber nicht so eng.
    – Wenn es dem Pferd gut geht – geht es mir auch gut.
    – kann ich nicht sagen – da es kein Hund ist und mit dem Schwanz wedelt. Zumindest rennt es nicht weg, wenn ich komme.
    – teils, teils. Jeder hat gute und schlechte Tage.
    – Man sollte nie (!) unter Zeitdruck stehen, wenn man bei seinem 4 Beiner ist. Dieses überträgt sich und führt zu Disharmonien die keinem gut tun!
    – Zeit lassen ist ein wichtiger Faktor im Zusammensein!
    Man sollte Ratschläge zwar annehmen, aber sein Ding trotzdem machen. Jeder hat eine andere Sichtweise der Dinge. Sich Zeitnehmen und auch mal sein Pferd auf der Koppel zusehen tut der menschlichen Seele auch gut.

    Antworten
    • Hallo Volker,

      danke dir für die netten Worte!

      Die Fragen musst du natürlich nicht mir, sondern nur für dich selbst beantworten 😉
      Aber das klingt für mich nach ner guten Einstellung!

      Ich wünsche dir weiter ganz viel Spaß mit deinem Pferd!

      Liebe Grüße

      Antworten
  2. Dein Blog spricht mir von der Seele.
    Dazu möchte ich eine kurze Geschichte, die erst letzte Woche passiert ist, schreiben. Ich konnte „mein“ Herzenspferd (gehört nicht mir, aber ich reite ihn sehr sehr oft) 2 Wochen lang nicht reiten. Da ich an diesem Tag mehrere Pferde reiten wollte – der Tag war wunderschön, ich wollte es ausnutzen und natürlich genoss ich es mit allen SEHR, also kam er zum Schluss dran, damit ich mir für ihn besonders viel Zeit nehmen konnte. Schon als ich in den Stall ging, er stand im Laufstall mit 3 anderen Pferden – nahm ich mir die Zeit und wartete beim Tor auf ihn. Er ist ein Pferd, der nur sehr langsam Vertrauen fasst und bis vor einem Jahr kam er mir keinen Schritt entgegen. Inzwischen weiß er schon, wenn ich auftauche, bedeutet es meistens was cooles. Klassische Dressur macht ihm besonders viel Spaß, er bekommt einen soo stolzen Ausdruck in seinen Augen, das kannst du dir nicht vorstellen. So wartete ich und er sah mich nur mit einem strahlenden Blick an. Nach ein paar Minuten kam er und wir machten uns reitfertig. Diesmal stellte ich mir zusätzlich einen kleinen Sprung auf den Platz. An diesem Tag ging er besonders gut – früher legte er immer besonders viel Gewicht in meine Hände – diesmal war er wunderbar weich und er ging einen frischen Trab vorwärts (was auch nicht selbstverständlich ist bei ihm), schnaubte dauernd ab und hatte sichtlich Spaß an der Arbeit. Schon alleine das Abschnauben direkt nachdem ich aufgestiegen bin, zeigte mir, dass an diesem Tag alles passte. Zum Abschluss im Sonnenuntergang noch ein paar Mal über den Sprung. Und ich schwörs, ich hab gelacht wie ein kleines Kind. Es hat uns beiden soviel Spaß gemacht, ich kanns nicht beschreiben. Es war so befreiend irgendwie, den restlichen Abend war ich noch so beflügelt.

    In letzter Zeit wars einfach schwierig, diese Leichtigkeit bei den Pferden zu finden,obwohl sie doch noch immer die einzigen sind, die mir Entspannung geben können. Doch sie zeigens mir immer wieder, meine Hasen. Und darüber bin ich sehr froh, dass sie mich immer wieder auffangen und auf den Boden der Tatsachen zurückholen 🙂 Dank ihnen, bin ich wohl (meistens) in der Lage, mich selbst zu reflektieren und einzugestehen, wenn ich einen Fehler gemacht habe und immer wieder sagen zu können: heute klappts einfach nicht, versuchen wirs ein anderes Mal.

    Antworten
    • Hallo Kathi,

      vielen Dank, dass du deine Geschichte und deine Erfahrungen mit uns teilst <3

      Der Tag den du beschreibst klingt traumhaft! Ich wünsche dir noch ganz viele solcher Tage!

      Liebe Grüße!

      Antworten
  3. Das ist DAS perfekte Stichwort 🙂 Spaß! Du schreibst mir aus der Seele mit Deinem Artikel. Ich habe auch oft das Gefühl, dass die Menschen zu verbissen dabei sind. Ich kenne das auch von mir, diese Momente, in denen ich endlich will, dass es funktioniert. Damit meine ich zwar mich, nicht das Pferd 😉 Aber dann verliere ich auch den Spaß für Minuten oder manchmal eine ganze Reitstunde. Dann verliere ich aber auch die Leichtigkeit und das Gefühl und spätesten dann klappt gar nichts mehr. Umso weniger Erwartungen man hat, umso besser – denke ich mittlerweile. Ziele: ja 🙂 Wünsche: vielleicht. Aber keine Erwartungen, sondern lieber Spaß an allem, was man miteinander erlebt. Pferd und Mensch. danke für diesen tollen Artikel, liebe Christina. Alles Liebe, Petra

    Antworten
    • Hallo Petra,

      danke dir für deine netten Worte =)
      Ich glaube wir werden immer ab und zu mal frustriert sein, wenn etwas nicht klappt – das ist ganz normal. Es sollte nur nicht das vorherrschende Gefühl sein, dann läuft etwas falsch. Und man sollte es nie am Pferd auslassen!
      Schön, dass so viele andere Menschen auch so denken <3

      Liebe Grüße!

      Antworten
  4. Hey 🙂

    Der Eintrag spricht mir wirklich aus der Seele! Ich habe mit meiner Stute schon so einiges erlebt und war letztendlich nicht mehr glücklich in unserem alten Stall. So sind wir also im letzten Sommer umgezogen. Irgendwie hat das dazu geführt, dass ich vieles überdacht und hinterfragt habe. Meine Lust zum Reiten war verflogen. ich habe keinen Unterricht mehr genommen und sogar überlegt die Reiterei ganz an den Nagel zu hängen. So habe ich angefangen die Zeit mit meinem Pferd einfach anders zu verbringen, z.b. spazieren zu gehen. Wir zwei verstehen uns seit dem viel besser. Klar, es gibt viele schräge Blicke von einigen Seiten, aber hey, das ist schliesslich unser Leben, das jedenfalls habe ich für mich beschlossen. Und es ist schön zu lesen, dass scheinbar auch andere solche Phasen kennen. Tatsächlich kommt die Lust auch wieder zu Reiten nun langsam zurück und wir werden demnächst mal wieder Unterricht reiten. Mal sehen, vielleicht bleibe ich da doch Reiter und wenn nicht, mein Pferd wäre mir bestimmt nicht böse und wenn es um mein Hobby geht ist ihre Meinung schliesslich die einzig wichtige.
    LG

    Antworten
    • Huhu Lena =)

      Ja, der falsche Stall kann einen schon ganz schön den Spaß verderben, das kenne ich leider auch…
      Klingt, als hättest du eine gute Lösung für dich und dein Pferd gefunden – pfeif auf die schrägen Blicke! Wenn sie wegen dem einen nicht schräg gucken ist es was anderes 😉

      Ich wünsche dir weiter ganz viel Spaß und eine schöne Zeit mit deinem Pferd!

      Antworten
  5. Das ist der beste Text den ich je über dieses Thema gelesen habe! Und jetzt zu meiner Geschichte:

    Nach einem schlimmen Reitunfall kam ich das erste Mal wieder in den Stall und ich fühlte…nichts…Keine Freude, Aufregung, nichts. Mein Pferd kam ganz normal zu mir und alles lief wie immer, bis wir in der Reithalle waren. Am Anfang war alles gut, er war ein super braver Wallach der sich auch vor nichts erschreckte und er lief super, doch dann erschreckte er sich (weswegen auch immer), rannte mit mir durch die Halle und ich flog. Seitdem hatte ich bei jedem Kontakt mit meinem Pferd schreckliche Angst und dann passierte was kommen musste. Er verletzte sich auf unserem täglichen Weg von der Koppel zum Stall, weil er mir nicht mehr vertraute und ich einfach zu viel Angst hatte (und er mir inzwischen mehr als lästig war). Erst als der Tierarzt meinte wir sollten ihn erlösen fühlte ich wieder etwas. Es war die Einsicht das ich durch meine Null-Bock Einstellung mein Pferd verloren hatte, doch dafür war es zu spät…

    Seitdem gehe ich immer mit einem lächeln in den Stall, nur damit so etwas nicht mehr passiert und damit ich das von damals nicht nochmal erleben muss.

    Wenn jeder deine Fragen ehrlich beantwortet und die richtigen Schlüsse daraus zieht können große und kleine Unfälle verhindert werden.

    Viel Spaß mit euren Hottis 🙂

    Antworten
    • Huhu liebe Katharina,

      vielen Dank für dein Lob =)

      Und danke, dass du deine Geschichte mit uns teilst, das ist sicher nicht einfach!
      Es tut mir unheimlich leid, dass du solch schlimme Sachen erleben musstest und dass es mit deinem Wallach so tragisch geendet hat.

      Liebe Grüße!

      Antworten
    • Danke für die nette Aufmunterung!

      Lange Zeit war es wirklich nicht einfach für mich darüber zu sprechen aber ich habe viel Hilfe von den Leuten aus dem Stall, meiner RL und meinen Freunden bekommen:)

      Ich habe seit Anfang Mai eine Reitbeteiligung und mit ihm und meiner RL Taste ich mich wieder langsam ans reiten ran.

      Katharina 🙂

      Antworten
      • Sehr gerne Katharina, nichts zu danken! =)

        Schön, dass du Menschen in deinem Leben hast die dich unterstützen, das ist sehr viel Wert.

        Ich wünsche dir ganz viel Spaß und eine schöne Zeit mit deiner Reitbeteiligung =)

        LG, Christina

        Antworten
  6. Hallo Christina!

    Ich hab diesen Artikeln nochmals überflogen und will jetzt auch noch meinen Senf dazugeben:

    JA =D Ich habe noch Spaß mit meinen Pferden! Und in meinem sehr familiären Stall (5 Pferde – 4 Einsteller) geht es den anderen auch so.
    Wir setzen uns reiterliche Ziele, damit wir nicht auf der Stelle treten, aber im Vordergrund steht bei uns immer der Spaß und dass das Reiten für uns Wohlfühlen bedeutet.
    Ich muss sagen – Gott sei Dank!! – gibt es bei uns keinen Erfolgsdruck oder Gruppenzwang oder sonst ähnliches. Zwei von uns haben schon das WRC gemacht, ich arbeite darauf hin und eine von uns, ist zufrieden, wenn sie nur mit dem Pferd spazieren geht.
    Und langweilig wird uns mit unseren Pferdchens sowieso nie 😉

    Schöne Grüße, Elisa

    Antworten
    • Hallo nochmal 😉

      Das klingt wirklich toll <3
      Ich wäre auch so gerne wieder an einem kleinen Stall, die großen sind einfach nicht mein Ding...

      Liebe Grüße und weiter viel Spaß mit den Pferdchen!

      Antworten
  7. Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Ich habe mir vor einem halben Jahr ein viereinhalb jährigen KWPN Wallach gekauft. Er konnte wirklich nicht viel und wir stecken mitten in der Grundausbildung. Manchmal kamen mir doch arge Zweifel, ob das alles so richtig ist, was wir da tun. Ich hatte zu viel Ergeiz und wollte von „uns“ zu viel auf einmal. Doch er hatte viel Geduld mit mir. Ich merkte, das ich diejenige war, die sich selber im weg stand. Er vertraute mir von Anfang an und ließ alles mit sich machen. Also tat ich das selbe mit ihm und ließ mich auf sein Tempo ein. Seit dem Zeitpunkt lernen wir viel schneller.
    Ob ich Spaß habe mit ihm zu arbeiten?
    Ja! Weil er mich immer wieder neu überrascht.
    Fahre ich gern zum Stall, oder ist es (lästige) Arbeit für mich?
    Ich bekomme fast innere Unruhe wenn ich mal nicht zu ihm kann.
    Sehe ich einen Sinn darin was ich mit meinem Pferd tue?
    Ja auf jeden Fall, jedes Training bring uns immer ein Stück weiter und selbst wenn es mal nicht klappt.
    Habe ich ein Ziel, welches ich erreichen möchte?
    Die sind immer anders und variieren im Training. Je nachdem was wir trainieren, reicht mir schon eine richtige Reaktion auf die gegebene Hilfe.
    Ärgere ich mich regelmäßig, wenn etwas nicht klappt?
    Natürlich, aber meist über meine manchmal nicht so gute Körperbeherrschung und seine Faulheit ; )
    Bin ich gut gelaunt, wenn ich vom Stall nach Hause fahre?
    Ja und ich konnte im Stall endlich abschalten.
    Kommt mein Pferd gerne zu mir?
    Zumindest kommt er auf zuruf zu mir, wenn ich ihn von der Wiese hole möchte.
    Macht mein Pferd einen zufriedenen Eindruck vor, während und nach dem Reiten? Ich würde wieder ja sagen. Er muss zwar überzeugt werden, das wir jetzt arbeiten, aber wenn dann richtig. Klappt etwas gut wird gelobt und wir beenden die Arbeit mit positiven Erlebnissen. Nach dem reiten ist er immer noch auf mich fixiert und nimmt seine Belohnung nur zu gern entgegen.
    Fühle ich mich gestresst und unter Druck, wenn ich am Stall bin? Nur wenn wir Unterricht haben und wir wieder getrödelt haben. Ich trage keine Uhr im Stall, denn ich nehme mir die Zeit die wir brauchen.

    Ich bin sehr gespannt wie sich unsere weitere Zukunft entwickelt und werde weiterhin immer offen sein für neue Dinge. Meist muss man manchmal seinen Gefühlen vertrauen und sensibel auf die Reaktion seines Pferdes sein.
    Das denke ich sind wir ihnen schuldig, schließlich geben sie und jeden Tag so viel von sich.

    Antworten
    • Huhu =)

      Das klingt doch super, ich denke du machst alles richtig 😉
      Und du hast absolut Recht, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und Sensibilität bringen einen sehr viel weiter als Druck.
      Ich wünsche dir weiter ganz viel Spaß mit deinem Wallach!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  8. Auch ich möchte hier mal ein großes Lob aussprechen, denn es ist tatsächlich so, dass man aus den unterschiedlichsten Gründen selber solche Gedanken hat.
    Mir ging es auch oft so, obwohl ich zwischendrin eine Zwangspause von 4 Jahren einlegen musste und ich in der Zeit oft an die „Reiterzeit“ zurück dachte.

    Dann bekam ich durch Zufall die Chance meine alte Reitbeteiligung wieder zu reiten. Und auch um mir das nochmal vor Augen zu halten, beantworte ich jetzt und hier Fragen:

    • Fahre ich gern zum Stall, oder ist es (lästige) Arbeit für mich?
    Manchmal denke ich mir „Och nööö…eigentlich hast du ja heute keine Lust“, aber sobald ich im Auto sitze fühle ich mich zufrieden und freue mich auf meine Reitbeteiligung 🙂

    • Sehe ich einen Sinn darin was ich mit meinem Pferd tue?
    Der Sinn ist, dass weder das Pferd rumsteht, noch ich faul irgendwo herum hocke!

    • Habe ich ein Ziel, welches ich erreichen möchte?
    Na klar 🙂 Auch, wenn ich aktuell keine Reitstunden nehme, sage ich mir immer in Gedanken vor was ich machen möchte, versuche selber meinen Sitz zu korrigieren und außerdem möchte ich, da meine Reitbeteiligung ein ziemliches Sensibelchen ist, ihm immer noch beibringen, dass Dinge wie z.B. Richterhäuschen keine gefährlichen Zähne haben 😉
    Zusätzlich soll er im Alter (er ist 19) einfach locker und fit bleiben!

    • Ärgere ich mich regelmäßig, wenn etwas nicht klappt?
    Na klar. Aber ich ärgere mich dann immer über mich selber, da ich merke, dass ich eine Hilfe nicht richtig gegeben habe. Wenn meine Reitbteiligung Blödsinn macht, kann ich da eigentlich nur drüber lachen.

    • Bin ich gut gelaunt, wenn ich vom Stall nach Hause fahre?
    Klares ja!

    • Kommt mein Pferd gerne zu mir?
    Er kommt immer bereitwillig zu mir, wenn ich ihn von der Weide holen will 🙂

    •Macht mein Pferd einen zufriedenen Eindruck vor, während und nach dem Reiten?
    Während dem Reiten war er anfangs nicht besonders zufrieden und hat permanent mit dem Schweif geschlagen. Das hat sich nun gegeben, sodass ich das auch mit ja beantworten würde.

    • Fühle ich mich gestresst und unter Druck, wenn ich am Stall bin?
    Nur ganz selten, wenn ich grade extrem viel um die Ohren habe. Im Normalfall komme ich im Stall aber eher runter.

    Eine Weile lang habe ich überlegt ihn wieder abzugeben, aber dann starb ein Pferd im Stall und mir wurde bewusst, dass man wirklich jede Zeit genießen sollte und das mich nur noch enger mit meiner Reitbeteiligung zusammen geschweißt.

    Antworten
    • Hallo liebe Katrin,

      vielen Dank für das Lob =)
      Deine Antworten klingen gannz super, ich hoffe du hast weiter so eine schöne Zeit mit deiner Reitbeteiligung!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  9. Guggug! Ich komme immer wieder gerne auf die Seite :). Ich bin immer ganz gespannt ob es wieder neue Beiträge gibt, die man lesen kann und dann noch einen Kommentar dazu verfassen darf 🙂

    liebe grüße von silli von pferdigunterweg.com

    Antworten
  10. Liebe Christina,
    genau diese Frage hat mich vor einer Weile auch beschäftigt und meistens wenn ich geritten bin, war ich nicht glücklich. Ich durfte das Reitbeteiligungspferd meiner Mutter mitreiten. Uns wurde das Pferd quasi überlassen und wir hatten keinen Unterricht. Das ist mal ganz schön, aber ich bin beim reiten einfach nicht weitergekommen (ich bin absoluter Anfänger) und war meistens eher frustiert und verwirrt, weil ich eben nie wusste was ich besser machen könnte. Dann habe ich angefangen vom Boden aus was mit dem Pferd zu machen: einfaches Führtraining und über Stangen gehen (das Pferd hasste Stangen, deshalb war das schwerer als es klingt). Dabei habe ich einfach intuitiv mein Ding gemacht und mich nicht danach gerichtet „wie man das macht“ sondern mich voll aufs Pferd konzentriert. Ich war in der Zeit viel geduldiger und hatte weniger Erwartungen. Das hat sehr viel Spaß gemacht und es hat die Beziehung zu dem Pferd enorm verändert. Es hat mir zur Begrüßung sogar die Hand abgeschleckt, was es sonst nie gemacht hat und wenn ich an einer Gefahr vorbei bin ist es mir vertrauensvoll nachgelaufen. Das war echt schön und die Erfahrung hat mich echt beeindruckt. Leider hab ich noch nicht entdeckt wie ich diesen Spaß und das Intuitive aufs Reiten übertragen kann. Ich hab das Gefühl da kann man so viel mehr falsch machen und Schaden anrichten, als wenn man nur so was mit dem Pferd macht.
    Liebe Grüße,
    Emi
    (übrigens: schöne Seite!)

    Antworten
    • Hallo liebe Emi,

      schön, dass du einen Weg gefunden hast Spaß mit „deinem“ Pferd zu haben und ihr eine gute Beziehung aufgebaut habt!
      Beim Reiten muss ich dir Recht geben, einfach intuitiv und ohne Unterricht kommt man da sehr schnell an seine Grenzen. Gibt es denn keine Möglichkeit für dich Unterricht zu nehmen?

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  11. Leider gibt es hier noch viele Reitlehrer „vom alten Schlag“. Ein paar mal hatte ich Unterricht. Dabei hab ich schon auch sinnvolle Sachen gelernt, mir wurde aber z.B. auch gesagt, dass ich mit dem Bein fester auf das Pferd einhacken soll. Ich hab während dem Unterricht immer versucht zu reflektieren, ob der Tipp vom RL jetzt sinnvoll und gut für das Pferd ist oder nicht. Eigentlich sollte man dem RL ja vertrauen können, dass ihm das Wohl des Pferdes wichtig ist und er es besser weiß. Das ging leider nicht. Es überrascht mich immer wieder wie stark das, was man übers Reiten im Internet liest sich von meinen eigenen Erfahrungen mit Reitunterricht unterscheidet. Viele RL wissen glaub ich gar nicht, wie man ein Pferd richtig biegt und Vorwärts-Abwärts reitet oder wie man richtig Paraden gibt (ich zwar auch nicht, aber ich bin auch kein RL).
    Von daher reite ich erst mal nicht mehr. Wer weiß, vielleicht werd ich es irgendwann mal wieder versuchen und nach guten Reitlehrern Ausschau halten…
    Liebe Grüße,
    Emi

    Antworten
    • Das stimmt, es ist leider echt schwer einen guten Reitlehrer zu finden… Und ich verstehe total, dass du nicht bei jemandem reiten lernen möchtest, dem du nicht vertrauen kannst und wo du das Gefühl hast nicht pferdefreundlich zu reiten!
      Genau, halte einfach die Ohren und Augen offen, vielleicht kann dir ja jemand einen guten Reitlehrer empfehlen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  12. Hallo Christina,
    auch unter diesem Artikeln noch einmal meine Meinung. 🙂
    Das mit dem verkniffen Gesichtern kenn ich zu gut, allerdings auch nur weil ich selbst so einer bin. Dazu muss ich sagen, dass das nichts mit dem Reiten zu tun hat sondern mit der Konzentration. Vor allem in den Reitstunden bin ich so unglaublich konzentriert, da achte ich einfach nicht auf meine Gesichtszüge. 😀
    Viele liebe Grüße, Susanne

    Antworten
    • Hallo nochmal Susanne =)

      Das geht mir bei Konzentration ähnlich. Wobei man auch daran arbeiten sollte – „Verkrampfungen“ im Gesicht ziehen immer auch Verspannungen im Körper nach sich. Und ab und an Lächeln enstpannt ganz ungemein 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  13. Hallo Christina,
    dein Artikel passt so gut zu meiner Situation, dass ich einfach etwas dazu schreiben muss.
    Vor 2 Jahren habe ich mir eine Isi-Stute gekauft. Mir war von Anfang an klar, dass ich mit ihr keine Tölt- oder Dressurprüfung ablegen würde. Ich wollte ein Verlasspferd fürs Gelände – und das habe ich bekommen. Leider bin ich mit meiner Einstellung in unserem Stall ziemlich alleine. Die meisten anderen sind eher am typischen Gangpferdereiten interessiert. Und dummerweise habe ich mich davon anstecken lassen. (Wie wenn alle Fußball spielen und du spielst eben mit, weil es alle machen, obwohl du lieber was anderes spielen würdest.) So habe ich mich abgemüht und geackert, um aus meinem Schweinepasser doch noch den Tölt rauszuholen mit dem Ergebnis, dass wir beide immer frustrierter wurden. Schließlich bekam sie vor einem Vierteljahr Schulterprobleme und wir mussten eine Zwangspause einlegen. Ich dachte schon daran, sie zu verkaufen und mir ein Pferd zuzulegen, das traben und tölten kann.
    Ein anstrengender Ausritt auf einem anderen Pferd brachte jedoch die Einsicht. Während ich andauernd am Beruhigen war, damit es nicht durchging, dachte ich daran, wie entspannt die Ausritte mit meiner Stute immer waren und wie sicher ich mich auf ihr fühlte. War ich eigentlich blöd? Da hatte ich das beste und zuverlässigste Geländepferd, das man sich nur vorstellen kann, und ich wollte es verkaufen, weil es nicht tölten kann? Das war, als ob ich zu meinem Mann, einem eingefleischten Kletterer, sagen würde „Ab morgen spielst du Fußball und wirst Torschützenkönig!“ Das würde auch nicht funktionieren und nur zu Frustration führen. Aber von meinem Pferd verlangte ich, etwas zu tun, wofür ich sie gar nicht gekauft hatte. Mann, war ich dämlich!
    Seitdem sehe ich meine Süße mit anderen Augen. Und ich glaube, sie merkt das. Sie lässt sich wieder gerne von mir holen und lässt dafür sogar ihr Futter stehen. Sie geht lauffreudig unter dem Sattel und genießt jeden unserer Ausritte. Und jedes Mal kehren wir mit einem Strahlen zurück in unseren Stall.
    Im Moment sind wir nach der längeren Pause in der Aufbauphase für unseren ersten Wanderritt im Mai. Und wenn keiner mitgeht, auch egal, dann gehen wir eben alleine 😉
    LG 🙂

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    • Hallo liebe Katrin,

      ich glaube das ging uns allen auch schon mal so, ob beim Reiten oder einem anderen Bereich des Lebens. Ab und an braucht man dann einen kleinen „Schubs“ um sich wieder auf die Dinge zu besinnen, die einem wirklich wichtig sind =)
      Ich finde es super schön, dass du das gemacht und wieder zu deiner Stute gefunden hast! Wanderreiten finde ich auch viel schöner als mich auf Turnieren zu stressen 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Hallo Lilith,

      Ehrgeiz ist immer schwierig in der Arbeit mit Pferden, das saugt einem meist den Spaß aus – da musste ich mich früher auch immer etwas bremsen, mittlerweile nehme ich jeden Tag wie er kommt und freue mich auch über die kleinen Dinge =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  14. Hallo, ich habe den Artikel heute erst gelesen und muss einfach darauf antworten.
    Ich habe einen Haflingerwallach, den ich vor drei Jahren aus einem Schulbetrieb gekauft habe. Er hat Arthrose und auch sonst einige Zipperlein. Daher kann ich meinen Traum vom Wanderreiten mit ihm leider nicht ausleben. Ich bin immer wieder mal total gefrustet und würde ihn am liebsten wieder verkaufen. Er ist unmotiviert und stur wenn ich solche Erwartungen an ihn habe. Erst wenn ich locker und freundlich ohne Druck auf ihn zu gehe, wird es ein schöner Tag und wir können gemeinsam etwas erarbeiten. Mittlerweile gehören Bodenarbeit, Zirkuslektionen, Longieren in Wald und Flur zu unseren Übungen. Ich trauer dem Wanderreiten immer noch nach, freue mich aber über jeden kleinen Schritt den wir gemeinsam gehen und wieder Freude und Spaß in unsere tägliche Arbeit einkehrt. Mein dicker Sturkopf ist ja nicht umsonst in mein Leben gekommen…..vielleicht sollte alles so sein und Wanderreiten hätte mir garnicht gefallen 😉….wer weiß??!!

    Antworten
    • Hallo liebe Michaela,

      das ging mir auch schon ganz oft so – je höher die Erwartungen sind, desto mehr macht das Pferd dicht. Ich glaube manchmal schickt uns „das Universum“ solche Pferde (oder Hunde, oder Partner ;-)) über den Weg, damit wir ein bisschen mehr Geduld und Demut lernen und auch mal locker lassen 😉
      Schön, dass du ihn so nimmst wie er ist und ihr gemeinsam Spaß haben könnt!
      Und ach, Wanderreiten, entweder es ist zu heiß oder zu kalt oder es regnet ;-P

      Liebe Grüße,
      Christina

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  15. Reiten macht mir EIGENTLICH Spaß, bzw. hat mir Spaß gemacht… Ich hatte eine super RB Stute und es lief super… Dann kam die Stallverwalterin und meint: „Ich brauche Donna (meine RB) für ein paar Lehrgänge, du kannst sie erstmal nicht mehr reiten. Nimm doch Nougat!“ gesagt, getan… Nougat ein Wallach, welcher frech und verzogen ist, sich auf der rechten Hand nicht longieren ließ, geschweige dendas Gebiss genommen hat… In der Reitstunde wollte er lieber rückwärts laufen, als vorwärts und es lief nicht ganz so gut. Und das, obwohl er ein ausgebildetes Dressurpferd ist… Naja dann bekam ich eine neue Stute, da Donni tragen ist/war und ich sie deshalb nicht mehr reiten konnte. Mit Urania (meiner neuen RB) hab ich geschlagende zwei Monate Muskelaufbautraining gemacht und habe alle Anfangsschwierigkeiten beseitigt… Dann kam die Stallverwalterin erneut und meinte, dass sie Urania für ihre Lehrgänge bräuchte… Ich total frustriert, weil ich wieder meine Zeit verschwendet habe… Und dann bekam ich wieder Nougat… Erst habe ich ihn longiert und habe vor einer Woche Angefangen ihn zu reiten… Also ich hole ihn von der Koppel, also er geht zwar ein bisschen langsam, aber in Ordnung. Ich binde ihn an und putze ihn, nichts zu meckern… Sattel drauf und Trensen… Ich brauche 15 Minuten um ihn zu trensen, weil er das Gebiss partou nicht nehemn will und immer den Kopf hoch reißt… Und ich mit meinen 1,65 m (ich wachse noch, aber trotzdem) gegen ein warmblut mit 1,70 Stockmaß nicht so toll… Gut, wenn ich ihn dann getrenst habe zum Platz. Aufsteigen antreiben… Er geht rückwärts… Tief in den Sattel setzten hilft nichts , keine „Brrr“ oder „hoo“ Kommandos helfen oder sonst irgendwas… Es läuft einfach nicht so gut und deshalb habe ich keine Lust mehr in Stall zu gehen… Ich weiß echt nicht, was ich machen soll…

    Antworten
    • Hallo liebe Fine,

      das ist ja echt blöd! Schade, dass du dich nicht dauerhaft um ein Pferd kümmern kannst bzw. nie weißt, wann es wieder weg ist…
      Ich glaube ich würde mich an deiner Stelle mal nach einer Reitbeteiligung bei einer Privatperson umschauen, da klappt das mit dem dauerhaften Reiten und Kümmern oft besser.
      Ist ja blöd so, da kann ich verstehen, dass du keinen Spaß mehr hast…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  16. Hi Christina
    Toller Artikel wieder mal. Ich wollte noch was zum Problem mit dem Rückwärtslaufen von Nougat sagen. Ich hatte das Problem auch in der Reitstunde. Meine Reitlehrerin hat mir dann erklärt, dass man besonders bei solchen Pferden erst mal die Zügel locker lassen und dann erst treiben darf. Das Pferd versteht sonst einfach nicht was man gerne von ihm hätte. Ich weiss nicht ob es bei dir und Nougat auch so ist, aber vielleicht ist das ein Grund.

    Antworten
    • Hallo liebe Rebecca,

      danke für das Lob, da freue ich mich =)

      Klar, da hat deine Reitlehrerin natürlich Recht, wenn ich das Pferd nach vorne schicken will und treibe, müssen die Zügel nachgeben!
      Wie die konkrete Situation bei Nougat ist, können wir ja so übers Internet nicht wissen, da ist es immer schwer konkreten Rat zu geben…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  17. Hallo Christina,

    erst heute war ich am Stall und habe mich während des Ausrittes gefragt, ob es wirklich das ist, was ich will…und was das Pony will.
    Derzeit ist sie sehr pummelig und ich setze mich super unter Druck, dass sie abnehmen muss, um keine Hufrehe zu kriegen. Das bedeutet für uns 5-6x die Woche Training, Training, Training. Das muss ja nichts weltbewegendes sein, „laufen lassen“ reicht ja an einigen Tagen auch schon. Aber immer wenn sie dann mal nen Tag Pause hat, denke ich mir – ohje, morgen musst du unbedingt wieder was machen. Da sehe ich die Fettdepots förmlich wachsen. Und ihr merkt man an, dass Sie darauf keine Lust hat, was mir natürlich auch noch mehr die Lust nimmt. Wer hat schon Spaß bei der Diät?

    Liebe Grüße
    Katrin

    Antworten
    • Hallo liebe Katrin,

      das klingt tatsächlich nicht sehr spaßig…
      Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass es nur eine begrenzte Zeit so sein wird (bis sie etwas abgenommen hat)?
      Ansonsten würde ich versuchen möglichst abwechslungsreiche Dinge zu machen, mal Bodenarbeit, Stangenarbeit, Laufen lassen, Ausreiten, Doppellonge, Equikinetic (super gut zum Abspecken!), etc.
      Es ist immer blöd, wenn man sich Druck macht, aber in eurem Fall ist er ja berechtigt, wenn sie zu viel auf den Rippen hat. Sieh es einfach als vorübergehende Phase, durch die ihr jetzt halt durch müsst, die aber auch wieder vorbei geht!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  18. Liebe Christina,
    Ein toller Artikel. Nein, im Moment gehe ich nicht gerne zu meinem Pferd. Ich habe ihn seit 3,5 Jahren als 3 jährigem gekauft. Er war damals ein lieber, umgänglicher Bub. Und ich zu wenig Erfahrung ( obwohl er nicht unser 1.Pferd ist), um dort schon zu erkennen, dass wir nicht zueinander passen. Mein Mann war sofort verliebt, ich ließ mich anstecken. Er ist ein fantastisches Pferd, wir haben auf dem Platz sehr viel Spaß gehabt und dort funktioniert es auch. Jedoch ist er charaktermässig so stark, dass ich über die Jahre immer mehr aufpacken musste um von ihm akzeptiert zu werden. Aber letztendlich zeigt er mir immer wieder, dass ich ihm diese Sicherheit nicht bieten kann. Ich habe alles unternommen an Trainern vor Ort, stundenlangen Spaziergängen, mehr Abwechslung etc. Aber es wurde nicht besser und letztens war es so weit dass er mir ( wie schon öfter davor, aber da ist niemals was passiert) den Stinkefinger gezeigt hat. Leider versteht er es falsch, wenn man Nähe zulässt und respektiert einen dann nicht mehr. Bevor ich nie wieder reiten möchte, habe ich beschlossen ihn zu verkaufen. Ich bin mir sicher, dass es einen Reiter gibt der besser zu ihm passt und ihn besser versteht. Ich möchte auch mal nur an den Stall kommen, einen lockeren Ausritt machen, spazieren gehen, was auch immer, mit meinem Pferd kuscheln.

    Antworten
    • Hallo liebe Silke,

      das klingt nach einer sehr schweren – aber richtigen – Entscheidung! Sicher ist dir die nicht leicht gefallen und ich habe Hochachtung vor jedem Reiter, der so eine Entscheidung trifft und einen guten Platz für’s Pferd sucht. Man muss sich ja nicht quälen, wenn es nicht passt, auf Dauer geht das selten gut…

      Liebe Grüße und alles Gute!
      Christina

      Antworten
  19. Hallo Christina!
    Zuersteinmal muss ich sagen, dass mir dieser Artikel unheimlich gut gefällt und er mir aus der Seele spricht. Leider tue ich mich seit einiger Zeit sehr schwer mit dem Reiten. Ich habe mein Pferd vor 2 1/2 Jahren als dreijährigen bekommen. Er ist ein wirklich tolles Pferd mit viel Potential und lernt schnell. Nur leider habe ich das Gefühl, dass bei mir genau das Gegengeil zutrifft. Ich reite seit ich klein bin und bin nun seit ca 4 Jahren von Freizeit auf Dressur umgestiegen. Als ich mein Pferd gerade bekommen habe, war ich noch total motiviert und träumte von Dressurerfolgen. Ich muss dazu sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt knapp E Dressur reiten konnte und mit jungen Pferden kaum Erfahrung hatte. Jetzt, nach 2 1/2 Jahren, habe ich immer noch das Gefühl, nicht besser reiten zu können. Dabei möchte ich es doch so gerne! Für mich ist es so, als würden die Grundlagen nicht richtig funktionieren, von anderen höre ich, dass ich zu ehrgeizig und ohne Geduld an die Sache rangehe und ich habe keine meiner Ziele erreicht. Momentan zweifle ich sehr an mir selbst – kann ich einfach nicht reiten? Werde ich es jemals schaffen überhaupt mal eine L Dressur zu reiten? Dabei habe ich so ein tolles Pferd und es tut mir auch so Leid für ihn, dass er nicht weiter kommt. Ich habe schon häufig überlegt, einfach den Stall zu wechseln und von Neuem anzufangen, auch weil mein Trainer nicht wirklich „aufbauend“ ist. Aber es ist schwierig, gute Dressurställe zu machbaren Preisen zu finden. Aber Verkaufen ist für mich auch keine Lösung – dafür liebe ich mein Pferd viel zu sehr und ich möchte auch nicht einfach aufgeben.
    Meine Mutter meint, ich hätte mich selber beim Reiten schon aufgegeben. Momentan weiß ich aber auch einfach nicht, wie es weitergehen soll. Ich vermisse die Zeit, wo ich einfach unbeschwert und ohne Druck, Stress und Pessimismus reiten konnte.
    Dankeschön nochmal für diesen schönen Post!
    Lg Rabea

    Antworten
    • Hallo liebe Rabea,

      das klingt tatsächlich so, als würdest du dir etwas zu viel Druck machen und dir damit selbst im Weg stehen. Dressurerfolge als Ziel sind schön und legitim – man darf aber nicht vergessen, dass sie nur das Ende eines langen Weges sind. Du musst lernen, nicht erst bei Erreichen des Ziels glücklich zu sein, sondern schon den Weg dahin (mit allen seinen Höhen und Tiefen, Stolpersteinen und Herausforderungen) lieben zu lernen. Ansonsten passiert das, was du jetzt schon hast: du bist ungeduldig (schließlich willst du dein schönes Ziel, das dich sicher glücklich macht, am besten gestern schon erreicht haben) und frustiert. Wenn du allerdings auch schon den Weg zu schätzen weißt, dann ist es nicht schlimm, wenn es etwas länger dauert und du auch mal einen Umweg gehst. Dass du nicht reiten kannst und es nicht hinkriegst glaube ich nicht, das ist nur deine Frsutration, die da aus dir spricht 😉
      Vielleicht wäre auch ein Trainerwechsel sinnvoll, wenn der aktuelle Trainer es nicht schafft dich zu motivieren (oder einfach nicht für dich passend unterrichtet). Ein Neustart mit neuem Trainer könnte dabei helfen wieder etwas Motivation zu finden. Dafür musst du auch eigentlich nicht gleich den Stall wechseln, es gibt ja viele Trainer, die mobil unterwegs sind und zu dir kommen.
      Die wichtigste Voraussetzung bleibt aber: hör auf dir selbst so einen Druck zu machen! Ziele sind schön und wichtig, aber sie sollten nicht das Ein- und Alles sein und den Spaß an der Sache verderben 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  20. Hallo Christina,
    mir gehts seit ein paar Monaten ähnlich. Ich habe vor knapp 3 Jahren aus einer Beschlagnahmung einen 1 1/2 jährigen Wallach gekauft. Es war für uns beide wohl liebe auf den ersten Blick. Er war komplett roh und kaum Halfterführig. Mit Geduld unf ganz viel Zeit wurde es alles besser und jedes Mal war ich total stolz drauf, sei es artig beim Hufschmied, Fohlenabc oder ähnliches.
    Letzten Winter mit etwas über 3, habe ich dann angefangen ihn an Sattel und Trense zu gewöhnen, in der Hoffnung das er dieses Jahr zum Sommer „Sattelfertig“ ist. In meinem Jugendlichen Leichtsinn war es dann eine mittelschwere Katastrophe.
    Seitdem ich ihn habe hatten wir schon im Sommer das Problem das er permanent vir mir Weg rennt, im Winter kein Problem.
    Wir sind dann dieses Frühjahr in einen Stall gezogen, wo wir dann einen Cut gemacht haben und wieder zurück zu den Basics sind. Dabei ist dann meiner Trainerin und auch mir klar geworden, das alles das, was ich ihm an Basics vermittelt habe, lange nicht ausreicht zum Reiten.
    Seit 6 Monaten machen wir 1x die Woche Unterricht in der Bodenarbeit um auf den nächsten Sommer mit Sattel ordentlich hin zu arbeiten. Wenn meine Trainerin mit ihm Arbeitet & ich es dann in ihrem Beisein nacharbeite hab ich echt viel Spaß und freue mich immer auf die Stunde. Wenn ich alleine dann für mich arbeite mit ihm, spackt er total rum, nimmt mich null ernst und es macht mir überhaupt keinen Spaß. Ich kann nicht abschalten dabei, hab irgendwie immer den Druck im Nacken „ihr müsst üben damit es besser wird“ & mein Pferd tut jedes mal so wenn wir alleine Arbeiten als ob er diverse Übungen noch nie gemacht hätte. Ich bin total frustiert und mir fehlt es einfach so, nach der Arbeit in den Sattel zu steigen. Ich komme mit Bodenarbeit auf Dauer einfach nichr klar, es langweilt mich und wenn mein Pferd mir jedes Mal wenn wir arbeiten auf der Nase herum tanzt, dann sitz ich einfach nur noch da und heule. Ich muss ehrlich gestehen, ich hab mir das alles einfacher Vorgestellt. Aber mittlerweile wenn ich kein Untericht habe, fahr ich nur hin zum putzeb & füttern, damit ich kein schlechtes Gewissen bekomme gar nicht da gewesen zu sein.
    Ich Liebe mein Pferd wirklich sehr, aber er macht mir derzeit keinen Spaß & ist nicht einfach das was ich will.
    Der Stall und Reiten war für mich immer der Ort zum Abschalten und Freiheit zu haben. Jetzt ist es teilweise nur Lästig. Ich motiviere mich zwar irgendwie immer mit dem Ziel, noch ein 3/4 Jahr bis er hoffentlich Sattelfertig ist, aber nach jeder Einheit die scheiße Läuft, will ich einfach nur Heim.
    Ich weiß nicht was ich machen soll, das ich wieder freude an ihm und am Stall habe, wie gesagt, im Unterricht mit meiner Trainerin freut es mich wenn wir unter Anleitung gut arbeiten aber alle Tage zwischendrin wo ich mich berappeln muss zum Training sind scheiße…
    Liebe Grüße Anki

    Antworten
    • Hallo liebe Anki,

      das klingt nach einem ziemlichen Teufelskreis: du langweilst dich bei der Bodenarbeit und hast eigentlich keine Lust und dein Pferd spiegelt dich, hat auch keine Lust und macht Mist. Und je weniger er mitarbeitet, desto weniger Lust hast du beim nächsten Mal. Gleichzeitig machst du dir den Druck, dass du möglichst bald reiten willst und er dafür zu einem bestimmten Zeitpunkt „fertig“ sein muss. Alles keine Sachen, die Spaß machen.
      Ich sehe da drei Optionen (als jemand, der über dich und dein Pferd nur das weiß, was in dem kurzen Text steht – also ohne Gewähr ;-)):
      1. Du nimmst dir den Druck raus, zu einem bestimmten Zeitpunkt (oder möglichst schnell) fertig sein zu müssen und übst nur, wenn du Lust dazu hast (und gehst in der Zwischenzeit spazieren, spielst mit deinem Pferd, was auch immer euch Spaß macht) und mit deiner Trainerin. Üblicherweise klappt es auf diese Art dann meistens doch schneller als man denkt: je mehr man mit Geduld und der Einstellung „ich habe alle Zeit der Welt und nichts muss sofort“ ans Pferd geht, desto schneller lernen sie.
      2. Du gibst ihn für die Grundausbildung und ersten Schritte unterm Sattel an eine/n kompetente/n Bereiter/in ab und hast den ganzen „Stress“ vom Hals.
      3. Du verkaufst ihn in gute Hände und kaufst dir ein „fertiges“ Pferd, mit dem du das machen kannst, worauf du Lust hast. Das klingt vielleicht fies, aber ich finde es auch ok sich einzugestehen, dass man ein Pferd gekauft hat, das einem seine Bedürfnisse und Ansprüche dann doch nicht erfüllen kann. Ein Jungpferd bedeutet nun mal viel Arbeit (vom Boden aus) und auch Rückschläge und Stolpersteine. Wenn du das nicht gelassen mitmachen und auch den gemeinsamen Weg genießen kannst, war es vielleicht doch nicht die richtige Entscheidung. Deinem Pferd macht das ja so sicher auch keinen Spaß…

      Es gibt mit Sicherheit auch noch weitere Optionen und Möglichkeiten, das waren hier alles nur Denkanstöße. Wichtig finde ich, dass du dir Gedanken machst was du willst, und dass du etwas (egal in welche Richtung) an der Situation änderst. So wie es aktuell läuft, arbeitest du dich ja immer tiefer in ein „Frustrationsloch“ hinein.

      Liebe Grüße und alles Gute!
      Christina

      Antworten
  21. Hallo. Ich hab in den letzten 4 Jahren meine Stute vielleicht 4 oder 5 x geritten, ich fahr nicht wirklich gern zum Stall (was aber am Stall liegt nicht am Pferd). Ich habe nach der Arbeit einfach keine Kraft mehr (selten vor 17/ 18 Uhr Zuhause). Leider ist ein anderer Stall nicht machbar da keiner Kaltblüter nehmen will. Ich sehe mein Pferd nur Sonntags, ansonsten kümmert such meine RB um Sie. Ich würde gern wieder mehr machen mit Ihr, aber mir fehlt einfach die Energie und Kraft. Bin inzwischen am überlegen Sie zu verkaufen und mit dem Thema Pferd abzuschließen, aber ich mag Sie halzso sehr auch wenn es für mich eine Überwindung ist zum Stall zu fahren.

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd. Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer fair & pferdefreundlich.