Eine ruhige Hand ist essentiell für feines und pferdefreundliches Reiten. Mit der einfachen Anweisung „Hand ruhig“ ist es aber nicht getan – im Gegenteil, sie schadet meistens sogar. Wie Du es schaffen kannst in Zukunft ruhige Hände beim Reiten zu haben, erkläre ich im Videonze lieber lesen? Dann lies einfach unter dem Video weiter!).
DO: Halte Deine Hände und Arme richtig
Die Hand- und Armhaltung macht den Unterschied zwischen einer verkrampften Hand mit zusammensackenden Schultern oder einer einfach locker mitgehenden Hand, entspannten Armen und aufrechter Haltung.
Der Trick dabei ist, die Arme körperbreit auseinander zu halten, damit Dein Oberkörper zwischen Deinen Armen hindurchschwingen kann, ohne dass diese unruhig werden. Die Daumen der Hände zeigen leicht weiter auseinander als die kleinen Finger (hier vielleicht mal kurz in’s Video reinschauen, wenn man es sieht ist es einfacher zu verstehen). Somit sind Elle und Speiche parallel, Deine Arme können entspannt herabhängen und die Hände schließen sich leicht ganz von selbst.
Außerdem ermöglicht Dir diese Handhaltung durch ein einfaches Schließen der Ringfinger feine Zügelhilfen zu geben.
DO: Bewege Deine Hand mit dem Pferdekopf
Es ist ein Trugschluss, dass die Hand im Verhältnis zu Dir still stehen sollte – stattdessen soll sie still zum Pferdemaul hin sein!
Das heißt, wenn Dein Pferd seinen Kopf bewegt (z.B. die Nickbewegung im Schritt), dann muss Deine Hand weich dieser Bewegung folgen. Genauso ist es auch beim Leichttraben: Deine Hand darf sich beim Aufstehen nicht mit Dir nach oben bewegen, sondern sollte in der gleichen Position zum Pferdemaul bleiben.
DO: Entspanne Deine Schultern
Stell Dir beim Reiten vor Du balancierst ein Tablett auf Deinen Händen, das möglichst nicht von den Bewegungen des Pferdes und Deines restlichen Körpers erschüttert werden darf. Damit das funktioniert, müssen Deine Schultern entspannen können. Essentiell dafür ist die richtige Armhaltung (siehe oben) und regelmäßiges Dehnen der Brustmuskulatur und Kräftigen des oberen Rückens.
DO: Becken mitschwingen lassen
Neben der richtigen Armhaltung ist ein locker mitschwingendes Becken die wichtigste Voraussetzung für eine ruhige Hand – ohne geht es nicht! Nur wenn Du die Bewegungen des Pferderückens mit Deinem Becken ausbalancierst, kann Deine Hand ruhig bleiben, weil eben die größten Erschütterungen schon vom Becken abgefangen wurden.
Übungen für ein beweglicheres und flexibleres Becken findest Du hier.
DON’T: Hände verkrampft ruhig halten
Ich glaube jeder von uns kennt es: der Reitlehrer ruft „Hände ruhig“, wir verkrampfen und die Hände werden noch wackeliger. Anstatt krampfhaft zu versuchen die Hände ruhig zu halten, sollten wir versuchen besser mit dem Becken die Bewegungen des Pferdes auszugleichen. Der Versuch statisch die Hände still zu halten führt nur zur weiteren Verkrampfung.
DON’T: Über den Zügel stabilisieren
Viele ReiterInnen versuchen die Hand darüber ruhig zu bekommen, dass sie sich mit dem Zügel in den Sattel ziehen und die Hand durch eine feste Zügelverbindung stabilisieren. Das mag vielleicht von Außen betrachtet ruhig aussehen, bedeutet aber, dass das Pferd die Bewegungen, die der Reiter nicht selbst kompensiert, in seinem Maul abfangen muss. Wenn Du fein und pferdefreundlich reiten möchtest, solltest Du das also dringend vermeiden.
DON’T: Mit den Knien klemmen
Eine wackelige Hand ist oft ein Indikator für einen unsicheren Sitz. Um sich zu stabilisieren klemmen sich manche ReiterInnen dann mit den Knien fest (oder es wird ihnen noch etwas vom Knieschluss erzählt – warum der Quatsch ist, erzähle ich hier). Das führt aber dazu, dass die Beine verkrampfen und die Hüfte fest wird, der/die ReiterIn kann somit erst recht nicht der Bewegung des Pferdes folgen und die Hand bleibt unruhig.
0 Kommentare