Mit Pferden arbeiten in Neuseeland

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„Ich bin aber in den letzten Jahren fast nur Ponys geritten, an die Großen muss ich mich erst wieder gewöhnen“, sage ich zu Claire. „Kein Problem“ antwortet sie, „du reitest jetzt zuerst mal Boss“.

Und so kommt es, dass ich in Neuseeland ohne Sattel auf einem braunen 1,85m Warmblut sitze und mich frage, wie das eigentlich passieren konnte.

Aber beginnen wir am Anfang.

Nachdem ich mit einer Freundin zwei Monate in einem Van Neuseeland durchstreift hatte war klar, dass ich mir alleine keinen weiteren Monat mit Auto leisten kann. Außerdem war mittlerweile der Sommer angebrochen und ich sehnte mich nach einem festen Wohnsitz – vorzugsweise am Meer. Wer in Neuseeland günstig über die Runden kommen möchte arbeitet als Wwoofer (willing workers on organic farms) gegen Kost und Logis. Das schien mir eine gute Idee für meinen letzten Monat zu sein und ich begann mich nach Jobs mit Pferden umzusehen und Bewerbungsmails zu schreiben.

So verschlug es mich schließlich in die Bay of Islands der Nordinsel, unweit der berühmten Waitangi Treaty Grounds, wo Repräsentanten der Britischen Krone und Maori Häuptlinge 1840 einen Vertrag unterzeichneten, der Neuseeland und die Maori zu Untertanen Englands machte.
Die Bay of Islands ist eine beliebte Urlaubsregion mit weißen Stränden, Mangrovenwäldern, Wasserfällen und den berühmten neuseeländischen Farnwäldern. Wenn man von beliebter Region spricht, sollte man aber in Neuseeland keine Costa Brava Maßstäbe anlegen. Es gibt hier so viele Strände, jeder Besucher könnte einen ganz für sich alleine beanspruchen.

Blick auf das türkisblaue Meer einer Bucht in der Bay of Islands, Neuseeland
Der Strand in Paihia, Neuseeland

Zwei Monate zuvor hatte ich meine Reise ganz in der Nähe gestartet. Ich fand es nur passend den Kreis zu schließen und sie hier zu beenden.

Wenn man vor hat einen Monat auf einem fremden Stall zu arbeiten – oder auch nur zu reiten – hat man (oder zumindest ich) einen beachtlichen Knoten im Bauch. Geht es den Pferden dort gut? Wohin gehe ich wenn es den Pferden nicht gut geht? Gibt es in der Umgebung andere Ställe? Was tue ich, wenn die auch nicht ok sind? So und so ähnlich jagen sich meine Gedanken als ich in Auckland in den Fernbus steige.

Nach einer vierstündigen Busreise holt mich Claire mit ihrem klapprigen roten Landrover in Paihia ab. Ein typisches Reiterauto, im Kofferraum wächst Hafer. Sie ist mir auf den ersten Blick sympathisch und schon nach 5 Minuten reden wir über Pferde, das Leben, das Universum und alles.

Der Knoten in meinem Bauch lockert sich.

Und löst sich völlig auf, als wir am Stall ankommen. Die Pferde sind in einem guten Zustand und leben ganzjährig im Herdenverband auf weitläufigen Koppeln. Sie gehen in der Regel nicht mehr als zwei bis drei Stunden pro Tag und es gilt ein Gewichtslimit von 80kg für alle Reiter. Hilfszügel gibt es nicht.

Pferde und Strauße auf einer weitläufigen, hügeligen Koppel in Neuseeland
Pferde auf einer weitläufigen, hügeligen Koppel in Neuseeland
Zwei neugierig blickende Pferde auf einer Koppel in Neuseeland

Die Pferde sind nicht die einzigen Bewohner des kleinen Hofs. Das ansässige Rebhuhnmännchen lerne ich schon vom Auto aus kennen. Er will nämlich keinesfalls die Auffahrt zum Hof frei machen und zieht es vor, den ganzen langen Weg vorm Landrover herzurennen, dass die kleinen Beinchen nur so fliegen. Als ich aussteige überfällt mich eine Meute Hühner und Enten, ein paar Schweine grunzen nicht weit entfernt und aus einem Schuppen schaut ein neugieriges Kaninchen heraus. Auf einer Koppel stehen, zusammen mit den Pferden, drei Emus.

Kaum angekommen werde ich von meinen Mitbewohnerinnen für diesen Monat begrüßt. Drei weitere Wwooferinnen arbeiten bei Claire und werden innerhalb kürzester Zeit zu meiner Familie am anderen Ende der Welt.

Und hier erzähle ich auch, dass ich schon länger keine Großpferde mehr geritten bin. Die anwesenden Damen scheinen sich per Gedankenübertragung einig zu sein, dass man mich doch am besten auf das größte Pferd setzt das sie auftreiben können. Schließlich sind alle anderen dann keine Herausforderung mehr.

So sitze ich dann also mit leichtem Herzklopfen auf Boss, der nicht nur furchtbar groß, sondern auch furchtbar brav ist. Und sie hatten Recht. Danach ist alles andere keine Herausforderung mehr.

Die folgenden Tage vergehen wie im Flug. Ich begleite mehrere Touren durch den neuseeländischen Urwald, entlang der Küste und auf erkaltete Vulkane. Wie es immer so ist, kristallisieren sich meine Lieblinge unter den Pferden heraus. Das ehemalige Rennpferd Dancer, der von seinen gut meinenden Besitzern von Hong Kong in ein schöneres Leben nach Neuseeland verschifft wurde. Und die große Appaloosamixstute Mocha, die eine Seele von Pferd, aber nicht unbedingt die hellste Kerze am Christbaum ist. Dancer erreicht im Galopp Geschwindigkeiten, die mir die Tränen in die Augen treiben. Dafür zwickt er mir, sehr zur Belustigung der Touristen, beim Aufsteigen gerne in den Hintern. Ich bilde mir ein, dass er dabei schelmisch grinst. Mocha nimmt alles mit unerschütterlicher Gelassenheit. Tatsächlich habe ich die Vermutung, dass sie die Fähigkeit perfektioniert hat im Gehen zu schlafen. Perfekt, wenn man eine wilde Horde Touristen aus Singapur im Auge behalten muss, die, wenn ich ihnen eine Sekunde den Rücken zudrehe, ihre Zügel fallen lassen, die Kameras zücken und in völliges Chaos verfallen.

Nicht, dass ich es ihnen verübeln könnte. Ich reite die Touren fast jeden Tag und bin doch immer wieder von der Schönheit der Landschaft um mich herum verblüfft.

Ein paar Tage später starten wir früh morgens in Richtung Küste. Wir wollen mit den Pferden schwimmen gehen. Wir verlassen den Hof über eine der Koppeln und tauchen ein in das grüne Licht des dichten neuseeländischen Urwalds. Baumhohe Farne breiten ihre Blätter über unseren Köpfen aus. Vögel fliegen von Ast zu Ast, ihr Gezwitscher fast schon zu laut. Es riecht nach warmer Erde, würzigen Pflanzen und meiner Sonnencreme. Mocha schnappt nach einem Blatt während ich mich unter verdrehten Lianen hindurchducke. Jurassic Park lässt grüßen, es fehlen nur noch die Dinosaurier.

Ein dichtes Dach aus hohem, grünen Farn auf dem Haruru Falls Track in Neuseeland
Grün bewachsene Bäume und Lianen auf dem Haruru Falls Track in Neuseeland

Die schmalen Wege sind anspruchsvoll für Pferd und Reiter. Wir geben die Führung an unsere Pferde ab, sie wissen besser als wir, wo sie ihre Füße setzen können. Nach einer halben Stunde auf schmalen, gewundenen Pfaden verlassen wir den kühlen Schatten des Waldes und sehen in der Ferne das Meer. Im Trab geht es weiter in Richtung des kleinen, grasbewachsenen Vulkans, der ein beliebter Fotopunkt unserer Reittouristen ist. Von seiner Spitze aus überblickt man die Bay of Islands mit ihrem glitzernden grün-blauen Ozean und den vielen kleinen Inseln.

Wir Guides lieben den Vulkan besonders, weil der Anstieg zur Spitze eine tolle Galoppstrecke ist. Auf den meisten Touren können wir das nicht ausnutzen, da die Reiter nicht erfahren genug sind. Heute ist das kein Problem und sogar Mocha lässt sich zu einem energiesparenden Galopp animieren.

Auf dem Vulkan angekommen machen wir eine kurze Pause und genießen die Aussicht und die kühle Brise. Dieser Ort wird mir wohl nie langweilig, egal wie oft ich schon hier war. Aber die Sonne brennt und wir wollen schwimmen, weiter geht’s.

Aussicht auf das Meer und die Buchten der Bay of Islands von der Spitze des Vulkans aus
Aussicht auf das Meer und die Buchten der Bay of Islands zwischen den Ohren eines Pferdes hindurch

Der Weg bis zum Meer erstreckt sich entlang weitläufiger Wiesen. Schaut man genauer hin,erkennt man, dass das Gras unebene Hügel bildet. Hier und da liegen größere und kleinere schwarze Geröllbrocken im Grün. Ein Gruß des kleinen Vulkans, auf dem wir wenige Minuten zuvor standen. Seine Lava hat die Ebene geformt und ist auch nach Jahrhunderten noch sichtbar. Wir schlagen einen flotten Trab an, die Pferde riechen das Meer.

Und dann hören wir es, das Rauschen der Wellen und die Rufe der Möwen. Salzgeruch liegt in der Luft. Meine schläfrige Mocha ist plötzlich ganz wach, der Kopf schnellt nach oben, die Nüstern blähen sich, die Ohren spielen aufgeregt und der Schritt wird schneller. So kenne ich sie gar nicht! Zielstrebig marschiert sie auf den nächsten Strand zu und es tut mir ein bisschen Leid, dass ich sie wieder davon weglenken muss. Zuerst geht es zu unserer Pausenstation um die Pferde zu tränken und abzusatteln. Ihre Versorgung geht vor.
Eine halbe Stunde später ist es dann aber endlich soweit und ich schwinge mich von einem Felsen auf die zappelige Mocha. Es ist ein schönes Gefühl nur in Shorts, mit nackten Beinen und ohne die Barriere des Sattels direkt auf dem warmen Pferderücken zu sitzen – auch wenn der betreffende Pferderücken sich gerade in rasantem Tempo in Richtung Meer bewegt. Prustend und planschend stampft Mocha durch die Brandung, dass mir das Salzwasser nur so um die Ohren spritzt. Ich lache laut und freue mich, dass das sonst so stoische Pferd sich vor Begeisterung kaum halten kann.

Reiterin und Pferd schwimmen im Meer

Nachdem sogar Mocha genug gespielt hat, setzen wir uns zum Trocknen – und die Pferde zum Grasen – auf eine Wiese am Wasser. Ein bisschen Proviant zum Picknicken haben wir natürlich auch dabei, schwimmen macht hungrig. Als am Nachmittag alle wieder trocken sind, machen wir uns entspannt und glücklich auf den Heimweg.

Pferd grast auf Wiese am Meer in Neuseeland
Pferde und Reiter machen Pause im Schatten eines Baumes am Meer in Neuseeland

Zurück auf dem Hof lasse ich den Abend mit den Pferden auf der Koppel ausklingen. Während sie um mich herum grasen und ihnen der kitschige Sonnenuntergang völlig egal ist, der mich so begeistert, kann ich mein Glück kaum fassen. Ich habe noch drei Wochen hier, in diesem Paradies am anderen Ende der Welt. Und ich weiß schon jetzt: ich werde zurückkommen.

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
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20 Kommentare

  1. Wow, Neuseeland war schon immer mein Traum. Und dann noch mit dem Pferd. Ich war bisher eher skeptisch bei Reiterreisen, da man ja hört, dass die Pferde oft schlecht gehalten werden und nicht gut ausgebildet sind. Das scheint ja hier ein ganz anderes Bild zu sein. Für den nächsten Urlaub werde ich mir das einmal genauer ansehen. LG, Sandra

    Antworten
    • Es ist auch wirklich traumhaft schön dort, wenn du es irgendwie hinbekommst, fahr auf jeden Fall hin! <3
      Ja, mir geht es bei Reiterreisen auch so und ich war wirklich erleichtert, dass der Hof und die Pferde so toll waren. Wie es mittlerweile aussieht weiß ich nicht, meine Reise ist nun schon fast 4 Jahre her, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Zustände groß geändert haben =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  2. Hallo Christina.

    Dein Artikel ist richtig schön geschrieben und ich hab jetzt schon wieder Fernweh. Hut ab!
    Ich bin gerade seit zweieinhab Wochen wieder in Deutschland, nach 8 1/2 Monaten Neuseeland. Deine Erfahrungen kann ich absolut nachvollziehen! Ich hab nun nicht auf einem Pferdehof, sondern nur auf einer Kuhfarm gearbeitet, bin aber mit der Frau eines Mitarbeiters auf einen Hof gestoßen, der ehemalige Trabrennpferde unter den Sattel bringt und durfte da dann auch die unendlich schöne Natur Neuseelands vom Sattel aus bewundern.
    LG, Laura

    Antworten
    • Hallo liebe Laura,

      danke für deine netten Worte! =)
      Neuseeland ist wirklich ein Traum, ich hoffe ich schaffe es nächstes Jahr nochmal hin… Bei dir ist die Sehnsucht sicher auch groß, ich erinnere mich, dass ich in der ersten Zeit zurück in Deutschland richtige Anpassungsschwierigkeiten hatte :’D

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  3. Tollet Artikel!!
    Ich reite auch schon solange ich denken kann und über Urlaub mit Pferd geht nichts. Ich habe den Plan Ende diesen Jahres nach Neuseeland zu fliegen und wollte fragen,ob du die Adresse des Hofes noch hast, da ich dann mal versuchen würde mich damit im Verbindung zu setzten.
    Viele Liebe Grüße 😉

    Antworten
  4. Hallo Christina 🙂

    Ich habe 2014 auch bei Claire auf der Pferdefarm gearbeitet und es war einfach wundervoll!!! Beim Lesen deines Artikels fühle ich mich direkt wieder in die Zeit zurückversetzt! 🙂
    Weißt du, ob sie den Hof noch selber führt? Sie wollte ihn damals ja verkaufen. Und kannst du mir sagen, ob der Warmblüter Brynn noch dort steht und wie es ihm geht? Er war für die Zeit damals ‚mein Pferdchen‘ <3

    Viele Grüße
    Alina

    Antworten
    • Ooooh, wie schön!!! 😀
      Das weiß ich leider nicht, ich war Ende 2013 dort, also noch vor dir. Auf Facebook sieht es aber so aus, als würde Claire den Hof noch führen 🙂

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  5. Hi Christina,
    der Artikel ist echt toll!
    Folgendes, ich besuche Ende dieses Jahres meinen kleinen Bruder in Wellington, da der das Glück hat 12 Monate in Neuseeland zu verbringen und ich ihn gerne mal besuchen möchte… Weil ich aber nicht schon nach 2 Wochen wieder abreisen möchte und ich schon immer Pferde und das Reiten liebe hatte ich mir überlegt noch einen Monat dran zu hängen und in der Zeit auf einer Pferdefarm zu arbeiten.. Könntest du mir die Adresse und den Namen der Farm auf der du warst verraten???
    Vielen Dank
    Lara

    Antworten
    • Hi Lara,

      klar, gerne! Ich war bei HorseTreckn in Paihia: http://horsetrekn.co.nz/
      Das ist aber schon fast 4 Jahre her, ich weiß also nicht, ob es noch so ist wie zu der Zeit, als ich dort war. Du solltest auch beachten, dass du zum Arbeiten ein Work&Travel Visum brauchst, mit normalem Touristenvisum nehmen dich die meisten Höfe nicht, weil du dann keine Arbeitserlaubnis hast.
      Ansonsten: viel Spaß in Neuseeland, es ist wirklich traumhaft!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  6. Hallo 🙂
    Das klingt ja echt interessant. Hast du die Touren dann alleine geführt oder immer mit mehreren? Weil ich stelle mir das schwer vor, die ganzen Strecken zu merken 😀 Oder seid ihr da nur immer die selbe Strecke geritten?
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Hallo liebe Ami,

      kleine Gruppen habe ich alleine geführt, größere zu zweit – meistens waren die Touristen ja Anfänger, da ist es immer besser, wenn noch ein Guide hinten mitreitet, der nach dem Rechten sieht 🙂
      Die Strecken zu merken war kein großes Problem, wir hatten nur drei verschiedene im Programm (und noch ein paar, die wir Guides mal in unserer Freizeit geritten sind) und es gab im Grunde genommen auch nur diese Wege. Der Wald dort ist sehr naturbelassen und dementsprechend wenig Wander-/Reitwege gibt es.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  7. Hast du das dort nicht so gemacht dass du gegen Bereitstellung von Unterkunft und Verpflegung gearbeitet hast und nicht für Geld?
    Ich dachte wenn man nichts verdient dann reicht ein normales Visum…

    LG Lara

    Antworten
    • Richtig – aber auch dafür braucht man laut neuseeländischer Gesetzgebung ein Arbeitsvisum: https://wwoof.nz/faqs/
      Wenn du dir das für einen Monat nicht beantragen magst, wäre vielleicht eine Art farm stay etwas für dich, dafür muss man allerdings bezahlen…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  8. Das hört sich zu schön an um wahr zu sein <3 der Link ist aber nicht mehr aktuell und auf der Seite http://horsetrekn.co.nz habe ich keine näheren Informationen zur Arbeit im Stall gefunden. Hast du einen aktuellen Link? 🙂
    Ich habe leider das Problem, erst kurz nach dem Abi 17 zu werden, und die meisten Programme sind ja verständlicherweise ab 18 🙁 kannst du da ähnliche empfehlen, die auch für Minderjährige geeignet sind?
    Und deine Beschreibungen hören sich auch an, als hätte man da eine wirklich beachtliche Menge Verantwortung…eine Truppe Nichtreiter alleine sicher und gesund durch eine fremde Natur führen, auf einem unbekannten Pferd…?
    Dann habe ich noch eine Frage, du beschreibst deine Arbeit im Stall ja fast wie einen Luxusurlaub 🙂 aber sicherlich bestand er zu einem großen Teil auch aus frühem Aufstehen, putzen, ausmisten, handwerkern, die Touristen "bedienen"…? Würde mich sehr freuen, wenn du mir das noch ein bisschen genauer erklären könntest 😉 LG

    Antworten
    • Hi Caro,

      der Link ist der Richtige, ich nehme mal an Claire hat nicht viel Zeit die Seite zu pflegen, gerade im Winter ist ja Hochsaison und sie war zumindest zu der Zeit, als ich dort war, auch nicht unbedingt technikaffin 😉
      Infos zum Wwwofing standen auch zu meiner Zeit nicht auf der Seite, ich habe einfach eine Email mit meiner „Bewerbung“, in der stand wer ich bin und was ich kann, an die angegebene Emailadresse geschickt.
      Dass du dann erst 17 bist könnte tatsächlich ein Problem sein, soweit ich weiß musst du zum Arbeiten volljährig sein. Du kannst das zum Arbeiten benötigte Working Holiday Visa sowieso erst beantragen, wenn du 18 bist… Programme für Minderjährige kenne ich keine, müsstest du mal googeln. Vielleicht was in Richtung Sprachreisen/Sprachkurs…
      Warten, bis du 18 bist kannst du nicht? Das würde schon sehr Vieles einfacher machen. Ich weiß gar nicht wie es mit dem Buchen von Hostels aussieht, wenn du Minderjährig bist. Ein Auto mieten ist dann z.B. auch raus.

      Ja, man hat eine Menge Verantwortung (wobei man auf Touren mit mehr als 3 Leuten immer zu zweit ist/war und vorher natürlich die Pferde kennenlernt und nicht direkt alleine mit den Touristen losgeschickt wird – es gibt eine Einarbeitungsphase ;-)). In meinem Fall war das aber nichts Neues, weil ich schon vorher regelmäßig unterrichtet, Kinderreitferien betreut und einen Hof ein paar Wochen gemanaged habe – und ich war zu dem Zeitpunkt schon 24. Ich glaube vor dem Hintergrund, dass du erst 17 bist, ehrlich gesagt nicht, dass Claire dich nehmen würde – eben wegen der Verantwortung. Reine Stallarbeit gab es auf dem Hof nicht viel, weil die Pferde ganzjährig auf der Koppel stehen, sie hat schon vor allem Guides gesucht, die mit den Touristen rausgehen. Vielleicht wäre River Valley eine Option, da war ich selbst nicht, hab aber Gutes gehört und glaube die haben auch Jobs mit weniger Verantwortung (auch hier müsstest du einfach mal hinschreiben, die haben keine Wwoofing-Infos auf der Seite). Trotzdem denke ich, dass es mit 17 recht schwer sein wird etwas zu finden…

      Lusxusurlaub im traditionellen Sinn ist es definitiv nicht gewesen 😉
      Ich habe in einem Ein-Zimmer Appartment mit kleiner Küche, kleinem abgetrenntem Bad (die Dusche war im Haupthaus) und einem Essbereich mit zwei weiteren Wwooferinnen (eine Dritte hatte ein Zimmer im Haus) gelebt. Wir haben uns glücklicherweise prima verstanden und in unserer Freizeit viel zusammen unternommen (eine hatte ein Auto). Die Arbeit auf dem Hof hielt sich eigentlich in Grenzen und war hauptsächlich Tiere füttern (Hühner, Schweine, Kaninchen, Pferde), Pferde putzen und bewegen und eben die Pferde für die Touristen fertig machen und die Touren führen. Traditionelle, harte Stallarbeit gab es nicht. Touristen bedienen auch so gut wie gar nicht: in der Regel kamen sie an, bekamen eine Einführung zum Reiten von uns und los ging die Tour. Klar redet man auf der Tour mit den Leuten und hilft ihnen, schießt mal ein paar Fotos, aber viel mehr ist es auch nicht. Die Leute bleiben ja nicht auf dem Hof, sondern reisen nach der Tour wieder ab. Bei vier Guides hat auch nicht jeder jeden Tag eine Tour geführt. Die, die zu Hause blieben, haben dann meistens die restlichen Pferde gearbeitet oder hatten Freizeit. Früh aufstehen ist aber auf jeden Fall dabei 😉
      Insgesamt habe ich in der Regel nicht mehr als 4 Stunden am Tag gearbeitet – mit der Ausnahme von Ganztagestouren, die kamen aber nur selten vor. Die restliche Zeit hatte ich frei, hab etwas mit den Mädels und/oder den Pferden unternommen oder einfach in der Sonne gesessen und gelesen. Für mich schon ein Luxusurlaub, die Arbeit mit den Pferden und die Touren fühlten sich nicht wirklich nach Arbeit an. Aber eben nicht das, was man traditionell so unter Luxus versteht 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  9. Hallo liebe Christina,
    Ich würde gerne Anfang nächsten Jahres auch auf dieses Hof fahren, denn deine Worte haben mich echt begeistert!
    Warst du inzwischen Noch einmal da ? Und wenn ja hat sich was verändert ?

    Antworten
  10. Guten Tag, sind die von Ihnen veröffentlichten Bilder frei zur Verfügung? Ich würde eins davon gerne für ein Schulprojekt benutzen. Ich hoffe das ist ok. Liebe Grüße Paul Schmidt

    Antworten
    • Hallo Paul,

      nein, die Bilder sind nicht frei verfügbar und dürfen nicht extern genutzt werden.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  11. Hallo Christina,

    eine super Story mit tollen Worten beschrieben. Mein größter Traum ist es nach Neuseeland zu reisen und dort für 3 Monate zu arbeiten. Auf einer Schaf-und Rinderfarm, die aber mit Pferden betrieben wird. Nur wieviel kostet sowas? Es gibt Webseiten, die einem sagen dass man anfangs nur 1500 Euro zahlen muss und alles dabei wäre. Keine Ahnung ob ich das glauben soll. Ich hoffe ich kriege irgendwann die Möglichkeit so etwas zu erleben, wie du es getan hast 🙂
    Leider bin ich erst 16 und kann es erst in 2 Jahren machen, naja super Erlebnis aber für dich.

    Liebe Grüße
    Chiara

    Antworten
    • Hallo liebe Chiara,

      mach das auf jeden Fall, es ist eine super Erfahrung – und in den 2 Jahren kannst du ja noch ein bisschen Geld sparen =)
      Außerdem würde ich dir raten, nach Höfen zu suchen, die bei Wwoof mitmachen, da bekommst du dann Unterkunft und Essen gegen Arbeit (meist um die 4 Stunden pro Tag). Die Angebote, bei denen man noch dafür bezahlen muss, dass man auf der Farm arbeitet, finde ich meist nicht so gut…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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