Kotwasser (nicht zu verwechseln mit Durchfall) ist eine unangenehm riechende Flüssigkeit, die das Pferd aus dem After ausscheidet. Es ist immer nur ein Symptom und kann viele verschiedene Ursachen haben – darüber, welche genau das sind, wird in der Forschung noch diskutiert. Es ist aber klar: Um es zu behandeln ist es wichtig herauszufinden, wo das Problem liegt!
Hat das Pferd über einen längeren Zeitraum Kotwasser (mehr als 6 Wochen), würde ich immer eine/n Tierarzt/Tierärztin zu Rate ziehen um Magen- und Darmerkrankungen auszuschließen. Hat dieser sichergestellt, dass keine akuten, schwerwiegenden Krankheiten vorliegen, kannst Du folgendes tun:
1. Stress vermeiden
Ist das Pferd gestresst – z.B. durch Neuzugänge oder Unruhe in der Herde, zu wenig Futter- oder Ruheplätze, keine Ausweichmöglichkeiten, Überforderung im Training, etc. – kann Kotwasser eine Folge sein. Auch Stress beim Fressen (z.B. durch Futterneid) kann dazu führen, dass das Pferd zu sehr schlingt und sein Futter nicht ausreichend kaut und einspeichelt.
Du solltest Dir also die Lebensbedingungen Deines Pferdes genau anschauen und überprüfen, wo mögliche Stressfaktoren liegen.
2. Auf qualitativ hochwertiges Futter achten
Schau dir das Heu (und auch Stroh) im Stall genauer an: Hat es schlecht riechende oder schimmelige Stellen? Pilze und Bakterien im Raufutter und auch spät geschnittenes, überständiges Heu können Kotwasser verursachen. Wenn Du absolut sicher sein möchtest, kannst Du das Futter auch im Labor analysieren lassen. Gerade nach trockenen Sommern herrscht oft ein Mangel an qualitativ hochwertigem Raufutter!
Auch das Füttern von Heulage oder Silage kann das Auftreten von Kotwasser begünstigen. Außerdem sollten empfindliche Pferde nur wenig Stroh fressen – eine zu hohe Aufnahme von Stroh kann z.B. durch zu lange Fresspausen verursacht werden, stelle also sicher, dass Dein Pferd oft genug Futter bekommt.
Wenn viele Pferde am Stall Kotwasser haben, ist dies oft ein Zeichen für mangelnde Futterqualität.
3. Nährstoffversorgung sicherstellen
Hat das Pferd eine Mangelernährung – das heißt es bekommt nicht ausreichend Nährstoffe über das Futter – kann Kotwasser die Folge sein. Hat Dein Pferd zusätzlich zum Kotwasser auch noch schlechte Hufe und schlechtes Fell, solltest Du seine Futterration überprüfen und evtl. einen Bluttest machen lassen.
Zur Futterergänzung (von ausreichend hochwertigem Raufutter) eignet sich z.B. Naturmoor: Es enthält Huminsäuren, Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natrium, Zink, Kupfer, Chrom, Molybdän und etwa 350 vertorfte Heilkräuter. Damit hilft es Deinem Pferd dabei, seinen Mineralstoffbedarf zu decken, es regt die Verdauung an, stärkt das Immunsystem und hilft den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen.
Du kannst das Moor als Flüssigkeit oder Pulver kaufen. In Pulverform ist es geschmacks- und geruchsneutral und Du kannst es bequem kurweise unter anderes Futter mischen (am Besten mit etwas Flüssigkeit oder feuchtem Futter, damit das Pulver nicht verfliegt). In seiner flüssigen Form kannst Du es Deinem Pferd auch prima zur freiwilligen Aufnahme zur Verfügung stellen – die meisten Pferde fressen das Moor instinktiv gerne, wenn sie es brauchen!
Bei Durchfall hilft das Kälbermoor (mit Kräutern wie Blutwurz, Anserine, Hirtentäschel, Kamille, Schafgarbe und Brombeerblätter), indem es für eine normale Darmaktivität sorgt und die Kotverfestigung unterstützt.
Wichtig ist, dass Du das Moor aus guter Quelle beziehst! Ich kann Sonnenmoor empfehlen: Das dort verwendete Moor enthält keine chemischen Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Aromen, ist komplett bio und gehört zu den hochwertigsten Mooren in Europa! Und das Beste: Es wird verantwortungsvoll und nachhaltig auf einer österreichischen Moorwiese von Hand gestochen, die eigentlich für die Landwirtschaft vorgesehen war. Es wird also keine ökologisch wichtige Moorlandschaft zerstört. Sonnenmoor deckt zudem 50% seines Energiebedarfs mit einer eigenen Solaranlage und produziert bei der Herstellung seiner Produkte so gut wie keinen Abfall.
4. Vorsichtig Anweiden / abrupte Futterwechsel vermeiden
Kotwasser tritt häufig im Herbst und Frühjahr auf, wenn das Pferd von Heu auf Gras oder umgekehrt wechselt. Jeder Futterwechsel bedeutet eine Belastung für die Verdauung (besonders bei empfindlichen Pferden) und sollte möglichst behutsam durchgeführt werden (auch wenn Du nur auf eine andere Heusorte wechselst).
Im Frühjahr kannst Du mit dem Anweiden Deines Pferdes beginnen, wenn das Gras etwa 20cm hoch ist. Idealerweise tust Du das Nachmittags, da dann der Zuckergehalt im Gras niedriger ist als morgens. Zuerst solltest Du Dein Pferd maximal 15 Minuten fressen lassen – diese Zeit kannst Du dann alle drei Tage um 15 Minuten erhöhen. Sobald Du eine Stunde erreicht hast, kannst du um eine halbe Stunde erhöhen und danach um eine Stunde (Also 15|15|15, 30|30|30, 45|45|45, 60|60|60, 90|90|90, 120|120|120, 180|180|180, etc.).
Damit das Pferd nicht zu gierig ist, kannst Du ihm vorher eine Ration Heu füttern. Außerdem solltest Du ihm einen Salzleckstein zur Verfügung stellen (Gras enthält mehr Wasser, deshalb gibt es einen erhöhten Salzbedarf) und es ausreichend bewegen (Ausreiten, Spazieren gehen).
Bis die Verdauung sich komplett umgewöhnt hat dauert es bis zu 4 Wochen!
5. Vergiftungen ausschließen
Kontrolliere die Weide und/oder das Heu auf Giftpflanzen. Überprüfe außerdem wie viel Mineralfutter und sonstige Futterzusätze Du Deinem Pferd gibst – auch hier kann der Übeltäter liegen, wenn Dein Pferd durch diverse Futterzusätze überversorgt wird.
Verschiedene Medikamente können auch Durchfall oder Kotwasser auslösen, hier solltest Du auf jeden fall Rücksprache mit dem/der Tierarzt/Tierärztin halten.
6. Zähne kontrollieren
Einmal im Jahr sollte der Zahnarzt kommen um die Zähne des Pferdes zu kontrollieren. Kann es nicht richtig kauen, wird das Futter nicht ausreichend aufgebrochen und eingespeichelt und ist schwerer zu verdauen.
7. Ausreichend bewegen
Pferde sind dafür gemacht, sich den ganzen Tag zu bewegen. Für viele Pferde ist das aber – gerade auch im Winter – aufgrund der Haltungsform nicht ausreichend möglich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Du Dein Pferd regelmäßig bewegst und forderst und ihm viel Auslauf bietest. Das aktiviert die Verdauung und ist gut für den gesamten Organismus.
8. Sandaufnahme verhindern
Steht Dein Pferd lange auf einer abgefressenen Koppel oder bekommt es sein Heu auf Sandboden, kann es sein, dass es beim Fressen zu viel Sand aufnimmt. Oder es frisst den Sand freiwillig, weil es allgemein zu wenig Futter bekommt oder Langeweile und Bewegungsmangel hat. Das kann nicht nur zu Kotwasser, sondern sogar zu einer Sand-Kolik führen.
Hast Du die Vermutung, dass Dein Pferd Sand frisst, solltest Du eine/n Tierarzt/Tierärztin zu Rate ziehen, der/die einen Sedimentationstest durchführen wird.
9. Selektiv Entwurmen
Auch Parasitenbefall kann Kotwasser auslösen. Deshalb solltest Du Dein Pferd regelmäßig auf Parasiten kontrollieren und bei Bedarf selektiv Entwurmen.
10. Beine täglich reinigen
Hat Dein Pferd Kotwasser, solltest Du seine Hinterbeine und den After täglich reinigen um zu verhindern, dass die Haut angegriffen wird und Entzündungen entstehen. Dazu unbedingt Handschuhe anziehen!
Du hast noch weitere Tipps gegen Kotwasser? Schreib sie gerne in die Kommentare!
*Dieser Artikel wird unterstützt von der SonnenMoor GmbH – herzlichen Dank dafür. Alle Meinungen und Empfehlungen sind aber wie immer ganz allein meine!*
https://www.olimond.de/olimond-bb/
tägl. ein kl. Löffel und das Problem löst sich in Luft auf.
Wir kämpften jahrelang damit. Bei einem Haflinger besonders „leinwand“ wenn der Schweif schwarz ist…