Reiturlaub in Deutschland: Rindertreiben und Jagdritt

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Die letzten Reste von Nebel lösen sich in der warmen Morgensonne auf, während wir über die weitläufigen Koppeln des Gut Dalwitz laufen, um unsere Pferde einzusammeln. Und zwar nicht irgendwelche Pferde: Auf Dalwitz werden südamerikanische Criollos gezüchtet. Diese besondere Pferderasse zeichnet sich durch ihre Robustheit, Nervenstärke und Wendigkeit aus. Das macht sie nicht nur zu tollen Freizeitpferden, sondern auch zu perfekten Begleitern bei der Rinderarbeit.

Und genau das haben wir heute auch vor! Das Gut Dalwitz ist nämlich nicht nur ein Feriengut, sondern betreibt auch nachhaltigen ökologischen Landbau im Einklang mit der Natur. Neben den ca. 100 Criollos gibt es hier 300 Rinder in ganzjähriger Freilandhaltung, die natürlich auch mal von einer Koppel auf die andere getrieben werden müssen. Als Gast kann man hier nicht nur Ausritte in die wunderschöne Umgebung oder über das weitläufige Gutsgelände genießen, sondern auch Polocrosse lernen oder – wie wir – bei der Rinderarbeit helfen. Also ein bisschen Südamerika- und Gaucho-Feeling mitten in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Criollos vereinen so ziemlich alles, was ich mir an einem Pferd wünsche: Sie haben Charakter und Ausstrahlung und sind dabei völlig klar und entspannt, sie sind gelehrig und arbeitswillig, robust, trittsicher und bequem. Und es gibt sie in vielen lustigen Farben!

(c) TMV/Herzenspferd.de

Im Moment steht meine Stute aber noch völlig eingematscht auf der Koppel und ich könnte schwören ich kann sie leicht schadenfroh grinsen sehen – ein glückliches Pferd eben. Also erst mal zurück zum Stall des Guts und ordentlich putzen. In der imposanten Kulisse der jahrhundertealten Gebäude fühlt sich sogar das besonders an, ich kann mir fast vorstellen ich wäre eine Adlige im Mittelalter. Wobei ich dann wohl eher nicht mein Pferd eigenhändig putzen würde.

Nachdem die Pferde sauber und mit den typisch südamerikanischen Recados gesattelt sind, kann es losgehen. Auf schmalen Wegen entlang weitläufiger Wiesen, Felder und durch dichten Wald reiten wir im bequemen Jog der Criollos in Richtung Rinderkoppeln. Die Koppeln sind so groß, dass ich schnell vergesse, dass wir eingezäunt sind. Gruppen von Bäumen spenden uns Schatten und wir reiten eine Weile entlang eines munter plätschernden Bachs, bis wir die ersten Rinder sehen.

Wir sind zu sechst und Nacho, unser Guide, teilt uns unsere Positionen zu. Die Aufgabe ist, die Rinderherde zusammenzutreiben und dann in einer Art Schleuse zu sammeln. Klingt einfach und unsere Pferde sind schon hochmotiviert, aber ganz so simpel ist es dann doch nicht mit der Koordination. Die Rinder nutzen jede Lücke und vor allem der erfahrene Nacho muss unsere Anfängerfehler ausbaden und einzelne Ausbrecher wieder zurück zur Herde treiben. Das gibt uns aber auch gleichzeitig die Gelegenheit, die Wendigkeit und Schnelligkeit der Criollos zu bewundern!

(c) TMV/Herzenspferd.de

Die Pferde werden auf Gut Dalwitz selbst eingeritten und ausgebildet. Nacho erklärt uns, dass vierjährig mit dem Einreiten angefangen wird und er zunächst nur gebisslos ausbildet um das Maul der Pferde zu schonen und sie vermehrt auf die Gewichtshilfen zu konditionieren. Die Pferde werden, wenn sie ausgebildet sind, nur noch einhändig und vornehmlich über den Sitz geritten. Das kommt einem besonders beim Rindertreiben zu Gute und ich freue mich sehr über die schnellen und feinen Reaktionen meiner Stute auf die Sitzhilfen.

(c) TMV/Herzenspferd.de

Dank Nachos Anleitung treiben wir die Rinder schließlich zusammen und durch den Treibgang. Es ist schon ein besonderes Gefühl, danach im Galopp mit den Rindern um die Wette zu laufen, die endlose Wiese vor Augen und das Donnern der Hufe im Ohr.

Auf dem Rückweg lassen wir es gemütlich angehen und spitzen vor allem im Wald die Ohren – hier ist nämlich der Lebensraum der seltenen Schreiadler. Wir hören zwar keinen, werden aber von Vogelgezwitscher, dem Summen von Bienen und dem Rauschen der Blätter gebührend entschädigt.

Zurück auf Gut Dalwitz erwartet uns schon das Mittagessen: Bio-Burger aus eigener Produktion, die besten gefüllten Paprika meines Lebens und selbstgebackener Kuchen zum Nachtisch. Ich muss mich mal wieder zusammenreißen um nicht zu viel zu essen, denn der Tag ist noch nicht zu Ende: Es steht noch eine Trainingseinheit mit der Jagdhundemeute an!

Neben dem Gut Dalwitz befindet sich die Reitanlage Rodenberg. Und wer mal Abwechslung vom Gaucholeben möchte, kann hier unter anderem an Schleppjagden teilnehmen. Dabei wird von einem Reiter eine Geruchsspur gelegt, der dann die Jagdreiter mithilfe der Hundemeute folgen. Ich kenne Jagdritte aus meiner Jugend als ziemlich chaotische Veranstaltungen mit regelmäßigen Stürzen, deshalb bin ich erst mal vorsichtig, erst Recht mit einem fremden Pferd. Aber ich hätte mir überhaupt keine Gedanken machen müssen, die Trainingseinheit mit den Hunden ist sehr kontrolliert, von Chaos weit und breit keine Spur. Jeder Reiter hat hier seinen Platz und die Hundemeute darf auch nicht überholt werden. Bei den Schleppjagden an sich gibt es die Möglichkeit zu springen, aber es gibt auch immer eine Nichtspringergruppe, wenn man das nicht möchte.

Nachdem meine anfänglichen Bedenken ausgeräumt sind, macht es richtig Spaß den Hunden über Stock und Stein zu folgen – vor allem auch weil ich weiß, dass dabei kein echter Fuchs gejagt wird (wenn die Hunde das Ende der Spur erreicht haben bekommen sie Leckereien zu Belohnung)! Es ist auf jeden Fall beeindruckend zu sehen, wie die Reiter an der Spitze die Hunde dirigieren und die begeisterte Meute in Schach halten. Ich kann nur erahnen wie viel Arbeit in der Ausbildung und im Training der Hunde steckt.

(c) TMV/Herzenspferd.de
(c) TMV/Herzenspferd.de

Nach der Trainingseinheit geht es im goldenen Abendlicht zurück zum Stall. Noch schnell die Pferde versorgen und auf die Koppel bringen und dann gibt es nur noch Abendessen und Bett. Es war ein richtig voller und wahnsinnig abwechslungsreicher Tag, auf Gut Dalwitz wird es einem sicher nicht langweilig!

Auch für (Wieder-)Einsteiger oder nicht so erfahrene Reiter/innen gibt es viele Angebote! Wenn Du gerne selbst mal Rindertreiben, Polocrosse oder Schleppjagden ausprobieren möchtest, gibt es hier mehr Infos: https://www.feriengutdalwitz.de

Das sind natürlich die Highlights, auf Gut Dalwitz kannst Du auch einfach „nur“ Ausritte in die schöne Umgebung machen und/oder Reitunterricht buchen!


Mehr Informationen zum Pferde-/Reiturlaub in Mecklenburg-Vorpommern findest Du hier: www.auf-nach-mv.de/reiterhof-urlaub

Dieser Beitrag entstand mit der Unterstützung des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern / LANDURLAUB. Ich bedanke mich herzlich für die Einladung und die tolle Zeit – es wird sicher nicht mein letzter Besuch gewesen sein!

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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