Pferdefreundlich Aufsteigen – so kommst Du gut auf’s Pferd!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Viele Reiter klagen darüber, dass ihr Pferd beim Aufsteigen nicht stehen bleibt.

Ein möglicher Grund dafür kann für das Pferd unangenehmes Aufsteigen sein. Deshalb möchte ich heute ein paar Tipps für pferdefreundliches Aufsitzen geben – das ist nicht nur für Dein Pferd angenehmer, sondern hilft auch dabei seinen Rücken lange gesund zu erhalten.

Nutze eine Aufsteigehilfe!

Ja, ich weiß, man wird oft von Anderen belächelt, wenn man mit einem Höckerchen aufsteigt – vor allem, wenn man wie ich ein Pony reitet.

Trotzdem sollte jeder Reiter, dem das Wohl seines Pferdes am Herzen liegt, mit Aufsteigehilfe aufsteigen. Das muss ja nicht mal ein Hocker sein, es geht auch ein Baumstamm, ein Felsbrocken oder der Hang neben dem Weg. Hauptsache Du hängst Dich nicht mit Deinem ganzen Gewicht seitlich ans Pferd!

Beim „normalen“ Aufsteigen vom Boden aus wirken massive Zugkräfte auf die Wirbelsäule Deines Pferdes – sie wird richtig verbogen. Das führt dazu, dass Dein Pferd sich verspannt und auf Dauer Schmerzen bekommt. Dazu kommt noch, dass erschreckend viele Reiter nicht besonders gut aufsteigen können. Da hängen dann unter Umständen 50 – 80kg mehrere Sekunden einseitig am Pferd, gesund ist das nicht. (Anmerkung von meiner netten Leserin Sabine: laut einem Cavallo-Test wirken bei einem 90kg Reiter beim Aufsteigen ohne Aufsteigehilfe 479kg seitlich auf den Pferderücken – das ist bei manchen Pferden genauso viel wie sie selbst wiegen!)

Wenn keine Aufteigehilfe zu finden ist: lass Dir von jemandem gegenhalten. Das ist zwar auch nicht ideal, aber hält den Sattel gerader, als wenn Du einfach so aufsteigst.

Dein Pferd bleibt nicht an der Aufsteigehilfe stehen? Hier gibt es Tipps!

Wechsele immer ab, von welcher Seite Du aufsteigst!

Ich habe als Kind beigebracht bekommen, beim Pferd alles von links zu machen – also auch immer von links aufzusteigen. Das kommt daher, dass vor etwa 200 Jahren die Herren vom berittenen Militär auf ihrer linken Seite ihren Säbel trugen. Sie konnten also nur von links aufsteigen, rechts wäre der Säbel im Weg gewesen.

Heute müssen wir darauf natürlich nicht mehr achten und können von beiden Seiten aufsteigen. Für das Pferd und seine Wirbelsäule ist die Abwechslung sehr viel besser, da es nicht immer einseitig belastet wird.

Am Anfang wirst Du Dich daran gewöhnen müssen von rechts aufzusteigen, aber mit ein bisschen Übung wird es schnell kein Problem mehr sein.

Zieh Dich nicht am Sattel hoch!

Ich hatte eine Reitlehrerin, bei der wir an einem lebensgroßen Holzpferd üben mussten mit offenem Sattelgurt aufzusteigen. Da lernt man sehr schnell sich nicht am Sattel festzuhalten und ihn nicht zum Hochziehen zu benutzen!

Wenn Du Dich am Sattel festhälst ziehst Du ihn Dir beim Aufsteigen entgegen – und mit ihm die Wirbelsäule Deines Pferdes. Das solltest Du unbedingt vermeiden.

Stütze Dich stattdessen mit Deiner Hand auf der gegenüberliegenden Seite des Widerrists ab, bleibe mit dem Oberkörper dicht am Pferd und versuche Dich etwas über den Pferderücken zu lehnen. So ist Dein Gewicht mehr in der Mitte des Pferdes und Du ziehst seine Wirbelsäule nicht so sehr zur Seite. Die Kräfte, die dabei wirken, kannst Du übrigens gut im Selbstversuch testen: nimm Doch mal ein Kind Huckepack. Zuerst soll es sich dicht an Deinen Rücken lehnen. Das wird noch ganz angenehm sein. Dann soll es sich nur noch mit seinen Händen an Deinen Schultern festhalten und den Oberkörper soweit es geht nach hinten von Dir weg lehnen. Du wirst merken, dass das viel anstrengender ist und Du Probleme haben wirst, Dein Gleichgewicht zu halten. Genau so geht es Deinem Pferd auch.

Hüpfe nicht mit dem Fuß im Steigbügel!

Auch das sehe ich sehr häufig: vor dem Aufsteigen wird der Fuß in den Bügel gestellt und hüpfend Schwung geholt. Jeder dieser Hüpfer bedeutet Gewicht im Steigbügel und somit ruckartigen Zug auf die Wirbelsäule.

Nimm Dir doch einfach eine Aufsteigehilfe, dann musst Du keinen Schwung nehmen um auf’s Pferd zu kommen und schonst seine Wirbelsäule!

Setze Dich sanft in den Sattel!

Leider sehe ich immer noch viele Reiter, die mit viel Schwung aufsteigen (prinzipiell ok) und sich dann auch mit eben diesem Schwung in den Sattel und ihrem Pferd in den Rücken fallen lassen. Dass das für das Pferd nicht angenehm ist sollte eigentlich jedem klar sein. Oft entwickeln sich dann mit der Zeit Probleme: das Pferd bleibt beim Aufsteigen nicht stehen oder läuft sofort los wenn man oben ist.

Viele Pferde reagieren auf unsanftes Einsitzen mit Loslaufen, um dem Schmerz zu entgehen. Und leider reagieren viele Reiter dann wütend und ziehen an den Zügeln – das Pferd soll schließlich beim Aufsteigen brav stehen bleiben. Das macht dem Pferd den ganzen Prozess des Aufsteigens noch unangenehmer und es wird jedesmal zappeliger werden und nicht mehr still stehen bleiben wollen.

Also in Zukunft: mit Schwung aufsteigen und in Zeitlupe ganz sanft in den Sattel einsitzen. Dafür brauchst Du ein bisschen Kraft in den Oberschenkeln – noch ein Grund mal wieder etwas für die eigene Fitness zu tun!

Reite nicht sofort los!

Pferde sind Gewohnheitstiere. Wenn Du möchtest, dass Dein Pferd beim Aufsteigen brav stehen bleibt, solltest Du nach dem Aufsteigen ein paar Sekunden warten bevor Du losreitest. Ansonsten denkt sich Dein Pferd „Ach, ich weiß, nach dem Aufsteigen kommt direkt immer das Loslaufen, ich fang schonmal damit an“ und läuft schon los während Du noch nicht ganz oben bist.

Hast Du noch weitere Tipps zum pferdefreundlichen Aufsteigen? Ab in die Kommentare damit, ich freue mich!

Dieser Artikel ersetzt natürlich keinen Unterricht mit einem ausgebildeten Trainer vor Ort. Am Besten suchst Du Dir einen guten Reitlehrer, der Dich unterstützt!

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
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43 Kommentare

  1. Hey, schön dass du Werbung für die Aufsteighilfe machst! Heutzutage sollte man sich dafür nicht mehr schämen müssen. Diejenigen die einen belächeln wissen es einfach leider nicht besser.
    Mein Tipp: vor dem Aufsteigen gucken ob das Pferd gerade steht und das Gewicht gleichmäßig verteilt hat. Wenn ein Mensch aufsteigt, bringt das ein Pferd ganz schön aus dem Gleichgewicht. Das ist auch ein Grund, warum ein Pferd beim bzw. nach dem Aufsteigen nicht stehen bleibt. Es muss ein zwei Schritte machen um sich auszubalancieren, wenn da nicht vorher drauf geachtet wurde.
    Liebe Grüße 🙂

    Antworten
    • Hallo Nina,

      das ist ein guter Tipp, danke! =)
      Ich finde es auch schade, dass die Aufsteigehilfen so wenig genutzt werden… Das müsste man eigentlich schon den Reitschülern im Unterricht beibringen, so früh wie möglich, damit es einfach völlig normal ist.

      Liebe Grüße!

      Antworten
  2. Ein wichtiges Thema, das viel zu wenig beachtet wird! Ich steige auch ausschließlich mit Aufsteighilfe auf. Im Gelände suche ich mir zum Beispiel eine Bank – auch wenn das seltsam aussieht, mein Pony ist ja nicht so groß. 😉
    Liebe Grüße,
    Karo

    Antworten
    • Huhu Karo =)

      Hihi, das kenne ich, ich reite ja auch ein Pony 😀
      Ich finds aber toll, dass sich das auch bei den Ponyreitern immer mehr durchsetzt.

      Liebe Grüße!

      Antworten
  3. Die Cavallo hat es mal getestet: bei einem 90kg-Reiter kommen beim Aufsteigen (ohne Höckerchen) 479kg auf der Aufstiegsseite an……Darum: immer mit Hilfe – Hocker oder „Raufheben“, und immer beide Seiten im Wechsel.
    Mach ich mit meinen Schülern schon immer, und wurde schon immer und werde noch immer belächelt.

    Antworten
    • Hallo Sabine,

      ja, das ist echt der pure Wahnsinn 🙁
      Hab das gleich mal mit in den Artikel aufgenommen, vielen Dank!

      Ich finde es total klasse, dass du das deinen Schülern so beibringst! Ich finde genau so muss es sein, damit es schon die Kinder als völlig normal erlernen. Und irgendwann sterben die „Belächler“ dann hoffentlich aus 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  4. Hallo Christina,

    ich bin auch für eine Aufstiegshilfe. Ich steige grundsätzlich mit einer solchen aufs Pferd !!! Nur von der anderen Seite habe ichs noch nicht probiert – wäre mal eine Option.

    LG: V o l k e r

    Antworten
    • Hallo lieber Volker,

      schön von dir zu lesen =)
      Mal von der anderen Seite aufzusteigen ist auch super für die eigene Koordination – wie mit links Zähneputzen 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  5. Hallo Christina,

    ich selber habe leider (noch) kein eigenes Pferd, aber ich reite auf Schulponys bzw. Pferden. ich bleibe meist etwas länger bei einem, um mit diesem eine gute Verbindung aufzubauen. Vor ein paar Monaten kam ein neues Schulpferd zu uns, das ich ausschließlich mit einer Aufstieghilfe besteige, weil ich mich sonst so an dem Pferd festklammern muss, und es praktisch dadurch zur Seite kippt. Auch auf Ponys habe ich die Aufstieghilfe benutzt, das werde ich jetzt immer machen 🙂 Ich bin froh, dass das endlich irgendwo steht, denn jetzt kann ich mir sicher sein, falsch mache ich mit der Aufstieghilfe praktisch nichts mehr^^
    liebe Grüße und vielen Dank
    deine Lisa

    Antworten
    • Hallo Lisa,

      super gut, dass du das so machst!
      Nein, falsch machst du damit ganz sicher nichts =)

      Ich wünsche dir weiter ganz viel Spaß beim Reiten!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  6. Hallo Christina !
    Ich steige immer mit Aufstiegshilfe auf, nicht nur zum Rückenschonen auch weil ich klein bin und mein Dicker sehr groß ist ich glaub ich würd mein Bein gar nicht in den Steigbügel bekommen, im Gelände such ich mir auch immer eine Alternative zum aufsteigen, falls ich mal absteigen muss

    Antworten
    • Hallo Claudia,

      das ist natürlich auch ein Argument 😉

      Antworten
  7. Hallo alle zusammen, auch ich steige mit aufsteighilfe auf nur kein Hocker sondern eine Leiter mit drei Stufen 😀 mein Stute ist 165cm groß natürlich würde auch ein Hocker reichen aber da ich einen Hocker von oben nicht in die Ecke des reitplatzes stellen kann benutze ich die leiter die kann ich super von oben in die Ecke tun, praktisch dabei meine Stute lernt das es nicht so schlimm ist wenn ich was Hochebe und es neben ihr hängt und ein zwei Schritte zur Seite muss sie dann auch noch machen 😉
    Kennt ihr das auch wenn das andere sehen das ihr aufsteighilfe benutzt lachen und sagen „na kommst du sonst nicht auf dein pferd“ es sind keine anderen reiter, weil ich habe einen eigenen stall mit reitplatz das sind dann Besucher oder Leute die vorbei gehen.

    Antworten
    • Hallo Janine,

      super gut! =)
      Klar, so eine kleine Leiter ist definitiv praktischer. Klasse, dass deine Stute da so brav ist! Ich bin mal fast von einem Pferd geflogen, weil ich auch so eine Leiter hochgehoben habe und das Pony das nicht so toll fand 😉
      Ignorier die dummen Sprüche einfach – oder sag wie es ist: dass jeder, dem das Wohl seines Pferdes am Herzen liegt, eben so aufsteigt!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  8. Hallo,
    ich bin Dank des 4. Blogger Kommentiertags auf deinen Blog gestoßen.
    Ich reite selber und habe mir nun auch angewöhnt mit einer Aufsteighilfe auf.
    Kam mir anfangs zwar auch etwas dumm vor, aber es ist wirklich besser fürs Pferd.

    Übrigens toller Blog. Werde öfter mal vorbeischauen:)
    Liebe Grüße
    Eva

    Antworten
    • Hallo Eva,

      freut mich, dass dir mein Blog gefällt =)
      Ich hoffe ja, dass es irgendwann mal so ist, dass man schräg angeschaut wird wenn man keine Aufsteigehilfe nutzt…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  9. Die ganzen Hintergründe warum man nicht Ohne Aufstiegshilfe auf das Pferd „klettern“ sollte waren mir noch nicht bekannt, benutzt habe ich Sie schon immer :-). Aber jetzt weiß ich dann auch warum.

    Antworten
    • Hallo Thomas,

      irgendwo gibt es auch ein Slow-Mo-Video das zeigt, wie sich der Rücken beim Aufsteigen verbiegt (ich muss es mal suchen)… Wenn man sich das ansieht will man nie wieder ohne aufsteigen 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  10. Hallo!
    Vielleicht hat jemand eine Idee!
    Mein wallach 18 1,86 groß stand wie Ich ihn kaufte nicht ich brauchte 4 Leute zun aufsteigen.
    Jetzt habe ich ihn schon 6 Jahre nit viel Geduld und liebe konnte ich es ihm alleine angewöhnen.
    Awit kurzen hat er diese Probleme wieder. Kann zwar alleine aufsteigen aber er läuft sofort los ( hat er früher such gemacht sver im Galopp ) jeder Versuch ihb anzuhalten endet im steigen nach 200 m wieder alles on Ordnung. Auch der versuch ihm Leckerli nacj dem aufsteigen zu geben endet im nichts. Sattel passt definitiv und er hst nix beim rücken.

    Antworten
    • Hallo Verena,

      das kann man leider so per „Ferndiagnose“ ohne dich und dein Pferd zu kennen und die konkrete Situation zu sehen nicht einschätzen. Ich denke am Besten wäre es, dir professionelle Unterstützung vor Ort zu suchen.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  11. Mein Pflegepferd ist zwischen 170 und 175cm groß und wird auch noch etwas wachsen. Sie wird jetzt erst eingeritten und ich würde gerne direkt richtig anfangen allerdings werde ich doch trotzdem Schwung holen müssen um Hoch zu kommen und könntest du mir das nochmal mit dem Festhalten erklären
    Lg Melissa

    Antworten
    • Uff, das ist ja wirklich groß!
      Hast du niemanden, der es dir vor Ort zeigen kann? Das ist immer einfacher als wenn man versucht es schriftlich zu erklären… Am wichtigsten ist, dass du dicht an ihrem Körper bleibst um nicht zu sehr zur Seite zu ziehen. Besonders junge Pferde verlieren da schnell ihre Balance. Am Anfang kann es auch viel helfen, wenn dir jemand gegenhält.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  12. Liebe Christina,
    Aufstiegshilfe ist kein Thema. Die nutze ich wo es nur geht. Aber wie ist das mit dem Absteigen? Als junges Mädchen habe ich locker-flockig den rechten Schenkel über die Kruppe geschwungen und bin dann aus 180 cm Höhe schwungvoll auf beiden Beinen auf dem Boden gelandet, kein Problem. Das kann ich aber heute (im fortgeschrittenen Alter von 49) nicht mehr, da würde es mir das komplette Fahrgestell verziehen. Jetzt lege ich mich bäuchlings quer zum Pferd auf den Sattel und lasse mich am Sattel festhaltend langsam zu Boden gleiten. Da dürften aber ähnliche Kräfte wirken wie beim Aufsteigen? Nur stelle ich mir das Absteigen mit Holzbock o. ä. sehr tricky und nicht ungefährlich vor.
    Schöne Grüße!

    Antworten
    • Hallo liebe Angi,

      so wie du würde ich dann auch absteigen. Mit Holzbock würde ich das auch nicht machen wollen, da landet man zu schnell mal daneben…
      Eine Alternative fällt mir gerade nicht ein, irgendwie musst du ja runter kommen. Ich denke so lange du dicht am Pferdekörper bleibst, sind die Kräfte auf jeden Fall geringer als beim Aufsteigen. Da kannst du ja nicht ganz so dicht am Pferd sein und dein Gewicht belastet es ja plötzlich und mit Schwung. Beim „an der Seite Runterrutschen“ ist dein Gewicht ja schon am Pferd und es kann sich entsprechend ausbalancieren…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  13. Hey, dieser Artikel ist zwar schon etwas älter ,aber ich habe trotzdem noch eine Frage dazu! Ich habe meine 1,75 m Stute jetzt seit einem Halben Jahr zusammen mit meiner Mutter und schon seitdem wir sie gekauft haben haben wir Problem mit dem aufsteigen… Sie ist 12 Jahre alt und ist vom Charakter schön entspannt.
    Wir steigen immer mit Aufstiegshilfe auf nur dass sie sofort anfängt rückwärts zu gehen wenn man den Hocker hinstellt und hoch geht. Davor und danach bleibt sie schön stehen. Anfangs hat sich immer einer von uns vor sie gestellt und sie so festgehalten, dann klappte es auch eine Zeit lang gut, aber jetzt fängt sie an dich dabei auch noch wegzudrehen! Man steht auf dem Hocker und hat dann den Pferdekopf vor sich. Sie macht das meistens nur wenn sie an dem Tag grade keine Lust hat (sie ist ein groooßer Sturkopf… Wir bemühen uns aber auch dass sie immer Abwechslung bekommt!). Ich habe es schon öfter gemacht, dass ich wenn es nicht klappt von der anderen Seite aufsteige, jedoch weiß sie das jetzt und macht dort das selbe… So langsam wissen wir nicht mehr woran es liegen könnte! Es raubt einem noch vor dem Reiten die Nerven und aufsteigen von einer Bank oder ähnlichem ist nicht möglich. Hast du vielleicht einen Rat für uns?

    PS: Super Artikel und auch die anderen sind sehr gut erklährt!

    Antworten
    • Hallo liebe Katharina,

      das ist ja kein Problem, der Artikel behält ja seine Gültigkeit 😉

      Habt ihr mal versucht sie mit dem Po in eine Ecke zu stellen? Also so, dass sie nicht nach hinten laufen und auch nicht zur Seite ausweichen kann? (Damit sollte man aber vorsichtig sein, manche Pferde suchen die Flucht dann im Steigen)
      Ansonsten kann man das „Einparken“ an der Aufsteigehilfe ganz prima mit Clickertraining trainieren. Da wird dann z.B. erst mal jede Bewegung in Richtung Aufsteigehilfe geclickt. Später dann die richtige Positionierung an der Aufsteigehilfe und das ruhige Stehen. Dazu kann man auch Target- oder Mattentraining einsetzen (mehr dazu findest du auf http://www.ponyliebe.com, z.B. hier). Clickertraining motiviert die Pferde enorm, deshalb denke ich, dass das bei deiner lustlosen Stute vielleicht helfen könnte – es lohnt sich für sie dann ja an der Aufsteigehilfe zu stehen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  14. Bei mir hieß es immer wer eine Aufstieghilfe benutzt ist ein Trottel. Wers nicht schnell genug kapiert=Trottel. Dann las ich in der Cavallo dass Aufstieghilfen besser sind. Bei einem Reitstall stiegen die immer so komisch von einer schrägen Wand auf, das war mir dann aber zu kompliziert, bin ja froh wenn ich meine Gliedmaßen halbwegs sortiert kriege, ich mag lieber Hocker oder Bänke.

    Antworten
    • Ja, den Spruch kenne ich auch noch… „Wer nicht ohne Aufsteigehilfe aufsteigen kann hat aufm Pferd nichts verloren“ und ähnlichen Quatsch. Einfach nur dämlich… Da darf man sich nichts draus machen 😉

      Antworten
  15. Hallo zusammen,
    zu diesem Thema hatte ich ein bezeichnendes Erlebnis:

    Mein Pony misst gerade mal 1,44 m, ich bin 1,78 m groß und nicht unbedingt zierlich. Aufsteighilfe ist für mich Pflicht, zum Einen aus den bekannten Gründen für das Pferd, zum Anderen , weil ich aufgrund einer Knieverletzung links gar nicht genügend Kraft aufbringen kann, um ohne Aufsteighilfe aufzusteigen.

    Auf jeden Fall wollten meine Stallkollegin und ich ausreiten gehen, und wir führen unsere Pferde vom Stall aus über einen Parkplatz zur Aufsteighilfe, gurten da nochmal nach und dann geht’s los. Als wir vorne ankamen, kamen Spaziergänger vorbei und blieben stehen, um uns zuzuschauen, wie wir nachgurteten und aufstiegen. Meine Stallkollegin stieg von unten auf, ich von der Aufsteighilfe, und zwar eben genau in dem Stil, dass ich dicht am Pferd bleibe (mich fast über den Rücken hänge) und dann wenig schwungvoll einsitze. Prompter Kommentar der Spaziergänger (Rentnertruppe): „Ja also junge Frau, das geht doch eleganter. So groß ist das Pferd ja nun wirklich nicht, da braucht man doch keinen Hocker.“ Ein anderer aus der Truppe meinte zusätzlich: „Ja also bei der anderen Dame sah das sportlicher aus“.
    Den Kommentar, sie sollten es doch besser machen, habe ich mir dann verkniffen und salopp gesagt, dass mein Pferd aber umfalle, wenn ich von unten aufsteigen würde. Da bekamen die Herrschaften große Augen und waren ruhig. Über solchen Unverstand muss man einfach drüberstehen – zum Wohle des Pferderückens!

    Antworten
    • Lol, die Sprüche kenne ich auch – gut gekontert :’D
      Mache mir da aber auch schon lange nichts mehr draus. Nicht-Reiter können es ja nicht besser wissen, aber bei Reitern finde ich es schon erschreckend. Da sage ich dann auch was zu den Kräften, die beim Aufsteigen auf die Wirbelsäule wirken…

      Antworten
  16. Hallo , das Thema sollte in jedem Stall aufgehängt werden , so dass vieleilleicht auch der Dümmste versteht dass es nicht cool ist ohne Aufsteighilfe aufs Pferd zu steigen , es gibt aber auch schon Reitställe wo man ohne Hocker nicht aufs Pferd darf , die wollen ihre Pferde möglichst lange gesund halten . Ich selbst steige nur mit Hocker auf und im Gelände such ich mir etwas wo ich höher steh , möchte ja auch dass mein Pferdchen einen gesunden Rücken behält . Wurde auch schon deswegen belächelt und mußte mir dumme Sprüche anhören : Na nimmst du den Hocker auch mit ins Gelände? Falls du mal absteigen musst ?Aber sowas überhöre ich einfach , ich weiß ja dass ich auch ohne Hilfe aufs Pferd komm , es aber dem Pferd zuliebe nicht tue . In England ist es übrigens umgekehrt , wer dort ohne Aufsteighilfe aufs Pferd steigt , erntet böse Blicke und wird angefeindet , das steht so in dem Buch : Biomachanik und Physiotherapie für Pferde , dort wird auch genau die wirkung erklärt , was passiert wenn man ohne Hocker aufsteigt , ein sehr gutes und Interessantes Buch .
    Ich hoffe dass noch viele Reiter diesen Artikel hier lesen und sich zu denen gesellen denen , egal wie komisch es vielleicht aussehen mag , es wichtig ist möglichst Pferdefreundlich aufs Pferd zu kommem.
    Lg:)

    Antworten
    • Hallo liebe Irmi,

      recht hast du, das müsste wirklich überall Standard sein. Und die Lästerer outen sich eben selbst als ahnungslos (oder schlimmer: rücksichtslos). Danke für den Buchtipp, werde ich mir mal anschauen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  17. Hey, ich hab das im englisch Stall auch gelernt mit Hilfe auf zu steigen..Erstens weil das Pferd einfach zu groß war und zweitens um den Rücken zu schonen.. Wir hatten dafür eine Treppe.
    Jetzt bin ich auf Western umgestiegen und habe eine Reitbeteiligung.. Die bringt mir alles bei und ist super. Nur höre ich auch von ihr: wenn du nicht aufs Pferd kommst ohne Hilfe, brauchst du auch nicht reiten.
    Tu mich da echt immer schwer und hab vorher schon kein gutes Gefühl, bin leider auch nicht die leichteste 🙁
    Problem: sie hat das Pferd selbst ausgebildet. Er ist wahnsinnig brav und ein Schatz, aber sehr ängstlich. Er traut sich nicht mal in die Nähe des Hockers und sie hat es ihm nicht beigebracht… Heißt, mir bleibt nichts anderes übrig als ohne auf zu steigen… 🙁
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Hallo liebe Claudia,

      das ist ja blöd! Und wenn du ihr erklärst, dass das pferdefreundlich ist und den Rücken (und übrigens auch den teuren Sattel) schont?
      Man kann einem Pferd ja auch beibringen sich neben einen Hocker zu stellen (https://verstehepferde.de/problemebeimaufsteigen/), kann ja nur von Vorteil sein, wenn er keine Angs mehr davor hat 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  18. Hallo 🙂 ich nutze sehr gerne die „Kamintechnik“ (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kamin_(Bergsport).
    Das bedeutet, dass ich zwischen meinem Pferd und einer zweiten Konstanten (anderes Pferd, Baum, Bande, etc) hochkletter 🙂 also Fuß in Bügel und mit den Händen und dem zweiten Fuß an der Konstante (was auch immer ihr gerade nutzen könnt) hochstemme. Wichtig ist hierbei, dass ihr keinen großen Druck auf den Bügel ausübt 🙂
    Man muss dazu sagen, dass es ein wenig Übung und Fitness erfordert, aber das Pferd wird in dem Sinne nur zur Seite geschoben.
    Hierbei benötigt ihr allerdings auch ein Pferd, welches sich auf so Eskapaden einlässt und stehen bleibt 😉
    Ansonsten, gerade im Gelände, sehr hilfreich 🙂

    Antworten
    • Das klingt interessant :’D
      Ob das allerdings so unbelastend für’s Pferd ist weiß ich nicht, müsste man mal untersuchen… Irgendwann musst du ja mit dem einen Fuß von der Konstante weg, da stehst du dann ja doch wieder einseitig im Bügel.

      Antworten
  19. Meine Reitbeteiligung ist leider 1,80m groß, da brauche ich immer Aufstieghilfe und Gegenhalten

    Antworten
    • Hui, das ist echt ne Größe! Aber macht doch nichts für’s Pferd ist es ja sowieso besser mit Hilfe 🙂

      Antworten
  20. Mein Pony steht ganz artig neben dem Zaun, hat sogar gelernt, das Hinterteil zu mir zu drehen, wenn ich aufsteigen will. Im Gelände, wenn ich mir einen Baumstumpf zum Aufsteigen suche, muss ich noch etwas üben, dass sie ruhig stehen bleibt und nicht gleich loslaufen will. Ich lasse mir nämlich immer schön Zeit fürs Aufsteigen. Mein Pony ist 1.48, ich grad mal 1.52 m klein.
    Bisher hat mich noch niemand deswegen belächelt. Aber dann kann ich sagen, dass ich mir das in meinem Alter leisten darf. Bin jetzt 54 Jahre alt.
    Blöde Sprüche konnte ich mir bisher nur anhören, wenn wir neben den Pferden her laufen, etwa weil uns kalt ist oder weil wir das eben ab und zu auch mal machen. Meistens den letzten Kilometer auf dem Nachhauseweg. Oder wenn wir nur spazieren gehen. „Na hock doch drauf.“
    Das können die Leute gar nicht verstehen, dass wir auch Spaß daran haben, nur spazieren zu gehen.

    Antworten
    • Hallo liebe Silvana,

      seinem Pferd so etwas beizubringen ist immer eine super Sache! Mit ein bisschen Übung geht das im Gelände sicher auch bald =)
      Ach, was die Leute sagen muss man sowieso in den meisten Fällen ignorieren, die Kommentare sind ja fast immer völlig unbedacht…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  21. Hallo und moin von der ostfriesischen Nordseeküste. Ich hab Eure Kommentare zur Aufsteighilfe mit großem Interesse gelesen. Dazu muß ich sagen. Ich bin füüüür die Aufsteighilfe!!!.
    Ich bin 61 und hab mit meinem Mann 63, 2 Pferde. Eine rheinischKaltblutstute 1,68 und eine Hafistute 1,49. Wir kamen vor 2 Jahren zu den Pferden und hatten vorher noch nie etwas mit Pferden zu tun gehabt. Wir lieben unsere beiden „Mäuse“. Unsere Reitlehrerin,die uns seit November 2017 unter ihre Fittiche genommen hat, ist einfach spitze. Sie behandelt ins beiden Alten mit Fingerspitzengefühl. Sie hat das gewisse etwas und hat uns unsere anfängliche Angst genommen. Respekt ist aber auch immer noch vorhanden und so muß es auch sein. Nun zur Aufsteighilfe.
    Ich,weiblich, 1,59 groß 81 kg schwer, habe jedes Mal bei meiner Reitstunde und auch sonst meine Alutrittleiter mit 4 Stufen dabei. Diese nutze ich zum Aufsteigen und zum Absteigen. Mittlerweile geht es ohne meinen „Diener (Mann)“. Ich fühle mich sicher und kann mich auf meine Reitstunden konzentrieren und Miss Marple genannt Missi, ist die Ruhe selbst.
    Ich bin mir nicht zu schade, dieses Gerät aufzustellen, sei es in der Halle oder draußen. Es ist eine kleine aber sinnvolle Hilfe für mich. Warum sollte ich es nicht tun mit der Leiter. Ich reite doch nicht damit. Und da ich ja schon im fortgeschrittenem Alter bin, steht mir so etwas doch wohl zu. Ich bin ansonsten sportlich, fahre Rad, jeden 2. Tag Nordic Walking ca. 1 Stunde., schwimme gern und mache Aqua Jogging. Dazu muß ich noch sagen, das ich ein Implanrat im Rücken zwischen L4 u.L5 habe. Mir geht es gut !
    Ich hoffe, das ich einen Denkanstoß gegeben habe
    Liebe Grüße von der Küste.
    Heike

    Antworten
    • Hallo liebe Heike,

      da seid ihr ja vorbildlich! 😉
      Ich bin auch absolut für die Aufsteigehilfe – völlig unabhängig von Alter und Pferd. Sie ist einfach immer hilfreich und gut für’s Pferd (und auch den Sattel). Schön, dass du sie so oft einsetzt und dir da auch nicht reinreden lässt.

      Ganz liebe Grüße in den Norden und weiterhin ganz viel Spaß mit euren Mäusen!
      Christina

      Antworten
  22. Früher bin ich auch geritten , das ist schon lange her . Sicherlich werde ich das aber weider tun , außerdem fahre ich keine Benzinkutsche . Was gibt es schöneres als z.B. in Österreich zu wohnen und ein Pferd zu haben . Vielleicht sollte man aus Klugheit auf die Hufeisen verzichten . Dadurch wetzen sich die Hufe ab und bilden Hornhaut nach . Ohne dieses natürliche Nachbilden bekommen die Pferde eine Krankheit . Das wird in Wien an der Hofreitschule auch so gemacht. Auch sind die Beine leider immerzu verstaucht . Wer hat das erfunden ?

    Ach , wie heisst die Reiterfigur , wenn sich das Pferd aus ein Knie vorne nach unten setzt um dem Reiter das aufsteigen zu erleichtern ? Schöne Grüße. Michael .

    Antworten

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd. Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer fair & pferdefreundlich.