10 Tipps, wie Du Dein Pferd perfekt fotografierst!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Heute gebe ich die Bühne ab an Janine Ulbrich. Janine macht ganz wunderbare Pferdefotos und hat dabei die Philosophie, dass „alles kann, nichts muss“ und dass ein „Nein“ des Pferdes auch ein Nein sein darf – auch im Fotoshooting. Weil dieser Grundsatz so gut zu Herzenspferd passt und Janine ein paar fantastische Tipps für Dich hat, wie Du Dein Pferd möglichst gut (und ohne Profi-Kenntnisse) auf’s Bild bannst, freue ich mich über diesen Gastartikel besonders!

Also Bühne frei für Janine:

Dein Handyspeicher ist schon voll mit unscharfen Schnappschüssen deines Pferdes, aber die Kamera liegt bereits seit Monaten unberührt zu Hause?

Alle Pferdebesitzerinnen wünschen sich von Zeit zu Zeit schöne Fotos von ihrem Pferd um die Erinnerungen frisch zu halten und den Fortschritt einzufangen. Pferdefotografie kann eine Herausforderung sein: Das Pferd guckt nicht schön, Du bist sowieso alleine und irgendwie ist der Hintergrund am Waschplatz doch nicht so optimal.

Heute ändern wir das!

In diesem Gastbeitrag möchte ich Dich mit 10 Tipps motivieren, richtig schöne Fotos von Deinem Pferd auf die Speicherkarte (und später auf die Leinwand über der Wohnzimmercouch) zu zaubern. Alle Tipps helfen mir tagtäglich in meinem Beruf als Pferdefotografin weiter und kommen absolut von Herzen!

1. Nein heißt Nein

Der erste Tipp sollte für Pferdemenschen offensichtlich sein, aber es ist dennoch nötig, ihn zu betonen: Pferde sind Tiere mit eigener Meinung und diese Meinung sollte berücksichtigt werden. „Nein heißt nein“ gilt nicht nur in der Menschenwelt, sondern auch in der Tierwelt. Man sieht Pferden an, wenn sie sich unwohl fühlen. Stelle sicher, dass Dein Pferd sich wohl fühlen kann, denn dann wird es Dir die schönsten Momente schenken! Gefährliche Situationen müssen selbstredend sowieso vermieden werden.

2. Such dir Helferinnen!

Als ich das erste Mal ein Pferd fotografieren wollte, stand ich ganz motiviert mit Kamera und meiner damaligen Reitbeteiligung „Romeo“ in der Hand am Hof und wusste nicht, wo ich anfangen soll. Immer wenn ich mich weit genug entfernte um Romeo schön einzufangen, hatte er schon den nächsten Heuballen gewittert und machte einen kleinen außerplanmäßigen Spaziergang.

Helferinnen machen alles besser! Mindestens eine, aber besser zwei Helferinnen sind super praktisch. Eine kann das Pferd festhalten, während die andere ein paar Raschelgeräusche am nächsten Busch oder lustige Kunststückchen machen kann, damit ihr den Blick des Pferdes in die richtige Richtung lenken könnt.

3. Warte auf die Momente mit Charakter

(c) Janine Ulbrich Fotografie

Möchtest Du sterile Verkaufsfotos oder Fotos, in denen Du den Charakter Deines Pferdes genau wiedererkennst? Stell Dein Pferd in die von Dir ausgesuchte Location und warte… beobachte… warte noch ein bisschen… klick!

Ich finde besonders die Momente schön, in denen das Pferd eine Entscheidung trifft. Läuft es gerade aus der perfekt aufgestellten Situation los? Dreht es sich um, weil eine Fliege am Popo nervt? Das sind die Momente, die ich einfangen will. Stumpf nach vorne gucken und die Ohren spitzen ist schön, aber ausdrucksstarke Charakterfotos bekommst Du in den Momenten dazwischen.

4. Suche eine passende Location

(c) Janine Ulbrich Fotografie

Klar, Dein Pferd ist der Star der Show, aber widme auch ein paar Gedanken dem Hintergrund. Bäume, die im Hintergrund „aus dem Pferd rauswachsen“ oder unschöne Häuser sind ablenkend und können in den meisten Fällen vermieden werden. Büsche und Bäume sorgen häufig für interessante Linien und Formen im Hintergrund, die das Pferd noch schöner aussehen lassen können! Fotografierst Du durch einen relativ lichten Baum entstehen außerdem super schöne „Glitzerpunkte“, die die Fotos strahlen lassen!

Werde kreativ: Es muss natürlich nicht immer nur Wald und Wiese sein. Eine farbige Stallwand kann mit ein bisschen Abstand zum Pferd einen coolen Hintergrund ergeben… und der Stallgassen-Trick für Pferdefotos mit schwarzem Hintergrund wird auch nie alt.

5. Geduld wird belohnt

(c) Janine Ulbrich Fotografie

In Tipp 3 hatte ich es schon angedeutet: Pferdefotografie ist mit unendlich viel Geduld verbunden. Nicht nur, wenn Dein Pferd heute keinen guten Tag hat und Du lieber auf den nächsten Tag für das Fotoshooting wartest, sondern auch bei der Suche nach dem besten Motiv. Am allerliebsten sitze ich zum fotografieren einfach auf der Weide der Herde und beobachte. Das könnte ich stundenlang machen. Am Ende wird man belohnt: Pferde futtern natürlich nicht stundenlang ununterbrochen das Gras. Sie interagieren miteinander, schauen sich um, verscheuchen nervige Krabbeltiere und Fliegen und vieles mehr. Alles das sind Momente, die unglaublich schöne Fotomomente sind!

Tipp fürs Wochenende: Setze Dich mit Kamera auf die Wiese und beobachte die Herde für eine Weile. Ohne Handy in der Hosentasche, nur die Kamera, die Pferde und Du.

6. Kenne deine Technik

Ich glaube, wir können es alle zugeben: Der besonders schöne, aber leider verpasste Moment, wo das Pferd seinen einzigartigen Charakter zeigt und mit wehender Mähne
über die Wiese genau durch das wunderbare Abendlicht galoppiert, weil man selber noch über der Kamera hängt und Einstellungen überprüft.

Kenne deine Kamera! Nur Übung macht die Meisterin!

Es wird sich spätestens in dem Moment lohnen, wenn Du an einer Location stehst und Du intuitiv weißt, wie Du die Kamera einzustellen hast. Wenn Du bis jetzt keine Ahnung von Belichtungszeit, Blende und ISO hast, gibt es natürlich ganz viele YouTube Videos, Kurse, Online-Artikel und sicher liebe Pferdefotografinnen, die Dir das in einem Coaching oder Workshop beibringen.

7. Suche die Schokoladenseite des Pferdes

Jedes Pferd ist schön und vor allem auch fotogen, aber man muss bei jedem Pferd die Schokoladenseite herauskitzeln! Ich empfehle Dir von Herzen, Dir vor Deinem nächsten Fotoshooting ganz viele Pferdefotos anzugucken (diverse Facebookgruppen oder Instagramhastags sind dafür perfekt) und Dir zu überlegen: Wie steht das Pferd? Was sieht an dem Pferd gut aus und wieso? Was sieht an dem Pferd nicht gut aus und wieso? In allen Gangarten gibt es die Sekunden, in denen die Phase am besten aussieht. Lerne sie auswendig. Keine Pferdebesitzerin möchte sehen, wie stark der Unterhals ihres Pferdes ausgeprägt ist, während die Beine sich zu einem Knoten formen. Pferde, die sich etwas anspannen und präsentieren sind in der Regel hübscher und spannender zu fotografieren, als Couchpotato-Schluffis, die am Heu mümmeln.

8. Spiele mit dem Licht

Es ist Mittags, die Sonne scheint,…perfektes Wetter zum fotografieren? Nein. Mich findest du im Regelfall in den frühen Morgenstunden oder Abends zum Sonnenuntergang an den Ställen Nordrheinwestfalens, da die Sonne uns zu diesen Zeiten besonders schönes Licht schenkt.

(c) Janine Ulbrich Fotografie

Eine kleine Übung, die ich vor jedem Fotoshooting mache: Ich drehe mich an der Location einmal komplett im Kreis und schaue, wie das Licht fällt. Es kann so schön aussehen, wenn die Sonne hinter dem Pferd ist und Dir in die Kamera leuchtet (Stichwort Zauberlicht!). Genauso großartig kann Seitenlicht sein, dass Dein Pferd auf einer Seite streift und die Muskeln betont. Spiele mit dem Licht und lass es Dein Partner in Crime sein. Ärgere Dich übrigens auch nicht über Wolken, denn hier kannst Du nichts falsch machen. Die Wolken machen ganz sanftes Licht, sodass Du nirgendswo störende Schatten hast. Ich mag übrigens sogar Fotoshootings im Regen! Du siehst: Alles ist möglich!

9. Denke dir eine Geschichte aus

„Ein Foto sagt mehr als 1000 Worte“. Ein richtig alter Kalenderspruch, aber er ist nun einmal wahr. Was für eine Geschichte möchtest Du mit Deinem Foto erzählen? Denke Dir eine Geschichte aus und komponiere Dein Foto genau um diese Geschichte rum. Jeder Baum im Hintergrund, jeder Stein auf dem Boden, die Haltung Deines Pferdes – einfach alles an Deinem Foto wird auch genau diese Geschichte erzählen. Gestalte Fotos, die bei Dir Emotionen erwecken. Das ist der Kern der Geschichte und Deine Motivation wird dann nie abebben.

10. Habe Spaß

Last but not least: Wir alle machen das, weil wir gerne mit Pferden Zeit verbringen! Hab Spaß, wenn Du mit Deiner Kamera im Stall loslegst und Dein Pferd in seinem schönsten Sein einfangen möchtest. Habe ehrliche Freude im Umgang mit dem Pferd. Habe Freude zu Hause vor dem Bildschirm, wenn Du aus 500 Fotos doch nur ein Foto gut genug findest. Genau das ist das Foto, wofür Du alles machst! Sei stolz auf Dich, auch wenn Du überall „bessere“ Fotos siehst. Liebe Deine Fotos und Deine Fotos werden auch Dich lieben!

Fazit

Alle Pferde sind schön und fotogen, Du musst nur ihre Schokoladenseite finden. Finde mit Deinen Helferinnen eine schöne Location und im Zweifelsfall eine Alternative, falls Dein Pferd sich fürchtet o.ä., denn ein respektvoller Umgang steht an erster Stelle. Sei mit Deiner Kamera vertraut und lass Dich von der Sonne zur Geschichtenerzählerin inspirieren. Sei am Ende stolz auf Deine Ergebnisse!

Wenn Du mehr über Janine und ihr Angebot als Fotografin erfahren willst, dann schau hier vorbei!

Hier gibt es noch Tipps von mir zum fotografieren mit dem Smartphone und hier ein paar Fotoshooting-Ideen!

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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