Hilfszügel: Nützliche Hilfe oder Folterwerkzeug? Die Wirkung der 5 häufigsten Hilfszügelarten!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Hilfszügel. Eines der meistdiskutierten Themen in der Reiterei.

Es wurde schon vieles (wenn nicht alles) dazu gesagt und geschrieben. Warum verfasse ich also noch einen Artikel dazu?

Nun ja, es wurde schon viel dazu gesagt – aber wurde es auch von Vielen schon gehört? Ich denke nicht.

In meinem Alltag begegnen mir am Stall und auch in sozialen Netzwerken viele Menschen die Hilfszügel einsetzen, aber gar nicht so genau wissen, wie sie denn wirken. Meist kommt dann ein leicht ungenaues „der soll ihm den Weg in die Tiefe weisen“ oder „das ist damit sie den Kopf nicht hochreißt und den Rücken rund macht“. Den meisten Menschen werden die Hilfszügel vom Reitlehrer oder Freunden empfohlen, meist ohne ausreichende Erklärung – oder noch ungünstiger: sie lesen im Internet davon und probieren in Eigenregie aus.

Deshalb also hier noch einmal eine Zusammenfassung der Wirkungen der 5 häufigsten Hilfszügel. Am Ende des Artikels gibt es dann meine persönliche Meinung dazu, ob man Hilfszügel einsetzen sollte oder nicht.

Ausbinder

Ausbinder

Ausbinder sind zwei Lederriemen, die am Sattelgurt und im Gebissring befestigt werden. Sie werden oft zum Longieren und beim Unterricht von Anfängern eingesetzt.

Wirkung:

Die Ausbinder sollen vor allem beim Longieren die Reiterhand simulieren und das Pferd dazu bringen in Anlehnung zu laufen. Zusätzlich rahmen sie das Pferd seitlich ein und verhindern so z.B., dass es beim Longieren nach außen ausbricht. Für Reitanfänger ist es meist einfacher auf einem ausgebundenen Pferd den korrekten Sitz zu erlernen – kurzzeitig zur Sitzschulung eingesetzt, finde ich das vertretbar.

Der Nachteil von Ausbindern ist, dass das Pferd selbst bei korrekter Verschnallung nicht in eine vorwärts-abwärts Dehnungshaltung kommen kann. Lässt es den Hals nach unten fallen wirkt der Ausbinder nach hinten und die Nase kommt hinter die Senkrechte (es sei denn die Ausbinder sind sehr lang verschnallt und dann kann man sie genauso gut auch weglassen). Weiterhin können Ausbinder dazu führen, dass das Pferd sehr vorhandlastig wird und lernt sich auf das Gebiss zu legen. Vor allem Ausbinder mit Gummizug begünstigen dieses Verhalten.

Wie alle Hilfszügel sollten Ausbinder immer nur für kurze Zeit zum Einsatz kommen und erst wenn das Pferd entsprechend aufgewärmt ist. Die Realität in den Reitschulen sieht leider meist anders aus und die Pferde laufen unter Umständen mehrere (Reit-)Stunden am Tag ausgebunden. Das kann fatale Folgen für die Muskulatur haben: ist diese permanent angespannt verkrampft und schmerzt sie schnell. Es wird nicht mehr genug Sauerstoff in die Muskulatur geleitet und sie bildet sich bei regelmäßg zu langem Einsatz der Ausbinder sogar zurück.

Die Aussage „der Ausbinder zeigt den Weg in die Tiefe“ halte ich für falsch. Im schlimmsten Fall kann er dazu führen, dass das Pferd vorhandlastig und stumpf im Maul wird.

Im Gelände oder zum Springen sollten niemals Ausbinder eingesetzt werden! Das Pferd benötigt einen freien Hals um sich auszubalancieren, mit Ausbindern ist das nur begrenzt möglich. Ein Stolpern im Gelände kann hier schnell zu gefährlichen Stürzen führen und das Pferd kann sich sogar darin verheddern.

Die einzige Situation, in der für mich der zeitlich begrenzte Einsatz von Ausbindern Sinn machen kann, sind Sitzstunden an der Longe, in denen der Reiter sich ganz auf den Sitz konzentrieren soll und keine Zügel in der Hand hat. Hier geht es dann aber explizit um das Training des Reiters und nicht des Pferdes.

Stoßzügel

Stoßzügel

Der Stoßzügel wird am Sattelgurt befestigt und läuft zwischen den Vorderbeinen des Pferdes hindurch bis zum Gebiss oder, je nach Verschnallung, zu den Kappzaumringen.

Wirkung:

Stoßzügel sollen verhindern, dass das Pferd den Kopf hochreißt. Da die Zügel – einmal eingestellt – auf eine feste Länge begrenzt sind, lässt sich die Intensität der Einwirkung nicht variieren.

Je nachdem wie heftig ein Pferd den Kopf hochreißt kann es zu einem hohen Druck und starken Schmerzen im Pferdemaul oder auf dem Nasenrücken kommen. Die eigentliche Ursache des Kopfschlagens wird dabei nicht bekämpft, es ist eine reine Behandlung von Symptomen. Deshalb wird das Problem beim Wegnehmen der Stoßzügel vermutlich bald erneut auftreten.

Dreieckszügel

Dreieckszügel

Der Dreieckszügel wird untem am Sattelgurt verschnallt, läuft zwischen den Vorderbeinen hindurch zum Gebiss, geht hier durch die Gebissringe und wird am Sattelgurt unter dem Sattelblatt befestigt.

Wirkung:

Anders als bei einem Ausbinder ist es hier möglich, dass sich das Pferd vorwärts-abwärts dehnt, da der Dreieckszügel relativ flexibel durch die Gebissringe läuft. Dadurch ist es auch nicht möglich, dass es sich auf das Gebiss legt. Dehnt sich das Pferd zu tief oder ist der Dreieckszügel zu kurz verschnallt kann es aber auch hier hinter die Senkrechte kommen. Eine seitliche Begrenzung durch den Dreieckszügel gibt es nicht. Es besteht auch hier die Gefahr, dass das Pferd zu vorhandlastig wird und/oder permanenten Zug auf dem Gebiss spürt.

Dreieckszügel sollten nur von Reitern benutzt werden, die absolut wissen was sie tun – und die werden sie in der Regel nicht brauchen.

Wie beim Ausbinder gilt auch hier, dass man den Dreieckszügel niemals im Gelände oder zum Springen einsetzen sollte.

Schlaufzügel

Schlaufzügel

Der Schlaufzügel wird unten am Sattelgurt befestigt und läuft zwischen den Vorderbeinen hindurch und durch die Gebissringe in die Hand des Reiters. Der Reiter muss also vier Zügel koordinieren anstatt nur zwei.

Wirkung:

Der Schlaufzügel ist ein Flaschenzug, das heißt jede Krafteinwirkung des Reiters wird vervielfacht. Zieht der Reiter mit 10kg am Zügel (das ist leider durchaus realistisch, oft sind die Kräfte sogar höher. Zur Erinnerung: laut FN-Richtlinien sollen es nur wenige Gramm sein!) kommen durch den Schlaufzügel 20kg im Pferdemaul an. Deshalb wird der Schlaufzügel besonders gerne bei schwierigen Pferden als „Bremse“ zweckentfremdet.

Genauso häufig wird er dazu genutzt, den Kopf des Pferdes beizuziehen und es in eine bestimmte Kopf-Hals-Haltung zu bringen. Diese Handhabung kann zu ernsten Schäden beim Pferd führen! Es wirken hierbei riesige Kräfte (bis zu mehreren hundert Kilo) auf das Genick des Pferdes, da sein langer Kopf zusätzlich zum Flaschenzug des Schlaufzügels wie ein Hebel wirkt und viel Kraft auf das Genick geleitet wird. Das kann allerlei Schädigungen bis hin zu Wirbelbrüchen zur Folge haben.

Die Kraft und Wirkung des Schlaufzügels wird durch die meisten Reiter stark unterschätzt, da sie selbst nur sehr wenig Kraft aufwenden müssen. Schlaufzügel sollten nur äußerst feinen und kompetenten Reitern vorbehalten sein – und diese werden sie in der Regel nicht brauchen. In den Händen der anderen 99% der Reiter (zu denen ich mich zähle) haben Schlaufzügel nichts verloren.

Martingal

Martingal

Das Martingal wird unten am Bauchgurt verschnallt und läft zwischen den Vorderbeinen hindurch nach oben in einen Halsriemen. Von dort aus gehen zwei getrennte Riemen mit Metallring am Ende nach oben durch die die Zügel gefädelt werden.

Wirkung:

Das Martingal soll verhindern, dass das Pferd den Kopf hochschlägt. Außerdem bewirkt es, dass die Zügelhilfen bei hoher Kopfhaltung des Pferdes oder hoher Handhaltung des Reiters am Unterkiefer ankommen. Das ist eher ungünstig da das Gebiss nur auf die Maulwinkel des Pferdes einwirken sollte und nicht auf seinen Unterkiefer.

Das Martingal ist für das Pferd nur spürbar, wenn es den Kopf hochreißt. Ansonsten hängt es bei korrekter Verschnallung durch und beeinflusst die Haltung des Pferdes nicht. Das unterscheidet es von allen anderen vorgestellten Hilfszügeln.

* Eine nette Leserin hat mich darauf hingewiesen, dass der eigentliche Zweck des Martingals der ist, dass die Zügel bei einem Sturz keine Schlinge bilden können in die das Pferd hineintritt. Korrekt verschnallt reichen die Ringe bei hochgezogenem Pferdekopf bis an die Ganaschen – hindern das Pferd also nicht am Kopf hochziehen! Schade, dass es anscheinend so oft zweckentfremdet wird… *

Meine Meinung zu Hilfszügeln

Ich benutze Hilfszügel nicht.

Ich bin der Meinung, dass man alle Probleme des Pferdes mit entsprechendem Training und ausreichend Zeit auch ohne Hilfszügel lösen kann. Als Freizeitreiter unterstehe ich nicht dem Druck, ein Pferd möglichst früh auf Körungen oder Turnieren vorstellen zu müssen und habe alle Zeit der Welt an Problemen zu arbeiten.

Eine erzwungene Position verhindert meiner Meinung nach die körperliche und geistige Losgelassenheit des Pferdes. Kein Hilfszügel der Welt bringt das Pferd dazu vermehrt unterzutreten und sich zu versammeln. Wie ich schon in meinem Artikel zu Versammlung geschrieben habe kommt die korrekte Kopf-Hals-Position bei einem richtig gerittenen Pferd ganz von selbst, sie ist der letzte Schritt in der Kette. Die durch die Hilfszügel erreichte Kopfposition bedeutet also bei weitem nicht, dass das Pferd auch gesund läuft.

Bei den meisten Reiter-Pferd-Paaren maskieren die Hilfszügel Lücken in der Ausbildung – sowohl der des Pferdes als auch der des Reiters. Sie sind eine einfache Pseudo-Lösung, die den Reiter dazu verleitet den schnellen, einfachen Weg zu gehen und sich vor der langwierigen Korrekturarbeit zu drücken. Leider meist auf Kosten des Pferdes.

Nur weil ein Weg irgendwie funktioniert, vielleicht sogar schneller funktioniert als ein anderer, ist es trotzdem nicht immer richtig ihn zu gehen.

Der einzige Fall, in dem ich den Einsatz von Ausbindern nachvollziehbar finde, ist der Einsatz bei einer Sitzlonge für den Reiter. Hier wird nicht das Pferd trainiert, der Fokus liegt auf dem Reiter und Ausbinder können beiden die Sache etwas leichter machen. Das Pferd sollte jedoch auch hier nicht zu lange mit Ausbindern laufen und ansonsten ohne trainiert werden.

Wie immer möchte ich hier niemanden schlecht machen oder mit erhobenem Zeigefinger dastehen und belehren.

Ich möchte, dass Du Dir immer dann, wenn Du versucht bist einen Hilfszügel einzusetzen, überlegst ob Du nun den einfachen Weg wählst um es Dir leichter zu machen oder ob der Hilfszügel wirklich die einzige Lösung ist.

Abschließen möchte ich mit ein paar Zitaten bekannter Reitmeister zum Thema Hilfszügel:

„Hilfszügel sind dort (in der Pferdeausbildung) meist faule Knechte, die den Schein geben helfen und andere faule Knechte im Nichtstun unterstützen. Hilfszügel geben so leicht den Anstrich eines Fortschrittes und sind deshalb bei den Leuten, denen es nicht um das Sein, sondern um den Schein zu tun ist, so beliebt.“ ~ Friedrich von Krane
„Hilfszügel sind für Hilfsschüler. Die Ausbildung eines Pferdes braucht Zeit und Geduld, aber unter gar keinen Umständen Hilfszügel!“ ~ Claus Penquitt

„Der Reiter, der das Nachgeben im Genick mit Hilfszügeln erzwingt und das Pferdemaul mit speziellen Reithalftern zuschnürt, handelt nicht anders als ein Erzieher, der ein Kind knebelt und am Stuhl festbindet um es zur Ruhe zu zwingen.“ ~ Philippe Karl

„Alle toten Vorrichtungen und Hilfszügel, also solche, die durch Festbinden oder Schnallen eine gleichförmige Wirkung äußern, schaden ohne Ausnahme mehr als sie nützen, da sie sämtlich das Maul des Pferdes verderben, denn die Einwirkungen durch das Gebiß können nur von der lebenden und feinfühlenden Hand des Reiters richtig abgewogen werden.“ ~ Gustav Steinbrecht

Was ist Deine Meinung zum Thema Hilfszügel?

Setzt Du sie ein? Wenn ja, warum?

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
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82 Kommentare

  1. DAAAANKE für diesen schönen übersichtlichen Artikel, den ich gleich mal weiterleiten werde, in der Hoffnung damit endlich keine weitere Diskussionen zu dem Thema mehr führen zu müssen 😉

    Liebe Grüße, Saskia

    Antworten
    • Hihi, sehr gerne 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
      • Hallo zusammen!
        Als Reitlehrerin muss ich sagen, dass ihr es euch hier ganz schön einfach macht: natürlich gäbe es auch in meiner Traumwelt top ausgebildete Schulpferde, die jeder Anfänger ohne Ausbinder jeglicher Art reiten könnte.
        Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: unsere Schulpferde, um die wir uns wirklich sehr bemühen, kommen vom Händler und sind alles andere als gut ausgebildet. Wenn wir Glück haben, können sie noch nicht viel, wenn wir Pech haben, bringen sie bereits Altlasten mit. Aus finanziellen Gründen gibt es hier keine Alternativen. Keine Ahnung, ob es Reitschulen gibt, die Geld wie Sand am Meer haben.
        Wir reiten die Pferde Korrektur, wir haben hierfür gute Reiter. Trotzdem ist es nicht möglich, die Pferde ohne Ausbindung im Unterricht laufen zu lassen. Sie würden die Köpfe hoch nehmen und den Rücken weg drücken und das wäre auf jeden Fall schlimmer für Pferd und Reiter.
        Wir bieten Unterricht in Gruppen an. Einzelunterricht nur selten. Warum? Natürlich aus Kostengründen. In einer perfekten Welt würde der Unterricht nichts kosten und unsere Reitlehrer hätten unbegrenzt Zeit.
        So ist es halt aber nicht und jedem von euch muss diese Realität doch klar sein!
        Und trotzdem lese ich hier haufenweise Kommentare, dass, wenn man sich doch nur bemühen würde, die Pferde gut ausgebildet wären und man selbst das Reiten ja ganz anders gelernt hat…
        Das empfinde ich als ganz schön von oben herab.
        Ich habe das Reiten auch auf meinem Pferd gelernt und das hat mich als Anfänger tapfer ertragen. Unsere Schulpferde müssen aber deutlich mehr Stunden in der Woche laufen, mit Anfängern, teilweise auch erwachsenen (schweren) Anfänger. Wie soll das ohne Ausbinder gehen?
        Fortgeschrittene Reiter reiten bei uns zunächst mit längeren, später dann ohne Ausbinder.
        Wir bemühen uns jeden Tag, es richtig zu machen.

        In der Ausbildung von Pferden haben Ausbinder nichts verloren und wenn alle Pferde gut ausgebildet wären, dann hätten wir es deutlich einfacher.

        Antworten
        • Hallo liebe Conny,

          ich habe vollstes Verständnis für das Dilemma, in dem viele Reitschulen stecken: Wenig Zeit, Gelddruck (nicht zuletzt auch weil viele Kunden nicht viel bezahlen wollen/können), Pferde mit nicht idealen Voraussetzungen.
          Ich muss aber auch sagen, dass ich selbst in meiner über 30jährigen reiterlichen Laufbahn ausschließlich in Reitschulen war (u.a. auch als Anfänger-RL), die ohne Ausbinder/Hilfszügel unterrichtet haben (maximal mal Ausbinder an der Sitzlonge) – und das hat einwandfrei funktioniert. Das Modell war erst mal Einzelstunden für Anfänger, dann aber auch Gruppenstunde. Auch bei meiner aktuellen Trainerin werden den ganzen Sommer über Leute in Gruppenstunden ohne Hilfszügel unterrichtet, auf Pferden, die teilweise sehr schwieriges Gebäude haben. Dann müssen die Schüler eben lernen, wie man solche Pferde passend unterstützt. Dazu braucht es unter Umständen dann zusätzlich Theorieunterricht und auch Körperschulung ohne Pferd.
          Du sprichst von „die Realität muss klar sein“ – deine und meine Realität scheinen in dem Punkt aber weit auseinander zu gehen. Meine Erfahrung und die vieler Anderer ist, dass es scheinbar doch auch anders geht. Natürlich gibt es keine ideale Welt, in der alles perfekt ist und alle immer alles „richtig“ machen. Aber andere Ansichten und Ansätze als realitätsfern zu bezeichnen, finde ich ein wenig zu kurz gegriffen.

          Viele Grüße,
          Christina

          Antworten
  2. Hey, ich finde den Artikel super!
    Ich denke genauso. Wenn ich mein Pferd reite, reite ich so, dass es schön über den Rücken und in Anlehnung läuft. Auch im Gelände achte ich darauf, dass ich sie immer wieder „zu mir hole“.
    Wenn ich sie longiere, longiere ich sie gerne mit dem dicken Lederhalfter, ohne Ausbinder. Nach ein bisschen aufwärmen geht sie freiwillig vorwärts-abwärts. Meine Reitlehrerin meint immer: „das bringt doch gar nix! Da läuft sie nicht über den Rücken!“
    Das nervt mich. Wenn ich möchte, dass mein Pferd über den Rücken geht, reite ich sie, ohne Ausbinder.
    Wenn man ein Pferd mit Ausbindern longiert sieht das für mich, egal wie sie verschnallt sind, immer wie eine Vergewaltigung aus… Die Ausbinder ruckeln unkontrolliert ins Maul und mein Pferd wird nach unten gezogen. Mein Pferd darf an der Longe entspannen, ohne Reitergewicht und ohne Gebiss. Nur Halfter und Longe.

    Antworten
    • Hallo Julia,

      Lies doch mal nach.
      Kerstin Jung – „Rückentraining mit dem Kappzaum“

      Es wird komplett ohne Ausbinder gearbeitet.
      So sehe ich es für mich auch vor.

      Vor 25 Jahren hatte ich Ausbinder fürs Longieren gekauft: Grasgünes Gurtmaterial, hässlich.
      Das aber mit Absicht, denn ich wollte den Ausbinder nicht als Dauerzustand am Pferd haben. Und diese schon gleich gar nicht!
      Inzwischen bin ich viel weiter mit meiner Reitkunst- und ich weiß, dass mein Gefühl damals das Richtige war. Damals machte man das aber so: Longieren mit Ausbindern, Gurt, Longierbrille!!!! und natürlich Pitsch.

      Heute kommen wir ohne Hilfszügel aus, und das ist auch gut so.
      Die Ausbinder fielen mir gerade gestern noch in die Hand.

      Die fliegen bei nächster Gelegenheit in den Müll!
      Ich habe die Jahre und Jahre nicht mehr in Gebrauch gehabt.

      Liebe Grüße
      Silke

      Antworten
      • Guter Tipp Silke =)
        Ansonsten kann ich auch den Longenkurs von Babette Teschen empfehlen.

        Antworten
    • Hallo Julia,

      ich (und auch viele Andere) bin auch der Meinung, dass der Ausbinder noch lange nicht bewirkt, dass das Pferd reell über den Rücken läuft. Klar, auf den ersten Blick sieht die Position richtig aus, wenn man aber ein bisschen was vom Thema versteht und nicht nur auf die Kopfposition schaut merkt man ziemlich schnell, dass der Rücken meist nicht „mitgenommen“ wird…
      Zum Longieren würde ich allerdings einen Kappzaum empfehlen, ein Halfter finde ich zu rutschig, das kann schnell mal ins Auge rutschen.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  3. Toller Artikel! Danke! Hoffentlich finden die Menschen irgendwann heraus, dass Reiten eine Kunst ist….. die man genau und lange studieren muss… Da braucht man keine Ausbinder etc..

    Antworten
    • Hallo Elisabeth,

      sehr gerne =)
      Das hoffe ich auch!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  4. Hallo, toller Artikel.

    Ich sage immer :“ Hilfszügel sind fürchterlich praktisch. Für das Pferd ist er fürchterlich und für den faulen Menschen ist er praktisch. “

    Eine reelle Ausbildung funktioniert nur OHNE Ausbilder für das Pferd. Das ist meine Einstellung zu diesem Thema.
    LG

    Antworten
    • Hallo Brigitte,

      vielen Dank =)
      Schöner Spruch! Ziemlich treffend…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  5. Danke für diesen tollen Artikel 🙂

    Da ich leider nach einem schlimmen Reitunfall mit meiner RB noch am „Angst frei“ werden arbeite, reite ich ihn leider noch mit Dreieckszügeln, an der Longe aber komplett ohne irgendwas:)

    Ich war an Pfingsten mit einer Freundin auf einem Reiterhof und dort habe ich erfahren wie Unwissenheit gegenüber Ausbindern dem Pferd schadet. Ein Schulpferd musste 2 Reitstunden ausgebunden mit Nase an der Brust gehen. Nach diesem Vorfall bin ich sofort nach Hause gefahren und werde dort wohl auch nie mehr hinfahren. Hätte der Reitlehrer mal deinen Artikel gelesen 😉

    Liebe Grüße Kathi

    Antworten
    • Hallo Kathi,

      sehr gerne =)

      2 ganze Stunden ausgebunden ist schon sehr krass 🙁
      Wer weiß ob der Reitlehrer das nicht auch wusste, vielen ist es einfach egal, weil sie so am wenigsten Arbeit haben…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  6. Natürlich hast du recht dass jeder Hilfszügel seine Nachteile hat, und ich brauch auch keine, aber was empfiehlst du dann Anfängern? Die Alternative, also ohne, bedeutet auch bei braven Pferden ein recht hohes Risiko, zudem neigt der Reiter dann vermehrt dazu sich am zügel festzuhalten, das Pferd ist viel schwieriger zu lenken, auszusitzen, wenn es sich erschrickt geht es viel eher durch und wird schneller unkontrolliert. etc. Und für das Pferd ist es sicher auch nicht angenehm mit durchgedrückten rücken, Reisenden Hand am zügel, usw durch die Gegend zu laufen. Und bei Anfängern läuft es immer auf der vorderhand egal ob mit oder ohne Ausbilder.
    Was ich Viel schlimmer finde, die meisten die einen Hilfszügel einschalten, denken sie tun dem pferd etwas gutes und machen ihn bisschen länger, dass dadurch aber zum einen die gewünschte Wirkung verpufft und zudem die Einwirkung auf das Maul viel unangenehmer wird fürs Pferd, wissen die meisten nicht.
    Und wenn die Reiter schon etwas weiter sind kommt das nächste Problem. Sie denken „sie können ja jetzt reiten“, aber um das Pferd durchs Genick zu bekommen, wird geriegelt ohne ende, richtig ätzend. Und das Pferd läuft immer noch ohne rücken und auf der vorderhand,.. ist es da nicht besser wenn sie das „durchs Genick reitem“ lernen, wenn ein entsprechender Hilfszügel drin ist und sie mit ruhiger Hand fühlen können, wie es geht ?

    Antworten
    • Hallo Conny,

      ja, die Sache mit den Anfängern ist schwierig. Ich finde da gibt es fürs Pferd nur die Wahl zwischen „Pest und Cholera“ – mit Ausbindern ist nicht gut (zumal die im Anfängerunterricht dann durchaus mal ne ganze Stunde dran sind), ohne ist auch nicht ideal, wegen den Gründen die du schon genannt hast. Ich habe als Kind ohne Ausbinder reiten gelernt (tatsächlich habe ich noch nie auf einem ausgebundenen Pferd gesessen). Für Kinder ist es denke ich noch einfacher, sie sind leichter und beweglicher und stören das Pferd nicht so sehr. Bei älteren Reitanfängern sieht es schon anders aus, da kommt man wohl leider nicht um die Ausbinder herum.
      Die ideale und richtige Lösung wäre, dass man sehr gut ausgebildete Schulpferde hat (früher waren das Pferde, die bis zur hohen Schule ausgebildet waren), auf denen auch ein Anfänger ohne Ausbinder richtig sitzen und reiten lernen kann. Die Realität ist aber leider, dass Schulpferde kaum korrekturgeritten werden und erst recht nicht so weit ausgebildet sind, weil Zeit und Geld fehlt und viele Reitlehrer auch gar nicht wirklich dazu in der Lage sind. Die Situation ist einfach sehr sehr ungünstig in den Reitschulen und am Ende müssen dann die Pferde in den sauren Apfel beißen und mit Ausbindern laufen. Eine Lösung dafür habe ich auch nicht :-/
      Das Fühlen lernen auf einem ausgebundenen Pferd finde ich schwierig – meistens latschen die auf der Vorhand, nehmen den Rücken nicht mit und haben keine aktive Hinterhand. Da kann ein Reitschüler doch auch nur das falsche Gefühl lernen…

      Es müsste sich einfach Vieles ändern, aber solange der wirtschaftliche Anreiz (und manchmal auch das das Know How) für die Reitschulen fehlt sehe ich da leider ziemlich schwarz…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Wie kommt man an Ausbindern vorbei?
      Deine Frage scheint tough ist aber eigentlich zu beantworten.
      Für mich fängt reiten lernen an der Longe an, ohne eigene Zügeleinwirkung, dafür braucht man ein Pferd auch nicht ausbinden. Fallen also beide „Übel“ weg.
      Ich hatte als Kind zu Beginn meines Reitlebens ein halbes Jahr (oder vielleicht sogar mehr) nur Longenstunden, leider nur einmal die Woche, aber ich hatte in dieser Zeit kein einziges Mal Zügel in der Hand, ausgebunden waren meine Pferde dabei auch nicht.
      Ich persönlich würde einem Anfänger ein halbes Jahr nur Longe definitiv ans Herz legen. Man überfordert sich mit dem ganzen Zügelkram und was gehört wo hin nur selbst. Die Basisarbeit ist ja erst mal sitzen zu können, Gefühl zu kriegen, auch ein bisschen Angst zu verlieren.
      Das prüfen einer ruhigen Hand ist eigentlich ganz simpel, man fängt an die Hände so zu halten, als hätte man Zügel und wenn man wirklich schauen will, dann nimmt man Gläser mit Wasser in die Hand.
      Nach dieser Phase kann man auch Zügel bekommen, da man ja soweit gefestigt ist nicht dauerhaft rumzuzappeln und zu zerren. Da kannst du auch viel besser erlernen wie man Zügel eigentlich benutzt und da du nie gelernt hast dich auf diese zu verlassen ist das Risiko auch nicht so hoch, dass du dich dauerhaft in sie reinhängst.
      Es ist Vertrauen von Nöten, dass dein Lehrpferd nicht rumzappelt und auf einmal durchgeht, aber selbst wenn trainiert es auch ein bisschen was du machen sollst, wenn mal später eins rumzappelt.
      Sitzlonge ist für mich mit das Beste was je erfunden wurde. (Und wenn es mal ein bisschen schwieriger sein soll, musst du einfach nur den Sattel wegnehmen)
      Hoffe das hilft dir ein bisschen weiter 🙂
      (Ich urteile nicht über Leute die einen Hilfszügel nutzen, ich kann mein Pony ja selbst nicht perfekt reiten)

      Antworten
      • Richtig!
        So habe ich es auch gelernt (hab gerade mal nach alten Bildern gesucht, ist ja schon eine Weile her bei mir und ich kann mich an meine ersten Reitstunden nicht mehr erinnern :’D Aber sie waren tatsächlich an der Longe, ohne Zügel auf einem nicht ausgebundenen Pferd).
        Und hier kommt das Aber: der Longenführer muss dann aber auch wissen, wie er das Pferd biomechanisch korrekt longiert, sonst hat man wieder das davonlaufende, den Rücken wegdrückende Pferd, das schon ohne unbalanciertes Reitergewicht Probleme damit hat auf dem Zirkel zu laufen. Auch keine besonders angenehme Alternative…
        Der Knackpunkt ist also eigentlich immer die Kompetenz und der Einsatz des Reitlehrers (und natürlich, dass er im Schulbetrieb die passenden Rahmenbedingungen hat).

        Sitzlonge finde ich übrigens auch einfach nur genial, mache ich so oft wie möglich =)

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
  7. Ja-
    Zustimmung in allen Punkten.

    Allerdings:
    Je nach Pferd kann im Gelände (wo alle meist mehr „Go“ haben) ein korrekt verschnalltes Ringmartingal äußerst nützlich sein.
    Schon das Gefühl der Sicherheit, das es dem Reiter verleiht, kann dazu führen, dass es nicht zur Wirkung kommt.

    Saskia kann ich eine Buchempfehlung geben:
    „Rückentraining mit dem Kappzaum“.

    Ich fand gestern noch meine alten grasgrünen extra hässlichen Ausbinder.
    Die fliegen jetzt in den Müll- die habe ich schon Jahre und Jahre nicht mehr benutzt.
    Extra hässlich hatte ich die genommen, damit sie nicht zum Dauerzustand am Pferd werden.
    Heute bin ich weiter…
    Einen ererbten Schlaufzügel habe ich mit Gurtzügel verlängert und zum Langzügel umfunktioniert…
    Recycling. Und das Ding einer sinnvollen verwendung zugeführt. :))

    Liebe Grüße
    Silke

    Antworten
    • Hallo Silke,

      ja, dem Martingal stehe ich auch nicht ganz so ablehnend gegenüber wie den anderen Hilfszügeln, einfach weil es nicht so stark eingreift wie die Anderen. Der psychologische Effekt ist natürlich nicht zu verachten!
      Andererseits: wenn ich vor meinem Pferd im Gelände Angst haben muss stimmt für mich schon bei der Grundausbildung etwas nicht. Dann gehe ich wieder zurück zur Grundlagenarbeit (evtl. am Boden) und versuche es so zu lösen.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • „… Andererseits: wenn ich vor meinem Pferd im Gelände Angst haben muss stimmt für mich schon bei der Grundausbildung etwas nicht. Dann gehe ich wieder zurück zur Grundlagenarbeit (evtl. am Boden) und versuche es so zu lösen. …“

      Es geht nicht um Angst vorm Pferd.
      Es geht um eine zusätzliche „Sicherheit“- denn die Schwelle liegt oft im Menschen, nicht im Pferd.
      Und manchmal ist der Teufel buchstäblich ein Eichhörnchen.

      Selbstverständlich ist der beste Hilfszügel der, der überflüssig wird. Das ist gar keine Frage.

      Grüßleins!

      Antworten
  8. Eine Anmerkung hätte ich: Das Martingal ist FALSCH erklärt. Im Sinne seines Erfinders dient es NICHT dazu, das Pferd nach oben einzuschränken, sondern muss so verschnallt werden, dass bei nach oben gestrecktem Hals des Pferdes die Ringe bis in die Ganaschen reichen. Es soll lediglich benutzt werden, wenn man aufgrund besonderer Geländeschwierigkeiten damit rechnen muss, selbst mal die Balance zu verlieren und vom Pferd zu fallen. Lässt man dabei den Zügel zu spät los, sodass man ihn zur Seite zieht, fängt das Ringerl des Martingals ihn so ab, dass nur zwei Bögen des Zügels hängen und keine Zügelschlinge, in die das Pferd treten und sich den Kiefer brechen könnte.
    Die Verschnallung, die das Pferd einschränkt, ist eine böswillige Zweckentfremdung und diese würde ich auch absolut ablehnen. Was passiert mit einem Pferd, das grade Anlass sieht zu flüchten und das Trensengelenk von der Einschränkung in den Gaumen geschossen bekommt? Genau: Jetzt erst recht flüchten, weil jetzt tut’s auch noch weh!

    Ach und noch eine zum „für das Erlernen des Reitersitzes“ oder ähnlich, wie immer Begründet wird: Wie soll man auf einem Pferd, das nicht reell über den Rücken geht, das sitzen lernen? Dann soll der Trainer das Pferd lieber am Kappzaum so arbeiten, dass es sauber läuft und der Schüler einspüren. Ach, ich vergaß, da müsste der Trainer mitlaufen und arbeiten. Sorry, ich seh heut fast nur noch solche, die aus einer Ecke quer durch die Bahn brüllen.

    Ich bin schon alleine deshalb absoluter Feind von jeglicher Art von Ausbinde- und Hilfszügeln (Ausbindezügel sind alle Formen, die der Mensch nicht in die Hand nimmt, Hilfszügel die, die der Mensch auch noch führt), weil ich noch kein einziges Pferd gesehen habe, das von der Benutzung nicht degenerative Wirbelveränderungen davon getragen hat.

    Antworten
    • Ach krass, wieder was gelernt, danke!
      Und unheimlich traurig, dass es einem niemand so erklärt, sondern von allen Seiten gesagt wird, dass es dazu da ist den Kopf unten zu halten… Ich werde da gleich noch eine Anmerkung in den Artikel mit aufnehmen!

      Das mit dem Sitz lernen sehe ich absolut genauso! Und ja, leider machen es sich viele (nicht alle!) Reitlehrer erschreckend leicht – oder die Bedingungen im Schulbetrieb (zu wenig Zeit, zu wenig Geld) zwingen sie dazu. Da finde ich kann man auch ein bisschen die Reitschüler in Verantwortung nehmen, für guten Reitunterricht muss man eben mehr Geld rauslegen.

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  9. Hallo Christina,
    wie immer ein super Artikel 🙂
    vllt. kannst du ja eine Fortsetzung schrieben mit weiteren Hilfzügeln, ich finde das Thema super interessant und du stellst das so gut da 🙂

    Ich reite meine Grace mit Martingal, da er wie du sch geschrieben hast keine Einwirkung hat solange, das Pferd den Kopf nicht hochreist.
    Das soll jedoch nicht andeuten das sie ständig den Kopf hochreist und ich deswegen den Martingal habe, aber nach der Galopparbeit ist sie manchmal extrem gestresst und total hibbelig und probiert sich, wenn ich sie wieder mit Paraden in ein Grundtempo zurück holen will, nach oben zu entziehen.

    Antworten
  10. Ein super Artikel
    Ich befürchte nur das er auch zu den unzähligen Artikeln zählen wird die nicht gelesen werden. Beziehungsweise diejenigen die ihn lesen sind bereits darüber informiert was Hilfszügel alles anrichten können. Ich bin selbst derzeit in der Ausbildung für den Reitinstruktor (wo übrigens ALLES über Hilfszügel gelehrt wird, auch die veralteten und fast mittelalterlichen Hilfszügel die Foltergeräten sehr ähnlich sind.
    Der Reitstall in dem ich arbeite lehnt jegliche Art von Hilfszügel fast vollständig ab (unter 22 Einstellern gibt es 3 schwarze Schafe/Männer) und auch unsere Schulpferde werden bei Longestunden mit Parellihalfter und Sattel beziehungsweise in Reitstunden nur auf Wassertrense ohne Nasenriemen geritten und das sind alles Schulpferde die im Maul butterweich sind (anderswo gibt es Schulpferde bei denen man ca 2000kg in der Hand hält)
    Auch mein eigenes Turnierpferd reite ich mit Knebeltrense und im Training ohne Nasenriemen auf L-Niveau
    und auch wenn es oft nicht einfach war sie durchs Genick zu reiten hätte ich niemals das Bedürfnis gehabt mit Schlaufzügel zu reiten
    Ich hoffe sehr das dieser und natürlich auch alle anderen tollen Artikel gegen Hilfszügel auch einmal die Menschen erreichen die es betrifft
    liebe Grüße von Anna und Carlotta (Pferd)

    Antworten
    • Hallo liebe Anna,

      vielen Dank =)
      Ich hoffe auch, dass der Artikel ein paar Leute erreicht, die es brauchen. Bei eingefleischten „Hilfszügel-Fans“ wird er wohl wenig bewirken, aber ich denke der ein oder andere unbedarfte Leser wird vielleicht mit dem neuen Wissen über Hilfszügel etwas kritischer reagieren wenn der Reitlehrer oder die Freundin Hilfszügel als Lösung vorschlägt…
      Dein Stall klingt toll! Schön, dass es auch noch solche Ställe gibt, das gibt mir Hoffnung 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  11. Hi Christina,

    sehr schöner, anschaulicher Artikel. Ich bin früher tatsächlich mit Schlaufzügeln geritten – ich war der Meinung, ich könne reiten. Heute, nach 23 Jahren Reiterfahrung, in denen ich seit 2 Jahren selbst als Trainer unterwegs bin sehe ich das völlig anders. Ich würde selbst niemals Hilfszügel nutzen, auch wenn mein Pferd sich noch so schwer tut. Hier hilft die Zeit. Wenn ich meinem Pferd die Zeit gebe, sich selbst zu entwickeln und die Hilfen zu verstehen, brauche ich keine Hilfszügel. Bisher kenne ich keine Ausnahme.

    Ich hoffe, dass sich noch viel mehr Reiter die Zeit nehmen und ihrem Pferd die Zeit geben, um ganzheitlich ausgebildet zu werden. Nur so können unsere Pferde sich selbst tragen und gesund bleiben.

    Liebe Grüße, akki

    Antworten
    • Hallo liebe Akki =)

      Ich hatte da in meinem Reiterleben wohl viel Glück, Hilfszügel kamen einfach nicht vor, ich wusste bis vor ein paar Jahren gar nicht, dass es sie gibt 😉
      Genau so wie du sehe ich das auch, mit Zeit und einer fundierten Ausbildung braucht man keine Hilfszügel…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  12. Super geschriebener Artikel !
    Ich habe auch reiten nur mit Hilfszügeln gelernt, man hatte damals auch keine Ahnung warum man jetzt die Ausbinder da rein macht, aber wenns die Reitlehrerin sagt wirds schon sinn machen… Vor ungefähr 7 Jahren habe ich und eine Freundin die Hilfszügel dann weggelassen weil wir dachten wir brauchen die jetzt nicht mehr, wir sind doch schon so gut 😉 Die ersten Stunden war der Kopf immer oben, aber keiner hat mir damals ezählt, dass man ‚am Zügel‘ und ‚durchs Genick‘ und ‚über den Rücken‘ reitet. Nach einigen Stunden ging mein Schulpferd plötzlich am Zügel, durchs Genick und über den Rücken und ich hatte absolut keine Ahnung wiso und was ich dieses mal anderst gemacht hatte. Ich habe so das Gefühl, dass wenn man kein eigenes Pferd besitzt und auf Schulpferde angewiesen ist, einem solche Dinge nicht vermittelt werden. Ich habe kein Reitlehrer einen leisesten Ansatz hören sagen und ich habe so das Gefühl dass manche gar nicht wollen, das man ‚weiterkommt‘. Manche werden ihr Leben lang mit Hilfszügeln reiten weil denen nichts weitervermittelt wird. Mittlerweile habe ich den Stall gewechselt, dorrt dürfen die die es ‚können‘ auch ohne Hilfszügel reiten, zu dene ich seit 7 Jahren gehöre und mittlerweile habe ich eine sehr nette RB in der ich in den letzten 2 Jahren mehr gelernt hab wie in in den Jahre davor wie mit den Schulpferden und meine RB besitzt nur ein Martingal dass nur zum Ausreiten verwendet wird.
    Lg

    Antworten
    • Hallo Lea,

      vielen Dank =)

      Ja, die Situation in den Reitschulen ist oft schwierig… Ich kenne das auch ein Stück weit, unmotivierte Reitlehrer die nichts erklären und verrittene Schulpferde, die nie korrigiert werden. Das ist wirklich sehr schade. Und da bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als sich das Wissen theoretisch anzulesen und sich dann eine RB zu suchen und bei jemand anderem Unterricht zu nehmen… Es gibt ja auch viele gute Reitlehrer und auch gute Reitschulen – man muss sie nur finden 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  13. Ich halte nicht sehr viel von Hilfszügeln und bin der Meinung das man lieber von Anfang an lernen sollte ohne sie zu reiten.

    Das einzige was ich ok finde ist der Martingal, wenn dieser richtig verschnallt ist und korrekt genutzt wird.
    Z.B im Gelände gibt es Momente wo ein Pferd mal den Kopf hoch reißt und gerade jungen Reitern kann es helfen dann die Kontrolle zu behalten.

    Wenn man einen Martingal nur nutzt damit die Zügel nicht runterfallen, kann ich eine Zügelbrille empfehlen. Die hat den gleichen Effekt mit den Zügeln. Ist aber eher im Rennsport bekannt.

    Antworten
    • Hallo Kim,

      das sehe ich genauso wie du =)
      Von Zügelbrillen habe ich auch schon gehört, finde ich eine gute Alternative!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  14. Aloha

    Ich will mal meinen Senf dazugeben ^^
    Angefangen zu reiten habe ich in einem Stall, wo vor allem Springreiter ausgebildet wurden, lange an der Longe und durchgängig ohne Hilfszügel. Auf dem Hof, wo mein Pony stand, waren generell keinerlei Hilfsmittel erlaubt (Ausbinder, Gerte, Sporen), weil wir Kinder nicht weit genug waren, sie korrekt einzusetzen. Das hat einem viel, viel beigebracht und im Endeffakt bin ich mir auch heute, trotz rapide gefallener Reitkünste, sehr sicher den ganzen Kram nicht zu brauchen.

    Später, als junge Erwachsene habe ich wiede rzu reiten angefangen in einem Stall, wo Dreieckszügel bei einigen Pferden gängig waren. Sie waren so albern lose verschnallt, dass sie maximal als „psychologische“ Stütze dienten, allerdings habe ich bei meiner (mehr ode rminde rimm fest zugeteilten) Stute gemerkt, wie diese Dinger sie dazu verleitet haben, sich auf das Gebiss zu legen. Es war ein Krampf, sie vernünftig zu versammeln (oder auch nur dazu zu bewegen, ein wenig Tempo aufzunehmen, weil dafür müsste der Kopf ja höher …). Hin und wieder wurde das Trockenreiten nach der Stunde ohne Sattel gemacht, und dann logischerweise ohne Dreiecker. Erstaunlich, wie gut ausgebildet die Stute eigentlich war und wie schön sie ohne den Mist laufen konnte. Blöderweise konnte ich mich nur gegen eine der beiden Trainerinnen durchsetzen, in den Stunden ohne die Dinger reiten zu dürfen. Und alle Anwesenden waren erstaunt, wie fein sich das Mäddel hat reiten lassen …

    In dem Stall, wo ich jetzt bin, werden alle PFerde mit Martingal gearbeitet, wobei der Trainer allerdings auch den psychologishcen Aspekt für den REiter betont. Die Martingals sind locker verschnallt und dienen vermutlich wirklich nur dem ursprünglichen Zweck, zumal es in dem Stall auch kein Pferd gibt, dass mit durchgedrücktem Rücken und hochgerissenem Kopf läuft. Die sind alle korrekt ausgebildet und werden auch Korrektur geritten, wie sich das gehört. Ist aber auch „nur“ ein kleiner, privater Betrieb mit zur Zeit acht Pferden und drei Profis, da reicht die Zeit dafür auch aus (davon abgesehen, dass die Trainer viel Wert darauf legen, dass man korrektes Reiten lernt, damit die Pferde nicht veritten werden).

    Antworten
    • Hallo Rhada,

      danke für deinen Senf 😉

      Ich habe auch an der Longe ohne Hilfszügel gelernt. Ich denke als leichtes Kind hat man es da etwas einfacher als als älterer Reitanfänger.
      Klasse, dass der Stall so streng war was Hilfsmittel angeht und es einem dann aber auch richtig beigebracht hat wie es ohne geht! Das ist ja oft die Krux an der Sache, wie soll jemand lernen ohne Hilfsmittel auszukommen, wenn er es nie anders beigebracht bekommt…
      Umso besser, dass du nun wieder einen tollen Stall gefunden hast =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  15. In meiner alten Reitschule war es leider so, das wir durchgehend mit Hilfszügeln reiten mussten 🙁 In der Art, wie die ersten, die Du beschrieben hast, nur das hier kein Gummiring vorhanden ist, sondern ein kompletter Teil aus Gummi, welcher es „pferdefreundlicher“ gestallten sollte, da sich der Gummi ja dehnt. Naja, pferdefreundlich war die Anwendung nicht besonders. Irgendwann habe ich mich gesträubt sie einzusetzen, da ich ja das Pferd RICHTIG reiten möchte und das Tier nicht in irgendeine Haltung zwingen möchte. Ich hab also nie wirklich gelernt, wie man ein Pferd korrekt am Zügel/durchs Genick reitet, nur aus Büchern und Zeitschriften.
    Zum Schluss bekam ich das Schulpony soweit, dass es im Schritt schön in Anlehnung lief.

    Jetzt reite ich nicht mehr dort, habe ein eigenes Pferd – was ich aber noch nicht reite – und bin auf der Suche, nach einer geeigneten Reitschule! 🙂

    Antworten
    • Hallo Nadine,

      das ist ja wirklich schade… Die Gummiausbinder sind tatsächlich schlechter als Lederausbinder und verleiten das Pferd noch mehr sich auf das Gebiss zu legen.
      Ich drücke dir die Daumen, dass du einen passenden Stall für dich und dein Pferd findest! Es gibt auf jeden Fall gute Ställe da draußen 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  16. Hilfszügel…naja. Vielleicht an der Longe oder zum Einstieg ja, wenn z.B. kein Reiter drauf sitzt, damit das Pferd trotzdem „am Zügel“ läuft.

    Bei Reitanfängern sehe ich es auch bedingt als sinnvoll. Immer weiteren Verlauf eher nicht unbedingt. Da der Reiter ja irgendwann selbst lernen soll, wie er das Pferd „am Zügel“ reiten soll. Man soll es ja irgenwann selbst können und sich nicht dauerhaft auf Hilfszügel verlassen. Gerade das, finde ich, macht auf gewisse weise einen guten Reiter aus. Ich selbst bin noch dran am Arbeiten, ich reite zwar ohne jegliche Hilfszügel im Unterricht wie auch privat. Dennoch bin ich gerade wieder an einem Punkt wo es einfach nicht immer so Funktioniert wie ich es mir erhoffe, da ich erst seit ca 1 Jahr wieder regelmäßig im Unterricht Dressur reite. dazwischen bin ich zwei oder drei jahre wenn nicht sogar etwas länger eher sporadisch bis kaum hin und war eher mehr im gelände unterwegs. Dennoch ist es für mich immer wieder ein Erfolg, wenn ich es doch wieder selbst zustande bekommen, das Pferd so an den Zügel zu bekommen wie es sein soll. Und das braucht Übung und keine HIlfszügel.

    LG Silli von http://www.silli62.wordpress.com

    Antworten
    • Hallo Silli,

      das sehe ich auch so – wer richtig reiten lernen möchte sollte auf Hilfszügel verzichten.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  17. Hallo Ihr Lieben, dies ist ein schön beschriebener Artikel über die Hilfszügel und deren Wirkungsweise.
    Als Ausbilder im Anfänger- und Therapiebereich sind Hilfszügel aber ab und nötig. Denn für ein Pferd gibt es nichts Schlimmeres als Anfänger die reiten lernen. Da müssen die Pferde schon einiges ertragen, auch wenn kein Schüler absichtlich grob ist. Z. B. beim Aussitzen und Leichttraben. Ganz schnell haben die Pferde und Ponys raus, sich dem Ganzen zu entziehen….würde ich als Pferd auch so machen 🙂
    Da sind Ausbinder oder Laufferzügel schon wichtig, um das Tempo rauszunehmen und schneller wieder Ruhe reinzubringen. Wie schon geschrieben „Pest oder Cholera“.
    Selbstverständlich sind die Aufwärmphasen, Schrittarbeit und das Cool-Down immer unausgebunden.
    Viele Grüße
    Sabine

    Antworten
    • Hallo liebe Sabine,

      das sehe ich auch so – und verstehe das Dilemma. Deshalb habe ich versucht so wenig „wertend“ wie möglich zu schreiben, Ausnahmen gibt es ja immer.
      Ich lese leider nur zu oft von Leuten, die völlig unreflektiert alle möglichen Hilfszügel ans Pferd schnallen anstatt fundiert reiten zu lernen. Deshalb war es mir dann doch ein Anliegen mal etwas über den Sinn von Hilfszügeln zu schreiben 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  18. Hallo, ich reite momentan noch mit Dreieckszügeln aber immer ca. nur 15 min. und dann machen wir sie raus, danach versuche ich mich immer mal in der Anlehnung. Ist das für 15 min. ok?

    Antworten
    • Hallo Sophie,

      ich kann da ja nur meine Meinung zu sagen und ohne dich reiten zu sehen kann ich die konkrete Situation nicht einschätzen 😉
      Im Allgemeinen finde ich Dreieckszügel eher kontraproduktiv, auch wenn es nur 15 Minuten sind.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  19. Hallo Christina,

    ich reite meinen jungen Wallach mit Martingal. Es ist ohne Wirkung verschnallt. Mein Junge war beim Reiten immer ein Sternengucker. Durch das Martingal haben wir ihn ausgetrickst. Er war nicht in Balance und mit sovielen anderen körperlichen Lastern behaftet. Durch das Martingal fühlte er sich immer sicher zwischen den Zügeln. Es soll sicher keine Dauerlösung sein. Aber es hat ihm erstmal Sicherheit gegeben und er lässt sich jetzt auch sehr schön fallen und läuft wie ein zufriedenes Pferd.

    LG

    Antworten
    • Hallo Liane,

      wenn es ohne Wirkung verschnallt ist, warum dann überhaupt benutzen? 😉
      Nein, im Ernst, es freut mich, dass dein Wallach nun entspannter läuft. Vielleicht liegt das gar nicht am Martingal, sondern daran, dass ihr auf passende Art mit ihm trainiert – ich kenne nämlich auch Pferde, die sich mit Martingal, zusätzlich zum „in die Luft schauen“, noch zwanghaftes Kopfschlagen angewöhnen…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Guten Morgen Christina,

      ich denke da hast du Recht, vlt. ist es auch mehr Kopfsache bei mir als bei meinem Grossen ;-)!
      Sicher werde ich es nicht dauerhaft benutzen, bin ihn ja auch schon ohne geritten.
      Es soll lediglich eine Hilfe sein. Sicher liegt es wohl am richtigen Training ;-))! Danke für Deine nette Antwort. Ich weis Du sagst hier deine ehrliche Meinung und das finde ich auch super. Kein Honig um den Bart schmieren. Das bring einen ja auch nicht weiter. Ich werde weiterhin an mir arbeiten, denn da fängt es erstmal an und ich denke mein Grosser wird das dankbar annehmen.

      Bis bald ;-))))

      Antworten
      • Ist doch auch viel schöner, wenn man mit dem eigenen Training weiterkommt als mit Hilfsmitteln 😀
        Aber mit einem richtig verschnallten Martingal kann man nun auch nicht wirklich viel falsch machen, da finde ich es auch nicht schlimm, wenn man damit reitet. Bei Schlaufzügeln, etc. sieht das schon anders aus…

        Ich wünsche dir weiter viel Spaß und Erfolg mit deinem Großen 😀

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
    • Hallo Christina!
      Es wird dich bestimmt freuen zu hören, dass ich meinen Jungen jetzt auch ohne Martingal reiten kann. Habe jetzt alles ausgeräumt was ihn stören könnte. Anderes grössers Gebiss wieder rein, neuen Gurt mit Fell, andere Lammfellschabracke und andere Zügel (für mich, meine waren irgendwie vorher unhandlich). Ich werde es jetzt lediglich im Gelände benutzen.
      Die Reitstunde am Samstag war richtig genial, er hat sich schön geformt im Schritt, Trab und sogar im Galopp. War mega stolz. Du hast schon Recht es liegt am richtigen Unterricht und Training. Aber man muss sich ja davon auch erstmal im Kopf frei machen können. Ich danke Dir und wünsche Dir noch einen angenehmen Tag. LG

      Antworten
      • Hi liebe Liane,

        wusste ich’s doch, DU reitest ihn gut, es liegt an dir, nicht am Hilfsmittel 😉
        Aber wie gesagt, Martingal ist ja wirklich ok.
        Es freut mich wirklich riesig, dass du so tolle Fortschritte mit ihm gemacht hast!

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
  20. Hallo Christina,
    ich habe deine Blog gerade eben erst entdeckt und den ganzen Nachmittag darin gelesen, weil ich es einfach so unglaublich spannend finde. 🙂
    Ich persönlich muss sagen, dass ich meine Reitbetieligung mit Köhlerzügeln reite. Also die abgeschwächte Form vom Schlaufzügel. Die Besitzerin meiner Rb stellt sich allerdings regelmäßig daneben und gibt mir Tipps, weil auch sie möchte, dass dieses Hilfsmittel dem Pferd lediglich den Weg in die Tiefe weist und so ist es auch. ich kann die Zügel nur an der Schnalle halten und ab und zu mal etwas Stellung ins Pferd bringen und das Pferd läuft in einer absolut entspannten Position v/a. Sicherlich ist mein persönliches Ziel, dass ich irgendwann darauf verzichten kann und ich arbeite auch fleißig darauf hin, aber ich finde es nicht verwerflich, wenn jemand im Rahmen und mit viel Verstand Hilfszügel einsetzt, denn schließlich soll das Pferd auf schonende Weise gymnastiziert werden, was leider nicht bei allen Pferden jeder sofort nur mit dem Zügel schafft.
    Liebe Grüße, Susanne :))

    Antworten
    • Hallo Susanne =)

      Da liegt dann für mich der Unterschied in der Herangehensweise: wenn es ohne Hilfszügel nicht geht, gehe ich einen Schritt zurück und versuche das Problem vom Boden aus zu lösen. Ich mag es so lieber und glaube es ist für’s Pferd angenehmer. Aber darüber wird ja schon lange und viel diskutiert, ich möchte nicht behaupten, dass ich die Wahrheit gepachtet habe 😉
      Wichtig finde ich eben, dass man weiß was man tut und was man in der Hand hat – das ist ja bei dir so. Richtig Bauchweh bekomme ich einfach, wenn ich Leute ganz unreflektiert mit allen möglichen Hilfszügeln reiten sehe. Die sind auch der Meinung ihr Pferd läuft schön und sie haben wenig in der Hand – dass dieses Wenige beim Pferd in zehnfacher Stärke ankommt ist den Meisten nicht klar. Deshalb dieser Artikel.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Hallo nochmal 🙂
      Ja ich verstehe auch was du meinst und geb dir da auch vollkommen recht, aber ich finde auch, dass wenn man z.B. richtig und anständig mit dem Köhlerzügel arbeitet, man das Pferd viel feiner korrigieren kann und man einfach das Pferd solang man es nicht anders kann, auf diese Weise trotzdessen, dass man ich sag mal ganz hart ausgedrückt selbst „unfähig“ ist, das Pferd gymnasstizieren kann.
      Wie gesagt mein Ziel ist definitiv ohne auszukommen, aber Hilfszügel sind meiner Ansicht nach solange man sie richtig einsetzt nicht grundsätzlich schädlich. Wie du schon sagst, wenn man manche damit hantieren sieht, bekomme ich auch Bauchweh, wie die den Pferden im Maul rumreißen.

      Antworten
      • Aber wenn der Reiter nicht richtig gymnastizieren kann, dann sollte man ihm auch keine – möglicherweise scharfen – Hilfszügel in die Hand geben, sondern ihn entsprechend ausbilden. Ich glaube bei dem Thema kommen wir einfach nicht zusammen – muss ja auch nicht 😉

        Antworten
  21. Hallöchen ????,
    Ich hatte das Glück, dass ich in einem Reitstall reiten gelernt habe, an dem keiner wusste was hilfszügel sind und somit hab ich „richtig“ reiten gelernt????. Mittlerweile habe ich auch ein eigenes Pferd und reite es gebisslos, weil sie zahnprobleme hat.
    Leider muss ich sagen, dass es an meinem alten Reitstall nun doch zur Normalität gehört, dass alle Pferde durchgehend irgendeinen Hilfszügel tragen und deswegen hab ich mein Pferd jetzt in einem kleinen Privatstall, wo niemand mit hilfszügeln reitet stehen.
    P.s. Der artikel ist wirklich gut geschrieben und bin total deiner Ansicht, dass man keine Hilfszügel, sondern nur Geduld braucht.
    Lg corinna

    Antworten
    • Hallo liebe Corinna,

      ich bin glücklicherweise auch in so einem Stall groß geworden – das ist wirklich Gold wert =)
      Schade, dass es noch so weit verbreitet ist Anfängern Hilfszügel in die Hand zu drücken…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  22. Hallo zusammen!

    Mir gefällt es gut, dass der Artikel die verschiedenen Hilfszügel neutral beurteilt. Ich selbst benutze keine Hilfszügel für mein Pferd, mit einer Ausnahme zu der ich später komme.
    Es wurde mir oft geraten Joe (mein Pferd) mit Hilfszügel zu longieren, um seine Rückenmuskulatur besser zu trainieren. Ich habe es dann irgendwann auch mal mit einem Strick versucht der über den Rücken, durch die Vorderbeine zum Gebiss bzw. Kappzaum verläuft. Die Sache ging total schief, erst hat Joe sich gewehrt, dann eingerollt und zum Schluss hat er es irgendwie geschafft, das Vorderbeine darin zu verheddern. Deutlicher hätte er mir nicht sagen können, was er davon hält. Von da an habe ich Joe frei longier, ohne Hilfszügel, ohne Longe. Wie sich seine Selbsthaltung und Balance seit dem verbessert haben, ist wirklich erstaunlich. Mir kommt es auch viel reeller vor, wie er sich zeigt. Das ist so toll!
    Und nun zu der Ausnahme: Für meine 8 Jährige Tochter, die noch am Anfang ihrer Reitkünste steht, würde ich beim Longieren auf einen Dreieckszügel zurückgreifen (angenommen Joe macht es mit. Wenn er Nein sagt, sagt er Nein, das respektiere ich!). Mein Gedanke dahinter ist der, dass durch die konstantere Kopfhaltung des Pferdes, meine Tochter besser zum sitzen kommt. Dadurch würde Joe in seinem Ablauf, durch ein dopsendes Kind, weniger gestört. Bislang sind wir alles sehr spielerisch und sanft angegangen, für beide Seiten. Das ist mir wichtig!
    Was denkt ihr, widerspreche ich mir selbst, wenn ich zur Sitzschulung meiner Tochter dann einen Dreieckszügel verwende? Natürlich immer mit dem Gedanken, den Hilfszügel möglichst bald wieder loszuwerden…

    Antworten
    • Hallo liebe Vanny,

      schön, dass du da so auf dein Pferd hörst – und der Erfolg gibt dir ja Recht! Unsere Pferde sagen uns meist schon sehr deutlich was sie gut und nicht gut finden, man muss nur hinhören 😉
      Ich finde es nicht so dramatisch für die Sitzschulung mal zeitweise Dreieckszügel dranzumachen (natürlich vorausgesetzt Joe wehrt sich nicht dagegen, dann bringts ja auch nichts). Deine Tochter wird es mit dem Sitzen damit auf jeden Fall einfacher haben und es ist ja kein Dauerzustand.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  23. Hallo.
    Ich hab leider schlechte Erfahrung mit Ausbindern gemacht. Auf meinem damaligen reiter Hof war es so, das wir ein ausbinder oder stoßzügel vom genickstück zum Sattel Gebunden haben, damit die Pferde den kopf nicht runter nehmen (weil sie uns ja damit die zügel aus der Hand reisen wollen) leider war ich da noch am Anfang meiner reitausbildung und hab mich drauf verlassen, das die Hofbesitzerin und damit auch reitlehrerin genug Erfahrung hätte… mitlerweile kommt das dort aber nicht mehr vor. Zum anderen haben wir auch ein stoßzügel benutzt wodurch unsere aber nur hart im Genick wurde und einen extremen unterhals entwickelt hat. Eins ihrer pferde das sie angeritten hat lief zum Anfang nur mit Ausbinder. Da ist damals leider so viel schief gegangen… Aber sie hatte kein abzeichen kein trainerschein kein nichts. Ich glaube das der Hof sich mitlerweile gebessert hat. Aber nicht in allem.
    Beim nächsten pferd was ich ausbilden würde (wenn meine später zu alt ist) werde ich es gleich richtig machen. Ich hab mit meiner stute Raya 6 Jahre lang gegen alles gearbeitet was wir jetzt in 3 jahren versuchen zu korrigieren ( haben vor 3 jahren den Stall gewechselt) und wir sind schon unsere 1. A Dressur gegangen uns Samstag kommt unsere 2. Ich bin so froh das sie nicht nachtragend ist. Einige Dinge die da vor gefallen sind traue ich mich gar nicht zu äußern.

    Antworten
    • Hallo Vanessa,

      oh je, das klingt wirklich nicht schön :-/
      Als Anfänger weiß man es natürlich nicht besser! Schade, dass die Hofbesitzerin da so viel Unwissen verbreitet hat…
      Aber es hilft ja nichts sich damit fertig zu machen, nun weißt du es besser und arbeitest entsprechend – das ist schon mehr als so manch Anderer macht!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  24. Hi,ich sollte am Stall ebenfalls eine Stute mit Ausbindern reiten weil sie „nicht am Zügel läuft. Habe dann der Besitzerin erklärt,das die Stute einfach nur fein im Maul ist.Bin sie ohne ausbinder geritten und helfe der Besi jetzt das sie,sie ebenfalls am Zügel bekommt .Hab sie jetzt als rb 😍

    Antworten
  25. Hallo,
    Ich habe Dank hilfszügel viele Pferden helfen können. Gerade beim longieren halte ich hilfszügel für nötig.
    Beim reiten sind sie im Reitunterricht bei Anfängern auch für die pferde eine gute Hilfe. Trotzdem soll es immer so sein das hilfts! Zügel wörtlich genommen werden sollte und Hilfe irgendwann nicht mehr nötig sein sollte.
    Richtig einwirken kann nur ein guter Reiter, aber welches Pferd wird völlig ausbalanciert geboren und welcher Mensch reitet perfekt von der ersten Stunde an? Hilfszügel haben, wenn sie richtig eingesetzt werden durchaus ihre Daseinsberechtigung 😉

    Antworten
    • Hallo liebe Yvonne,

      das sehe ich in Teilen ein bisschen anders (klar wird kein Pferd ausbalanciert geboren, aber man braucht auch keine Hilfszügel um es mit korrekter Boden- und Handarbeit geradezurichten), aber das macht ja nichts – es gibt viele Wege zum Ziel 😉
      Und so lange die Hilfszügel tatsächlich korrekt, an die Situation angepasst, mit Fachwissen und nicht dauerhaft angewendet werden, verteufele ich sie auch nicht. Leider sehe ich diese Voraussetzungen wirklich nur in den allerseltensten Fällen…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  26. Hallo Christina,
    habe gerade deinen Artikel entdeckt, als ich mich über die Wirkung des Martingals schlau machen wollte.
    Da ich jetzt irgendwie noch nicht ganz verstanden habe, welche negativen (oder evtl. auch positiven) Auswirkungen das Martingal hat, dachte ich, ich frage nochmal ganz konkret nach.
    Mit meiner Reitbeteiligung klappt es zur Zeit immer besser. Ich habe mich endlich mal ohne Sattel auf sie getraut, reite auf dem Platz gerne als Abwechslung mit Knotenhalfter und mache viel Bodenarbeit, Anti-Schrecktraining, usw. Auf dem Reitplatz klappt das auch alles super. Aber sobald wir ins Gelände gehen, ignoriert sie mich gerne mal und rennt los. Ich verstehe sie da ein Stück weit, da die Besitzerin sehr beschäftigt ist und gerade jetzt im Winter, wenn es abends dunkel ist, nicht oft ausreiten kann. Wenn Sie dann zwei Wochen nur tagsüber auf dem Paddock steht, explodiert sie im Gelände dann eben oftmals. Bei unserem letzten Ausritt habe ich dann, als sie auf unserer Galoppstrecke wieder unkontrolliert schneller wurde, einfach mal am langen Zügel weiter getrieben und habe sie dann erst wieder durchpariert, als ich das wollte. Und siehe da, sie war danach richtig fröhlich, weil sie sich am langen Zügel richtig austoben konnte. Das kann ich aber leider nur auf dieser Galoppstrecke machen, weil der Weg relativ breit ist, bergauf geht und ich da genau weiß, wann ich durchparieren muss. Jetzt hat die Besitzerin gesagt, ich könne auch mal versuchen mit Martingal auszureiten. Ich bin mir jedoch etwas unsicher. Ich bin zwar auf einem Schulpferd schon ein paar Mal damit geritten, bin mir aber nicht zu 100% sicher, wie es wirkt und verschnallt wird. Meinst du, es ist im Gelände sinnvoll, damit meine Reitbeteiligung beim Galopp nicht immer den Kopf hochreißt und mich „ignoriert“? Ich möchte ihr damit keineswegs schaden oder sie in eine Haltung zwingen, nur ist es eben auch für mich oft gefährlich geworden, wenn sie durchgeht. Die Besitzerin und ich suchen schon nach Lösungen, wie sie entspannter ist. So oft ich Zeit habe, gehe ich zum Stall und reite mit ihr ins Gelände und auch die Besitzerin nimmt sich öfters Zeit, damit die Stute einfach mehr Bewegung hat. Im Winter ist das eben immer etwas blöd, weil sie da nicht auf die Koppel kann.
    Ich würde sonst einfach nochmal mit der Besitzerin darüber reden, wie sie sich das vorstellt und am Wochenende meine Reitlehrerin fragen, wie genau das Martingal verschnallt wird.
    Was hälst du davon? Und nochmal sorry, für den langen Kommentar, ich möchte mir nur ganz sicher sein, dass das das Richtige ist und der Stute nicht schadet.
    Liebe Grüße,
    Bianca 😉

    Antworten
    • Hallo liebe Bianca,

      das Martingal ist ursprünglich dafür gedacht, zu verhindern, dass die Zügel vom Hals des Pferdes rutschen und es sich darin verheddert, wenn der Reiter stürzt. Es sollte demnach also beim Reiten selbst überhaupt keine Wirkung haben. Dass es so verschnallt wird, dass das Pferd den Kopf nicht hochreißen kann, ist eine „neuere“ Erfindung.
      Das Martingal greift definitiv weniger in die Kopf-Hals-Haltung des Pferdes ein, als alle anderen hier genannten Hilfszügel, es wirkt bei entsprechender Verschnallung nur dann, wenn das Pferd den Kopf hochreißt. Bei manchen Pferden hilft das, weil sie sich nicht mehr über den Zügel heben können, bei anderen macht es die Situation schlimmer, weil dann noch Schmerzen dazukommen (es ist unangenehm fürs Pferd, sich so ins Gebiss zu werfen). Wie deine Stute reagiert kann man vorher nicht wissen. Ich würde es immer vorziehen, die Ursache des Problems zu bekämpfen, anstatt zu versuchen die Symptome zu unterdrücken. Es klingt ja so, als wüsstet ihr woran es liegt (bzw. wärt auf Ursachensuche) und würdet schon etwas tun, da würde ich auf jeden Fall weiter dranbleiben. Und vielleicht auf das Galoppieren im Gelände erst mal verzichten… Ein Martingal muss das Durchgehen wie gesagt nicht verhindern, wirklich viel sicherer bist du damit meiner Meinung nach nicht.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  27. Liebe Christina
    Der Artikel ist toll und veranschaulicht alles schön. Ich bin immer noch der Meinung, dass man auch ohne Hilfszügel reiten kann und finde die Folgen der Zügel fatal. Lieber reite ich bis ich das Problem beseitigt habe, nur leider funktioniert das in einer Reitschule nicht immer.

    Liebe Grüsse, Rebecca 😉

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    • Hallo liebe Rebecca,

      so sehe ich das auch =)
      Klar, wenn man nicht selbst entscheiden darf, wie mit dem Pferd gearbeitet wird, ist es immer schwer…

      Liebe Grüße,
      Christina

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  28. Hallo und danke für den interessanten Artikel.

    Ich habe mal eine Frage. Ich bin Anfänger und reite erst seit zwei Jahren (ab Longenstunden bis jetzt in meiner ersten Abteilung).

    Einige Pferde haben da Dreieckszügel. Wie muss ich mir das vorstellen als Anfänger ein Pferd ohne Hilfszügel zu reiten? Wie ist das anders? Hoppelt es mehr, ist das Pferd schwieriger mit den noch nicht so guten Hilfen meinerseits zu reiten?

    Und als letztes: lerne ich wirklich kein gutes Reiten, wenn ich mit Hilfszügel starte? Soweit ich weiß werden die bei uns ab einen gewissen Könnensstand des Reiters nicht mehr verwendet (also wenn er schon in der Fortgeschrittenengruppe ist).

    LG

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    • Hallo liebe Francesca,

      da ich selbst nie mit Hilfszügeln geritten bin (auch als Anfänger nicht) kann ich dir leider nicht sagen, inwiefern sich das anders anfühlt. Grundsätzlich ist es aber für den Reiter schon einfacher, da das Pferd in seiner Bewegung tendenziell eingeschränkt wird und auf reiterliche Fehler nicht so deutlich reagiert bzw. reagieren kann.

      Ob du so gutes Reiten lernst, kann ich ohne den Unterricht zu sehen nicht beurteilen. Ich persönlich finde aber zwei Jahre mit Hilfszügeln reiten schon sehr lang. Um als Reiter weiter zu kommen und auch wirklich reiten zu lernen, müssen sie früher oder später weg. Ganz davon abgesehen, dass es für die Pferde ohne Hilfszügel in der Regel netter ist…

      Liebe Grüße,
      Christina

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    • Es ist anstrengender, ich weiß nicht wie oft du reitest, aber wenn du eine ordentlichen Reitlehrer hast wird er entscheiden wann du soweit bist. Ich habe selber mit Ausbildern gelernt und fand es sehr von Vorteil das ich die Hilfen ordentlich geben konnte, da ich besser gesitzt hab. Ich hab sie aber von Anfang an ordentlich und korrekt gelernt, so das die Dreiecker eh die meiste zeit durch hingen. Die Pferde sollten aber regelmäßig ordentlich ohne Ausbilder gearbeitet werden, damit sie ihre Muskeln behalten, dann macht es einem ausgebildeten Pferd in der Regel nix mal mit Dreiecker zu laufen (was anderes wird bei uns sowieso nicht verwendet)

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  29. Ich nutze im Gelände und beim Springen einen Martingal, der richtig verschnallt ist, sogar eher noch zu lang. Im Parcours hat es rein psychische Gründe bei mir, hab ich den dran sitze ich irgendwie besser, ohne zieh ich die Hände hoch 😂
    Meine RB verwendet derzeit noch Dreiecker, meine stute ist zwar fein zu reiten und durch aus in der Lage auch ohne bei dem Kind zu laufen, dieses ist aber derzeit koordinativ noch nicht in der Lage eine konstante Zügel Verbindung zu halten, was meine stute aber zu 200% braucht. Sollte sie soweit sein werden die Dreiecker ab kommen, im Moment ist ein richtiger Grundsitz wichtiger (Kind von 11Jahten das seit CA 2jahre reitet und irgendwie komisch saß auf 175cm Warmblut mit 700kg durchtrainiertes Springpferd). Mein Papa reitet die Stute meistens mit tiedemann. Dieser ist einen Ring zu locker eingestellt, als „Notlösung“ im Gelände. Mein Papa hat erst mit Anfang 50 auf unserer damals 5 jährigen grade a geritten en Stute reiten gelernt, entsprechend unkoordiniert sitzt er teilweise. Der tiedemann ist einfach dazu gedacht das wenn was ist, er frau Sturkopf die Begrenzung wahr nimmt und dann sofort wieder runter schaltet (ist mir bei den alten Knochen einfach lieber 😁)

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    • Der Thiedemann ist nichts für Anfänger!

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  30. Sehr lehrreicher Artikel! Ich selber benutze Ausbinder, da mein Pferd sonst den Kopf irgendwo hat und somit in keiner gesunden Weise geritten werden kann. Allerdings sind sie nicht zu kurz und zwingen ihn in keine Haltung, denn wenn die äußerst attraktive Friesenstute vorbeigeht, kann der Kopf immer noch in die Luft gehen. Er hat mit den Hilfszügeln einfach eine Hilfestellung, damit er lernt, den Kopf runter zu nehmen. Die Ausbinder sind aber auch nicht zu lang, da ich sie mir sonst eh sparen könnte 😀
    Beim aufwärmen und abreiten tu ich sie immer raus. Es zeigt schon Wirkung, da er auch schon in eine gestreckte vorwärts-abwärts Haltung kommt 🙂 Ich finde Hilfszügel überhaupt nicht schlimm, solange sie dem Pferd als Hilfe dienen! Bevor ich das Pferd mit weggedrücktem Rücken und was weiß ich kaputt reite, schnalle ich lieber Hilfszügel ein 🙂

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    • Joa, ich seh das ein bisschen anders 😉
      Lieber arbeite ich mit geeigneten Übungen vom Boden aus und zeige dem Pferd, wie es sich halten muss (so dass es es auch versteht), als Hilfszügel dranzuschnallen – mit denen hat man nämlich in der Regel keinen Lerneffekt und wenn man die Hilfszügel abnimmt, läuft das Pferd genauso schlecht wir vorher.
      In nem konkreten Einzelfall und ohne das Pferd zu sehen kann man natürlich kein Urteil abgeben. Aber in der Regel ist es doch so, dass sich die Probleme auch ohne Hilfszügel nachhaltiger lösen lassen – wenn man weiß wie 😉

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  31. Ich habe noch nie Hilfszügel benutzt, aber ich finde es sieht schrecklich aus…Bei uns auf dem Reiterhof ist sowieso alles lockerer…Wir reiten auch Western
    Am Stall meiner Freundin wird mit Ausbindern geritten (anscheinend auch die Fortgeschrittenen?) und Caryna (das Pferd) scheint gar nicht begeistert davon zu sein.Als meine Freundin sie massiert hat war sie total entspannt, beim auftrensen (mit Sperrriemen) ging dann das Theater los. Als sie in der Halle dann ausgebunden werden sollte sah man ihr richtig an das sie es nicht wollte.Sie ist sogar regelrecht geflohen…
    Sie ist auch total verspannt, kann das daher kommen? Die Reitlehrerin meint die Ausbinder werden nur benutzt, weil es besser für den Pferderücken(?) ist.

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    • Hallo,
      Da hat deine reitlehrerin auch völlig recht. Richtig eingesetzte hilfzügel, helfen 😉
      Reiter und Pferd
      Es gibt aber auch hier Ausnahmen und nicht jedes Pferd kommt mit jedem ausbinder klar, dazu kann es auch sein das dieses Pferdchen vllt was an den Zähnen hat, unglücklich mit Gebiss ist, Verspannungen vom festlegen, weg rutschen hat oder einfach kein Bock mehr auf schulbetrieb hat und wegen all den Möglichkeiten den ausbinder nicht mag. Wie du siehst es geht nicht nur um die Frage ausbinder gut oder schlecht, sondern muss individuell pro Tier gesehen werden.
      Ich kann für mich als reitlehrerin und Ausbilderin von jungen, Kranken und verrittenden Pferden ganz klar sagen das ausbinder, richtig eingesetzt, sehr gut sind.

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    • Hallo liebe Leni und Yvonne,

      ich sehe das mit den hilfreichen Hilfszügeln ein bisschen anders – wie im Artikel ersichtlich 😉
      Für mich gibt es nur sehr sehr wenige Situationen und Fälle, in denen Hilfszügel – kurz und mit Ahnung eingesetzt – Sinn machen. Reitstunden im Schulbetrieb, bei einem sich offensichtlich wehrenden Pferd, gehören nicht dazu. Klar kann die Abwehrreaktion auch woanders herkommen und ist unbedingt zu untersuchen – aber helfen tun die Ausbinder in dem Fall wohl auch eher nicht. Im Schulbetrieb habe ich ehrlich gesagt noch keinen einzigen guten Einsatz von Hilfszügeln gesehen, wenn ich so an meine Einblicke über die Jahrzehnte zurückdenke.
      Individuelle Betrachtensweise muss immer sein! Aber viele sehr viel bessere und kompetentere Reitmeister als ich lehnen Hilfszügel ab und zeigen Möglichkeiten auf, Pferde ohne sie gesund und nachhaltig auszubilden und zu korrigieren. Da gehe ich dann doch lieber mit Philippe Karl, Anja Beran und Bent Branderup konform…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  32. Hallo zusammen.
    Das sind ja wirklich interessante Meinungen und auch schön erklärt.
    Aus Zufall bin ich hier gerade gelandet und frage mich, ob die Diskussion insgesamt Sinn macht. Ich kenne die Diskussion um die Hilfszügel auch und habe dazu auch diverse Meinungen gehört und gelesen.
    Bin übrigens Späteinsteigerin beim Reiten und lerne MIT Ausbindern. Ich kann tatsächlich beide Meinungen pro und contra verstehen. Habe mich da anfangs auch ziemlich mit beschäftigt… Aber : Insgesamt ist es doch so, daß viele , vielleicht sogar die meisten Reitschulen mit auch sehr erfahrenen und nicht unbedingt schlechten Reitlehrern die Hilfszügel benutzen. Kann das dann so falsch sein ? Wie gut oder schlecht ein Pferd über den Rücken geht und wie man es vor „Schäden“von Reitschülern bewahrt, muß ja irgendwer entscheiden. Sind dann diese Reitlehrer alle schlecht ? Ich muss mich ja auf die Profis verlassen…
    Und:Wie geht es denn den Pferden mit den Reitschülern ohne Hilfszügel ? Dazu wird es wohl kaum eine Statistik geben.

    Ich bin da tatsächlich immer hin und her gerissen. Pest und Cholera halt ….

    Alles Gute für Euch und Eure Pferde.

    Antworten
    • Hallo liebe Hilli,

      ich sehe ja auch die Vor- und Nachteile und stimme dir da zu, dass es eine schwierige Situation ist. Wobei für mich die Nachteile eher überwiegen, bzw. ich finde es wird an der falschen Stelle angesetzt: Eigentlich bräuchte es besser ausgebildete Schulpferde und regelmäßigen Beritt.
      Wo ich leider nicht zustimmen kann, ist dass die meisten Reitschulen erfahrene und gute Reitlehrer haben. Es gibt definitiv gute Schulen und Reitlehrer, aber mindestens genauso viele (eher sogar mehr) sind doch sehr abenteuerlich in dem, was sie den Leuten beibringen. Und von den richtig guten Reitlehrern, die ich in meinen 27 Jahren mit Pferden so mitbekommen habe, hat keiner im normalen Unterricht Hilfszügel eingesetzt (von ab und an Ausbinder bei Sitzlongen mal abgesehen). Das ist eben meine persönliche Erfahrung.
      Profis vertrauen ja, aber bitte nicht blind („weil die ja nicht alle schlecht sein können“) und bitte nur ausgesuchten Personen…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  33. Sehr interessanter Artikel! Mein Wallach wurde noch nie mit Hilfszügeln geritten, allerdings longiere ich ab und zu mit Dreieckern (sonst frei am Kappzaum). Warum? Einfach weil er mal Rückenprobleme hatte und der Tierarzt mit verordnet hat, erst eine Woche nur am Halfter, dann mit Dreieckern zu longieren, damit die Muskulatur wächst. Normalerweise ist mir beim longieren wichtig, dass er locker schwingt und entspannt v/a läuft – aber ab und zu möchte ich auch, dass er ein bisschen Bodybuilding macht und dann longiere ich am anfang und ende mit den Ausbindern um den Hals und in der Arbeitsphase mit ihnen drin. Da muss er sich einfach ganz anders zusammenschieben (ist ein relativ langes WB). Dafür finde ich sie schon sinnvoll und mein Fuchs nimmt sie sehr gut an. Ganz am Anfang als ich das Pferd frisch hatte, hat mir jemand mal zum longieren normale seitliche Ausbindern geliehen – das ging gar nicht, da hat er sich dermaßen eingerollt, dass ich sie nach zwei Runden abgemacht habe. Aber die Dreiecker als Rückenfitness mag er echt gerne. Ich sage mal noch dazu, dass ich nicht die Fraktion bin, die stundenlang longiert, das ist mir schon mit den Gelenken viel zu heikel. Netto hat er die Ausbinder wohl 10 – 15 Minuten drin 😀 Liebe Grüße

    Antworten
    • Hallo liebe Leo,

      das ist für mich auch die einzige Art, wie Hilfszügel einzusetzen sind: mit Sinn und Verstand und nur in kurzen Phasen.
      Und wenn es deinem Pferd nachweislich gut tut, hast du ja die Bestätigung, dass du alles richtig machst 🙂
      Rückenfitness geht natürlich auch gut mit Handarbeit am Kappzaum, dauert aber dann möglicherweise etwas länger. Vielleicht ist das ja eine Option für euch, wenn der Grundstein gelegt ist 🙂

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  34. Ich habe auch eine lange Reit-Odysse hinter mir aber seit ich mein eigenes Pferd habe und eine Reitlehrerin kennen gelernt habe, welche anatomisch korrektes Reiten vermittelt, habe ich begonnen mich extrem mit dem zu beschäftigen. Jetzt habe ich ein Buch von Bent Branderup gelesen und bin völlig hin und weg. Das will ich auch so können. Und: seither bin ich total überzeugt dass, wenn alle Pferde so trainiert würden, bräuchte niemand zu keiner Zeit Hilfszügel! Ich habe jetzt auch kein Sterngucker mehr sondern muss aufpassen, dass ich kein Staubsauger Pferd habe

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    • Hallo liebe Salome,

      ja, es ist meistens einfach ein Mangel an Wissen – es will ja (so gut wie) niemand sein Pferd quälen…
      Schön, dass du jetzt eine passende Reitlehrerin hast! Und Branderup ist natürlich genial, die Akademische Reitkunst finde ich auch super =)

      Liebe Grüße,
      Christina

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

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