So reinigst Du Dein Zubehör richtig!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Wer kennt das nicht, einmal nach einem Regentag eine kurze Runde über den Platz oder durch den Wald gedreht und schon sieht der Sattel (und man selbst) aus wie sau. Schlammspritzer überall.

Wenn Du bist wie ich, hast Du keine Lust und/oder Zeit jedes Mal nach dem Reiten noch eine Stunde Sattelzeug zu putzen und das ist auch ok. Einmal schnell mit einem alten Handtuch, T-Shirt oder Babytüchern den Schlamm abwischen und den Sattelgurt abbürsten reicht für den Alltag.

Du solltest aber nicht vergessen Dein Lederzeug ab und an – die meisten Leute machen es ungefähr vier- bis fünfmal im Jahr – gründlich zu reinigen und zu pflegen, Du hast schließlich eine Menge Geld dafür ausgegeben und willst, dass es lange hält.

Sammel Deine Stallfreunde ein, macht euch Musik an und los geht’s!

Putzzeug

Teure Putzzeug-Reiniger kannst Du Dir sparen. Auch Büsten in Wasser zu reinigen/kochen ist nicht immer eine gute Idee, sie können sich je nach Material verformen oder aufquellen – mal ganz davon abgesehen, dass es eine ziemliche Sauerei ist, die verschlammten Bürsten in einem Topf zu kochen und hinterher zu trocken.

Das beste Mittel gegen Haare und Staub in den Bürsten ist der Staubsauger, einfach die Bürste dranhalten.

Sattelzeug/Lederzeug

Zur schnellen Reinigung und Pflege deines Lederzeugs nach dem Reiten kannst Du Babytücher benutzen. Die machen sauber und trocknen das Leder nicht aus.

So reinigst Du Deinen Sattel richtig:

  1. Entferne den Sattelgurt und die Steigbügel mitsamt Bügelriemen vom Sattel. Den Sattelgurt kannst Du – falls er aus Stoff ist – in einem Kissenbezug in der Waschmaschine waschen. Ist er aus Leder oder Neopren weiche ihn kurz in milder Seifenlauge ein und wasche ihn dann aus. Danach zum Trocknen aufhängen.
  2. Die Bügelriemen mit einem Schwamm und Wasser reinigen und auch zum Trocknen aufhängen. Die Steigbügel kannst Du nach dem Säubern einölen.
  3. Reinige den Sattel – mit Ausnahme der Außenseiten der Sattelblätter und des Sitzes – mit einem in Lederseifenlauge getränkten Schwamm oder Tuch. Reibe danach den Sattel mit einem Tuch trocken.
  4. Schwer zugängliche Stellen wie die Sturzfedern (da hängen Deine Steigbügel dran) kannst Du mit einer alten Zahnbürste schrubben. Die Sturzfedern solltest Du nach der Reinigung einölen, damit sie weiter einwandfrei funktionieren und nicht rosten.
  5. Den Sitz und die Außenseiten der Sattelblätter reinigst Du mit Sattelseife. Dabei solltest Du darauf achten, dass Du nicht den Schwamm, sondern die Sattelseife ins Wasser tauchst. Tauchst Du den Schwamm ins Wasser nimmt der vermehrt das Wasser und nicht die Seife auf und das Leder wird trocken und brüchig.
  6. Wenn der Sitz und die Sattelblätter sauber sind, lass den Sattel ein wenig an einer schattigen Stelle trocknen, danach gehe nochmal mit einem sauberen, trockenen Tuch über den Sattel und poliere ihn.
  7. Nun kannst Du Lederfett auf den Sattel auftragen (nicht auf die Steigbügelriemen, die dürfen nicht zu geschmeidig werden, sonst verziehen sie sich wenn Gewicht darauf lastet). Damit das Leder optimal gepflegt wird, solltest Du das Lederfett auf die glatten Oberseiten einmal und auf die rauen Unterseiten zweimal auftragen.
  8. Nun lässt Du den Sattel über Nacht in Ruhe. Am nächsten Tag entfernst Du das überflüssige Fett mit einem sauberen Tuch.

Genauso kannst Du auch Deine Trense reinigen. Ich empfehle dir, sie dazu auseinanderzubauen. Mach vorher mit Deinem Handy ein paar Fotos, damit Du später nachsehen kannst wie sie wieder zusammengebaut wird, falls Du es vergessen solltest.

Schmutzige Gebisse kannst Du entweder mit Gebissreiniger für Menschen oder mit etwas Essig und Backpulver reinigen: Lege die Gebisse in einen Eimer und gebe das Backpulver und den Essig darauf. Warte 5 Minuten, dann spüle sie mit etwas Wasser gut ab. Vorsicht bei Gebissen die nicht aus Metall sind, da solltest Du Dich vorher informieren ob sie das vertragen.

Sattelpads und Decken

Du kannst Haare von Deinen Sattelpads und Decken gut mit einer Katzenbürste entfernen.

Ab und an solltest Du sie aber auch mal waschen um den Pferdeschweiß rauszubekommen. Je nach Pad und Decke kannst Du das theoretisch in Deiner Waschmaschine machen. Mal abgesehen davon, dass Deine Waschmaschine dann voll mit Haaren ist, passen viele Decken nur schlecht in so eine Waschmaschine rein und werden nicht richtig sauber. Als Alternative kannst Du die Decken in einer Wanne mit Waschmittel von Hand waschen.

Um sie richtig sauber zu bekommen, bringst Du sie am besten in eine Wäscherei. Dazu kannst Du im Internet nach passenden Wäschereien in Deiner Gegend suchen oder in Pferdesportgeschäften nachfragen.

Lederstiefel und Schuhe

Schlamm kannst Du mit lauwarmem Wasser und einem Tuch abwischen. Du solltest keine harten Bürsten verwenden, da diese dem Leder schaden.

Pferdeschweiß, Mist und Ähnliches solltest Du so schnell wie möglich abwaschen, da er das Leder angreift.

Auch den Reißverschluss solltest Du abbürsten und mit Reißverschluss-Spray einsprühen.

Nach der Reinigung kannst Du den Stiefel mit einem weichen Tuch abtrocknen. Nun solltest Du die Stiefel über Nacht an einem luftigen, trockenen Ort (nicht am Heizkörper oder Ofen!) vollständig trocknen lassen. Wenn sie trocken sind kannst Du sie mit Schuhcreme im passenden Farbton eincremen. Ich benutze KIWI.

Du hast noch weitere Reinigungstipps? Ab in die Kommentare damit!

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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10 Kommentare

  1. Hallöchen!!

    Wow! Wieder ein sehr toller Beitrag! Gefällt mir! Wieder viele Tipps und Ideen, die man gut umsetzen kann. Freut mich immer sehr solche Beiträge zu lesen 🙂

    Beste Grüße Ich von pferdigunterweg.com

    Antworten
    • Danke 😉

      Antworten
  2. Haii, hab den Artikel grade entdeckt. Ich bin relativ neu in der Pferdewelt und finde den Artikel richtig super!! Auch dass du nicht nur auf spezialprodukte verweist hilft mir. Man muss ja nicht immer das Geld zum Fenster rauswerfen. 😉

    Antworten
    • Huhu Vika,

      freut mich, dass ich dir helfen konnte 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  3. Hallo Christina,

    Ich habe vor kurzem meinen Sattel komplett gefettet (vor einem Turnier)… und naja komplett heißt komplett, also auch die Steigbügelriemen.
    Meine RLin hatte mir gesagt ich solle einfach alles (Sattel + Trense) fetten, hat aber nix erwähnt von den Steigbügeln.
    Und naja gleich am nächsten Tag beim aufsteigen hatte ich schon dass Gefühl, dass die Steigbügel unterschiedlich sind, aber meine RLin meinte es wäre normal. Nun hab ich seit einer Woche immer dass Gefühl dass der ein Steigbügel länger ist. Ich habe mich ein bisschen im Inet belesen aber nix wirklich gefunden, außer dass die Riemen sich dehnen. Jz meine Frage: Werden die Steigbügel wieder normal oder muss ich mir neue kaufen?

    Danke schonmal 😉 LG Antonia

    Antworten
    • Hallo liebe Antonia,

      ich habe selbst noch nie Steigbügelriemen gefettet, deshalb kann ich dir leider nicht sagen, ob sie nochmal normal werden – ich fürchte aber eher nicht. Wenn das Leder mal verzogen ist, wird es wohl nicht wieder in seine ursprüngliche Form zurückfinden…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Hallo Antonia,
      ich reite seit mehr als 10 Jahren und habe 2 eigene Pferde mit denen ich auch Turnier reite.
      Und ich habe es noch nie erlebt das meine Steigbügelriemen durch einfetten sich verzogen haben.
      Im Gegenteil wenn man diese nicht einfettet läuft man Gefahr das diese porös werden und im schlimmsten Fall reißen wenn du draufsitzt.
      Ich fette immer zuerst alle anderen Sachen und am Schluss mit ganz wenig Lederbalsam die Steigbügelriemen mit einem Mikrofasertuch.

      Mir ist passiert es oft das ich nach dem reinigen die Bügel in unterschiedliche Löcher einstelle und merke es auch erst wenn ich wieder auf dem Pferd sitze.

      @Christina ich finde es echt super wie du immer alles so einfach & fachlich erklärst, endlich mal ein Blog der nicht um den heißen Brei in Fachsprache schreibt. Weiter so =)

      Antworten
      • Danke dir Pia! =)
        Und danke auch für den Tipp an Antonia!

        Antworten
  4. Vor einem Jahr sind mir nach einander innerhalb von einer Woche beide Steigbügelriemen gerissen, aber ich muss dazu sagen, dass sie schon sehr alt waren und ich sie nicht regelmäßig gepflegt habe, da ich einen Wintec Sattel habe und der nicht so viel Pflege beansprucht, weshalb ich auch nie an die Steigbügelriemen gedacht habe😅 Naja, seitdem bekommen meine (neuen) steigbügelriemen regelmäßige Pflege inklusive etwas Lederbalsam ab, und ich hab noch nie verzogene Steigbügelriemen erlebt😊

    Antworten
    • Hallo liebe Anika,

      Wintec Steigbügelriemen sind ja auch nicht aus Leder 😉
      Außerdem muss es auch bei Leder nicht immer passieren – es kann (vor allem wenn hohe Belastung bald nach dem Einfetten darauf einwirkt).

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten

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