Die 6 meistgenutzten gebisslosen Zäumungen und ihre Wirkung

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Im letzten Artikel habe ich Dir die verschiedenen Gebisse vorgestellt. Wie versprochen gibt es jetzt hier die gebisslosen Zäumungen.

Warum gebisslos?

Lesetipps: In ihrem Cavallo-Artikel „Maul halten“ schreibt Ulrike Dobberthien über die negativen Auswirkungen von Metall im Pferdemaul – auch wenn es gar keine Zügeleinwirkung gibt.

Line von Kultreiter hat einen sehr informativen Artikel über die Vor- und Nachteile des gebisslosen Reitens geschrieben.

Ich reite je nach Pferd ganz gerne gebisslos. Vor allem bei schwierigeren Pferden, die sowieso nicht mehr gut aufs Gebiss reagieren, habe ich damit schon gute Erfahrungen gemacht.

Gebisslos zu reiten ist für mich immer auch eine gute Kontrolle, ob ich wirklich zügelunabhängig reite. Es ist eine gute Methode sich wieder mehr auf die anderen Hilfen zu konzentrieren. Außerdem merkt man, wie wenig man die Zügel tatsächlich braucht.

Gebisslos wird oft als sanfter als mit Gebiss bezeichnet

Je nach gebissloser Zäumung sehe ich das nicht so. Mit einer harten Hand und der entsprechenden Zäumung kannst Du Deinem Pferd genauso viele Schmerzen zufügen wie mit einem Gebiss!

Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass gebisslos nicht gleich sanft und schmerzfrei bedeutet.

*** Achtung! Die Bilder sind nur dazu da um zu zeigen wie die Zäumungen aussehen. Sie sind KEINE Anleitung dafür, wie sie am Kopf Deines Pferdes zu sitzen haben! Dazu solltest Du Dir jemanden suchen, der Ahnung davon hat, wenn Du es nicht selbst weißt. ***

Sidepull

sidepull

Das Sidepull ist ähnlich aufgebaut wie ein Halfter. Es wirkt nur auf die Nase des Pferdes und kann gut zum Lenken verwendet werden. Bremsen dagegen ist eher schwierig, wenn Dein Pferd sich nicht bremsen lassen will.

Wenn Du eine sanfte gebisslose Zäumung zum Einstieg suchst und ein Pferd hast, das sich gut bremsen lässt, ist das Sidepull eine gute Entscheidung.

Bitless Bridle

Bitless Bridle

Das Crossover Bitless Bridle hat zwei Kehlriemen, die sich unter dem Kopf des Pferdes überkreuzen und dann durch Ringe an der Seite der Zäumung geführt werden. Die Zügel hängen dann an diesen Kehlriemen. Ziehst Du am linken Zügel entsteht ein leichter Druck auf die rechte Kopfseite. Das Bridle wirkt auf Kinn/Kiefer, Ganasche, Nasenrücken und Genick.

Die Idee hinter der Zäumung ist, dass der Kopf des Pferdes nicht zu einer Seite gezogen wird, sondern „gedrückt“. Wenn Du nach links reiten willst und am linken Zügel ziehst, soll es für Dein Pferd so sein, als würde ihm jemand sanft rechts gegen den Kopf drücken und ihn nach links schieben.

Kritiker bemängeln an dieser Zäumung, dass die Hilfen zeitverzögert ankommen und zu schwammig sind. Außerdem kann es vorkommen, dass sich die Kehlriemen zuziehen und der Druck nicht sofort dann nachlässt, wenn der Zügel wieder locker gelassen wird.

Glücksrad / LG-Zaum / RG Zaum / Glücksstern

Glücksrad

Das Glücksrad wirkt auf Kinn, Nasenrücken und Genick.

Je nachdem wo die Zügel im Rad eingeschnallt sind, wirkt es mehr oder weniger scharf. Je mehr sich das Rad bei Zügelanzug dreht, desto schärfer die Wirkung. Das solltest Du nicht unterschätzen.

Lesetipp: Petra von Pferdeflüsterei hat ein spannendes Interview mit der Erfinderin des Glücksrads geführt.

Star Bridle

Starbridle

Das Star Bridle wirkt über Hebelwirkung auf Nase, Kinn und Genick, ähnlich wie ein Hackamore.

Durch die drei verschiedenen Öffnungen im Metallteil kannst Du das Bridle mehr oder weniger scharf einstellen. Von gar keinem Hebel bis hin zu einem starken Hebel ist alles möglich.

Wenn Du Die Zügel so eingeschnallt hast, dass es einen Hebel gibt, solltest Du mit dem Bridle vorsichtig umgehen. Du kannst Deinem Pferd unter Umständen damit genauso Schmerzen zufügen wie mit einer Kandare.

Deshalb gehört das Star Bridle nur in erfahrene Hände.

Mechanisches Hackamore (Barock, Mini, Schenkel, Blume)

Hackamore

Das Hackamore wirkt durch seine Hebel (die „Shanks“) auf Kinn, Nasenrücken und Genick. Also ganz ähnlich wie eine Kandare – nur ohne Gebiss. Dementsprechend gehört es nicht in unerfahrene Hände.

Je nach Länge der Shanks kannst Du schon mit leichtem Zug an den Zügeln viel Druck ausüben und großen Schaden anrichten. Das Hackamore wird einhändig geritten und eignet sich deshalb nicht besonders zum Biegen und Lenken des Pferdes.

Bosal

Bosal

Das Bosal wird in der Westernreiterei oft übergangsweise als Ausbildungszäumung genutzt. Es wirkt vor allem auf den Nasenrücken, aber auch auf den seitlichen Unterkiefer. Seitwärtsgerichtete Zügelhilfen sind nur eingeschränkt möglich, da die Zügel am Kinn verschnallt sind.

Es kann je nach dicke und Material relativ scharf wirken und gehört nur in erfahrene Hände.

Mit einem Bosal kannst Du einiges falsch machen, deshalb solltest Du spezielle Kurse besuchen bevor Du damit reiten möchtest.

Den richtigen Umgang mit gebisslosen Zäumungen sollte man von einem Profi lernen

Wie Du siehst sind gebisslose Zäumungen nicht zwingend sanft und pferdefreundlich. Auch hier ist es wahnsinnig wichtig, dass Du eine weiche Hand hast und weißt was Du tust. Gebisslos reiten ist eine Kunst für sich und nichts, was man „einfach mal so“ ohne Vorbereitung machen kann.

Trotzdem lohnt es sich immer neue Wege der Kommunikation mit seinem Pferd auszuprobieren. Für mich ist es keine Frage, dass Metall im Pferdemaul nicht unbedingt notwendig ist und man auch Alternativen austesten sollte.

Wenn Du anfangen willst gebisslos zu reiten, solltest Du Dir Unterricht nehmen und Dir und Deinem Pferd genug Zeit geben diese neue Art der Kommunikation zu lernen und zu verstehen!

Lesetipp: Romy Wirtz von hors-e-motion.de schreibt ausführlich und sehr informativ über ihre Erfahrungen mit den unterschiedlichen gebisslosen Zäumungen. Sehr lesenswert!

Und zum Schluss noch ein paar Videos um zu zeigen, dass auch Dressur gebisslos möglich ist:


Mit welchem gebisslosen Zaum reitest Du? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Ab in die Kommentare damit!

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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91 Kommentare

  1. Hi,
    habe jetzt die beiden Artikel über die verschiedenen Zäumungen gelesen. Nu bin ich erst recht verwirrt! Welche Zäumung ist denn nun überhaupt „geeignet“???
    Da mag man ja gar nichts mehr nehmen…… :o((
    LG
    Wiebke

    Antworten
    • Alles was du mit deinem Pferd tust oder auch nicht tust, kann Vor- und Nachteile bringen. Höre nie auf dich weiter zu bilden, hör nie auf kritisch zu sein und sei stets bemüht ein fairer und denkender (fühlender) Pferdemensch zu sein. Dann kannst du einen Weg finden der dich und dein Pferd in Harmonie zeigt. 😉 egal was oder was nicht auf den Kopf deines Pferdes ist. Viel Glück.

      Antworten
    • Hi Wiebke,

      Bianca hat ganz recht: es kommt darauf an, wie du die Zäumung einsetzt.
      Ich will mit dem Artikel niemanden verwirren oder sagen, dass alle Zäumungen schlecht sind. Ich finde nur jeder Reiter sollte wissen wie eine Zäumung wirken KANN wenn er damit unsachgemäß umgeht. Gerade bei gebisslosen Zäumungen wiegen sich viele Reiter zu sehr in der Sicherheit „das ist ja sanft“ und gehen damit unvorsichtiger als nötig um.
      Ich mache es mir auch nicht einfach mit den ganzen Gebiss/Gebisslos Überlegungen, kann also total gut nachvollziehen wie du dich fühlst. Im Endeffekt wähle ich das Gebiss/die gebisslose Zäumung, die meimem Pferd am besten gefällt. Jedes Pferd ist da anders und es bringt dir nichts ihm etwas aufzuzwingen.
      Wenn dein Pferd zum Beispiel gut mit einem mechanischen Hackamore läuft und zufrieden ist dann reite es damit!
      Mit dem Artikel wollte ich wirklich nur nochmal bewusst machen, dass man auch mit gebisslosen Zäumungen vorsichtig umgehen sollte.

      Ich hoffe ich konnte deine Verwirrung etwas auflösen – tut mir Leid, dass ich das nicht gut genug erklärt habe.

      LG Christina

      Antworten
  2. Ich finde diesen Bericht sehr interessant. Und reite selber mit abgebildeten Hackamore. Allerdings sehr locker verschnallt und am langen Zügel oder lockeren Zügel. Je nach Gangart/ Gelände . Bei einem , z.b. diesem Hackamore , entsprechend gut ausgebildeten Pferd ist es eine feine Sache . Und man kann auch nicht einfach eine Gebisslose Zäumung draufmachen und losreiten . Ich habe vorher mit einem Halfter auf dem Platz geübt und mittlerweile schnalle ich die Zügel in der Kinnriemenhalterung mit ein . Aber nur in Gegenden wo kein Straßenverkehr ist . Dort wird es in die Hebel eingeschnallt . Auch das sicherste Pferd kann sich erschrecken 😉 .

    Antworten
    • Hallo Petra,

      ich finde total toll was du hier beschreibst, genau so soll es sein!
      Vielen Dank für diesen Kommentar =)

      LG Christina

      Antworten
  3. Ich reite meine Stute (sehr kompliziert) mit dem sprengen hackamore kombi whitaker
    Sie läuft seitdem wesentlich zufriedener und auch endlich v/a

    Mit LG zaum und micklem konnte ich sie weder halten noch vernünftig arbeiten sie hat diese beiden eher nicht so scharfen zaumungen dazu genutzt um richtig durch zu gehen und loszubocken.

    Ich muss dazu sagen das die Stute eine schlechte Ausbildung genossen hat und ich seit ca 4 Jahren am Korrekturreiten bin. Normalerweise wird sie mit micklem dicken wassergebiss und schlaufis geritten

    Antworten
    • Hi Antonia,

      das „sprengen hackamore kombi whitaker“ musste ich doch gleich mal googeln, hab ich selbst noch nie benutzt 😉
      Schön, dass du was gefunden hast was funktioniert! Genau so ist es richtig, das nehmen was dem Pferd gefällt und womit man gut arbeiten kann.
      Vielleicht kannst du ja irgendwann auch wieder auf was „weicheres“ umsteigen wenn sie besser zu reiten ist.
      Drücke dir für deine weitere Arbeit mit ihr die Daumen!

      LG Christina

      Antworten
  4. Ich reite meinen Dicken mit Sidepull.Weil der Strick an der Nase so hart war,habe ich ihn durch einen Weicheren ersetzt.Ich habe ihn gebisslos zugeritten.Er lässt sich unterwegs super zügeln,auch wenn er sich erschreckt.Nun habe ich zu Weihnachten ein Bosal bekommen,bin aber verunsichert,ihn zu benutzen.

    Antworten
    • Hi Petra,

      wow, toll! Es ist auch ein kleiner Traum von mir ein rohes Pferd zu kaufen und selbst (gebisslos) auszubilden.
      Schön, dass du so ein sensibles Pferdchen hast!
      Ein Bosal kann schon hart auf der Nase sein und wenn man es falsch benutzt das Pferd abstumpfen. Vielleicht gibt es ja irgendwo in deiner Nähe jemanden der Ahnung davon hat und dir einen Crash-Kurs geben kann?

      LG Christina

      Antworten
  5. Ich reite mit Knotenhalfter(am reitplatz), mit dem Montyhalfter (Im gelände),mit Bosal (wenn ich an vorwärts abwärts oder der beizäumung arbeite) ab und an mit kappzaum oder mit halsring oder gar nichts

    Antworten
    • Hallo Josy,

      wow, da hast du ja schon mit einigen unterschiedlichen Sachen Erfahrungen gesammelt!
      Und dein Pferd läuft mit allem gleich gut?

      LG Christina

      Antworten
  6. Hallo,

    Ich habe hier leider ein paar Dinge zu bemängeln bzw zu ergänzen. Ich stimme dir vollkommen zu, jedoch habe ich über das Bosal von einer anderen Einwirkung gelesen: es wirkt nicht in erster Linie auf die Nase sondern auf den Unterkiefer. Lenkt man im typischen Zügel-Dreieck nach links, so drückt der untere Teil des harten Nasenriemens gegen den RECHTEN Unterkiefer und gibt so eine Hilfe die der „drücken-statt-ziehen“ Logik des Bitless Bridles; das Pferd wird also von der rechten Seite aus nach links gedrückt.

    Wo ich gleich bei meinem nächsten Punkt bin:
    Wo bitte soll das Bitless Bridle seitenverkehrt wirken? Ich habe diese Interpretation auch schon einmal in der „MeinPferd“ gelesen, halte diese aber für falsch, da Pferde dem Druck weichen. Wenn also der linke Zügel aufgenommen wird, so spannt sich das rechte Backenstück und das Pferd weicht dem Druck, der an der rechten Ganasche und am Genickstück ca hinter dem rechten Ohr entsteht.
    Meine Meinung dazu: gut gedacht, schlecht gemacht. Alles in sich logisch, aber wir haben am ende eine „Kraft“-Einwirkung rundherum und nicht punktgenau. Außerdem wird die Kritik geäußert, der Druck der bei einer Zügelhilfe entsteht lässt nicht zu 100% nach wenn man den Zügel wieder vorgibt. Kann ich auch gut nachvollziehen.

    Zur Mechanischen Hackamore: Ich mag die Dinger nicht. Dafür gibt es zwei Gründe: wie oben genannt: Druck rundherum. Der zweite Grund ist der, dass man im Gelände gerne mal zusammenzuckt, wenn Hotti sich erschreckt. Ist die Hack nun korrekt und nicht angenehm locker verschnallt, kann es zu einem sehr unangenehmen Ruck an den Zügeln kommen. Da dies einem Reflex geschuldet ist kann man dies nie ausschließen. In 99% aller Fälle hat man gerade eh die Zügel lang genug und zuckt gar nicht doll, aber ich möchte daran erinnern, dass man je nach Länge der Hebel in der Lage ist, ohne zu viel Kraftaufwand einen Menschlichen Arm zu brechen. Daher ist es auch möglich dem Pferd den Kiefer zu brechen.
    Ich will hier niemandem sagen, dass man ein schlechter Reiter ist, wenn man mit Hackamore reitet, im Gegenteil, ihr habt meinen Respekt, wenn ihr das so gut könnt und euch das zutraut, aber ich habe da zu viel Respekt vor instinktiven oder reflexartigen Handlungen meinerseits.

    Nunja, die Suche nach der passenden Zäumung ist und bleibt eine Odyssee…

    LG Yuki

    Antworten
    • Hallo Yuki,

      und wieder Danke für deinen Kommentar! Über konstruktive Kritik und Ergänzungen freue ich mich immer – ich bin ja nicht perfekt und lerne nie aus.
      Die Wirkung des Bosals werde ich gleich überarbeiten. Wobei ich schon oft gehört habe, dass es vorwiegend auf den Nasenrücken wirkt. Damit der untere Teil gegen den Unterkiefer drückt müsste man ja schon stark ziehen – da wird doch eher über das Zügel an den Hals anlegen gelenkt. Ich muss aber auch sagen, dass ich kein Experte fürs Reiten mit Bosal bin…
      Beim Bitless Bridle habe ich mich wohl zu ungenau ausgedrückt, mit seitenverkehrt meine ich, dass man am linken Zügel zupfen muss um die rechte Kopfseite anzusprechen. Klingt alles etwas verworren, ich werde es rausnehmen.

      Sehr gutes Argument gegen das mechanische Hackamore! Daran habe ich noch gar nicht gedacht, diese leichten „Zusammenzucker“ passieren uns ja alle mal. Und wenn man Pech und ein sensibles Pferd hat löst man damit unter Umständen aus, dass es durchgeht um den Schmerzen zu entkommen…

      Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du was passendes findest! Vielleicht magst du mir ja nochmal schreiben wenn es soweit ist, würde mich sehr interessieren für was du dich entscheidest und warum.

      LG Christina

      Antworten
  7. Wir reiten hauptsächlich mit sidepull aber ledernasenband. Meiner reagiert sehr fein darauf.
    Ich finde in 98% wird das Hackemore falsch verwendet. Oft mit Martingal z.b verschnallt. Meiner Meinung hat es nicht zu suchen im englisch reiten. Es ist wie kandare und viele denken gebisslos=sanft. Hoffe das es viele Leute erreicht besonders wegen hackemore.

    Antworten
    • Hi Sandy,

      danke für deinen Kommentar =)
      Hackamore mit Martingal?! Das hab ich ja noch nie gehört… Man, die Leute lassen sich Sachen einfallen…

      LG Christina

      Antworten
  8. Ich habe einen RG-Zaum und nutze diesen auch regelmaessig, vor allem fuer lockere Dressurarbeit. Ich habe den Zaum ausgesucht, weil er meines Wissens nach der einzige ist, mit dem auch Reiten in Anlehnung, nicht nur Impulsiv-Reiten moeglich ist. Bei allem mit (grosser) Hebelwirkung sollte man ja nicht dauerhaften Zug auf dem Zuegel haben. Ein Hack hatte ich auch mal drauf und fand das auch ganz gut, allerdings hat sich da mein Pferd etwas zu sehr draufgelegt. Das macht er beim RG-Zaum auch, aber da hilft einfach Zuegel ganz lang und vorwaerts.

    Der RG-Zaum hilft vor allem mir bei der Korrektur von mir selber und meinem Pferd. Leider haben wir immer wieder das Problem dass er sich fest macht und gegen das Gebiss geht. Da kommt man als Reiter schnell ins Ziehen oder Riegeln und das kann man mit dem RG-Zaum schlicht und einfach nicht – ich wuerde den gern oefter mal Reitern in die Hand druecken. Der RG-Zaum zwingt dich tatsaechlich dazu absolut korrekt zu reiten. Auch die Schiefe des Pferdes wird deutlicher – man wirkt doch im Alltag mehr mit dem Gebiss ein als man denkt (dazu ist es ja auch da – wenn man denn dann positiv einwirkt). Aktuell befinden wir uns im Antrainieren nach Rueckenverspannungen und ich benutze fast ausschliesslich den RG-Zaum dafuer. Mein Pferd hat ihn auch sofort sehr gut angenommen, obwohl er gebisslos noch gar nicht kannte. Also fuer Einsteiger finde ich den RG-Zaum gut, weil er fast genauso geritten werden kann wie mit Gebiss.

    Antworten
    • Hi Sandra,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!
      Ich sehe das genauso wie du, Fehler des Reiters oder Mängel in der Ausbildung sieht man gebisslos meistens sehr schnell.
      Toll, dass du und dein Pferd mit dem RG so gut klarkommt =)

      LG

      Antworten
  9. Ich reite im Gelände mit Hackamore (breiter Nasenriemen aus Leder und ohne Kinnkette… ausgetauscht gegen Lederriemen) locker verschnallt . Auf dem Platz mit Glücksrad ohne großen Hebel. Klappt gut , wir sind zufrieden und Pony ist immer eifrig dabei. Gebiss kommt ihm nicht mehr ins Maul.

    Antworten
    • Klingt toll =)
      Ich finde es total spannend wie ganz unterschiedliche Zäumungen von den Pferden gemocht werden. Man muss wirklich einfach ausprobieren was dem Pferd gefällt.

      Antworten
  10. Hallo, ich hatte mir vor über 10 Jahren das Hackamore gekauft und hab damit meine Erfahrungen sammeln können. Wenn das Pferd dein Freund und Partner ist, kann es „Gedanken lesen“ und du kannst auf jegliche „Hilfen“ und Zügel verzichten. Natürlich muss der Ausbildungsstand des Pferdes so sein, das man diese Zäumung gefahrlos benutzen kann.
    Das nächste Pferd war mein Norweger, der es anbekam (bis dato immernoch die einzige gebisslose Zäumung die ich kannte) Er war Kutsch und Rückpferd und hatte sein Lebenlang nur sone schwere Kandarre im Maul gefühlte 2 kg schwer. Sehr schnell merkte ich, das er so ein toller Kumpel war und ich endlich meinen Wünschen nachkommen konnte, ihn mit so wenig wie möglich zu reiten, also auch Halfter und ein Strick im Führring waren möglich. Er möchte sein Hackamore, ich habs auch nur ganz locker angelegt mit sehr viel Kinnfreiheit.
    Selbst meine junge Stute ließ sich damit sogar leichter lenken, auch wieder locker angelegt. Denn zum lenken hebe ich den Zügel nach oben an, in die Richtung in die ich möchte, denn „ziehen“ bringt Druck und bei zuviel Schmerz.

    Mein Erfahrung im Negativen mit der Zäumung ist die: Es kann immer mal etwas sein und man muss absteigen. Mit dem Hackamore lässt sich ein Pferd das Angst hat nicht führen, weshalb ich es nicht mehr meiner Stute anziehen werde und mich auf die Suche mache, eine neue schonendere Zäumung zu finden. Mein Auge liegt jetzt auf dem Sidepull. Denn damit kann ich meine Trense beibehalten und nur das Schnüffelstück austauschen 🙂

    Antworten
    • Hallo Sabrina,

      das klingt ja super, wenn du und deine Pferde gut damit klarkommen ist doch alles perfekt =)
      Ein Sidpull ist sicher eine super Altrnative!

      Liebe Grüße!

      Antworten
    • Huhu, ich hab jetzt das Sidepull gefunden, das mir am Besten gefällt. Es hat einen Ledernasenriemen, nennt sich „patted“. Mein Pferd läuft sehr gut damit. Langer Zügel (immer) ein am Zügel streicheln reicht zum lenken. Einfach total Klasse.

      Man muss sich aber immer im Klaren sein, keine Zäumung ist eine Lebensversicherung, es kann immer mal was passieren. Viel Spaß beim Reiten und ausprobieren 😀

      Antworten
      • Hallo Sabrina,

        klasse, freut mich, dass du etwas passendes gefunden hast! =)

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
  11. Hi 🙂
    Ich reite meine Stute im Viereck mit doppelt gebrochenem Gebiss, aber nur weil sie das gebisslose bei der Dressurarbeit in keinster Weise respektiert. Mit Gebiss läuft sie locker flockig und ich habe nichts in der Hand. So ist jedes Pferd verschieden.

    Aber im Gelände liebt sie ihr Minihackamore. Da kommt mir kein Gebiss mehr ins Maul.

    Antworten
    • Huhu Kerstin,

      das klingt doch super! Ich finde auch es muss jeder das finden, was zu ihm und seinem Pferd passt =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  12. Hi, toller Artikel, vor allem der Hinweis auf Unterricht ist mMn wichtig!
    Ich reite meine quarter stute im Gelände mit doppelt gebrochenem Bit, in der Bahn und auf dem Turnier einfachgebrochen mit shanks. Sie fühlt sich gebisslos sehr unsicher.
    Meinen 4 jährigen Kalblüter reite ich seit dem ersten Tag mit Sidepull, er reagiert sehr fein darauf, im Gelände versuchte ich ein doppelt gebrochenes Bit, eine Katastrophe.
    Er läuft mit Sidepull sehr locker und hat trotz seines noch geringen Ausbildungsstandes viel Spaß am Halsringreiten, ich war begeistert wie sensibel er doch ist 🙂
    LG vanessa

    Antworten
    • Hallo Vanessa,

      das klingt super, für jedes Pferd das was es braucht und mit dem es sich wohl fühlt – genau so soll es sein =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  13. Hi,
    Ich habe bei meinem Vollblüter seit einiger Zeit zusätzlich zu seiner normalen Trense ein Hackamore in S-Form mit dem ich ihn zwischendurch reite. Er ist auf Trense bis M Lektionen ausgebildet. Da er aber immer Probleme mit dicken Gebissen bzw Kandarre hat weil sein Maul einfach zu klein dafür ist bin ich umgestiegen. Er wird mit dem Hackamore (mit Lederriemen verschnallt und mit Lammfell gepolstert) auf dem Platz in leichter Dressurarbeit geritten und bei unseren Schritteinheiten im Gelände. Er läuft echt gut damit und ich war recht überrascht, dass es so gut klappt, da man oft hört für die dressurarbeit wäre es nicht gut geeignet wegen lenken etc. da ich aber mein Pferd noch nie über Zügel gelenkt habe, sondern rein über Gewicht und Schenkel ist es eine schöne Sache um ihm bei lockerer Arbeit das Metall im Maul zu ersparen.
    Lg Corinna

    Antworten
    • Hi Corinna,

      das klingt toll!
      Und ich freue mich total, dass du hier deine Erfahrungen mit uns teilst – gerade weil du gebisslos Dressur reitest =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  14. Über die kalifornische Hackamore, hier Bosal genannt, sollte aber nochmal nachgelesen werden.Scharf ist an dieser Zäumung nichts, selbst JCD hat gesaht, wenn dein Pferd einmal merkt dass du eigentlich nichts in der Hand hast dann gnade dir Gott. Ein Kurs ist trotzallem nitwendig, im Gegensatz zu den meisten gebisslosen Zäumungen hat die Hackamore more eine ganz eigene Mechanik die man nicht einfach mal so machmachen kann und auch Vorbereitung vom Boden aus vorraussetzt

    Antworten
  15. Hallo, ich reite schon seid sehr vielen Jahren, rein freizeitmässig im Gelände und das rein zum Ausgleich und Erholung. Ein eigenes Pferd habe ich zwar schon sehr lange nicht mehr, habe aber in den letzten 15 Jahren immer wieder Pferde zu reiten bekommen, die sehr selten bis nie geritten worden sind. Jedes dieser Pferde habe ich nach einer ausgiebigen Kennenlernphase auf dem Reitplatz, problemlos im Gelände geritten. Leider habe ich mir nie wirklich Gedanken über die Zäumung gemacht, da ich immer der Meinung war, mit einer einfachen Wassertrense und langem Zügel nichts falsch machen zu können. Bis jetzt: seit Kurzem beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Thema Zäumung und habe mir schon sehr viele Berichte hierzu durchgelesen, sowie auch angeschaut. Hierbei bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass jedes Gebiss im Maul, auch wenn es nur eine „einfache“ Wassertrense ist, keinem Pferd angenehm sein kann, wenn das Metall nachweislich Einkerbungen auf dem Kieferknochen hinterlässt. Dieses Bild veranlasste mich augenblicklich zum Umdenken. Ich hatte meinen Pferden über Jahre hinweg Schmerzen zugefügt, wenn auch nicht bewusst, und bezeichnete mich dabei immer als Pferdeliebhaberin! Bitte denkt darüber nach. Schaut euch die Bilder selber an. Wir alle lieben doch unsere Pferde. Die Tiere haben keinen Laut, um Schmerzen auszudrücken. Aber Einkerbungen auf Knochen können nicht schmerzlos sein!

    Antworten
  16. Ich hatte mal nen Haflinger, der ließ sich mit keinem Gebiss reiten. War immer am ganzen Körper steif und schreckhaft. Erst gebisslos wurde er zum Traumpferd. Er ist niemals durchgegangen, selbst wenn er Angst hatte.
    Weil es damals noch keine Auswahl an Zäumungen gab, habe ich mir selber etwas gebaut. Bin ich jahrelang gut mit geritten. Auch die Pferde die wir danach hatten, sind damit nie durchgegangen, auch ohne Hebel.
    Wenn das Pferd dir vertraut, brauchst du keine Gewalt.

    Antworten
    • Die Erfahrung habe ich auch schon öfter gemacht, manche Pferde laufen einfach unlaublich viel besser ohne Gebiss.

      Schön gesagt! Dem Vertrauen möchte ich noch eine solide (gewaltfreie!) Ausbildung hinzufügen, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  17. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein Reiter bin der sehr viel über den Zügel reitet (ich arbeite aber daran). Als ich gehört habe, dass Gebisslos zu reiten auch eine gute Kontrolle ist ob man zügelunabhängig reite, wollte ich es natürlich ausprobieren ob ich es auch so schaffe. Naja, das Ende von der Geschichte war, dass ich ohne Gebiss, genau so wie mit Gebiss, den groß teil der Hilfen über die Zügel geben und es kaum unterschied macht, außer dass die Hilfen jetzt nicht mehr im Maul ankommen sondern auf der Nase.

    Antworten
    • Naja, das kommt dann auf die Zähmung und das Pferd an. Mit einem Sidepull kann das Pferd schon bequemer die Zügel ignorieren, wenn es das möchte.
      Aber wenn du ein nettes Pferd hast, das auch dann noch brav reagiert, fällt diese „Kontrollfunktion“ weg.
      Versuchs doch mal mit einem Halsring, dann hast du gar keine Zügel 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  18. Hallo 🙂

    Ich habe seit Samstags eine 6 Jährige Stute, die ich mein Eigen nennen darf. Sie wurde, seit sie eingeritten wurde, nur mit einer doppelt gebrochenen Olivenkopftrense geritten. Sie läuft mit dieser auch sehr schön, allerdings habe ich mir gestern das Flower Hackamore gekauft und am unschärfsten Loch eigehängt (also komplett ohne Hebelwirkung). So ritt ich zuerst durch das Gelände zu unsere Halle, machte dort ein wenig Dressurarbeit und ritt anschliessend wieder zurück. Und ich muss sagen, ich bin hellauf begeistert! Sie lief super und in der Halle im Galopp hat sie perfekt abgeschnaubt bei jedem Galoppsprung! Es scheint ihr zu gefallen!
    Heute steht dann unser erster Ausritt in der Gruppe an; natürlich auch wieder mit dem Flower Hackamore!

    LG Sina

    Antworten
    • Hallo Sina,

      das klingt toll =)
      Ich wünsche dir weiter viel Freude mit deiner Stute!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  19. Den Aussagen meiner altkalifornischen Vaquero-Lehrer und meiner Erfahrung nach können Pferde ihr Leben lang im Bosal geritten werden. Nur wenn man Ambitionen für das kalifornische Bridle mit Bosalito und Kandare hat, wird das Pferd in einer länger andauernde Phase umgestellt. Es ist eine Mär, dass ein hebelloser bissloser Zaum immer sanfter sei als ein Gebiss. Auf dem Nasenrücken des Pferdes liegt nur Haut über dem Knochen, da gibt’s kein Gewebepolster. Im Maul kann das Pferd immerhin noch mit dem Zungenmuskel dagegen drücken, sofern dieser nicht durch eine hohe Zungenfreiheit ausgeschaltet wird.

    Antworten
    • Hallo Sorina,

      vielen Dank für die zusätzliche Anmerkung zum Bosal!
      Genau deshalb habe ich ja dazugeschrieben, dass es scharf wirken kann und man von einem Profi lernen sollte damit umzugehen.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  20. Ich hab einen sechsjährigern Isländer. Er ist (mehr oder weniger) nach den Ideen von Thomas Haag ausgebildet – das ist im Prinzip Bent Branderup gepaart mit Gerd Heuschmann, nur auf die laterale Veranlagung eines Gangpferdes angepasst. Sein Ausbildungsziel sollte sich jeder selbst setzen, aber als Königsdisziplin gilt Haag ein geradegerichtetes, über den aufgewölbten Rücken aufgerichtetes, in der Gangmechanik lockeres Pferd, das trotz guter Trag- seine Schubkraft nicht verliert und es deshalb möglich ist, ohne Beinschutz (da auf diesem Ausbildungsstand die Selbstverletzungsgefahr gleich Null ist) erfolgreich Passrennen reiten zu können. Dass es funktioniert, belegen seine WM-Titel für die Schweiz, auch wenn die Turnierrichter uns für Spinner halten und gerne mal disqualifizieren.
    Warum?
    Wir reiten mit Kappzaum – genauer mit Cavecon. Allerdings wird nie (außer im Notfall, bevor dein Pferd vor den fahrenden LKW springt, ist natürlich alles erlaubt) am Zügel Druck aufgebaut, er hängt meistens knapp durch und dient am Anfang der Ausbildung ausschließlich zum Bremsen. Zügelsignale erfolgen immer als Impulse und auch nicht als Zug, sondern als Schlenker, der über die Leine als Welle zum Pferdekopf weitergeleitet wird. Die Zügelführung ist einhändig. Gelenkt wird über die Gerte. Das hat den Vorteil, dass das Pferd von Anfang an lernt, beim Abbiegen mit der Schulter voraus zu gehen und nicht mit dem Kopf – und den Nachteil, dass dein Pferd verwirrt ist, wenn du es am Kopf von dir wegschiebst, weil es versucht, dir in die Tasche mit der Möhre zu kriechen…
    Hat das Pferd die Hilfen verstanden, wird das Cavecon um ein Kopfstück mit Schenkelgebiss ergänzt. Ab jetzt wird mit vier Zügel geritten (ja, vier Zügel in einer Hand) und zwischen Gebiss- und Zügelhilfen unterschieden. Zügelhilfen wirken wie im Westernreiten an der Halsseite, Gebisshilfen an der Nase oder im Maul. Über das Gebiss wird nach und nach eine Anlehnung erarbeitet, hauptsächlich laufen die Hilfen aber anfangs noch über den Kappzaum. Nur ist es aufgrund der Fahrradkette im Nasenband und der bei korrekter Verschnallung eher rutschigen Eigenschaft des Cavecon nicht sinnvoll, darüber eine Anlehnung erreichen zu wollen.
    Die richtig Fortgeschrittenen steigen auf eine Barockkandare um, sobald das Pferd sich mit unsichtbaren Gewichts- und Schenkelhilfen reiten lässt. Die Dinger haben keine Kinnkette und sind wirklich nur dafür da, durch minimalste Einwirkung bereits auf höchstem Niveau gerittene Pferde zur Perfektion zu bringen.
    Zwei nette Nebeneffekte: Weil dein Pferd gut über den Rücken geht und in sich gerade ist, ist es trotz Schwung butterweich zu sitzen. Reiten ohne Sattel ist gar keine Kunst mehr. Und wenn dein Pferd über Gerte und Gewicht gelenkt und Sitz gebremst wird, brauchst du eigentlich gar kein Kopfstück mehr. Trotzdem sollte man „zügellos“ aus Sicherheitsgründen immer nur auf eingezäunten Arealen reiten! Man hat dann nämlich wirklich keine Notbremse oder Notlenkung mehr, und das kann böse enden.
    Wir reiten vierzügelig aus, mit Cavecon und Schenkeltrense am knapp durchhängenden Zügel.

    Solange man nicht dran rumzieht und keine schlackernden Hebelbäume wie bei einer mechanischen Hackamore hat, ist es bei der Reitweise aber eigentlich egal, was man vorne draufmacht. Lauser und ich sind zufrieden.

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    • Danke dir für den schönen, informativen Beitrag! Das klingt ziemlich gut =)
      Von Thomas Haag habe ich sogar irgendwo noch ein Buch rumfliegen, müsste ich mal nochmal suchen… Zu schade, dass man so etwas nicht im „normalen“ Reitunterricht lernt!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Stimmt schon, es ist schwierig, dafür Lehrer zu finden. Für diejenigen, die in Südwestdeutschland wohnen, hab ich aber einen ganz tollen Tipp: Heike Hofmeier-Zölle ist mobile Reitlehrerin auf höchstem fachlichen Niveau und unterrichtet dich (wenn du das möchtest) in genau dieser Reitweise wo auch immer du dein Pferd stehen hast. http://www.reitlehrerin-hofmeier.de/ Ich lerne seit über 15 Jahren von ihr immer wieder neue tolle Dinge und kann sie nur wärmstens empfehlen.
      Auf dem Hof ihres Bruders gibt es jedes Jahr zwei bis drei Kurse mit Thomas Haag, der Sommerkurs steht auch Fremdreitern von anderen Höfen offen. Wer mitreiten will, muss vorher einmal zugeschaut haben. http://www.scherzingerhof.eu/

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      • Danke für den Tipp!

        Antworten
  21. Also ich finde man sollte das Thema „Gebisslos oder mit Gebiss“ nicht so dogmatisch sehen, sondern schauen, was für einen selbst und v.a. das Pferd am besten ist.
    Da meine Stute (17) in ihrer Zeit als Reitschulpony einige negative Erfahrungen mit Gebiss gemacht hat, lag der Gedanke nahe, darauf zu verzichten. Doch bei allen gebisslosen Zäumungen, die ich ausprobiert habe, hatte ich das Problem, dass ich sie damit in der Halle und auf dem Platz nicht richtig gymnastizieren konnte. Sie wollte sich nicht selber tragen, sondern legte sich schrecklich auf den Zügel, egal, wie lang ich ihn ließ. Druck auf Nase und Genick schienen ihr dabei relativ wenig auszumachen und sie ignorierte z.T. auch meine Gewichts- und Schenkelhilfen. Ein ordentliches Stellen und Biegen war so nicht möglich. Es war offensichtlich, dass weder sie noch ich damit glücklich waren. Also doch wieder das Gebiss rein, und siehe da, sie lief viel besser und sah auch ganz zufrieden dabei aus.
    Da ich die Idee des gebisslosen Reitens jedoch nicht aufgeben wollte, suchte ich eine für uns passende Zäumung fürs Gelände, aber keine wollte mir so richtig zusagen. Nach einigem Suchen bin ich schließlich auf das „Lightrider“ gestoßen, eine Art Sidepull mit zweitem flexiblen Kinnriemen, in den sie Zügel eingeschnallt werden. Ich hab mir dann eins aus einer Nylontrense selber gebaut (Youtube machts möglich) und bin begeistert. Meine Stute hat es sofort angenommen und läuft damit ganz entspannt, ohne sich auf die Zügel zu legen, die ich wirklich nur noch sehr dosiert einsetze. Ich reite sie mehr mit Gewichts- und Schenkelhilfen und das klapp super. Und falls doch mal nötig, lässt sie sich mit dem Lightrider problemlos kontrollieren und durchparieren.
    Für uns ist also die logische Konsequenz beides zu nutzen, je nachdem, was gerade ansteht. Meiner Stute scheint’s jedenfalls zu gefallen.

    Antworten
    • Huhu Katrin,

      so sehe ich das auch – jeder muss das finden, was passt =)
      Schön, dass du da so auf deine Stute hörst!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  22. Hallo Christina,
    ein großes Lob an Dich für Deine objektiven Berichte über das Reiten mit und ohne Gebiss.
    Es ist sehr erfrischend darüber mal ganz unvoreingenommen und ohne schwarz/weiß Malerei zu lesen!
    Das schlimmste was ein Reiter seinem Pferd antun kann, ist nicht das Reiten mit oder ohne Gebiss, sondern die schwarz/weiß Malerei der voreingenommenen Besitzer und Reiter die den eigenen Egoismus über die Stimmen ihrer Pferde legen!
    Es gibt keinen Generalplan, es gibt kein grundsätzlich Richtig oder grundsätzlich Falsch! Jedes Pferd ist einzigartig und hat vor allem eine ganz eigene Art und eigene Vorlieben. Und diese Eigenschaften sollten bestimmen wie und womit wir unsere Pferde arbeiten.
    Es gibt viele solcher Grundsatzdiskussionen a la „mit Gebiss oder ohne“, „longieren mit Kappzaum oder Reithalfter“…..
    Es ist oft sehr ermüdend, wenn man sein Pferd arbeitet und dauernd stehen Menschen daneben, die einen „bekehren“ wollen, über ihrem ultimativen Plan A. Völlig egal, in welche Richtung es geht.
    Würden sie dabei wenigstens auf die Pferde achten und gezielt Dinge ansprechen, die ihnen dabei beispielsweise aufgefallen sind – aber nein – meistens geht es nur darum „Hauptsache anders“.
    Doch können die eigenen Überzeugungen doch nicht über die physische und psychische Gesundheit unserer Pferde gestellt werden!
    Ich selbst habe zwei Pferde, die unterschiedlicher nicht sein können. Ein Lusitano – Wallach, der sehr skeptisch ist, wenn er etwas im Maul hat und der auch gleich heftig reagieren kann, wenn ihm eine feste Reiterhand zu Nahe kommt und eine Holsteiner – Stute, die total verunsichert ist, wenn sie kein Gebiss im Maul hat. Dennoch versuche ich stets beide Pferde sowohl an das eine, als auch an das andere heran zu führen. Die Basis aller Arbeit mit dem Pferd ist das Vertrauen. Vertrauen und Zuhören.
    Ich hoffe, dass ganz, ganz viele Menschen Deine Artikel lesen (und auch die Kommentare, die ebenfalls noch viel Info und Anregungen enthalten) und sie sich das zum Anlass nehmen ein paar Vorurteile – ganz gleich welcher Natur – zu überdenken und auch mal über den Tellerrand hinaus sehen!
    Vielen Dank und alles Liebe,
    Kati.

    Antworten
    • Hallo liebe Kati,

      vielen Dank für den netten und so wahren Kommentar!
      Ich sehe das auch so wie du: sobald so ein starkes Ideologiedenken einsetzt treten die Bedürfnisse des Pferdes meist in den Hintergrund. Ich weiß auch nicht, warum manche Menschen Anderen ihre Ansichten so dringend aufzwingen wollen… Das ist ja nicht nur bei den Pferden so, ich denke gerade an Hundebesitzer, Veganer, etc. Scheint ein grundsätzlich menschliches Problem zu sein…
      Jedenfalls schön, dass ich nicht alleine so denke 😉

      Liebe Grüße und viel Spaß mit deinen Pferden,
      Christina

      Antworten
  23. Ich habe mir ein rohes Pferd gekauft und bin dabei, ihn anzureiten. Er hat alles mit Begeisterung mitgemacht, nur als ich ihn an das Gebiss gewöhnen wollte, hat er sich unheimlich gesträubt und es war ihm sichtlich unangenehm, dabei wollte ich den Zaum mit Gebiss nur anlegen, ich hatte noch keine Zügel eingeschnallt und wollte auch nicht darauf einwirken. Das hat mich zum Nachdenken gebracht und ich habe mich über Gebisslose Alternativen informiert, nun arbeite ich mit Kappzaum und werde mir ein Glücksrad anschaffen. Das Sidepull habe ich auch ausprobiert, hat mich jedoch nicht überzeugt, aber ein Gebiss werde ich wohl nie benutzen…

    Antworten
    • Hallo Sandra,

      ich finde es total klasse, dass du da so auf dein Pferd hörst und ihn nicht zwingst! Manche Pferde haben so wenig Platz im Maul, dass das Gebiss immer unangenehm ist, vielleicht ist das bei ihm ja auch der Fall…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  24. Danke für den die Zusammenfassung einiger gebissloser Varianten in Ihrem Artikel. Zur echten Hackamore bzw. zum Bosal möchte ich einiges anfügen. Das Bosal wird erst in modernerer Zeit als „Zwischenlösung“ zwischen Snaffle und Bit angewendet. Das Bosal ist das traditionelle Ausbildungswerkeug in der altkalifornischen Reitweise. Diese Reitweise lässt sich nur sehr bedingt mit modernem Westernreiten vergleichen. Das Bosal ist ein sus Rohaut geflochtenes Nasenband, welches von der dickeren über mehrere Varianten hin zu einem sehr dünnen Bosal (Pencil) führt, welches unter das Bit (ungebrochen mit Shanks) gelegt wird. In dieser Phase werden Bosal und Bit einhändig sls sog. Tworains bedient und sollten nur noch minimal sein. Eine seitliche/horizontale Einwirkung ist nur noch beschränkt möglich. Stellung und Biegung werden über Sitz/Schenkel abgerufen. Zum Schluss der Ausbildung wird das Bosal nur noch zum Führen benutzt und das Pferd ist einhändig in Signalreitweise auf Bit geritten. Dies ist im dickeren Bosal anders. Dieses wird zweihändig bedient. Die Einwirkung in horizontaler Richtung ist dann nicht nur möglich, sondern die Haupteinwirkungcder auch zur Seite arbeitenden Hände. Das Bosal wird immer in Signalteitweise und nur mit minimaler Anlehnung heritten. Das Pferd lernt vom dicken hin zum dünnen Bosal die horizontalen, hin zu den vertikalen Zügelhilfen und die Biegung an Bein und Sitz. Das zeigt auf, dass das Bosal grundsätzlich nicht als gebisslose Zäumung gedacht war, sondern als Hilfsmittel hin zum einhändig am Bit gerittenen Pferd. Natürlich kann man aber das Pferd auch andauernd im Bosal reiten.
    Da es sich bei jedem Bosal um ein handgearbeitetes Einzelstück handelt, sind die Varianten in Bezug suf Feinheit, Grösse, Dicke, Gewicht, Breite, Aufhängungshöhe etc. schier endlos. Auch der Führstrick ist Handarbeit und sehr variabel und muss zum Bosal passen. Der Preis eines 5/8.-Bosals mit Mecate und Aufhängung beträgt mind. Euro 500.-.
    Zudem gibt es x Varianten ein Bosal zu knüpfen. Die Auswahl eines passenden Bosals und dessen Einstellung am Pferdekopf gehört in die Hand einer Fachperson. Auch sollte der Reiter mind. Einen Kurs besuchen bzw. regelmässig Reitstunden mit Bosal nehmen.
    Das Bosal ist kann ruckartig bedient auch recht scharf sein, ist aber insgesamt eher sanft. Wenn das Pferd durch falsche Handhabung des Reiters merkt, dass es sich aufs Bosal legen kann, tut es das auch und das ist für das Pferd schmerzfrei. Ist ein Bosal zu schwer oder zu hart bedient, kommt es auch vor, dass sich das Pferd hinter dem Zügel verkriecht. Das merkt ein Laie evtl kaum, da ja auch in korrekter Haltung keine Anlehnung vorhanden ist. Solche Fehler sind dann teils nur noch schwer zu korrigieren.
    Insgesamt ist das Bosal in der geübten Hand ein herrliches Mittel ein fein gerittenes Pferd zu erhalten oder ein Pferd strukturiert in höhere Lektionen und die einhändige Zügelführung zu führen. Es stört mich, dass das Bosal mit seiner langen Tradition und mit seinem doch komplexen Hintergrund häufig so verkürzt und auch falsch dargestellt wird. M.E. Ist mit dem Bosal dressurmässig unter der richtigen Anleitung alles möglich.

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  25. Ich habe meine Stute 4jährig gekauft und sie war streng englisch angeritten und da ich freizeitmäßig western reite musste ich sie erst umgewöhnen auf den lockeren, langen Zügel. Nauch dem das Vertrauen sich gefestitgt hatte habe ich mich an den Schritt des gebisslosen Reitens getraut. Gestartet hab ich einfach nur mit dem Stallhalfter und zwei Führstricken dazu was super geklappt hat. Nun reite ich meine Dicke mit Sidepull im Gelände und sie liebt es!
    Wir sind beide mega glücklich damit und der nächste Schritt wird das reiten mit dem Halsring 🙂

    Antworten
    • Das klingt toll 😀
      Ich kenne auch viele Pferde, die ohne Gebiss sehr zufrieden laufen =)

      Antworten
  26. Hallo,
    Ich hab zwar selber noch nicht wirklich probiert aber ich hätte eine Frage zum Thema „springen“ mit hackamore oder glücksrad? Kurze Erklärung ich habe einen Wallach der beim Springen so gaß gibt das es mit normaler Trense fast unmöglich ist ihn zu halten,er springt aber sehr gerne (seine Mutter musste früher auf mit hackamore geritten werden beim Springen) steht noch bei uns im stall. Kenn die Besitzerin und wie gesagt die Mutter Stute. Reite ihn jetzt mit einer 3ringtrense beim Springen habe mir aber überlegt umzusteigen.

    Antworten
    • Hallo Pascale,

      ich habe leider absolut keine Ahnung vom Springen, da kann ich dir nicht weiterhelfen. Gefühlsmäßig würde ich aber nur sehr ungern mit Hackamore springen, weil es doch eine ganz schöne Hebelwirkung hat und man wirklich mit sehr sicherer, ruhiger Hand reiten muss – keine Ahnung, ob man das beim Springen immer so garantieren kann. Dann lieber mit Glücksrad…
      Sprich doch mal mit deinem/deiner Reitlehrer/in darüber, vielleicht hat er/sie eine Idee =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  27. Ich möchte hier kurz meinen Kommentar vom 13.06.2016 ergänzen.
    Als meine Stute im Sommer rapide abgenommen hatte, stellte der TA einen abgesplitterten Backenzahn als Übertäter fest. Sie muss wohl auf irgendwas Hartes gebissen haben, aber so richtig kann sich das keiner erklären. Nachdem ein ca. 1,5×2,5 cm großes Stück Zahn entfernt wurde, ging es ihr schnell wieder besser und wir kamen um eine große OP herum. Seitdem allerdings verweigert sie das Gebiss. Laut TA ist der Zahn weit genug hinten, so dass das Gebiss nicht stören sollte, aber sie will es nicht mehr und zeigt mir das auch deutlich, sobald ich mit der Trense komme durch Kopf wegdrehen, Flehmen oder Kopfschlagen. Ich bin froh, dass ich im Gelände bereits auf gebissloses Reiten umgstiegen war, denn so konnte ich die Zeit gut überbrücken, bis ich eine Alternative zum Gymnastizieren gefunden hatte. Nach längerer Recherche reite ich sie jetzt in der Reitstunde und in der Halle mit RG-Zaum (ähnlich dem Glücksrad) und im Gelände mit dem selbstgebauten Lightrider. Interessanterweise ist sie seitdem viel lokerer und auch der Takt im Schritt hat sich deutlich verbessert. Obwohl ich grundsätzlich nicht gegen das Reiten mit Gebiss bin, wenn es für das Pferd passt, hat das Schicksal für mich und meine Stute entschieden, dass kein Metall mehr ins Maul kommt.
    Ist schon komisch, wie die Wege manchmal so gehen…

    Antworten
    • Wie das Schicksl so spielt… Schön, dass du was Passendes zur Gymnastizierung gefunden hast und sie jetzt auch noch besser läuft =)

      Antworten
  28. Hallo,
    Ich muss zugeben, ich bin heimlicher Fan dieser Seite 🙂
    Vieles wird gut verständlich und in angemessener Form beschrieben und durch Skizzen dargestellt.
    Auch diesen kleinen Einblick finde ich sehr gut. Für detaillierte Informationen sollte man sich meiner Meinung nach eh einen Profi dazu holen 🙂
    Ich selbst reite viel mit Gebiss (inzwischen aber mit Ledergebiss), jedoch haben wir gebisslos auch schon getestet und ich würde es gerne häufiger machen.
    Jedoch bin ich bisher mit meinem Micklem gebisslos geritten (in der schwächsten Verschnallung). Ich würde gerne wissen, wie welche der Verschnallarten genau wirkt bzw welcher Wirkung der oben beschriebenen Zäume die jeweilige Verschnallung ähnelt und welche wohl die sinnvollste/besten Variante fürs Pferd ist.
    Darüber hinaus würde ich gerne wissen, was Du mir empfehlen würdest für ein Pferd, dass grds sehr fein an Zügel geht, aber im Gelände auch mal ein Satz zur Seite macht und bei guter Laune schwierig aus dem Galopp durchzuparieren ist.
    Über ein kurzes Feedback würde ich mich freuen 🙂
    LG

    Antworten
    • Hallo liebe Carina,

      hui, das freut mich 😀

      Ich kenne mich mit dem Micklem leider nicht wirklich aus, verschnallst du es dann einfach wie mit Gebiss, nur dass du das Gebiss weglässt? In dem Fall würde ich vom Bauchgefühl sagen, dass es dann ähnlich wie ein Sidepull wirkt. Hebel kann es ja nicht haben…
      Aber wie gesagt, ich kenne mich mit dem Micklem nicht aus und kann dir da leider keine qualifizierten Ratschläge geben!

      Wie du schon sagst, man muss immer testen und schauen, was dem Pferd am Besten passt, aber in dem Fall „fein am Zügel, aber im Galopp unter Umständen schlecht bremsbar“, würde ich es als erstes mit einem LG-Zaum versuchen. Da hat man zur Not noch die Möglichkeit es mit Hebel zu verschnallen und eine etwas stärkere Einwirkung. Ich bin eine meiner Reitbeteiligungen, die zum Durchgehen neigte, viel mit LG-Zaum geritten und wir kamen gut damit klar =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  29. Hoi Christina
    Kann man ein Lindel/Sidepull korrekt anziehen und zudem noch eine Trense verwenden?
    Da meine Reitbeteiligung ziemlich hart im Maul ist, würde ich sie lieber im Gelände nur noch gebisslos reiten, habe aber das Gefühl „im Notfall“ wäre es beruhigen zu wissen, ich könnte sie noch via Trense „bremsen“.
    Ich nehme an das Lindel müsste darunter angezogen werden und darüber noch die Trense ohne Nasenriemen? Oder wie macht man das am besten?
    Danke für Deine Antwort.

    Antworten
    • Hallo liebe Sabrina,

      ich hab das so noch nie gemacht, es ist also eine rein theoretische Überlegung 😉
      Persönlich würde ich das Sidepull über die Trense ziehen – quasi wie ein Reithalfter (das lässt du natürlch – wie du schon sagst – weg). Wenn du es unter der Trense hast, könnte das beim Lenken stören. Aber ich würde beide Varianten (drunter und drüber) einfach mal ausprobieren und schauen, was am Besten funktioniert =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  30. Hallo Christina,
    Zu allererst mal: Ganz tolle Seite! Deine Artikel sind alle sehr informativ und mir wurde schon bei einigen Sachen dadurch geholfen!
    Ich reite schon von Anfang an gebisslos, da meine Reitlehrerin großen Wert darauf gelegt hat ihre Pferde schonen zu reiten. Daher haben bei ihr alle Reitanfänger mit einem Sidepull angefangen. Sowoh auf dem Platz als auch im Gelände. Jetzt reite ich meine Reitbeteiligung mit einer ganz locker verschnallten Hackamore. Die Kinnkette habe ich durch einen Lederriemen ersetzt. Meistens schnalle ich die zügel auch gar nicht in die shanks ein sondern in die löcher in der Mitte. Dadurch ist die hebelwirkung nicht so stark. Mein Pony ist auch sehr zufrieden damit. Man konnte sehr stark merken dass sie viel lieber ohne Gebiss geritten wurde. Früher musste ich, wenn ich alleine oder nur mit einer Freundin (also ohne meine Reitlehrerin) ausreiten wollte mit Trense reiten, da mein Pony zum Teil sehr wild ist und unsere Beziehung damals och nicht völlig ausgereift war. Heute reite ich sie gar nicht mehr mit Gebiss. Einerseits weil es überhaupg nicht mehr nötig ist, denn wir vertrauen uns beide sehr und ich kann sie inzwischen problemlos nur mit Halsring oder ganz frei im Gelände reiten 🙂 außerdem hat sie eine ganz schlimme Zahnkrankheit, bei der das Zahnfleisch vereitert und die Zähne ohne Behandlung anfangen zu faulen 🙁 also würde ein Gebiss nur noch mehr Schmerzen auslösen.
    Meiner Meinung nach sollte man erstmal mit einem ganz sanften Gebisslosen Zaumzeug anfangen und erst mit Gebiss reiten wenn man schon zügelunabhänging reiten kann.

    Nochmal ganz toller Artikel!
    Schöne Grüße
    Laura

    Antworten
    • Hallo liebe Laura,

      danke für das Lob, da freue ich mich sehr drüber =)

      Das ist natürlich eine tolle Sache, wenn man die Möglichkeit dazu hat!
      Und klar, wenn ein Pferd solche Probleme wie dein Pony hat, ist gebisslos wirklich die einzige Alternative… Schön, dass ihr so gut damit klarkommt und miteinander harmoniert =)

      Hach ja, in vielen Reitschulen wäre das sicher eine gute Idee, aber da hängt es ja schon am mangelnden Korrekturberitt der Schulpferde… So etwas wie bei deiner Reitlehrerin gibt es selten.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  31. Hallo Christina
    toller Artikel. Ich habe an dem Buch „Problemlos Gebisslos“ mitgewirkt und habe einen ergänzenden Artikel zu diesem Post geschrieben Kurz etwas zur Geschichte, der Kommunikation mit dem Pferd, Vorteile der gebisslosen Arbeit und Beispiele bzw Tipps/Anleitungen zum gebisslosen Reiten und Arbeiten. Vielleicht ist das ja für dich und/oder dem einen oder anderen Leser interessant. Freu mich auf Resonanz =)

    Link: https://lilith16.wordpress.com/2017/06/09/problemlos-gebisslos-die-story/

    Antworten
    • Hallo Leila,

      schöner Beitrag – danke für’s drauf aufmerksam machen! =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  32. Hallo liebe Christina,

    vielen Dank für diese tolle Zusammenfassung.
    Ich habe eine Frage, vielleicht kannst du mir einen Rat geben?
    Ich habe einen Isi-Wallach, den ich gebisslos reite. Entweder mit dem „Riding-Halfter“ von Busse oder mit einem Biothane Kappzaum. Bei beiden habe ich das Problem, dass mein Pferd mich im Gelände und bei dressurmäßiger Arbeit (Seitengänge, versammeln…) nicht so richtig ernst nimmt bzw. ich merke, dass er durch das relativ weiche Material einfach nicht richtig versteht, was ich von ihm will. Er legt sich dann gern drauf. Jetzt überlege ich „was richtiges“ anzuschaffen, womit ich leichter mit ihm kommunizieren kann. Etwas scharfes wie eine Hackamore trau ich mir aber nicht zu. Was würdest du empfehlen, soweit das mit so wenig Info aus der Ferne möglich ist? Ich tendiere zum Sidepull, weil es am wenigsten Einwirkung hat, weiß aber nicht, ob das dann wieder zu wenig ist. Dieses, was unterm Kopf kreuzt (Bitless Bridle) mag ich nicht, weil das so „zuschnürt“. Ich bin für jede Idee dankbar 🙂
    Viele Grüße und ein herzliches Danke im Voraus!
    Lisa

    Antworten
    • Hallo liebe Lisa,

      ein Sidepull ist sicher einen Versuch wert! Ansonsten bin ich Dressur auch immer ganz gerne mit dem Glücksrad geritten, das kann man – je nachdem wie das Pferd reagiert – mit oder ohne Hebelwirkung einstellen. Wenn es darum geht, dass die bisherigen Zäume zu „schwammig“ sind, könntest du auch mal einen Kappzaum mit (gut umpolstertem) Naseneisen ausprobieren (ich nehme an, an deinem Biothane-Zaum ist keins dran). Das lässt genauer einwirken und erleichtert das Stellen des Pferdes z.B.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  33. Ich lerne seit 2014 das Rai – Reiten – eine nach Fred Rai benannte Reitweise.
    Ich liebe das gebisslose Reiten und finde es 1.einfach nur unnatürlich und meist auch unnötig einem Pferd ein Stück Metall ins Maul zu hängen nur damit z.B. eine feinere Hilfengebung möglich ist und 2.sieht man bei den meisten bspw. Englisch – Reitern leider sehr oft dass im Maul rum gezerrt wird nur weil das Pferd angeblich „stur“ ist
    Ich kann bestätigen dass die meisten Pferde die gebisslos geritten werden sensibler auf Hilfen reagieren als Pferde die durch falsche Handhabung des Gebisses abgestumpft sind. Insofern finde ich es eine sehr gute Alternative zum bspw Englisch – Reiten.

    Antworten
  34. Hi
    Also ich reite ein Pony und das auch meistens ohne Gebiss (Phasenweise auch mal wieder mit, wenn er es nötig hat…) aber grundsätzlich finde ich es eine sehr gute Art so zu reiten! Meine Erfahrungen brachten viel Positives. Ich hatte einen Zaum ohne Gebiss (ähnlich von der Wirkung wie ein Bosal, nur dass ich normal die Zügeln anmachen konnte und so auch genauere Hilfen), reite momentan aber am normalen Zaum, den ich Trense rausgenommen habe und das funktioniert super. Liegt evtl auch daran, dass ich ihn sehr gut über die Schenkel und Stimme reiten kann…

    Also ich finde es sehr empfehlenswert es sicher mal ausprobieren ohne Gebiss zu reiten, viele Pferde mögen es!

    So das war nur mal so meine eigene Erfahrung damit und danke für den Artikel

    Antworten
    • Hi Lara,

      vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  35. Hallo, ich bin hier über die Seite gestolpert und bin echt begeistert.
    Ich reite schon viele Jahre, bin noch nie Gebisslos geritten, aber du hast mich neugierig gemacht. Mit welcher Gebisslosen Trense sollte ich denn anfangen?
    LG Steff

    Antworten
    • Huhu Steff, es kommt immer auf den Ausbildungsstand deines Pferdes an: Ist es roh kommst du bestimmt gut mit dem Sidepull (oder das von Barfoot-Zügel unter dem Kopf über Kreutz) zurecht, wenn es sich so auch Butterzart führen und lenken lässt. Ist es ein gutes Englisch gerittenes Pferd (klar geht das auch bei allen anderen) kann ich dir das „Glücksrad“ empfehlen. Für Westernpferde die eher über Gewicht und Zügelführung am Hals geritten werden passt das Hackamore oder Bosal (zum Test ein Knotenhalfter) auch sehr gut…es gibt wirklich sehr viele Möglichkeiten und kommt immer auf den Ausbildungsstand und das Wollen des Pferdes an.
      Wenn du testweise dein Pferd auch mit HAlfter links und rechts ein Strick reiten kannst, bist du mit dem Sidepull sehr gut bedient, und kannst ein nicht so scharfen mit Ledernasenriemen nehmen.
      Das alles sind nur Vorschläge und Erfahrungen, Ich selbst bin auch nur Freizeitreiter und lege für diese Aussage meine Hand nicht unbedingt ins Feuer 😉 😀
      Liee Grüße Sabi

      Antworten
    • Hallo liebe Steff,

      danke für die netten Worte 😉
      Wie Sabrina auch schon sagt: es kommt darauf an, was für dein Pferd funktioniert, das muss man ausprobieren. Ich würde es erst mal mit Sidepull oder Glücksrad/LG-Zaum versuchen.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  36. Hallo Christina,
    Danke für die gute Zusammenfassung, nun habe ich auch bei dem ein oder anderem „anderen“ gebisslosem Zaun die Wirkung verstanden. Was du in der Einleitung schreibst von Pferden, die nicht mehr auf das Gebiss reagieren (oder wollen) kann ich so unterschreiben. Wenn mein Isländer im Gelände ihre 5 min bekommt, ist sie kaum haltbar, egal ob mit oder ohne Gebiss. Also reite ich immer mit Sidepull aus 🙂 Das Pony hat leider eine denkbar schlechte Grundausbildung in Dressurlektionen erhalten, wie leider oft bei Isis. Daher komme ich leider beim Arbeiten auf dem Platz mit Sidepull überhaupt nicht weiter und nutze dort ein Gebiss. Ich habe beim „The war horse“ ein Sidepull für April im Auftrag und kann dort im Design je einiges mit bestimmen. Ist es wohl sinnvoll, ein eher breiten Nasenriemen arbeiten zu lassen?
    LG Julia

    Antworten
    • Hallo liebe Julia,

      wenn die Variante, je nach Bedarf mit oder ohne Gebiss zu reiten, für dich und dein Pony funktionieren, ist das eine super Lösung.
      Wegen des Sidepulls: Grundsätzlich wirkt ein schmaler Nasenriemen natürlich schärfer ein als ein breiter (der den Druck besser verteilt). Was du bei deinem Pony für nötig hälst musst du an der Stelle selbst einschätzen, das kann ich dir unbekannterweise aus der Ferne nicht sagen 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  37. Hey!
    Ich bin auf der Suche nach einer Gebisslosen Zäumung für meine kleine Stute… Sie lässt sich fein mit knoti longieren und mit halfter reiten. Wir wollen sicher ausreiten gehen und auch etwas platz Arbeit machen. Ich habe da an ein kombiniertes Kappzaum mit Reitfunktion (aus biothane) oder glücksrad gedacht…
    Ich würde auch gerne damit gut longieren können 🙂
    LG ich hoffe Sie können mir helfen!

    Antworten
    • Hallo liebe Vanessa,

      Kappzaum mit Reitfunktion klingt doch ganz gut, das würde ich einfach mal ausprobieren. Die kannst du auch ohne Naseneisen kaufen, wenn du es etwas leichter willst. Ansonsten könnte auch Sidepull oder LG-Zaum gut funktionieren, da hast du allerdings die „Longierfunktion“ nicht mit drin.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  38. Hey, ich suche eine Gebissloese Zäumung jedoch bin ich mir nicht sicher welche zu mir und meiner Stute passt. Sie ist 27 benimmt sich jedoch wie 9. Sie reagiert gut auf Zügel und Schenkel Hilfen jedoch haben wir ab und zu Probleme mit dem Bremsen weshalb ich eine Zäumung benötige welche „besser und schäfer“ wirkt als ein Halfter. Ich reite sie mit weicher Hand und möchte eine Gebisslose Zäumung ohne Hebelwirkung und bei der ich gut mit weicher Hand reiten kann.

    Antworten
    • Hallo liebe Eileen,

      am Ende wirst du nicht darum herumkommen ein paar Zäumungen auszuprobieren und zu gucken, womit ihr beide am Besten klarkommt. Da kann ich so pauschal keine Empfehlung abgeben.
      Grundsätzlich würde ich zum LG-Zaum raten, wenn man ein bisschen mehr „Bremse“ braucht als mit einem reinen Sidepull. Aber einen leichten Hebel (je nach Verschnallung) hast du da eben schon drin. Kein Hebel aber schäftere Einwirkung als ein Halfter geht eigentlich nicht – wenn du eine schärfere Einwirkung willst, funktioniert das nur mit Hebel oder Naseneisen (wenn du mit Kappzaum reiten willst).

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  39. Hi, ich habe eine kleines Lewitzer-Pony. Sie ist sehr fein bei den schenkel-Hilfen. Allerdings ist sie im Gelände oft ein bisschen schwer zu stoppen.
    Das problem ist, wenn du sie in der Anlehnung beim aussitzen reitest, klappert sie mit den Zähnen aufeinander. Darum wollten ich es mal mit einer Gebisslosen-zäumung ausprobieren. Kannst du da etwas empfehlen?
    LG Marlene 🙂

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    • Hallo liebe Marlene,

      wie schon im Text und vielen Antworten auf ähnliche Frage geschrieben: du musst ausprobieren, womit du und dein Pferd gut klarkommen 😉
      Für den Einstieg kann ich immer Sidepull oder LG-Zaum empfehlen – gerade wenn du in Anlehnung reiten willst (das ist mit einem Hackamore z.B. nichts). Ansonsten würde ich auch vielleicht mal ein paar Sitzstunden nehmen, wenn sie nur beim Aussitzen mit den Zähnen klappert kann es auch gut sein, dass du nicht zügelunabhängig sitzt und sie im Maul störst. Noch eine Idee wäre mal einen Zahnarzt kommen zu lassen, vielleicht hat sie auch Haken, die sie stören…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  40. Hallo,
    ich bin momentan auf der Suche nach einer gebisslosen Zäumung für meinen 22 jährigen Araber, allgemein ist er eigentlich sehr fein zu reiten, in letzter Zeit hat er aber begonnen auf die Trense zu beißen. (Er hat letztens einen Zahn gezogen bekommen – vielleicht liegt es daran?) Da er auch nicht mehr der jüngste ist, ist es mir wichtig, dass ich ihn gut gymnastizieren kann. Allgemein gefällt mir da die Idee des Bitless Bridle am besten, lenken kann man ihn auch quasi rein über den Sitz, was mir aber Sorgen bereitet ist, das Pferd in Anlehnung und Versammlung zu reiten. Aus der Dressur ist man es ja gewohnt eine konstante leichte Verbindung über den Zügel zu haben, meine Sorge ist es daher, dass das Pferd durch den ständigen Druck auf der Nase etc. erst recht abstumpft und sich besonders in der Dressur nicht gut bewegen lässt.
    Hat jemand Erfahrung mit gebissloser Dressur? – ich weiß, dass es möglich ist, bin mir aber nicht sicher wie „einfach“ das ist, natürlich ist der Sitz das wichtigste, ich bin aber nicht gut genug, dass ich mein Pferd rein durch den Sitz versammeln kann.

    LG Judith

    Antworten
    • Hallo Judith,

      zum Reiten mit Anlehnung eignen sich vor allem Sidepull und LG-Zaum (wenn er ohne Hebelwirkung eingestellt ist). Der Druck auf die Nase sollte ja nicht stärker sein als der Druck des Gebisses im Maul. Da stumpft das Pferd ja auch nicht ab, wenn du mit feiner Hand und leichter Verbindung reitest, ich wüsste nicht warum das auf der Nase anders sein sollte 😉
      Ich bin aber keine Expertin in gebissloser Dressur, deshalb kann und möchte ich da keine tiefergehenden Ratschläge geben. Ich weiß, dass Jossy Reynvoet da ganz gut sein soll, vielleicht gibt er ja mal einen Kurs in deiner Nähe. Ansonsten wird auf der diesjährigen Pfernetzt auch Romy Wirtz einen Vortrag halten, sie hat hier ganz schöne Infos zum gebisslosen Reiten und zur Ausbildung: https://www.romy-wirtz.de/gebissloses-reiten/gebisslos-ausbilden-unm%C3%B6glich/

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  41. Hallo Christina! Danke dir für deine tollen Ideen. Ich lese ganz oft bei dir nach und danach ist mir wieder vieles wieder klar 🙂 Habe seit April wieder eine Hafidame. Sie ist wirklich eine brave, herzensgute Maus. Die Vorbesitzerin hat mir für sie einen Dually Halfter von Monty Roberts geschenkt, da sie immer mit diesem reitet. Allerdings haben jetzt schon mehrere gesagt, ich soll es nicht verwenden, da sie alle nicht begeistert davon sind. Habe ihr auch eines mit Gebiss gekauft, aber Dixi ist das logischerweise nicht gewöhnt. Sie ist wie gesagt sehr brav aber wir sind fleißig beim Üben, da ihr Ausbildungsstand nicht der allerbeste ist. Aber wir starten ja jetzt neu 🙂 daher wollte ich fragen, welche alternative gebisslose Zäumung ich verwenden kann? Ich danke dir und viele Grüße Simone

    Antworten
    • Hallo liebe Simone,

      danke für die netten Worte =)
      Ich würde es mit einem Sidepull oder LG-Zaum versuchen. Aber wie schon im Artikel beschrieben: Man muss ausprobieren und herausfinden, was dem Pferd und einem selbst am besten „passt“ 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  42. Hallo Christina,

    Ich finde deine Internetseite und YouTube Kanal sehr ansprechend und habe bis jetzt auch immer die Informationen, die ich gesucht habe gefunden bzw. Eine Antwort auf meine Fragen gefunden. Nun befasse ich mich schon seit längerer Zeit mit dem Thema Gebisslose Zäumung, komme aber nie zu einem endgültigen Schluss. Ich bin Reit und Pflegebeteiligung von 2 Isländern. Mir geht es gerade um den älteren. Er ist 26 Jahre alt, aber noch topfit, wird ausschließlich von mir geritten, da seine Besitzerin zu schwer für ihn ist. Ich gehe nur Schritt mit ihm oder Tölte, weil er nicht gerne Trabt und Gallopiert. Wenn ich mit ihm alleine unterwegs bin ist er immer superlieb und tiefenentspannt, wenn ich aber mit seiner Besitzerin und ihrem anderen Isländer ausreiten bin, will er immer der erste sein und ist häufig auch ziemlich bockig und kaum zu halten, da ich kein Fan von Gebissen bin, würde ich gerne auf eine gebisslose Zäumung umsteigen, weiß nur nicht so wirklich welche in unserem Fall am geeignetsten wäre. Hast du einen Tipp für mich? Danke schonmal und
    Viele Grüße,
    Vilja Niesig

    Antworten
    • Halo liebe Vilja,

      zum dem Thema eine Empfehlung per Ferndiagnose abzugeben ist ziemlich schwierig 😉
      Im Endeffekt musst du ausprobieren, was für dich und deinen Isi am besten passt. Von dem ausgehend, was du beschreibst, würde ich es erst mal mit einem Glücksrad/LG-Zaum versuchen: Den kannst du entweder ohne Hebel einstellen, dann wirkt er ähnlich wie ein Sidepull (z.B. wenn du alleine ausreiten gehst), oder du stellst ihn mit Hebel ein und hast ein bisschen mehr Bremswirkung (wenn du mit der Besitzerin ausreiten gehst).

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  43. Hallo Christina,

    Erst einmal großes Lob, mir gefallen deine Artikel sehr gut, und gerade hier sowie bei den Gebissen versteht man durch die Zeichnungen die Wirkungsweise sehr gut.

    Eine Frage hätte ich noch zum Reiten ohne Gebiss:
    Wird dabei nun eine permanente (natürlich leichte) Zügelverbindung aufrecht erhalten oder nicht?
    In dem Video mit Uta Gräf sieht es zum Beispiel so aus, als hätte sie genau wie mit Gebiss eine eine ständige Verbindung.
    Andererseits klingt es beispielsweise in dem von dir verlinkten Artikel über die Vor- und Nachteile des gebisslosen Reitens so, als sollte dies nicht der Fall sein und man würde nur über Impulse kommunizieren.
    Angenommen, ich reite auf dem Zirkel, dann sähen meine Zügelhilfen mit Gebiss so aus: Ich begrenze das Pferd durch eine kontinuierliche Verbindung am äußeren Zügel und gebe leichte Impulse am inneren. Könntest du mir vielleicht beschreiben, wie die Zügelhilfen hier gebisslos aussehen würden? Oder sind sie ganz genau so?
    (Mir ist natürlich bewusst, dass Zügelhilfen nie allein kommen, sondern hier auch und vor allem die Gewichts- und Schenkelhilfen wichtig sind, egal ob mit oder ohne Gebiss. Und dass man als Reiter in der Lage sein muss, besagten Zirkel auch ganz ohne Zügelhilfen zu reiten. Ich habe sie nur der Einfachheit halber in der Frage weggelassen, weil mir ja bewusst ist, dass sie da sind und wie sie eingesetzt werden.)

    LG Nelly

    Antworten
    • Hallo liebe Nelly,

      das kommt ganz auf die Art der Gebisslosen Zäumung und auch auf die Reitweise an 🙂
      Bei einem Hackamore solltest du z.B. keine konstante Verbindung haben, sondern es nur impulsartig einsetzen (das macht sonst zu viel Druck). Da kann man dann z.B. auch über Zügel anlegen lenken, wie es viele Westernreiter tun.
      Bei einem Sidepull oder LG-Zaum (je nach Verschnallung), kannst du mit konstanter Verbindung reiten, wie du es mit Gebiss auch tun würdest und wie du es in deinem Beispiel beschreibst. Ich nehme mal an Uta Gräf nutzt eine solche (oder ähnliche) Zäumung in ihrem Video =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
      • Hey,
        ich reite meinen Wallach nur mit Sidepull auch im Gelände.
        Er reagiert viel besser seit ich das Sidepull statt einer Wassertrense nutze und der Nasenriemen ist sogar noch sehr weich unterlegt.
        LG
        Ida

        Antworten
  44. Hi! Danke dir für den informativen Beitrag! Meine Mutter und ich sind beide gleichzeitig auf Sidepull damals umgestiegen. Beide Pferde waren dann viel entspannter. Meist sind wir auch nur noch ausgeritten, da ich von meiner alten Stute ja nix mehr verlangen wollte in Thema Training 🙂 sie war früher mit mir als Kind/ Teenie Englisch unterwegs. Dann hatte ich einen Reitunfall mit einem anderen Pferd und bin auf Western umgestiegen. Meine Mutter fand es sehr interessant und wir sind beide immer zum Training auf eine naheliegende Ranch gefahren. Für uns gab es einfach ein näheres Gefühl zum Pferd und mit dem gebislosen Reiten später noch viel mehr. Auf dem Platz dann ab und zu auch mit Halsring unterwegs. Als ich mal ein paar Monate auf einer Ranch im tiefstem Bayern gearbeitet habe konnte ich auch super viel zum Thema Bodenarbeit mitnehmen und auch Bosalreiten gelernt zufällig in zwei Kursen von Kay Wienrich, der gerade dort war. bevorzuge dennoch Sidepull, zum einen, weil ich nichts falsch machen möchte und zum anderen die Westernstute meiner Mutter die ich ab und zu reite (leider ist meine Stute schon über die Brücke), sie halt eine sehr empfindliche Nase hat, teils rosa und schnell mal Sonnenbrand. Wir packen auch extra nasenschoner drauf. Wir sind glücklich dass die Pferde damit ebenso glücklich sind. 🙂

    Antworten
    • Das klingt super gut <3

      Liebe Grüße,
      Christina

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

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