Warum Du beim Durchparieren niemals Deine Ohren vergessen darfst!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Du glaubst jetzt bestimmt, ich will Dich veräppeln.

Ehrlich gesagt, hab ich selbst ganz schön komisch geguckt, als Hlín von Yogihorse mir bei der ersten Reitstunde in Island gesagt hat ich solle die Ohren zurückziehen und durchparieren.

Was bitte haben meine Ohren damit zu tun?

Richtig Durchparieren

Damit Dein Pferd weiter schön mit der Hinterhand untertritt und nicht auf die Vorhand fällt musst Du bei einem Gangwechsel oder einem Halt korrekt durchparieren. Mit einem einfachen Ziehen am Zügel ist es nicht getan – mal abgesehen davon, dass wir alle dran arbeiten sollten, möglichst zügelunabhängig zu reiten.

Stattdessen musst Du Dein Gewicht einsetzen, Dein Becken abkippen („mit dem Kreuz ran“), die Bauchmuskeln anspannen, mit den Schenkeln ran und die Zügel leicht aufnehmen. Und das alles in der richtigen Reihenfolge, wie ich es in meinem Artikel über die ganze und halbe Parade schon einmal beschrieben habe.

Bis diese Hilfen in Fleisch und Blut übergehen kann das ganz schön verwirrend sein, denn man muss nicht nur richtig reagieren, sondern auch schnell. Wenn man sich erst bewusst daran erinnern muss, was man machen muss, ist man oft zu langsam. Oder man wird hektisch und stresst sein Pferd.

Keine Lust zu lesen? Dann schau Dir hier mein Video zum Thema an:

Deine Ohren und das Durchparieren

Ein ganz einfacher, aber sehr wirkungsvoller Trick um den richtigen Bewegungsablauf ganz automatisch auszuführen ist es, Deine Ohren nach hinten zu ziehen.

Wenn Du dieses Bild im Kopf hast und versuchst Deine Ohren nach hinten zu bringen, schiebst Du automatisch Deinen Kopf nach hinten und:

  • Dein Gewicht verlagert sich minimal nach hinten,
  • Dein Oberkörper richtet sich auf,
  • Deine Arme gehen leicht zurück und Du nimmst automatisch die Zügel auf,
  • Deine Bauchmuskeln spannen sich an und
  • Dein Becken kippt ab.

Damit fehlt Dir zum korrekten Durchparieren nur noch das Treiben. Der Rest geschieht ganz automatisch!

Statt an Gewicht, Becken, Bauchmuskeln, Schenkel und Zügel zu denken, musst Du nur noch Ohren zurück und Schenkel im Kopf behalten.

Wichtig ist, dass Du die Bewegung nicht übertrieben ausführst oder Dein Kinn an den Hals drückst. Du musst einfach nur locker bleiben, ein bisschen Deinen Kopf zurück nehmen und dabei das Kinn gerade lassen. Man könnte auch sagen Du versuchst ein Doppelkinn zu machen. Das kannst Du auch prima zu Hause vorm Spiegel üben, zum besseren Verständnis habe ich es mal aufgezeichnet:

Ohren anziehen zum Durchparieren

Auch wenn es seltsam klingt, ausprobieren lohnt sich wirklich!

Dieser Artikel ersetzt natürlich keinen Unterricht mit einem ausgebildeten Trainer vor Ort. Am Besten suchst Du Dir einen guten Reitlehrer, der Dich unterstützt!

Kennst Du noch andere nützliche Tricks? Oder Du hast diesen hier ausprobiert und möchtest von Deinen Erfahrungen erzählen? Immer in die Kommentare damit!

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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17 Kommentare

  1. Hi,
    den Tipp mit den „Ohren nach hinten“ finde ich super. Muss man nur an zwei Sachen denken, wie du schon sagst/schreibst. Ich werde das auf jeden Fall in der nächsten Reitstunde ausprobieren…
    Liebe Grüße, Eva.

    Antworten
  2. Hallo liebes Herzenspferd, das geht auch mit dem Unterkiefer und wird im Skiabfahrtslauf regelrecht „benötigt“. Drum soll auch die Kiefermuskulatur des Reiters stets locker und beweglich sein. Dasselbe gilt übrigens auch für unsere Pferde. Deshalb: Nasenriemen nicht zu fest schnallen. Dies ermöglicht eine bessere Balance und somit auch mehr Losgelassenheit.

    Antworten
  3. Cooler Tipp, wird heut Abend gleich getestet ????

    Antworten
    • Viel Spaß 😉

      Antworten
  4. Das ist ein super Tipp. Hab es heut probiert👍

    Antworten
    • Freut mich, dass er dir gefällt 😀

      Antworten
  5. sag mal zeichnest du die Bilder alle selber 0.0 die sind so wunderschön

    Antworten
    • Ja, die sind alle von mir – danke dir 😀

      Antworten
  6. Toll erklärt!
    Danke!
    Reite schon seit Jahren aber diese Tricks helfen echt!
    🔝🔝🔝👍👍👍

    Antworten
    • Ich danke dir! Freut mich, wenn ich weiterhelfen konnte 😀

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  7. Wenn man das Becken kippt, also nach vorne „wie eine Schüssel die Gedärme auskippt“, spannen die Rückenmuskeln an, man wird „groß“ und richtet sich auf. Beim Becken aufrichten(!) spannen die Bauchmuskeln an, man zieht den Bauch rein, der Rücken wird rund und „krumm“. Du hast es etwas falsch beschrieben…?!

    Antworten
    • Ich glaube wir nutzen einfach nur unterschiedliche Definitionen: für mich ist das Becken „aufgerichtet“ wenn die Schüssel im Becken gerade ist, so dass kein Wasser herausschwappt (ich mag Wasser lieber als Gedärme ;-)). Becken abkippen geht entweder nach hinten (dein aufrichten) oder nach vorne. Ich habe das mit dem Becken schon vielen Menschen so erklärt und alle kommen gut damit klar. Wenn ich es mit „Becken aufrichten“ erkläre, tendieren die Leute eher dazu sich zu strecken und ins Holkreuz zu rutschen.

      Antworten
  8. Total verrückt!
    Meine kräftige Ponystute, die meist etwas büffelig „schwer“ am Zügel geht, braucht im Trab-Schritt-Übergang immer einige Tritte, um die Parade anzunehmen und die Beine zu sortieren. Da ich viele kurze Trab-Schritt-Trab-Übergänge mache (für die Muskulatur) arbeite ich daran, dass sie sich besser und schneller setzt und sortiert in der Halben Parade.
    Heute dachte ich plötzlich mitten im Übergang: Ach ja die Ohren! – Pferd ging sofort klaren Viertakt. Statt langsamem Übergang ganz klar getrennt: Trab – Schritt!
    Zur Überprüfung mehrmals getestet: Kaum spannte die Nackenmuskulatur an: Sofort sauber durchpariert! Dabei geht der Schwing nicht verloren, sondern lediglich der Takt ändert sich. Ganz toll!!

    Antworten
  9. Ich finde den Tipp klasse! Wird gleich die Tage ausprobiert! Zunächst klingt es dämlich, aber ich kann mir ernsthaft richtig gut vorstellen, dass es funktioniert. Da wir auch zur Zeit – zum Aufbau von Rücken- und Bauchmuskulatur – vermehrt Übergänge reiten, bin ich sehr gespannt!
    Vielen Dank!

    Antworten
    • Sehr gerne! Und viel Erfolg 😀

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  10. Ich hab zwar kein eigenes Pferd, aber beim Reitunterricht werde ich es gleich probieren!
    Danke für den Tipp!

    Antworten
    • Sehr gerne! =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten

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