Das wahre Ziel der Dressur – und warum es in Vergessenheit geraten ist!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Am letzten Wochenende war ich eingeladen zum Morgentraining von Anja Beran im Allgäu. Frau Beran ist Ausbilderin der klassischen Dressur und hat unter anderem von Manuel Jorge de Oliveira gelernt. Auf Gut Rosenhof bildet sie Pferde aus dem In- und Ausland aus, zum Beispiel für den Zirkus Krone.

Warum ich Dir das erzähle?

Weil ich in den zwei Stunden Morgentraining mehr harmonische, schöne und feine Reiterei gesehen habe als auf jedem Turnier der letzten Jahre – und auch auf den heimischen Reitplätzen.

Entspannte, zufriedene Pferde in ruhiger, gelassener Stimmung, die die Lektionen der Hohen Schule mit Leichtigkeit zeigen. Und es sind keine „perfekten“ Pferde: sie haben körperliche Defizite oder schwierige Vorgeschichten. Durch eine korrekte Gymnastizierung und ganz individuell abgestimmtes Training wurden diese Defizite verringert und die Pferde können gesund geritten werden.

Die Morgenarbeit ist für Besucher geöffnet und kostet 20€ Eintritt. Der nächste Termin ist am 5. Juli. Ich kann jedem nur empfehlen mal vorbeizuschauen! Frau Beran kommentiert die Arbeit und gibt viele praktische Tipps und Denkansätze.

Das Ziel der Dressur – so sollte es sein!

Die Dressur ist ausschließlich für das Pferd da. Sie soll auf natürlichen Bewegungen des Pferdes basieren. Sie soll das Pferd gesund erhalten. Sie soll ihm helfen den Reiter zu tragen. Und sie soll es mit stolzer Ausstrahlung erfüllen. Der Reiter ist der Physiotherpeut des Pferdes.

Keine Lektion der Dressur sollte zum Selbstzweck durchgeführt werden. Jede der Lektionen hat einen Sinn, sei es Muskelaufbau oder Gymnastizierung.

Spanischer Schritt Pony
Nadine Kloser auf Ponywallach Chuck

Deshalb geht die Dressur jeden Reiter an, ganz egal, was er mit seinem Pferd macht, ob er Turnier- oder Freizeitreiter ist, Western reitet oder springt! Egal ob er ein Warmblut, einen Spanier, einen Isländer oder einen Noriker hat!

Leider muss man oft lange suchen, bis man einen Reitlehrer findet, der die Lektionen richtig einsetzt und diese dann auch noch verständlich erklärt. Stattdessen werden nur zu oft Befehle gebrüllt und auf Nachfrage warum man etwas tun soll kommt keine oder eine unbefriedigende Antwort.

Und mit den „Vorbildern“ im Spitzensport sieht es auch nicht besser aus. Eingerollte Pferde mit stumpfem Blick, Piaffen auf der Vorhand gestampft und kaum vorhandener Losgelassenheit. Pferde mit körperlichen Defiziten sieht man im Spitzensport nicht, nur die von Natur aus perfekt Gebauten schaffen es auf den Turnierplatz – alle anderen können mit der Standard „Hau-Ruck“-Methode nicht zu solchen Leistungen gebracht werden.

Und genau das widerspricht doch dem Ziel der Dressur! Soll nicht jedes Pferd gesund geritten werden?

Was sagt es über eine Ausbildungsmethode aus, wenn es nur die Besten 5% schaffen und der Rest aussortiert wird?

Die heutige Dressur stammt vom Militär – und das ist ein Problem

Als die Pferde noch vom Militär genutzt wurden, war eines besonders wichtig: sie mussten gelenkt, gebremst und schnell vorwärts geritten werden können. Mehr nicht, denn mehr hat man im Kampf nicht gebraucht.

Mehr wurde auch den Soldaten in der Regel nicht beigebracht. Diese Grundausbildung nannte man die Kampagneschule.

Die Ausnahme waren besonders talentierte Soldaten: diese wurden auf gut augebildeten Pferden weiter unterrichtet und erlernten die Hohe Schule der Reiterei. Dazu gehörte nicht nur das Reiten, sondern auch das Erlernen von Fremdsprachen, Anatomie und das Entwickeln von gutem Charakter und Moral. Diese Reiter lernten dann auch Piaffe, Pirouetten, Levade und ähnliches.

Mit dem Ende des Pferdeeinsatzes im Militär geriet jedoch das Wissen der Hohen Schule etwas in Vergessenheit. Übrig blieb die Reiterei der Kampagneschule – denn es gab für sie deutlich mehr Lehrer als für die anspruchsvolle Hohe Schule.

Die heutigen Turniere entstanden aus Prüfungen der Kampagneschule. In diesen Prüfungen wurde getestet, wie gut sich das Pferd „händeln“ lässt. Sie bestanden aus einfachen Lektionen die den Gehorsam des Pferdes abfragten und hatten mit den heutigen Turnieren wenig zu tun. Mit der Zeit entwickelten sie sich jedoch weiter: die Soldaten der Kampagneschule sahen die Lektionen der Hohen Schule und integrierten diese in ihre Turniere. Sie hatten jedoch nicht das Wissen, ihre Pferde nach den Grundlagen der Hohen Schule auszubilden.

Und genau das ist heute unser Problem: es werden Lektionen geritten und gezeigt, ohne den Sinn dahinter zu beachten und das Wohl des Pferdes zum Ziel zu haben. Die Dressur ist zum Selbstzweck verkommen, zu einem Mittel um Geld zu verdienen – ungeachtet der Auswirkungen für das Pferd.

Was bedeutet das also für Dich und Dein Pferd?

Ganz einfach: befasse Dich mit der klassischen Dressur, der Hohen Schule.

Wenn Du Dein Pferd gesund erhalten willst und Dir sein Wohl am Herzen liegt kommst Du nicht darum herum.

Du hast die Verantwortung für die Gesundheit Deines Pferdes! Es hat nur dieses eine Leben bei Dir, also ist es Deine Pflicht ihm dieses so angenehm wie möglich zu machen. Wenn Du nicht dazu bereit bist Zeit und Geld in Deine und seine Ausbildung zu investieren solltest Du Dich fragen warum Du überhaupt ein Pferd hast bzw. reitest. Das mag nun hart klingen, aber manchmal müssen auch unangenehme Wahrheiten ausgesprochen werden.

Traversale
Vera Munderloh auf Lippizanerhengst Favory Toskana

Ich selbst zähle mich zu den Freizeitreitern und ich weiß, dass unter uns viele denken „Dressur ist nichts für mich und mein Pferd, das ist doch nur Quälerei!“. Ich kann das verstehen, denn das, was man im Fersehen oder auf den Turnierplätzen sieht ist meist kein schöner Anblick.

Es ist aber genauso falsch, sein Pferd einfach nur vor sich hin laufen zu lassen und nichts zu tun. Auch diese, gut gemeinte aber falsch umgesetzte, Pferdeliebe schadet dem Pferd, denn es wird nicht darauf vorbereitet und dazu befähigt den Reiter zu tragen.

Reitest Du zum Beispiel ein Pferd, welches nie geradegerichtet wurde, über einen langen Zeitraum, so wird es deutlich früher Beschwerden und Versschleiß an Knochen, Sehnen und Gelenken haben als ein passend geradegerichtetes Pferd.

Ich weiß, das klingt nun – je nach Deinem Wissensstand – nach einer großen Aufgabe. Ich möchte auch nicht lügen und behaupten es wäre ganz einfach, denn das ist es nicht. Es ist ein langer Weg. Aber es lohnt sich ihn zu gehen und Du weißt ja, nichts was es wert ist zu besitzen bekommt man einfach so. Und eigentlich musst Du nur einen kleinen Schritt nach dem anderen machen!

Diesen Weg musst Du auch nicht alleine gehen, such Dir einen Trainer. Und auch das kann eine Weile dauern. Ich habe aktuell auch niemanden, der mir wöchentlichen Unterricht geben könnte. Dafür besuche ich Wochenendkurse. Die sind zwar teurer, aber oft lerne ich dort mehr in drei Tagen als bei einem mittelmäßigen Trainer in drei Jahren.

Starker Trab
Vera Munderloh auf Lippizanerhengst Favory Toskana

Um erkennen zu können, ob ein Trainer gut ist, ist es wichtig, dass Du Dich ein bisschen mit den Grundsätzen der klassischen Reitweise auskennst. Zu diesem Thema gibt es ein paar Bücher, die ich Dir empfehlen möchte:

Und dann solltest Du unbedingt darauf achten, dass Dein Trainer erst mal Dein Pferd und seine (körperlichen) Probleme analysiert und danach einen individuellen Trainingsplan erstellt um an diesen Problemen zu arbeiten. Genauso sollte er übrigens auch Deine Probleme analysieren und mit einbeziehen!

Fazit

Ich kann es gar nicht oft genug betonen: wenn Du reitest brauchst Du die Dressur!

Und zwar nicht ohne Sinn und Verstand und möglichst schnell und ohne Arbeit, sondern abgestimmt auf Dein Pferd! Du würdest ja auch in einer Gymnastikstunde genau das trainieren, was Dir schwerfällt und nicht das, was alle machen oder auf jemand anderen abgestimmt ist. Das wäre verrückt – beim Pferd ist es nicht anders.

Ich weiß, das ist Arbeit. Und ich weiß, es ist einfacher davor die Augen zu verschließen und so weiter zu machen wie bisher. Deshalb appelliere ich an Deine Liebe zum Pferd: wenn Dir das Wohl Deines Pferdes am Herzen liegt dann befasse Dich mit dem Thema und mache heute schon den ersten Schritt! Zum Beispiel in dem Du ein Buch liest oder Dich nach Kursen oder Ausbildern umsiehst.

* Wie immer geht es mir hier nicht darum, eine bestimmte Sparte der Reiterei an den Pranger zu stellen oder alle über einen Kamm zu scheren! Trotzdem müssen auch mal solche Sachen ausgesprochen werden dürfen, wir alle wollen doch das Leben unserer Pferde und die Entwicklung der Reitkunst zum positiven wenden. Da muss ein bisschen Reflektionsfähigkeit auch drin sein. *

Was hälst Du von der modernen Dressur? Oder reitest Du sogar schon nach der klassischen Reitweise? Hast Du vielleicht Empfehlungen für gute Ausbilder? Wie immer freue ich mich sehr über alle Fragen und zusätzlichen Infos in den Kommentaren!

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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26 Kommentare

  1. Ich schicke dir eine Umarmung für diesen Artikel und ich wünsche mir, dass viele ihn lesen! Danke Christina und glg aus Österreich!

    Dani

    Antworten
    • Dicke Umarmung zurück liebe Dani <3
      Ich hoffe, dass er nicht nur gelesen wird, sondern dass die Leute ihn sich auch zu Herzen nehmen und was ändern...

      Und wenn ihr aus Österreich kommt und eine tolle Trainerin sucht schaut mal hier vorbei: http://www.hippovital.at!

      Antworten
  2. Hallo liebe Christina!
    Danke für diesen tollen Artikeln der einfach alles zusammenfasst was wir ja eigentlich alle schon wissen.

    Ich finde die moderne Dressur ist nicht ganz schlecht, aber eben auch nicht gut (siehe Totilas). Wenn man Turniere reiten möchte, ist man ja leider gezwungen diese „schlechten“ Lektionen zu reiten auch wenn man es zuhause besser macht. Ich finde das sollte man dringend ändern denn heute ist man ja schlauer als vor ein paar Jahren 🙂
    Mit meiner Reitlehrerin habe ich zum Glück jemanden gefunden der mich und mein Pferd nach der klassischen Reitweise ausbildet und nach meinem Unfall wieder aufpeppelt. Sie hat einfach den Blick was richtig ist und was falsch. Meine Reitbeteiligung hat leider Arthrose und eine leichte Hüftfehlstellung. Wir haben am Anfang einen Trainingsplan ausgearbeitet und müssen ihn je nach dem wie er mit seiner Arthrose läuft anpassen. =>Es dauert lange bis man einen Reitlehrer findet der schon so fortgeschritten ist. Wenn man jemanden gefunden hat sollte man ihn halten denn die Arbeit macht so einfach viel mehr Spaß.

    LG Katharina

    Antworten
    • Hallo liebe Katharina,

      vielen Dank für dein Lob =)

      Die Lektionen an sich sind ja nicht schlecht, nur eben meistens falsch ausgeführt. Erst in der fehlerhaften Ausführung und Ausbildung können sie schädlich werden.
      Toll, dass du eine gute Reitlehrerin gefunden hast! Gerade bei Pferden mit körperlichen Problemen ist ein auf sie abgestimmtes Training so wichtig…

      Liebe Grüße und weiter ganz viel Spaß mit deinem Pferd!

      Antworten
  3. Liebe Christina,

    so oder so ähnlich waren meine Gedanken als ich Ende Januar zwei Tage bei Bent Branderup zuschauen durfte wie er 6 Schülern ein Seminar gab. So wie Dani hoffe ich, dass viele diesen Artikel hier lesen, denn es ist unsere Verantwortung, unsere Pferde gesund auszubilden.
    Was ich interessant fand und ich muss die Studie mal suchen, dass den Pferden weniger geschadet wird, wenn sie ab und zu durch den Wald juckeln, als wenn sie hardcore trainiert werden in vermeintlicher Dressurarbeit. Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder weiter fröhlich durch den Wald zuckeln soll, aber Dressur ist halt eben auch nicht gleich Dressur und wirklich gute Trainer sind rar.

    In zwei Wochen schaue ich mir Jossy Reynvoet an und bin sehr gespannt, wie sich das ganze Gebisslos gestaltet.

    Viele Grüße und danke für den tollen Beitrag, Saskia

    Antworten
    • Oh super, dass du das auch gehört hast! Bin gespannt, ob du die Studie findest und was sie so aussagt 🙂
      VG! Nadja

      Antworten
    • Hallo Saskia =)

      Zu Bent Branderup möchte ich auch unbedingt mal!
      Und das mit der Studie glaube ich dir sofort! Die Isis in den diversen Reitsschulen an den Höfen an denen ich schon war wurden in der Regel locker 30 Jahre alt – und mit denen wurde auch nicht viel Dressur geritten. Aber man muss dazu sagen, Ausbinder und Hilfszügel hatten die in ihrem Leben auch noch nicht an…

      Das klingt toll, ich hoffe du berichtest darüber 😉

      Liebe Grüße!

      Antworten
  4. Ich habe keine Belege, aber ich wage die Behauptung, dass einem Pferd „Durch den Wald schlappen“ weniger schadet als falsch verstandene und gerittene Dressur. Wenn ich mich umschaue, muss ich schon sehr suchen, um Pferde zu finden, die durch Dressurreiterei schöner und gesünder geworden sind. Das Gegenteil, kaputt gerittene Gäule, Arthrose mit 13, Rente mit 17, dagegen begegnen mir deutlich öfter. Natürlich hilft verallgemeinern nicht viel. Ich reite auch Dressur (wenn auch anders verstanden als die FN-Variante). Dennoch denke ich an Italien, Cornacchino, wo die Pferde überwiegend durch den Wald gehen – und zwar im harten Gelände und mit Mitte 20 ohne größere Probleme. Eigentlich müssten die platt sein, weil sie werden ja nicht Dressur geritten. Sind sie aber nicht. VG! Nadja

    Antworten
    • Hallo Nadja,

      meine Worte siehe unten 🙂 Ich suche mal die Studie dazu raus.

      Viele Grüße
      Saskia

      Antworten
    • Das sehe ich auch so Nadja!
      Die Isis auf den Höfen an denen ich schon war wurden alle steinalt, obwohl da nicht viel war mit dressurmäßiger Arbeit…
      Ich bin auch mal auf Saskias Studie gespannt 😉

      Liebe Grüße!

      Antworten
  5. So wahr! Ein sehr schöner und spannender Artikel <3 Dressur ist für das Pferd da und nicht das Pferd für die Dressur (sagt auch Bent Branderup soweit ich weiß) und das sollten wir wieder mehr verinnerlichen. Dafür ist auch dein Artikel eine Inspiration. Ganz liebe Grüße und bis bald, PEtra

    Antworten
    • Dankeschön liebe Petra <3

      Antworten
  6. Ich war am Wochenende ebenfalls bei Anja Beran und kann mich „herzenspferd“ nur anschließen. Wenn ihr die Chance habt selbst mal nach Gut Rosenhof zu fahren, macht das!

    Antworten
    • Huhu Thea,

      dann sind wir uns ja vielleicht sogar über den Weg gelaufen!
      „Herzenspferd“ bin übrigens ich, Christina, noch gibt es keine anderen Autoren 😉

      Liebe Grüße!

      Antworten
  7. schön geschrieben und (leider!) so wahr! Eine Trainerempfehlung habe ich: Silke Hembes http://silke-hembes.de/. Sie gibt WE-Kurse, die meist schon ab Bekanntwerden der Termine ausgebucht sind, aber sie hat ein tolles Lehrbuch geschrieben: http://www.amazon.de/Der-Weg-zum-guten-Reiten/dp/3440126218. Auch wenn natürlich ein Buch keinen (guten!) Unterricht ersetzen kann, hilft es doch Details zu verstehen….und zu beurteilen ob das, was der eigene Reitlehrer so von sich gibt, sinnvoll für das Pferd ist oder ob „man das halt so macht“ 🙂

    Antworten
    • Hallo Heike,

      das Buch klingt spannend, vielen Dank für deine Empfehlung!

      Liebe Grüße!

      Antworten
  8. Danke für diesen tollen Artikel 🙂
    Ich bin genau derselben Meinung jnd möchte in dem Zuge gerne meinen Reitlehrer Ralf (www.reitkunst-hunsrück.de) empfehlen, der mich innerhalb von einem guten Jahr in der akademischen Reitkunst wesentlich weiter gebracht hat als alle Trainer in den vorangegangenen 15 Jahren „Reitsport“ 🙂 Ich finde die Vertiefung des Wissens nicht nur sinmvoll und Vorausse für gutes Reiten-für mich ist es auch einfach super interessant 🙂
    Schade finde ich nur, dass sämtliche Bücher, Stunden und vor allem Kurse so wahnsinnig teuer sind, was in meinen augen ein großer grund für Viele ist, bei ihrer „alten Reitweise“ (die natürlich nicht immer schlecht sein muss) zu bleiben!

    Antworten
    • bitte entschuldigt die Fehler, mein handy hat den text leider nicht komplett übertragen :-/

      Antworten
    • Hallo Vanessa,

      vielen Dank für die Empfehlung – die „Guten“ brauchen einfach mehr Werbung 😉
      Ich finde der Preis von Büchern und Stunden ist ein schwieriges Thema. Wenn man sich mal anschaut, was andere Experten in ihrem Bereich verdienen – ich denke nun mal an Notare, Steuerberater, Anwälte … – dann nehmen die Reitlehrer eigentlich noch zu wenig Geld. Andererseits sehe ich das schon auch so wie du und ein hoher Preis wirkt auf viele sehr abschreckend. Ich mache es so, dass ich mir ab und an einen guten Kurs „gönne“ und dann den Rest der Zeit alleine weiterarbeite. Nicht ideal aber anders geht es nicht…

      Liebe Grüße!

      Antworten
  9. Guten Morgen…
    Deine Gedanken kann ich nachvollziehen…
    Ich sitze inzwischen recht lange auf dem Pferd, es mögen 35 Jahre sein. Den überwiegenden Teil davon verbrachte ich auf dem Rücken meines Edelbluthaflingers.
    Ich mag es sehr durch den Wald zu ziehen- auch in allen Gangarten. So war ich mir immer darüber im Klaren, dass die Dressur und Kraft, Gelenkigkeit und Rittigkeit für das Gelände schenkt.
    Mehr sollte es niemals sein- und früher sind wir auch ein bis zweimal im Jahr auf Turnieren gestartet, um von jemand, der uns nicht aus dem Training kennt, beurteilt zu werden.
    Wer will schon im Gelände dauerhaft und ernsthaft mit dem Ross kämpfen?

    Über all die vielen Jahre habe ich immer wieder Reitunterricht genommen, bei den unterschiedlichsten Lehrern und Lehrerinnen. Manchmal zu wechseln halte ich für wichtig, also nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch immer mal neue Wege zu beschreiten. Ich konnte so die ganze Vielseitigkeit des Haflingers nutzen: Dressur, Springen, Jagden, Turniere, Wanderritte- und nicht zuletzt der ganz normale Ausritt durch unsere WÄlder.

    Vor 6 Jahren machte ich die Bekanntschaft einer Frau, die ihr Pferd nach den Prinzipien der Legereté im Sinne von Racinet ausbildet (Den Begriff haben ja Racinet und Phlippe Karl für sich belegt- obwohl sie in ihrer Arbeitsweise unterschiedlich sind). Ich besuche Workshops in dieser Reitweise, ohne Pferd- und konnte mir ihre Entwicklung und die ihres Tiers in den vergangenen Jahren ansehen. Und beim ersten Besuch eines solchen Workshops hatte ich die von Dir beschriebenen Gefühle, Christina.
    Ich habe es nicht übers Herz gebracht, meinem Ross, das zwischen 23 und 28 Jahre war, zu vermitteln, dass wir all die Jahre sozusagen den Gaul von hinten aufgezäumt hatten… Impulse nahm und nehme ich jedoch gerne mit.

    Im vergangenen Jahr habe ich für Nachwuchs gesorgt- und mit ihm habe ich begonnen, in dieser Weise zu arbeiten.
    Für den Youngster und mich ist es das Passende- besser kann es nicht laufen. Da ich keine FN-Turniere mehr reiten möchte, muss ich auch nicht nach deren Regeln reiten bzw mich an der LPO orientieren.
    Es ist gut, so wie es ist.

    Dem Haflinger bin ich dankbar, denn mit ihm konnte ich in den letzten Jahren in Ruhe und vertrauensvoll die Arbeit am kurzen und am langen Zügel sowie den Gebrauch der Doppellonge und Anderes erlernen.
    Es ist schwierig, einem Jungpferd Dinge beizubringen, die man gerade selber noch erlernt.
    Und wieder geht es darum, Wendigkeit, Gehorsam, Vertrauen und Kraft für den Wald zu bekommen.

    Liebe Grüße
    Silke

    Antworten
    • Hallo liebe Silke,

      ich finde du hast eine tolle Einstellung, da könnte sich so mancher noch eine Scheibe abschneiden… Und ich denke du hast es mit deinem Haflinger schon richtig gemacht, sonst hättest du nicht so viele unterschiedliche Sachen mit ihm machen können und er wäre nicht so alt geworden! Ich kann gut verstehen, dass du deinem alten Pferd keine „Reitweisenumstellung“ mehr antun wolltest, ich denke das hätte ich auch nicht getan. Wenn man ein Pferd so lange kennt wie du deinen Hafi dann weiß man auch ob es ihm gut geht oder nicht.

      Toll, dass du mit deinem Youngster nun nach der Legerete arbeitest! Mit einem Jungpferd ist es nie ganz einfach, aber dann lernt ihr eben zusammen, das ist doch auch ok =)
      Für mich hat die Dressur auch „nur“ das Ziel mein Pferd gesund zu halten, ich reite lieber durch den wald als über die Turnierplätze…

      Liebe Grüße und alles Gute für dich und deine Pferde!
      Christina

      Antworten
  10. Vielen Dank für den so guten und wichtigen Artikel, und danke für die guten Bücher- Tipps. Mein Pflegepferd und ich, wir sind beide nicht mehr jung, und wir profitieren beide sehr von Gymnastik, Yoga, Muskeltraining und Dressurarbeit, so gut es uns möglich ist. Und oft ist es dann auch nur eine entspannte Geländerunde oder ein Weidegang, ein großer Vorteil dass wir niemanndem sportlich etwas beweisen müssen. Guter Reitunterricht ist nicht leicht zu bekommen, so arbeite ich so viel als möglich an mir und versuche dazuzulernen.
    Liebe Grüße und herzlichen Dank

    Antworten
    • Hallo Irma,

      dankeschön für dein Lob, das freut mich sehr =)

      Das klingt nach einem tollen, ausgewogenen Training und einer guten Einstellung!
      Schön, dass du dir und deinem Pferd keinen Druck machst – ich reite auch keine Turniere, den Stress spare ich mir und dem Pony lieber…

      Viele liebe Grüße!

      Antworten
  11. Ein sehr lohnenswerter Artikel und schön geschrieben!

    Ich bin durch mein Pferd an die klassisch barocke Dressur gekommen. Ich bin vorher immer englisch geritten und habe festgestellt, dass ich so mit ihm nicht weiterkomme und es ihn nicht gut tut. Also habe ich mich nach neuen Trainern umgeschaut und bin an der klassischen Dressur hängen geblieben. Mein Pferd hat dadurch viel mehr Freude am geritten werden und ist super motiviert.

    Liebe Grüße von Anna

    Antworten
    • Danke dir =)
      Schön, dass ihr mit der klassischen Dressur so viel Freude habt!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  12. Der Artikel spricht mir aus der Seele. Vielen Dank dafür! Und weil du im Artikel die Frage gestellt hast, ob jemand eine gute Ausbilderin kennt: In der Tat habe ich vor einem Jahr eine Dame in München gefunden, die die ganzen Sachen zur klassischen Dressur, die in dem Artikel beschrieben sind, perfekt umsetzt und unterrichtet. Sie macht jetzt seit einem Jahr bei unserem Pferd Beritt und gibt mir Unterricht und die Ergebnisse sind beeindruckend. Sie heißt Rahel Schröder und hat vier Jahre an der Spanischen Hofreitschule in Jerez gelernt. Sie macht Beritt und gibt Reitunterricht im Münchner Südwesten/Starnberg/Tutzing. Man findet sie unter http://www.dressur-und-reitkunst.de. Sehr zu empfehlen, wenn man es mit klassischer Dressur und dem Wohl des Pferdes wirklich Ernst meint.

    Antworten

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Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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