Druck im Pferdetraining – Positive und Negative Verstärkung – meine Gedanken!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Heute schreibe ich mir etwas von der Seele, was dort schon eine Weile vor sich hin gärt.

Das wird also ein etwas persönlicherer Post als das meistens der Fall ist. Und wie immer werde ich ehrlich sein, auch wenn das nicht immer leicht fällt. Schließlich lasse ich salopp gesagt vor ziemlich vielen Leuten die Hosen runter und mache mich angreifbar.

Ich gehöre zu den „seltsamen“ Menschen, die beim Pferdetraining sowohl Negative Verstärkung – also zum Beispiel Methoden des Natural Horsemanship Trainings – und Positive Verstärkung – also zum Beispiel Clickertraining – benutzen.

Negative Verstärkung bedeutet, dass man auf das Pferd physischen oder psychischen Druck ausübt und es bei richtiger Reaktion durch das Wegnehmen dieses Drucks belohnt. Übrigens: Wenn ich von Druck spreche meine ich immer sanften Druck, es geht hier nicht darum das Pferd zu verletzen oder zu strafen! Positive Verstärkung bedeutet, dass das Pferd für richtiges Verhalten belohnt wird. Das muss nicht unbedingt ein Futterlob sein, sondern kann zum Beispiel auch das Kraulen der Lieblingsstelle sein.

Nun sind die etwas dogmatischeren Anhänger dieser beiden Richtungen aber meist nicht gut aufeinander zu sprechen. Und je nachdem was ich gerade mache oder über was ich gerade schreibe kriege ich entweder von der einen Gruppe oder von der Anderen eins auf den Deckel.

Entweder ich bin eine „doofe Tüddeltante“ und verhätschele mein Pferd oder ich bin ein „fieser Seilchenschwinger“, der sich seinem Pferd aufzwingt und keine eigene Meinung mehr zulässt.

Das tut manchmal ganz schön weh.

Denn wie wohl die meisten Reiter habe ich zuallererst das Wohl meines Pferdes zum Ziel. Ich möchte, dass es ihm gut geht und dass es ein möglichst artgerechtes und schönes Leben führen kann.

Als jemand, der beide Seiten kennt und sowohl das Gute, als auch das Schlechte in beiden Seiten sieht möchte ich Folgendes loswerden:

Liebe Tüddeltanten,

ich mag euch echt gerne – schließlich bin ich auch eine von euch. Wir Tüddeltanten sind einfühlsam und rücksichtsvoll. Für unsere Pferde würden wir noch unser letztes Hemd hergeben und ihr Wohl stellen wir über unser eigenes.

Ich finde es toll wie ihr mit euren Pferden umgeht und dass ihr ihnen zuhört. Und ich finde es toll, dass ihr einen Weg ohne physischen oder psychischen Druck gehen wollt.

Aber manchmal macht ihr mich auch sehr traurig.

Denn manchmal habe ich das Gefühl, dass alle, die nicht so vorgehen wie ihr, in euren Augen nur Tierquäler sind. Es gibt ein paar, die stehen mit (virtuell) erhobenem Zeigefinger da und verurteilen Andere.

Ich denke es ist naiv zu glauben, dass man alles ausschließlich mit positiver Verstärkung lösen kann. Sobald wir auf dem Pferd sitzen, arbeiten wir mit negativer Verstärkung. Wir üben – durchaus sanften – Druck durch die Gewichtshilfen, die Schenkel- und Zügelhilfen aus. Tut das Pferd das Gewünschte, lassen wir diese Hilfen ruhen und nehmen somit den Druck weg. Wir berühren das Pferd beim Putzen am Oberschenkel, damit es mit seinem Hinterteil Platz macht – und wenn es das tut hören wir auf. Die Definition von negativer Verstärkung. Allein unsere Anwesenheit kann bereits Druck sein. Ein Blick. Die Verlagerung des Gewichts. Unsere Erwartungshaltung.

Ich habe in meinen zwei Jahrzehnten mit Pferden auch Pferde getroffen, die auf die Leckerlibelohnung pfeifen. Wie eine nette Leserin vor kurzem schrieb: „einem Pferd in Angst und Panik fällt die schönste Mohrrübe aus dem Maul“. In akuten Gefahrensituationen muss ich sicherstellen, dass mein Pferd nicht sich, mich, oder Andere verletzen kann. Und ja, dann setze ich auch Druck ein.

Liebe Seilchenschwinger,

auch euch finde ich toll – denn auch zu euch zähle ich mich. Wir Seilchenschwinger sind einfühlsam und aufmerksam. Für unsere Pferde würden wir noch unser letztes Hemd hergeben und ihr Wohl stellen wir über unser eigenes.

Ich finde es toll wie ihr mit euren Pferden umgeht, dass ihr ihre Sprache sprecht. Und ich finde es toll, dass ihr das Pferd Pferd sein lasst und es nicht zum Schoßhündchen degradiert.

Aber manchmal macht auch ihr mich traurig.

Manche sehen in jedem Aufblitzen von Eigeninitiative des Pferdes eine Widersetzlichkeit. Das Pferd wird gemicromanagt und soll auf jedes Kommando perfekt reagieren. Wenn ich meinem Pferd ein Leckerchen aus der Hand gebe stehen einige mit (virtuell) erhobenem Zeigefinger da. Wenn es kurz von mir wegschaut soll ich am Seil rucken.

Ich finde, nicht jedes Pferd muss so kontrolliert werden. Nicht jede seiner Regungen bedeutet, dass es uns böses will oder unsere Führerschaft anzweifelt. Und ich bin fest davon überzeugt, dass die meisten Pferde nicht permanent eine Lücke suchen um den Menschen dominieren zu können oder dass wir dem Pferd nicht auch mal gefahrlos etwas durchgehen lassen können.

Nicht jedes Pferd kommt gut mit Druck klar. Ich kenne Pferde, die durch ein Training mit positiver Verstärkung sehr viel motivierter, glücklicher und lebensfroher sind. Zurückhaltende Pferde blühen richtiggehend auf, wo sie vorher nur in sich gekehrt Anweisungen befolgt haben.

Die Suche nach Balance

Nicht nur in meinem täglichen Leben, sondern auch vor allem als Reiterin suche ich die Balance. Ich bin der Überzeugung, dass jegliches Extrem nicht gut sein kann.

Auch im Pferdetraining braucht man Balance. Es ist eine Gratwanderung zwischen Mitspracherecht und nötigem Gehorsam, Nachgiebigkeit und Konsequenz, Übervorsicht und Leichtsinn. Positiver und Negativer Verstärkung.

Wie immer im Leben wird es Ausnahmen geben: Pferde, die man ausschließlich mit positiver Verstärkung trainieren kann und Pferde, die nur mit negativer Verstärkung völlig zufrieden sind. Mein Weg ist keines dieser Extreme.

Mein Weg ist der Balanceakt. Das hören auf Kopf, Herz und Bauch. Das Hereinhorchen in mein Pferd. Das Denken außerhalb von Schubladen und dogmatischen Glaubenssätzen.

Die Diskussion Positive versus Negative Verstärkung erinnert mich übrigens sehr an die Diskussion über autoritäre und anti-autoritäre Erziehung bei Kindern. Ich glaube jeder von uns kennt mindestens ein anti-autoritär erzogenes Kind. Das können furchtbare, unerträglich verzogene Plagen sein oder aber auch umgängliche, freundliche Kinder. Wenn es für das Kind passt ist es super, wenn nicht ist es eine Katastrophe.

Genauso wie bei der Kindererziehung gibt es im Pferdetraining keinen einen richtigen Weg der für alle passt. Deshalb wünsche ich mir etwas mehr Toleranz und Akzeptanz anderen Wegen gegenüber. Nur weil ein Weg in eine andere Richtung führt als ein anderer heißt das nicht, dass nicht beide zum selben Ziel kommen und dass man nicht beide partnerschaftlich und fair mit seinem Pferd gehen kann.

Denn am Ende bin ich nur einem Rechenschaft schuldig: meinem Pferd!

Um es mit Nuño Oliveiras Worten zu sagen: „Ich fordere die Reiter, welche mich lesen und Pferde dressieren auf, wenn sie nach einer Arbeitseinheit absitzen, ihr Pferd anzuschauen, in sich zu gehen und ihr Gewissen mit der Frage zu prüfen, ob sie sich wohlverhalten haben gegenüber diesem außergewöhnlichen Lebewesen, diesem bewundernswerten Compagnon – dem Pferd.“

Was ist Deine Meinung zum Thema? Nutzt Du Positive oder Negative Verstärkung? Oder nutzt Du, wie ich, beides? Ich freue mich auf eine nette Diskussion in den Kommentaren!

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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47 Kommentare

  1. Du schreibst mir – mal wieder – aus der Seele. Ich habe auch oft das Gefühl, das es nur das eine oder andere geben darf. Wie oft habe ich schon gelesen, dass man zwei Trainingsmethoden nicht miteinander verbinden dürfe, weil das verwirrend sei. Oder in Neuseeland, so spannend die Trainerin war, sie hat keinerlei „negative Verstärkung“ verwendet und war dadurch manchmal auch verwirrend für die Pferde. Das absolut freie hat für das eine Pferd super funktioniert. Das andere war total verwirrt, weil es Richtlinien wollte. Sie hat mich dann ein bisschen Horsemanshippen lassen und das Pferd war zufriedener. Das andere wiederum wurde kurz „sauer“, weil es das nicht kannte und vor allem nicht mochte und nicht brauchte. Ich glaube auch, wie Du, das je nach Pferd und Situation, das eine oder andere angemessen ist. Ich will ein zufriedenes Pferd und eines das sicher und gelassen bleibt. Dafür muss ich manchmal vielleicht auch das Pferd bewegen – um auf pferdisch zu sprechen – und nicht nur mich bewegen lassen. Ich denke, dass negative und positive Verstärkung die Rahmen sein können, innerhalb derer sich das Pferd bewegen kann und die dem Pferd auch eine gewisse Sicherheit vermitteln können. Es weiß, wo es hingehört und es weiß, dass da jemand ist, der weiß was er tut. Je nach Pferd braucht es dann mehr von dem einen oder mehr von dem anderen. Also Danke, dass Du die „Hosen runtergelassen“ hast 🙂 Ich habe den Artikel sehr gerne gelesen, Alles Liebe, Petra

    Antworten
    • Huhu Petra =)

      Vielen lieben Dank für dein Lob, es freut mich total, dass anscheinend doch viele andere Pferdemenschen auch so denken!
      Ich sehe es auch so, dass man immer seinen eigenen Kopf einschalten und nie einer Methode blind folgen sollte. Eigentlich ist es logisch, dass nicht ein „Rezept“ für alle passen kann…
      Ich bin übrigens total gespannt auf deine weiteren Artikel aus Neuseeland!

      Liebe Grüße <3

      Antworten
  2. Hallo Christina,

    wie oft habe ich diese Diskussion schon bei FB verfolgt: negative vs. positive Verstärkung. Ich find’s super wie Du hier „auspackst“ 🙂

    Sicherlich versuche ich lieber mit positiver Verstärkung weiterzukommen, aber Pferde üben untereinander auch Druck aus. Ich sehe also nichts „Verwerfliches“ darin mit meinem Pferd auch so zu sprechen, wenn die Situation es erfordert. Dabei ist vor allem das Timing so wichtig.
    Und wie Du ganz richtig schreibst, beim Reiten üben wir durch unsere Hilfen auch Druck aus und lassen nach, sobald die Reaktion erfolgt ist.

    Den Balanceakt führen wir wohl alle aus und ich glaube sowohl die Seilchenschwinger als auch die Tüddeltanten haben dabei das Wohl ihres Pferdes bei ihrem Handeln im Sinn.

    Schöner Artikel, danke Dir! Viele Grüße, Saskia

    Antworten
    • Hallo Saskia,

      vielen Dank für dein Lob 😉

      Ja, an diese Diskussionen hab ich auch gedacht – ich finde es so schade, dass das oft in gegenseitige Vorwürfe ausartet… Ich glaube das liegt aber auch daran, dass vielen Leuten gar nicht klar ist was genau die Begriffe überhaupt bedeuten. Ich bin richtig froh, dass Alessa so einen tollen Artikel mit Erklärungen geschrieben hat.

      Schön, dass auch andere Pferdemenschen so denken =)

      Liebe Grüße!

      Antworten
  3. Hallo zusammen,

    Ich glaube, jeder, der über den Tellerrand linst (ich tue es mein Reiterleben lang), kennt diesen Drahtseilakt. Dieses Lager oder jenes Lager- muss ich einem Lager angehören?! Warum?
    Mein Leben lang habe ich mir hier und da das angesehen und herausgesucht, was zu mir und meinem Pferd am Besten passte.
    Die Pferde, die ich kenne, möchten einen Chef haben. Lasse ich den Chefsessel vakant, nimmt das Ross den- und das kann für mich schlecht ausgehen.

    Das heißt trotzdem nicht, dass ich mein Pferd zu einem Hilfenschaltkasten herunterdegradieren muss- weder am Boden noch auf seinem Rücken.
    Es darf immer noch mitdenken, eine Meinung äußern.
    Und ich bin in stetem Gespräch mit meinem Tier.

    Und bei allem Mitspracherecht:
    es gibt Grenzen außerhalb derer ein Mitspracherecht regelrecht gefährlich wird. Und da sind wir uns alle einig.
    Und ich denke, es muss nicht zwingend eine Kultur des Umgangs stilgerecht durchgezogen werden.
    Alle diese Arten, ein Pferd mit seinen (liebenswerten und schwierigen) Eigenarten zu händeln gehören in den Werkzeugkasten des eigenen Umgangs mit dem Pferd.

    Und je nach Fall-Lage verwende ich mal dieses, mal jenes Werkzeug.
    So ist es für mich.

    Ich lese hier schon eine ganze Weile mit- und ich finde diese Art „Hosen herunterlassen“ gut und richtig und ehrlich.
    Ich denke, manche, die Druck ausüben, sind sich dessen nicht bewusst. Alles ganz pferdefreundlich… teilweise gibts da starke Irrtümer!

    Danke für diesen Artikel!

    Antworten
    • Hallo Silke,

      vielen Dank für dein Lob und den tollen Kommentar!

      Wenn es um Menschen geht gibt es doch (in etwa) den Spruch: „die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo er die Freiheit eines Anderen einzuschränken beginnt“. Das sehe ich auch beim Umgang mit dem Pferd: Mitspracherecht sehr gerne, aber nur soweit ich auch noch mitreden kann/darf und keine gefährlichen Situationen entstehen.
      Ich glaube auch, dass sich viele Leute nicht im klaren sind, dass sie doch gar nicht so wenig Druck einsetzen wie sie glauben…

      Dein Bild von einem Werkzeugkasten, aus dem man sich nimmt was man braucht, finde ich übrigens klasse! Werde ich mir merken =)

      Liebe Grüße!

      Antworten
  4. Hallo Christina,

    habe Deinen Artikel wie immer mit Interesse gelesen. Ich bin der Meinung, dass jedes Lebewesen anders auf Lernmethoden reagiert. Auch bei dem Menschen ist es so – der eine kapierts schneller und der andere braucht eine Ewigkeit. Genauso sollte man, wenn eine Sache klappt, auch sofort (!) loben und wenns mal nicht klappt auch nicht gleich resignieren oder gar ausflippen !
    Wie gesagt, ich bin eigentlich gegen Dogma in der Ausbildung und man sollte individuell handeln.

    LG : V o l k e r

    Antworten
    • Hallo Volker,

      da hast du recht, klingt so, als wären wir einer Meinung 😉

      LG

      Antworten
  5. Liebe Christina!

    Ein wunderschöner Artikel! Du hast vollkommen recht! Es geht uns doch allen um das gleich… Das wohl der Pferde.

    Jedes Pferd hat seine individuelle Art zu lernen und auf das sollte man eingehen!

    Die Anfeindungen sind manchmal schon sehr schlimm und ich verstehe oft nicht wieso wir es uns neben einem oft schon harten job auch noch in der Freizeit schwer machen müssen. In dieser zeit sollten wir eigentlich Spass haben.

    Bedenklich finde ich auch, dass wir als Blogger darüber immer mehr schreiben. Mich hat das Thema selbst auch schon beschaftigt, der artikel ist allerdings noch nicht erschienen. Das zeigt mir wie schlimm die Situation eigentlich erst ist! So viele personen und immer wieder der gleich gedanke auf unterschiedlichste weise! Wirklich traurig!

    Liebe grüsse Claudia

    Antworten
    • Liebe Claudia,

      vielen Dank <3

      Ich verstehe auch nicht warum so viele Menschen nicht ein bisschen toleranter sind... Vielleicht liegt es am Internet, da muss man dem Menschen, den man gerade verletzt nicht in die Augen schauen. Im "realen" Leben wird dann eher hintenrum gelästert, auch nicht viel besser...
      Ich habe für mich schon vor langer Zeit entschieden, dass ich mein Ding mache und andere Leute reden lasse. Gott sei Dank gibt es ja auch viele nette Pferdemenschen mit denen man sich austauschen und von denen man Neues lernen kann =)

      Liebe Grüße!

      Antworten
    • Liebe Christina,

      ja das aktive weghören muss ich noch lernen!
      Ist aber wohl die einzige und beste Lösung.

      lg Claudia

      Antworten
      • Ja, das ist nicht immer einfach 😉

        Antworten
  6. Buck Brannaman hat mal sinngemäß gesagt, dass diejenigen, die am lautesten gegen eine Methode wettern, selbst am unsichersten sind. Wer von seinem Weg überzeugt ist, muss andere nicht schlecht machen, sondern kann sie akzeptieren – und trotzdem sein Ding machen. Das ist etwas, was ich auch erst lernen musste, und was ich deswegen versuche, zu beherzigen (auch wenn es mir nicht immer gelingt). Denn die Besserwisserei und das Zeigefingergewedele mancher Leute geht mir echt auf die Nerven.

    Antworten
    • Ich glaube alles was Buck Brannaman gesagt hat müsste man in Stein meißeln, er hat einfach sooo recht 😉
      Wie dir auch fällt es mir oft schwer das Zeigefingergewedele zu ignorieren, es kann schon ganz schön verletzend sein. Und manchmal verunsichert es mich auch, ich weiß ja, dass ich nicht alles perfekt mache. Aber am Ende muss eben jeder seinen eigenen Weg finden und die Zeigefingerwedler helfen nicht wirklich dabei. Eigentlich sagen sie mit ihrem Verhalten meist mehr über sich selbst aus als über den, mit dem sie gerade schimpfen…

      Antworten
  7. Toller Bericht – Herzlichen Dank dafür! Ich gehöre zum Lager der Tüddeltanten, die nach Alexandra Kurland arbeiten. Sie machte das Clickern vor langer Zeit für Pferde umsetzbar. Und auch für sie gibt es ein Lernen mittels „pressure und release of pressure“. Das Pferd lernt hierbei, den Druck als Signal wahr zu nehmen. Der Druck ist dabei aber so, dass es jetzt nicht wirklich eine Belohnung ist, nur wenn der Druck nachlässt! Es bleibt letztendlich eine positive Verstärkung nämlich dann, wenn das Signal ausgeführt wird 🙂 Und noch etwas sagt Alexandra Kurland: Safety first!

    Wenn jeder bei seiner Trainingsmethode immer noch bereit ist, ein wenig über den Tellerrand zu schauen und Meinungen/Methoden anderer akzeptiert, dann müsste ein Miteinander doch klappen! Die Grenzen sind da erreicht, wo dem Pferd (oder wem auch immer) geschadet wird.

    Antworten
    • Hallo Isabelle,

      vielen Dank für dein Lob und den tollen Kommentar!
      Dem habe ich nichts hinzuzufügen außer einem „JA genau!“ aus tiefstem Herzen 😉

      Liebe Grüße!

      Antworten
  8. Wiedermal ein wundervoller Artikel! 🙂
    Ich handhabe es eigentlich ähnlich wie du, bin dadurch, dass ich „nur“ Reitbeteiligung bin, aber sehr eingeschränkt…
    Die beiden Ponys um die ich mich kümmere, sind aber geradezu Paradebeispiele dafür, dass es nicht DEN einen Weg gibt. 😀
    Meine eine RB ist eine 12 jährige Stute, die als Schulpferd eingesetzt wird. Entsprechend abgestumpft und leider auch unkooperativ ist sie, weil sie oftmals wenig Lust hat, mit dem menschen zusammen zu arbeiten und oftmals eine Art „Kadavergehorsam“ zeigt. Sie ist auch sehr introvertiert. Ich denke für sie wäre es ein Segen, mit positiver Verstärkung zu arbeiten, z. B. mit Clickertraining. Kann ich als RB leider nicht machen, weil das eigentlich komplett gegen dass geht, was meine Reitlehrerin/Besitzerin von ihr macht…

    Auf der anderen Seite kümmere ich mich noch um einen jungen Wallach, mit dem nicht seh intensiv gearbeitet wurde und der seinen eigenen kleinen dickkopf hat – was ja auch gar nicht schlimm ist! 😀 Aber für ihn ist NHS eigentlich genau das richtige, damit er sich nicht komplett „verselbstständigt“. (Noch fehlt das Vertrauen zum Menschen, bzw. in die Entscheidungen die ich treffe und dann trifft er einfach selbst Entscheidungen die er für richtig hält – was nicht ganz so toll ist 😉 ) Man braucht einfach bei ihm den nötigen Druck und Biss, um ihn wirklich von sich zu überzeugen. 😀

    Sorry für den Roman, eigentlich bin ich eher stille Mitleserin, aber ich habe mich in dem Artikel sehr wieder gefunden. =)

    Antworten
    • Hallo Anna,

      schön, dass du von einer stillen Mitleserin zur Romanschreiberin wurdest, das freut mich immer 😉
      Und danke für dein Lob!

      Ich finde es sehr schade, dass du mit deiner Stute nicht so arbeiten darfst wie du möchtest. Es gibt eben leider immer noch viele Leute die nicht über den Tellerrand schauen :-/
      Trotzdem wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg mit ihr und deinem jungen Wallach =)

      Liebe Grüße!

      Antworten
  9. Leider ist es so, das jeder möchte gerne Pferdehalter was besseres kann u. weiß. Meine Erfahrung ist die, das jeder für sich entscheiden muss, was für seine Tiere das beste ist. Da jedes Pferd, seine eigenen Empfindungen und Gefühle hat, nicht jedes Pferd ist gleich. Und natürlich, geht das Wohlbefinden der Pferde über alles. Lg

    Antworten
    • Hallo Gordon,

      danke für deinen Kommentar. Das ist ja genau das, was ich immer „predige“: jedes Pferd ist anders und muss ganz individuell betrachtet und gefördert werden.

      LG

      Antworten
  10. Da stell ich doch gleich mal´ne Frage zu dem Thema 😉 Mache mir genau darüber nämlich auch schon längere Zeit Gedanken.. Also erstmal DANKE für den interessanten Artikel!

    Also mein Pony weiss eigentlich, daß es beim Spaziergang nicht die Nase ins Gras stopfen soll..
    Durch einen Stallwechsel mußte ich ihn nun leider Außerhalb anweiden und dadurch war das ganze „Gute Benehmen“ plötzlich futsch.. (nur als kleine Einführung des Problems!)

    Nun gibt es ja mehrere Möglichkeiten, ihm wieder abzugewöhnen, einfach Frauchen hinter sich herzuschleifen ins nächste Grün, und ich habe mehrere Wege probiert:
    die POSITIVE Verstärkung – immer wenn das Pö korrekt neben mir gelaufen ist, gab es ganz viel Lob und einen Möhrenfitzel, BEVOR die Nase Richtung Grünstreifen ging. Wenn das Timing stimmt, klappt das ja auch alles wunderbar 🙂
    die NEGATIVE Verstärkung – klare Ansage mit der Gerte! (NEIN, nicht durchgeprügelt..!)
    Gut, klappen tut also beides – aber welcher Weg ist in Benimmregel beibringen der effektive?
    Ich habe eigentlich immer zwischen Erziehung und Ausbildung die Methoden gewechselt: bei der Erziehung muß eben auch mal negativ verstärkt werden, in der Ausbildung eigentlich nur positiv!
    Wie seht ihr das ??? Wie würdet ihr es an meiner Stelle jetzt machen? Bin gespannt 🙂
    Lieben Gruß

    Antworten
    • Hallo Nina =)

      Wenn es mit positiver Verstärkung klappt würde ich persönlich immer zuerst diese wählen. Erst wenn das nicht klappt versuche ich es mit negativer Verstärkung. Das ist ja sehr vom Pferd abhängig, deshalb kann man da schlecht allgemeingültige Tipps geben 😉

      Liebe Grüße!

      Antworten
  11. Liebe Christina,
    Zu einem besseren Zeitpunkt konnte Dein Artikel gar nicht kommen.
    Meine junge Stute, die ich seit ca. acht Wochen habe, machte mir zunehmend Schwierigkeiten im Umgang. Sie ist sehr unsicher und den Umgang mit Menschen noch nicht lange gewöhnt. In meiner Not wandte ich mich an eine mir empfohlene Trainerin ohne zu wissen, was diese genau machen würde. Wie sich herausstellte sollte das mein erster Kontakt zu NHS sein und ich bin begeistert. Mein Pferd ist gefordert, konzentriert sich, ist aufmerksam und genießt die Belohnung durch streicheln.
    Ich hatte zuvor Clickertraining versucht und scheiterte daran, dass sie auch raffinierte bis agressive Art alles tat, um an die Belohnung zu kommen.
    Trotzdem heisst das für die Zukunft nicht, dass ich nicht wieder Trainingsziele versuchen werde, durch clickern zu erreichen.

    Antworten
    • Hallo Christine,

      es freut mich total, dass der Artikel weiterhilft =)
      Schön, dass du eine gute Trainerin und einen passenden Weg für deine Stute gefunden hat! Und klar, das Clickern kannst du ja jederzeit wieder ausprobieren und einbauen – Pferde verändern sich ja auch mit der Zeit und haben dann wieder andere Ansprüche und Wünsche.

      Ich wünsche dir weiter ganz viel Spaß mit deiner Stute!

      Liebe Grüße

      Antworten
  12. Hallo Christina,
    wieder ein toller Artikel. Bin ja erst kurz dabei und muss mich erst durch alles hindurchlesen, aber schon dein Artikel über das richtige aussitzen hat mir super gefallen.
    Auch ich habe eine Tüddeltante im Stall – und dadurch ein Pferdchen das einem eben mal nach links oder rechts zieht wenn das Gras da grad besonders gut scheint. Und meine Aufgabe ist es dann halt dies wieder zu korrigieren…. Es gibt eben Pferdemenschen die nur einen einzigen Weg als den richtigen ansehen, und dabei nicht merken das dies nicht immer auch zum besten des Pferdes ist.
    Ich predige meinen Mädels z. B. immer das nicht die Art von Zäumung das ausschlaggebende für feines reiten ist, sondern eben die feine Hand die die Zügel hält…
    Ich war mal auf einem Kurs für indianisches Pferdetrainig. Und hab zugeschaut wie der Trainer (angeblich der einzige mit Lizenz für Europa) den Pferden im Roundpen druckt gemacht hat, seeehr viel Druck…. und wie nebenbei das gängige longieren mit Schritt, Trab, Galopp-Kommando richtig schlecht geredet wurde… Nun, ich habe immer alle jungen Pferde nach der alten Longiermethode ausgebildet, und noch keines hat solche panische Reaktionen gezeigt wie eben dort wo ja alles sooo pferdefreundlich sein soll…
    Ich will das nicht schlecht reden – im Gegenteil, auch ich mache Bodenarbeit, aber „man“ sollte sich eben das schlechtmachen von anderen Methoden sparen….
    Also gibt es wohl mehrere Wege mit dem Pferd pferdegerecht zu arbeiten, und niemand sollte den
    Weg eines anderen schlecht machen ohne die Ergebnisse gesehen zu haben und den seelischen Zustand des Pferdes geprüft zu haben.
    Denn das ist ja das wichtigste – das das Pferd zufrieden und glücklich ist, sein pferdegerechtes Leben mit Artgenossen führen kann und dann, wenn der Menschen auftaucht, diesem mit Vertrauen begegnet und – im Sinne der Sicherheit für Pferd und Mensch – sich auch an die Umgangsregeln hält.
    Und je nach Pferdecharakter braucht es eben auch mal etwas negativen oder positiven Druck.
    Vielen Dank für deine tollen Artikel, werde weiterhin gerne mitlesen.
    LG
    Gabi

    Antworten
    • Hallo Gabi,

      vielen Dank für den tollen Kommentar und das nette Lob =)

      Oh ja, der Grad zwischen liebevollem Umgang und Verhätscheln ist schmal… Ich kenne auch genug Leute, die sich von ihrem Pferd beißen lassen und dann noch ein Leckerchen nachschieben.
      Genauso – wie du sagst – gibt es NHS Leute, die massiv psychischen Druck machen und denken sie sind besonders sanft.

      Ich denke eben, man muss wissen was man tut und was man wie und warum einsetzt. Nur einen Weg als den richtigen anzusehen kann immer nur in eine Sackgasse führen. Und anders Denkende schlecht zu reden zeigt eigentlich nur die eigene Ignoranz – jemand der souverän ist hat so etwas gar nicht nötig. Man muss auch nicht zu allem seinen Senf abgeben, solange das Verhalten nicht Tierschutzwidrig ist.

      Sieht so aus, als wären wir da ziemlich einer Meinung 😉
      Ich freue mich, dass du dabei bist!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  13. Ich nutze beides. Mein erstes eigens Pony habe ich seit Ende April, ein fünfjähriger Isländerwallach. Sensibel, eigensinnig, neugierig und ein richtiger kleiner „Terrorzwerg“
    Mal reagiert er auf positive Verstärkung null! Mal anders reagiert er auch auf die negative Verstärkung nicht, genau so, wie er plötzlich wieder reagiert. Als ich ihn bekommen hab konnte ich ihn nicht an den Beinen berühren – Hufe auskratzen? Ein Ding der Unmöglichkeit!
    Jetzt kann ich Problemlos mit den Händen oder der Gerte am ganzen Körper abstreichen, durch die Negative Verstärkung. Als ich am Anfang die positive versucht hatte, hat er nur dicht gemacht.
    Auch die Vorderhufe auskratzen ist kein Problem mehr, aktuell üben wir noch fleißig an den hinteren, mit POSITIVER Verstärkung 😉

    Antworten
    • Hallo Nadine,

      das finde ich super klasse! Genau so soll es sein, einfach den Weg wählen, der für’s Pferd passt und alles Schubladendenken vergessen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  14. Hallo Christina,

    ein bisschen Toleranz hat tatsächlich noch niemandem geschadet. Das gilt nicht nur für die Bodenarbeit sondern ebenso für die verschiedenen Reitweisen. Und auch im „normalen“ Leben würde uns ein bisschen mehr Toleranz gut tun und das Zusammenleben vereinfachen.

    Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen. Aber über den eigenen Tellerrand schauen, andere Sichtweisen verstehen und aktzeptieren lernen und vielleicht das ein oder andere ausprobieren bringt einen doch immer ein gutes Stück weiter. Und wenn man am Ende „nur“ die Erkenntnis gewinnt, dass dies nicht der Weg ist, den man selbst beschreiten möchte.

    Ich handhabe es übrigens ebenso wie du. Denn letzten Endes ist wichtig, was das Beste für mein Pöny ist (auch wenn das nicht immer das Beste für mich ist).

    Danke für diesen wunderbaren Text.

    Antworten
    • Hallo Karo,

      da kann ich nur sagen: ganz genau! 😀
      Und Toleranz heißt für mich auch, dass man einfach mal eine andere Meinung ohne rumzudiskutieren stehen lassen kann. Dieses ständige Belehren mit erhobenem Zeigefinger finde ich immer so schwierig… (Ausgenommen natürlich, wenn es um tierschutzwiedrige Dinge geht!)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  15. ich gebe dir vollkommen recht den ich denke und Handel genauso wie du es hier beschrieben hast so ist das auch

    Antworten
    • Super 😀

      Antworten
  16. So, nu habe ich mir Wattebauschwerfer-Shirts bestellt, jetzt hätte ich gern noch ein Seilchenschwinger-Shirt 🙂 🙂 🙂

    Antworten
    • Huhu Uta,

      die sind in der Mache, ich hatte leider so wenig Zeit die letzten Wochen, aber ich habe es nicht vergessen! 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  17. Ja liebe Leute;
    Die Toleranz beginnt ja oft auch schon bei uns Menschen untereinander!
    Genau so wie es im Artikel steht und wie ich es auch in den meisten Post´s hier gelesen habe, ist keines der Systeme zu verteufeln oder zu bevorzugen…
    Es geht ja vor allem auch darum, das jeder Mensch eine Persönlichkeit hat.
    Diese darf man nicht verbiegen, nur damit man dem einen oder anderen „Lager“ angehört!!!
    Eines der wichtigsten Erkenntnisse die ich in meiner schon fast 20jährigen Tätigkeit als Pferde (Mensch)- Trainer erfahren konnte ist Folgende:
    Nur wer authentisch ist, in seinem Auftreten und Handeln, wird vom Pferd als Partner anerkannt!
    „Den Pferde lügen nicht“ (Mark Rhasid).
    Pferde erkennen, wenn wir nicht authentisch handeln! Sich zu verstellen ist wie eine Lüge und damit können Pferde nun mal garn nicht.
    Wer es gut mit den Pferden meint, schaut immer wieder mal über den Tellerrand und holt sich so immer mehr Wissen und Information über das Wesen Pferd. So entsteht automatisch gutes Horse Man Ship und man braucht sich keine Sorgen zu mach, dass man etwas „falsch“ macht.
    So sollte man übrigens auch mit seinen Mitmenschen umgehen, denn wer immer wieder mit böse erhobenen Zeigefinger auf andere zeigt, übt hier schon nicht mehr nur leichten Druck aus, sondern befindet sich eigentlich schon im „Kampfmodus“.
    Wer dann mit dieser Einstellung zu seinem Pferd geht, hat eigentlich schon verohren!

    Also gilt es zuallererst an sich selber zu arbeiten um seine „Mitte“ zu finden, dann ist alles Andere schon kein Problem mehr.
    Lg Andreas Gruber
    Westerntrainer u Syst. Tierkommunikator (aus Österreich)

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    • Sehr schön gesagt Andreas, dem kann ich nichts mehr hinzufügen – vielen Dank!

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    • Hallo zusammen,

      „Nur wer authentisch ist, in seinem Auftreten und Handeln, wird vom Pferd als Partner anerkannt!“

      „Pferde erkennen, wenn wir nicht authentisch handeln! Sich zu verstellen ist wie eine Lüge und damit können Pferde nun mal gar nicht.“

      So sind die Kernaussagen.
      Ich finde, dem ist nichts hinzuzufügen. Genauso erlebe ich es seit Jahrzehnten, denn so wie ich aufs Pferd, so reagiert es auf mich. Nicht zwingend spiegeln wir einander- aber durch meine Methode kreiere die Realität „mein Pferd“. Nicht umsonst bilden unterschiedliche Tiere beim selben Menschen die gleichen Marotten heraus: ohne einander zu kennen 😉

      Andreas, Du hast recht- es ist so wahr. Ich schließe mcih Deiner Meinung vollumfänglich an.

      Liebe Grüße
      Silke

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  18. Also ich nutze auch beides und wir kommen prima damit zurecht. Ich finde man muss einfach eine gesunde Mitte finden. Und ich finde es kommt auch immer individuelle auf das Pferd an. Positive Verstärkung mit Leckerchen zB funktioniert bei uns nicht so gut da er sehr Futterorientiert ist und schnell unverschämt wird , auch Höflichkeitsübungen klappen nicht so. Also habe ich mir einen anderen Weg gesucht um Stressfrei zu arbeiten… Er mag unheimlich gern an der Lippe gekrault werden und bei Stimmlob fängt er sogar an zu brummelt und wiehert ganz leise….
    Die Negative Verstärkung mache ich mir zu nutze da er sehr dominant ist. Da er auch gleichzeitig sehr sensibel ist reicht hier immer Phase eins…manchmal sogar in abgeschwächter vorm…manchmal muss ich nur denken – weiche dann tut er es schon….

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    • Das klingt toll Simone! =)
      Genau so sollte man es machen: ganz individuell passend!

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  19. Natürlich benutzt man immer beides. Pos. und negative Verstärkung. Jede Reithilfe beruht auf der negativen Verstärkung.
    Allerdings diesen SAtz hier: Wie eine nette Leserin vor kurzem schrieb: „einem Pferd in Angst und Panik fällt die schönste Mohrrübe aus dem Maul“.
    empfinde ich als Binsenweisheit. So was wird gerne von Leckerligegnern aufgeführt, und ist doch albern.
    Auch ich setze mich nicht in einem Viertel bei nacht, wo der Serienmörder sein Unwesen treibt, auf eine Parkbank und schlecke ein Eis. Das heißt aber nicht, dass ich Eis nicht mag und in anderen Situationen damit sehr wohl eine pos. Verstärkung erfahren kann.

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    • Das ist schon klar – aber es gibt ja durchaus „Hardcore“-Verfechter unter den positiv Verstärkern die auch Druck in Extremsituationen verurteilen. Die also sehr wohl der Meinung sind, dass du nachts auf der Parkbank Lust auf Eis hast. Und genau darauf bezieht sich der Satz. Passt ja in deinem Beispiel auch: bist du in einer Gefahrensituation würdest du nicht mehr auf positive Verstärkung reagieren.
      Mehr soll der Satz gar nicht aussagen und ist auch kein Argument gegen positive Verstärkung in Normalsituationen. Der ganze Artikel spiegelt ja meine Meinung wieder, dass weder das eine, noch das andere besser ist, sondern man den für sich und sein Pferd passenden Weg finden muss. Ich Clickere auch, setze aber in Gefahrensituationen auch Druck ein. Alles andere finde ich unverantwortlich.

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  20. hallo
    es gibt nicht nur das eine….. denn wenn man sich auf das pferd ein lässt, lernt es zu fühlen, es zu lesen so wird es dir mitteilen/zeigen ob positive oder negative verstärkung es in diesem moment brauch.
    man braucht die pferde nur untereinander zu beobachten. auch sie untereinander gebrauchen beides.
    es ist das engstirnige denken unserseits (nur diese/meine weise ist das richtige) bringt probleme die keine sein müsten. denn kein pferd ist wie das andere. es gibt genauso viele charakteren bei den pferden wie bei den menschen. was beim einen geht, funktioniert beim anderen überhaupt nicht.
    und wenn ich nicht fähig indiwiduell auf jeders einzelne ein zu gehen, sind probleme vorprogrammiert.
    es stimmt mich sehr traurig, dass wir uns das leben untereinander, wie auch den pferden immer so schwer machen müssen.
    denn wir haben doch alle das selbe anliegen/ziel. wir lieben die pferde und wollen für sie das beste. egal aus welcher reitweisse oder welcher arbeitsweisse wir kommen.
    herzliche grüsse babs

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    • Hallo Babs,

      ganz genau so ist es =)
      Ich finde es auch furchtbar, dass wir Menschen alles fein säuberlich in Schubladen quetschen müssen… Umso mehr freue ich mich hier in den Kommentaren zu lesen, dass viele Leute es auch anders machen!

      Liebe Grüße,
      Christina

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  21. Toller Artikel, das könnte man auch schön auf die verschiedenen Reitweisen umsetzten ????dieses gegeneinander nervt und eine Mischung tut dem Pferd sooo gut.

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    • Danke dir =)
      Jaaa, mich nervt es auch… Dass Menschen auch immer alles in Schubladen stopfen müssen…

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  22. Der Text spricht mir aus der Seele. Eine Mischung beider “Trainingsweisen“ nach Maßen und situationsabhängig finde ich ideal. Meine Stute lernt durch diese Mischung unglaublich gern und schnell! 🙂

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    • Genau, jeder muss das finden, was für ihn und sein Pferd passt =)

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd. Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
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