So gewinnst Du den Respekt Deines Pferdes – ganz ohne Gewalt!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

„Zeig ihm mal wer der Boss ist!“

„Die will Dich verarschen, setz Dich durch!“

Diese oder ähnliche Sätze haben wir sicher alle schon gehört. Meistens werden sie gefolgt von einem Vorschlag, wie man denn nun reagieren soll. Und in der Regel ist das mit Gewalt – das Pferd soll in seine Schranken gewiesen werden und uns respektieren. Und hier liegt meiner Meinung nach der größte Fehler.

Durch Gewalt erreicht man keinen Respekt. Man erreicht Angst und darauf basierende Folgsamkeit. Resignation oder Wut.

Alles Gefühle, die Du bei Deinem Pferd hoffentlich nicht verursachen möchtest und die unter Umständen gefährliche Auswirkungen haben können.

Lesetipp: Wege zum Pferd spricht die alltägliche Gewalt gegenüber Pferden in einem sehr lesenswerten offenen Brief an.

Keine Lust zu lesen? Dann schau Dir hier mein Video zum Thema an:

Respekt – was ist das eigentlich?

Ich glaube eines der Probleme liegt in dem Verständnis – oder dem Mangel davon – von Respekt. Respekt ist für mich nicht einseitig, sondern geht in beide Richtungen. Nicht nur mein Pferd soll mich respektieren, sondern auch ich muss meinem Pferd Respekt entgegenbringen. Und von meinem Pferd möchte ich nicht den „Furcht-Respekt“, wie der, den ich damals in der Schule vor der fiesen Physik-Lehrerin hatte, sondern die Art Respekt, bei der man sich gegenseitig wertschätzt.

Respekt bedeutet also, den Anderen zu mögen, ihn ernst zu nehmen, ihn wertzuschätzen und sich auf ihn verlassen zu können. Sich vielleicht auch mal zusammenzureißen und etwas zu tun, auf das man eigentlich gar nicht so viel Lust hat. Oder etwas nicht zu tun, von dem man weiß, dass es den Anderen ärgert. Es heißt auch, sich auf den Anderen verlassen zu können.

Jede gute Beziehung basiert auf Respekt. Wenn Einer den Anderen nicht respektiert entsteht ein Ungleichgewicht, das irgendwann zu Problemen führt.

Das Gleichgewicht finden

Bei dem Versuch, den Respekt des Pferdes zu gewinnen, sehe ich zwei Extreme:

  1. Jede Regung des Pferdes wird kontrolliert, jeder Schritt in die falsche Richtung bestraft. Mit großer Verbissenheit wird versucht der „Herdenchef“ zu sein und dem Pferd nichts, aber auch gar nichts durchgehen zu lassen.
  2. Es wird versucht den Respekt und die Zuneigung des Pferdes mit Leckerchen zu erkaufen. Das Pferd darf alles und wird für rücksichtsloses Verhalten meistens auch noch belohnt.

Beides ist falsch.

Abhängig vom Charakter des Pferdes und vom eigenen Charakter muss eine Balance zwischen den beiden Extremen gefunden werden. Deshalb kann ich hier auch keine genaue Anleitung schreiben, wie es denn nun richtig ist. Das muss jeder ganz individuell für sich selbst herausfinden. Das eine Pferd bleibt höflich und respektvoll, auch wenn Leckerchen im Spiel sind, während das Andere dann jede gute Erziehung über Bord wirft (was man durch Höflichkeitsübungen aber durchaus korrigieren kann).

Den Respekt Deines Pferdes gewinnen

(Gemeinsame) Zeit

Wie beim Vertrauensaufbau braucht es auch beim Aufbau von Respekt genügend Zeit. Wir neigen alle dazu, etwas am liebsten sofort und mit wenig Aufwand erreichen zu wollen. Bei der Arbeit mit Pferden ist diese Erwartungshaltung aber Fehl am Platz. Meistens muss man hier nicht in Tagen oder Wochen, sondern in Monaten und Jahren denken. Es wird vermutlich keine Jahre dauern, bis Dein Pferd Dich respektiert (wenn Du denn auch angemessen mit ihm umgehst), aber innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen wird es wahrscheinlich auch nicht soweit sein. Hab Geduld und verbringe viel schöne gemeinsame Zeit mit Deinem Pferd.

Keine Gewalt

Wie schon erwähnt führt Gewalt eher zu Angst und Resignation als zu wahrem Respekt. Dann hast Du am Ende im besten Fall ein Pferd, welches sich in sich selbst zurückzieht und Dir folgt wie ein Roboter. Im schlimmsten Fall hast Du ein Pferd, welches sich gegen Dich wehrt, sei es nun mit Beißen, Treten, Buckeln, Durchgehen, Steigen, … Die Liste ist lang.

„Brenzlige“ Situationen

Ich kann verstehen und finde es auch richtig, dass man in Ausnahmesituationen, in denen Du, Dein Pferd oder Andere in Gefahr sind, auch einmal „härter“ Grenzen setzt. Das möchte ich auch niemandem absprechen. Trotzdem sollte das die absolute Ausnahme sein. Am besten bringst Du Dich und Dein Pferd erst gar nicht in solche Situationen (siehe nächster Punkt)!

Mit „härter Grenzen setzen“ meine ich zum Beispiel mit lauter Stimme schimpfen, den Strick ans Pferd schwingen oder mit der Gerte anpitschen. Auch hier meine ich nicht, das Pferd minutenlang zu verprügeln. Deine Reaktion soll das Verhalten des Pferdes unterbrechen und ihm zeigen, dass Du es ernst meinst. Du willst Dein Pferd so beeindrucken, dass es genau weiß, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Wie genau das dann aussehen muss ist wiederum ganz vom Pferd abhängig. Ein sensibles Pferd wird schon bei einer lauten Stimme aufhorchen, während das einem selbstbewussten Pferd ganz egal ist. Alessa Neuner hat hier schön beschrieben, wie sie ihrem Araber mit einer Tröte gezeigt hat, dass er gerade zu weit geht.

Ist die akute Gefahrensituation überstanden gilt es herauszufinden wo das Problem lag und dann ohne Gewalt daran zu arbeiten, damit die Situation das nächste Mal gar nicht erst eskaliert.

Lesetipp: Auf der Pferdeflüsterei findest Du ein paar tolle Gedanken zur Sicherheit mit dem Pferd.

Verlange nur Dinge, die Dein Pferd auch leisten kann

Oft wollen wir Menschen zu viel zu schnell und überfordern unsere Pferde. Das kann dann zu Situationen führen, in denen Dein Pferd gestresst wird und Du strafen oder Druck ausüben musst. Deshalb solltest Du dringend vermeiden von Deinem Pferd Dinge zu verlangen, für die es noch nicht bereit ist. Wenn Du z.B. weißt, dass es Angst vor Pfützen hat und Du noch nicht mit ihm daran gearbeitet hast, solltest Du nicht versuchen es beim Ausritt „mal schnell“ durch die große Pfütze auf dem Weg zu treiben. Reite einfach bewusst und mit den passenden Hilfen drumherum und gehe das Problem in Ruhe an wenn Dein Pferd soweit ist.

Damit ersparst Du Dir und Deinem Pferd eine Menge Stress und Schaden an eurer Beziehung.

Situationen erschaffen, in denen Du loben kannst

Der Gegensatz des vorherigen Punkts: bringe Dein Pferd bewusst in Situationen, in denen Du es ihm leicht machst das Richtige zu tun und Du es überschwänglich loben kannst. Das ist übrigens eine gute Idee für das gesamte Training!

Ein Beispiel: Dein Pferd dreht sich beim Aufsteigen immer von Dir weg (steigst Du richtig auf?). Anstatt es zu strafen kannst Du es – wenn Du von links aufsteigst – mit seiner rechten Seite parallel zur Bande oder einer Hecke stellen. So kann es sich nicht wegdrehen und Du kannst es freudig loben.

Fairness

Man kann sicher darüber diskutieren ob Pferde etwas als fair oder unfair empfinden können. In all meinen Jahren mit Pferden hatte ich den Eindruck, dass sie das sehr wohl können. Ich habe viele Pferde gesehen, die sehr wohl wussten, dass sie gerade etwas tun was sie nicht sollen und die dann auch nicht „eingeschnappt“ waren, als eine Korrektur kam. Genauso habe ich auch Pferde gesehen, die nach einer unfairen Strafe jegliche weitere Mitarbeit verweigerten.

Zur Fairness gehört, dass man merkt, wenn man gerade selbst das Problem ist und das Pferd nur auf die eigenen Fehler reagiert. So solltest Du zum Beispiel niemals strafen, wenn ein Pferd nicht auf eine von Dir falsch ausgeführte Hilfe reagiert. Wenn Du Deine eigenen Fehler nicht bemerkst – was nur menschlich ist und uns allen mal so geht – dann solltest Du Dir dringend einen Reitlehrer suchen.

Authenzität

Verstelle Dich nicht. Dein Pferd merkt das. Und wie viel Respekt hast Du vor Leuten, bei denen Du das Gefühl hast sie spielen Dir etwas vor?

Mehr muss ich dazu glaube ich gar nicht sagen.

Grenzen setzen

Gewaltfrei mit dem Pferd umzugehen bedeutet nicht, keine Grenzen zu setzen. Man geht nur anders an die Sache heran. Wenn mein Pferd mir beim Führen in die Fersen tritt versuche ich es erst sanft und mit Fingerzeig aus meinem persönlichen Raum zu schicken. Reagiert es darauf nicht, wechsele ich die Richtung, so dass es wieder weiter von mir entfernt ist. Das mache ich so lange, bis es genügend Anstand hält. Die ganze Zeit bleibe ich ruhig und geduldig, es dauert so lange wie es dauert!

Wenn Du clickerst kannst Du das auch gut damit unterstützen.

Überlege Dir, welches Verhalten Du von Deinem Pferd nicht sehen möchtest und wo Du – ganz individuell – Deine Grenzen setzt. Dann bringe Deinem Pferd das gewünschte Verhalten bei. Soll es zum Beispiel am Putzplatz ruhig stehen, dann belohne es, wenn es das tut und wenn es nur für eine Sekunde ist. Es ist immer wirkungsvoller erwünschtes Verhalten zu belohnen als Unerwünschtes zu bestrafen.

Konsequenz / Konsistenz

Hast Du Respekt vor Leuten, die ständig ihre Meinung oder ihr Verhalten ändern? Vermutlich bist Du von ihnen eher genervt und hast keine Lust mit ihnen Zeit zu verbringen. Vielleicht hast Du sogar etwas Angst vor ihnen, weil ihre Reaktionen immer völlig unvorhersehbar sind.

Deinem Pferd geht es nicht anders. Deshalb: sei immer konsistent in Deinem Verhalten – was heute belohnt wird darf nicht morgen bestraft werden!

Kein „Micromanaging“

Unter Micromanaging verstehe ich, dass Du jede Bewegung Deines Pferdes unter Kontrolle haben willst. Ich sehe es gar nicht so selten, dass Leute ihre Pferde richtig „gängeln“ und wirklich alles verbieten. Das Pferd dreht am Putzplatz den Kopf: es wird geschimpft und der Kopf zurück gezogen. Das Pferd tritt beim Putzen einen Schritt vom Reiter weg, weil es aus dem Gleichgewicht geraten ist (oder irgend ein anderer harmloser Grund): es wird geschimpft und sofort in seine Ursprungsposition getrieben.

Zum Micromanaging gehört – aus meiner Sicht – übrigens auch, das Pferd immer am extrem kurzen Strick zu führen, quasi mit der Hand schon am Karabiner. Damit wollen die meisten Leute verhindern, dass das Pferd in der Gegend herumläuft oder -schaut – meistens sind diese Pferde aber gerade deshalb so zappelig, weil der Mensch ihnen am kurzen Strick zu sehr auf die Pelle rückt.

Artgerechte Haltung und passendes Equipment

Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass Respekt von beiden Seiten da sein muss. Mein Pferd und seine Bedürfnisse zu respektieren bedeutet für mich auch, dass es artgerecht gehalten wird (genug Auslauf, Kontakt zu Artgenossen, ausreichend Futter, etc. Idealerweise ist das für mich ein Offen-/Aktivstall) und dass ich nur passendes Zubehör verwende, das dem Pferd keine Schmerzen bereitet. Wann hast Du das letzte Mal überprüft ob der Sattel passt?

Fazit

Es gibt kein geheimes „Kochrezept“ oder eine Wunderanleitung in 7 Schritten zum Respekt Deines Pferdes. Du wirst Zeit brauchen. Und es wird auch mal Rückschläge geben. Oder Du hast Glück und Dein Pferd schenkt Dir ganz schnell seinen Respekt. Das kommt ganz auf’s Pferd an.

Fakt ist, an einer Beziehung muss man arbeiten. Das ist auch beim Umgang mit Deinem Pferd nicht anders. Die Erwartung, ihm „befehlen“ zu können Dich zu respektieren solltest Du ablegen.

Die Summe aller oben beschriebenen Punkte, die tägliche, geduldige Arbeit und das Setzen von Grenzen wenn nötig, führt früher oder später ganz von selbst dazu, dass Dein Pferd Dich respektiert.

Habe ich noch etwas vergessen? Was gehört für Dich dazu, um den Respekt des Pferdes zu gewinnen?

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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90 Kommentare

  1. Hallo Christina,

    ein schöner Artikel mit vielen Punkten, über die ich mir auch Gedanken mache. Wie Du auch immer wieder schreibst, ist meiner Meinung nach, unglaublich viel vom Charakter des Pferdes und seinen im Leben gesammelten Erfahrungen abhängig. Deswegen gibt es für mich hinsichtlich der Kommunikation kein Pauschalrezept.
    Derzeit arbeite ich am Thema „Micromanaging“ (ich nenne es „Überkommunikation“ ;)). Man kann Verhalten auch einfach überinterpretieren. Da hilft mir es mal einen nicht vorbelasteten „Nicht-Pferdemenschen“ mit zum Stall zu nehmen, der mein Verhalten meinem Pferd gegenüber einfach kritisch hinterfragt.

    Liebe Grüße, Saskia

    Antworten
    • Huhu liebe Saskia,

      danke dir =)
      Ja, da muss man eine feine Balance finden, nicht alles überinterpretieren, aber auch nichts wichtiges verpassen – gar nicht so einfach 😉
      Jemanden draufschauen zu lassen finde ich immer eine gute Idee.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  2. Hallo Christina,
    vielleicht gibt es das geheime „Kochrezept“ zum Respekt des Pferdes doch. Ohne Zeit geht es dennoch nicht. Rückschläge sind niemals ausgeschlossen, lassen sich aber minimieren. Klar gibt es Pferde, die Menschen großzügig ihren Respekt entgegenbringen. Das sind aber eher wenige.
    An jeder Beziehung muss man arbeiten, nicht nur an der mit dem Pferd. Will jemand die Unterwerfung des Pferdes, ihm also „befehlen“, respektiert er die Bedürfnisse und Wünsche des Pferdes nicht. Auf diese Art kann es keine freundliche Beziehung geben. Das Verhältnis wird dann eines mit einem extremen Machtgefälle. Ist der Mensch irgendwann einmal nicht in der Lage den Zwang und die Macht, die zum erzwungenen Respekt führten, aufrecht zu erhalten, wird das Pferd ihm den Respekt verweigern
    Das Pferd wird seinem Menschen dagegen Respekt entgegenbringen, wenn es sich bei ihm sicher fühlt und es den Eindruck hat, dass sein Mensch es gut mit ihm meint. Darüberhinaus muss es viele Dinge kennen lernen, die ihm zunächst einmal Angst machen. Es muss lernen, dass es z.B. kein Problem ist, wenn ein Traktor an ihm vorbeifährt, dass es nicht relevant ist, wenn ein anderes Pferd herumtobt, dass vorbei rennende Rehe ungefährlich sind und und und.
    Kommt das Pferd in Situationen, die es noch nicht kennt, haben sie Neuigkeitscharakter und oftmals sind sie Angst auslösend (es geht Menschen ähnlich, wenn sie siche neuen, ungewohnten Situtationen gegenüber sehen). Das führt dann dazu, dass das Angstsystem des Pferdes anspringt und die Aktivierung des Pferdes in ungeahnte Höhen schnellt, außerdem steigt der Adrenalinspiegel. Diese Reaktionen lassen sich mit Hilfe des mobilen Pferdeflüsterers abschwächen und das Pferd lernt dann ziemlich schnell, seinen Aktivierungsgrad angemessener einzuregulieren.
    Ich finde, dass das eine angenehme Sache ist, die sowohl beim Pferd als auch bei dem dazu gehörigen Menschen viel Stress vermeiden hilft. Gönnt man dem Pferd häufiger eine Tiefenentspannung oder eine Stress reduzierende Musik, lebt das Pferd entspannter und man selber selbstverständlich ebenfalls. Darüber hinaus erfährt das Pferd, dass sein Mensch ihm Gutes tut und es mit ihm angenehme, entspannte Zeiten erleben kann. Auch das fördert die gute Beziehung und letzenendes den Respekt.
    Liebe Grüße Conny

    Antworten
    • Hallo liebe Conny,

      vielen Dank für deine Gedanken, die ich so fast alle unterschreiben kann. Das Kochrezept gibt es für mich trotzdem nicht, dazu sind wir und unsere Pferde zu individuell. Und auch ein „mobiler Pferdeflüsterer“ ist für mich keine Wunderlösung…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  3. liebe christina,
    ein toller artikel, dem ich komplett zustimmen kann.
    mit meiner rb habe ich es recht leicht, obwohl noch sehr jung, aber er ermöglicht mir diese respektvolle zusammenarbeit meist so easy, dass ich viele der o.g. möglichen probleme schlecht nachvollziehen kann. ich wünsche allen, die es schwerer haben als ich, viel durchhaltevermögen. geduld ist nämlich fast am wichtigsten, denke ich.
    ich nehme nebenbei noch ab und an reitunterricht und hatte letztens einen fall, wo mein pferd (ein sehr feines reitschulpferd) bei einem traktor neben dem reitplatz gescheut hat und seitwärts davongestürmt ist. meine reitlehrerin hat mich geschimpft, weil ich der lieben fee wohl zu hart ins maul gegangen bin im eifer der situation und wegen des überraschungseffekts. sie hat gesagt, ich solle sie vollkommen frei machen vorne, nur mit stimme und gewicht arbeiten und sie ansonsten einfach laufen lassen. das passt jetzt nur bedingt zu diesem thema, ich hätte trotzdem gern eure meinung. obwohl ich ein echt schlechtes gewissen hatte wegen meiner harten hand in der situation, finde ich es doch irgendwie gefährlich, ein pferd in solch einer situation komplett wegstürmen zu lassen. wie regelt ihr sowas? ich hoffe, es ist ok, das in diesem rahmen zu fragen.
    vielen dank & liebe grüße,
    maxi

    Antworten
    • Hallo Maxi,

      toll, dass es mit deiner RB so gut klappt, das freut mich =)

      Bei erschreckenden oder durchgehenden Pferden empfehle ich auch immer erst mal locker zu lassen und dann sanft die Zügel wieder anzunehmen. Ein harter Ruck an den Zügeln tut dem Pferd weh und kann es weiter erschrecken oder zum Wegrennen animieren. Es kommt aber natürlich immer auf die konkrete Situation an. Und wie du schon sagst hat man oft nicht richtig unter Kontrolle wie man reagiert wenn man selbst erschrickt – die meisten Menschen ziehen dann leider reflexartig an den Zügeln. Versuch beim nächsten Mal einfach einen kühlen Kopf zu bewahren und erst mal mit Gewicht, Stimme und leichten, halben Paraden durchzukommen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  4. Hallo Christina!
    Schön geschriebener Artikel.
    Respekt zu definieren ist schon nicht einfach. Was ist Respekt!? Wie definierst du „respektvollen Abstand“? “ Was ist denn „respektvoller Umgang“ mit dem Pferd? Ich befürchte das alleine die Definition bei vielen Menschen schon sehr unterschiedlich aussehen dürfte. Genauso vielfältig sind dann die Antworten der Pferde! Wer fragt schon sein nach dem Huf, bevor er ihn dem Pferd unterm Körper „wegnimmt“? Wer bedankt sich für die Leistung? Wer ist im SINNE DES PFERDES wirklich respektvoll?

    Hallo Maxi. Natürlich ist es unter Umständen gefährlich, aber meinst du wirklich das du mit Zügel/Gebiss auch nur den Hauch einer Chance hättest ein Pferd was „durchgeht“ zum Anhalten zu bewegen? Normal ist es eher umgekehrt. Bleibst du entspannt und lässt dein Pferd locker, wird es nach wenigen Metern umdrehen und sich das Monster ansehen! Versuchs mal …!

    Hallo Saskia – manchmal kann es helfen eine Videoaufnahme vom Umgang mit dem eigenen Pferd zu machen. Bedingung ist natürlich, das ich offen dafür bin und die Kritik auch „sehen“ möchte! Auf dem Monitor, von außen betrachtet, sieht plötzlich vieles anders aus! Kleinst- oder Micromanagment ist ein schöner Begriff. Ich bezeichne es als „Kontrollverlustangst“. Möglicherweise durch ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis oder schlicht Unsicherheit des Menschen. Jede einzelne Bewegung zu kommentieren oder sogar zu reglementieren bedarf des genauen Hinsehens und wird mit Sicherheit nicht für Vertrauen beim Pferd sorgen, da auch beim Menschen keine Vertrauen vorhanden ist. Vertrauen lässt Freiraum und gibt einen Rahmen vor in dem sich das Pferd FREI bewegen kann! Respekt geht meines Erachtens mit Vertrauen einher.
    Wie seht ihr das?
    LG Raimund

    Antworten
    • Hallo Raimund,

      so „sieht“ man sich wieder 🙂 Das mit der Kamera ist natürlich eine schöne Idee und habe ich auch schon beim Reiten angewendet, aber die Umsetzung beim Spazieren gehen im Wald wird wohl etwas schwierig, vor allem würde ich mich dann definitiv anders verhalten würde. Ganz bestimmt hat das etwas mit Kotrollverlust zu tun und kommt bei mir aus meiner Zeit mit einem Pferd, das ich ganz stark nach Parelli „arbeiten“ sollte. Der Umgang mit meinem eigenen Pferd ist mehr von Freiraum geprägt, aber das ist natürlich auch ein schmaler grad und meiner Meinung nach sehr vom Charakter des Pferdes abhängig. Wie gesagt mir hilft es, dass mein Freund, der mit Pferden ansonsten nicht viel zu tun hat, mein Handeln einfach ganz offen hinterfragt und dann merke ich manchmal, dass ich überreagiere oder überbewerte.
      Liebe Grüße, Saskia

      Antworten
    • Hallo Raimund,

      vielen Dank für deine Gedanken und die tollen Antworten an Maxi und Sasika! =)
      Ich bin da ganz bei dir, jeder muss für sich und sein Pferd herausfinden was Respekt ist – ein Patentrezept gibt es nicht. Ich habe schon mit vielen Pferden gearbeitet und der Respekt/Mindestabstand/Was auch immer, ist bei keinem gleich. Was ich dem einen problemlos „durchgehen“ lassen kann ist bei dem anderen schon ein „austesten“, da muss man einfach auf sein Gefühl hören, beobachten und sein Gehirn einschalten. Alles nicht immer so einfach 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  5. Liebe Christina,

    danke für diesen Artikel. Ich bin auch froh übüer den Teil mit der „Brenzligen-Situationen“.

    Mein Pflegepferd und ich haben mittlerweile ein sehr harmonisches Verhältnis, auch das „leise Bitte“ funktioniert immer besser.

    Trotzdem gibt es quasi immer die gleiche „Brenzlige-Situation“, nämlich das Gras! Da gibt es kein halten mehr, da ist alles andere vergessen und egal! Da wird man schon einmal nieder gerannt, gestoßen und auch am Strick hinterher gezerrt. Ein „leises Bitte“ hat da keine Chance mehr, selbst verbal lauter zu werden bringt da nichts mehr.

    Deshalb schwinge ich den Strick ans Pferd, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Selbst, dass ignoriert sie manchmal ganz gekonnt… Ich habe mir deshalb schon oft Vorwürfe gemacht und mich gefragt ob mich das zu einem schlechten Pferdemenschen macht.

    Mal davon abgesehen, dass ich immer so viel Hemmung davor habe, dass ich mich beim Schwingen häufiger selbst treffe als mein Pflegepferd.

    Es hat wirklich gut getan von den „Brenzligen-Situationen“ zu lesen, wir arbeiten jeden Tag mit ihr daran, dass das Schwingen des Strickes irgendwann nicht mehr notwendig sein wird.

    lg Claudia

    Antworten
    • Hallo Claudia,
      Auch wenn das nicht mein Blog ist, … dein Problem mit dem Gras kenne ich auch.
      Und weißt du, wie ich das total glücklich gelöst habe?
      Ich habe mein Pferd BEWUSST grasen lassen. Und ihm die schönsten Stellen dafür gesucht.
      Inzwischen ist es so, dass wenn mein Pferd Gras sieht, weiß es, ich führe es da hin. Und falls nicht, hab ich irgendwo noch schöneres Gras gesehen.
      So klappt es, dass ich sie gezielt ganz kurz an ein Grasbüschel führe, dann treibe oder einfach nur leise rufe – und sie kommt sofort – in der Hoffnung, ich zeig ihr jetzt noch eine bessere Stelle.
      Dass sie dahin erst noch laufen muss, macht ihr nichts mehr aus. Auch wenn es länger dauert.
      Sie hat nun Vertrauen in mich, dass WENN ich ihr Grasen unterbreche, ich einen echt guten Grund habe.

      Anfangs haben alle meine Bekannten gesagt, ich verziehe sie, das hätte sogar schlechten Einfluss auf ihre eigenen Pferde, die ja sehen, dass meine darf und sie nicht.
      Anfangs hat es lang gedauert und ich hab nichts anderes gemacht, als mein PFerd grasen geführt.
      Anfangs hab ich sogar manchmal gedacht, naaaa… ob das mal was wird? Nachher denkt sie, ich begleite sie nur und sie darf eh machen, was sie will.

      Aber: Es hat funktioniert!

      Vielleicht hast du ja Lust und probierst das auch aus?

      LG Heidrun

      Antworten
      • Hallo Heidrun,

        ich freue mich immer sehr wenn ihr euch gegenseitig Tipps gebt, die Kommentare sind ja zum Austauschen da. Also: auch wenn das nicht dein Blog ist, immer gerne antworten 😉

        Den Tipp mit dem bewusst und auf „Handzeichen“ Grasen lassen finde ich super. Von der Vorgehensweise habe ich schon öfter gehört, dass sie funktioniert. Natürlich kommt es immer aufs Pferd an…

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
    • Liebe Heidrun,

      danke für deinen Tipp. Das habe ich aber leider schon versucht, sie ist beim Grasen allerdings nicht wählerisch. Sie frisst alles was sie findet, daher ist es ihr egal ob saftig oder nicht… 🙁

      Was ich bis heute nicht ganz verstehe ist, dass sie weiß, dass wir nach unserer gemeinsamen Zeit sowieso grasen gehen. Aber die Gier ist da wohl zu groß! In dem Punkt haben wir uns aber schon gehörig verbessert, sie geht ruhig neben mir und wartet darauf, dass ich ihr mittels Handzeichen das okay gebe.

      Man muss auch die kleinen Fortschritte sehen, das Gras am Wegesrand werden wir auch noch „besiegen“. 🙂 Aber danke für deinen Tipp!

      lg Claudia

      Antworten
    • Hallo liebe Claudia,

      ganz klar, das ist eine Situation, in der du Grenzen setzen musst. Wenn du von deinem Pferd umgerannt wirst (und es geht um Futter, sie hat nichtmal Angst), dann zeigt sie ja auch gerade keinen Respekt vor dir. Ich finde da musst du dir keine Vorwürfe machen!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  6. Hallo Christina,
    Toller Bericht! Finde dieses Thema sehr spannend und auch total wichtig. Gerade letzte Zeit habe ich mir oft Gedanken darüber gemacht ob ich das richtig mache. Habe mir vor einem halben Jahr einen 4 jährigen Wallach gekauft der gerade auch ab und zu seine Flegelzeit raushängen lässt ???? Es ist schwer das Mittelmaß zwischen zu streng und zu nachgiebig zu finden ???? Manchmal handele ich aus der Situation anders und ich weiß das es schlecht ist aber es ist sehr schwierig ???? Viele Grüße Miriam

    Antworten
    • Hallo Miriam,

      keiner hat behauptet es wäre einfach 😉
      Das geht uns aber allen so, jeder muss auf diesem schmalen Grad zwischen zu streng und zu nachgiebig balancieren. Aber ich denke wenn man auf Kopf, Herz und Bauch hört findet man schon seinen Weg.
      Ihr werdet euch schon noch zusammenraufen =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  7. Genauso ist es. Beziehungen brauchen Zeit, Vertrauen braucht Zeit und das schöne ist wirklich, dass die Erkenntnis nicht nur für Reiter und Pferde zutrifft sondern immer gilt. Ob mit Kindern, Hunden, Arbeitskollegen. Und auch Deine erwähnte „Berechenbarkeit“ finde ich auf den Punkt gebracht. Insbesondere bei der Arbeit mit Tieren muss das Verhalten für das Tier konsistent sein, sonst glauben unsere Lieben nämlich, dass wir „irre“ sind. Heute Hü und morgen Hott können Hunde nicht verstehen. Also, so langsam werde ich zum Herzenspferd-Fan :)))
    LG
    Daniel

    Antworten
    • Hallo Daniel,

      vielen Dank 😉
      Das stimmt, ich finde auch, dass Pferde-, Hunde- und Kindererziehung ziemlich viel gemeinsam hat – auch wenn ich da von so manchen Eltern immer geschockt angeguckt werde 😀 (bei meinen Kollegen versuche ich es erst gar nicht mehr, die lassen sich nicht erziehen 😉 )

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  8. Hallo Christina,
    Zuerst einmal will ich dir sagen dass deine Artikel immer Super sind und mir und meinem Isländer Balu schon sehr weitergeholfen haben 🙂 in letzter zeit merke ich allerdings das er nicht mehr so ganz fein auf meine „Anweisungen“reagiert.Wenn er z.B. eine ganze Bahn laufen soll neigt er jetzt dazu rumzubocken oder einfach querfeldein durch die Bahn zu laufen. Ganz nach dem Motto „du hast mir nichts zu Befehlen ich mach mein eigenes Ding!“Ich glaube dass er solangsam den Respekt zu mir verliert. Was meinst du? Hast du da einen Tipp für mich?
    Liebe Grüße und schon mal danke im voraus, Johanna 🙂

    Antworten
    • Hallo liebe Johanna,

      vielen Dank für dein Lob, es freut mich, dass ich dir weiterhelfen konnte =)

      Für mich klingt was du beschreibst gar nicht mal unbedingt nach einem Respektsproblem (wobei ich es natürlich auch nicht ausschließen kann). Ist sonst alles in Ordnung mit Balu? Sattel und Trense passen, keine Schmerzen, etc? Wenn sich das Verhalten so drastisch ändert liegen die Ursachen oft woanders. Per „Ferndiagnose“ kann ich dir da leider nicht weiterhelfen, vielleicht gibt es ja an deinem Stall einen Reitlehrer oder eine erfahrene Stallkollegin, die dich unterstützen kann?!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  9. Ich finde das sehr interessant! Ich glaube, die Quintessenz ist, die Bedürfnisse auf beiden Seiten zu erkennen und in Einklang zu bringen. Aber, du hast es in einem anderen Beitrag schon gesagt, jedes Pferd ist anders.

    Antworten
    • Richtig – und das ist manchmal gar nicht so einfach 😉

      Antworten
  10. Hallo Christina,
    schön, dass du dich an dieses Thema ranwagst! Leider sind die meisten Leute nicht mehr in der Lage mit ihren Tieren „artgerecht“ umzugehen. Es geht alles ins Extrem rein; entweder das Extrem „Ooooch Puschel hat mich gerade umgerempelt, ich glaube Puschel hat heute keine Lust…na, dann kriegt Puschel heute seine Möhren und ich fahr wieder nach Hause, meine angerempelte Schulter einschmieren.“ oder das Extrem, was du weit oben geschrieben hast->Totale Kontrolle jeder Bewegung
    Ich weiß einfach nicht, warum die meisten „Pferdeleute“ entweder meinen diese Tiere wären Spielzeuge oder Maschinen die jeden Tag neu auf Spur gebracht werden müssen.
    Ein natürliches, authentisches,einfach ehrliches Verhalten unsererseits wäre schon ausreichend. Pferde sind Meister der Anpassung. Ohne dass man sie demütigen muss. Sie machen das freiwillig;sie lesen uns und reagieren.
    ABER: Auch pferde müssen Regeln lernen (und das können sie auch!). Ich möchte höfliche (ich finde dieses Wort ist das absolut passendste!:)) Pferde haben und solange sie höflich sind, bin auch ich höflich. Sollten mal Unhöflichkeiten vorkommen, werden sie kurz und bündig abgehandelt, ohne langes Hinterherschmollen oder Nachsetzen und dann gehts weiter im Text. Lustigerweise weisen mich meine Pferde auch auf Unhöflichkeiten meinerseits hin…mein Wallach z. B. bewegt sich nach dem Reiten keinen Meter vorwärts und guckt mich an wie ein Auto, wenn ich den Sattelgurt nach dem Absteigen nicht gelockert habe…kein Witz…ist für ihn anscheinend das Zeichen, dass er toll gearbeitet hat, was er meistens auch tut:-D
    Und jetzt ist deine/bzw. eure Meinung gefragt, liebe Christina und liebe Besucher, ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Pferde Humor haben…was meint ihr?
    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Christine

    Antworten
    • Hallo Christine,

      schön beschrieben, ganz genauso sehe ich das auch =)
      Hmm, also ich glaube auch, dass manche Pferde Humor haben. Oder eher gerne spielen und sich daran erfreuen. Also kein Humor auf die Art, wie sie ein Mensch versteht (jemand lacht über einen Witz, oder über jemanden, der ungeschickt ist), sondern eben ein Spiel und Freude an der Reaktion des Menschen oder Tiers.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Haha:-D…jaja..die Reaktion des Menschen…genau deswegen denke ich, dass Pferde Humor haben…
      Ich glaube, die lachen sich insgeheim über uns kaputt, wenn sie es wieder mal geschafft haben, UNS zu „erziehen“…
      Im Übrigen-> achtet mal darauf: wenn ihr Pferd-Reiter Kombinationen habt, in denen der Reiter eine gehörige Portion Selbstironie besitzt und so richtig über sich selber lachen kann…das sind die besten Pferd-Reiter-Kombis, beim Reiten und auch beim allgemeinen Umgang, unabhängig von bevorzugter „Methode“ beim Reiten oder bei der Bodenarbeit. Diese „Art“ Menschen kommen mit so ziemlich jeder „Art“ Pferd aus.
      Woran das wohl liegt…?? 🙂
      LG und schönes Wochenende
      Christine

      Antworten
      • Vielleicht, weil der gesamte Umgang unverkrampfter ist. Wer sich selbst nicht zu ernst nimmt hat auch keine Angst davor mal etwas falsch zu machen und ist nicht so perfektionistisch. Ich habe ja selbst lieber mit solchen Menschen zu tun, warum sollte es den Pferden anders gehen 😉

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
  11. Hallo Christina,
    Du hast ein super Blog und spannende Texte. Ich möchte zu diesem Artikel ein, meiner Meinûng nach, wichtiger Aspekt hinzufügen: Die Pferde in der Natur.
    Ich denke in vielen Situationen sollten wir Menschen so handeln wie auch die Pferde untereinander handeln würden, nämlich natürlich, mit einer Sprache die Pferde verstehen. Die Pferde untereinander sind konsequent und fair. Sie arbeiten mit verschiedenen Phasen: Ein kleines Beispiel: Ein Pferd kommt dem Leithengst zu nahe, der Leithengst legt die Ohren an und signalisiert dem anderen Pferd so, dass er nicht zu nahe kommen soll, falls das nichts bringt dreht er ihm zb das Hinterteil zu und bringt ihn dazu zurückzukehren, falls dies auch nichts bringt dann kriegt er einen Tritt, sei das mit den Vorderhufen oder den Hinterhufen. Das andere Pferd merkt schnell, dass es dieses Pferd ernst meint und sieht es als Leittier an. Meistens reicht dann danach die erste Phase (Ohren anlegen) damit das andere Pferd weicht.
    Mit diesem Beispiel möchte ich aufzeigen dass man mit verschiedenen, klaren Phasen arbeiten kann aber dabei immer konsequent und auch fair bleiben soll. Und wenn man immer klar mit den Phasen ist dann reicht oftmals die erste Phase, und man ist ganz fein mit dem Pferd und das Pferd versteht die Sprache die man spricht.
    Die Pferde in der Natur treten nicht ohne Vorwarnung oder jagen ein Pferd aus dem nichts, sie sind immer fair miteinander und das finde ich toll.
    Liebe Grüsse Chiara

    Antworten
    • Guten Morgen Chiara,
      der Grundgedanke ist absolut richtig…ABER: Pferde in der Natur ist so eine Sache:-( Ich habe in einer alten „GEO“ Zeitschrift einen Artikel über Pferde gelesen, in dem gut beschrieben wird, dass die wirkliche, ursprüngliche Herdenstruktur bei Pferden und Pferdeähnlichen gar nicht mehr sicher nachzuweisen ist.
      Es kursiert immer noch das Gerücht, dass es wahlweise LEITHengst oder LEITstute, das es nur EINEN Hengst mit mehereren Stuten und Junggesellengruppen gibt. Wenn man nun mal weltweit schaut, scheinen die sozialen Hierarchien sehr unterschiedlich zu sein. Ich war sehr erstaunt, als ich ins Wildpferdereservat in den Niederlanden war, dass dort z.B. Das Verhältnis Hengst Stute 1:1 war…jeder Hengst hatte eine bis zwei Stuten und die diese Kleinstgruppen fassen sich zu einer größeren Herde zusammen. In der Doku „Cloud“ bekomt man das „traditionelle“ Bild der Pferdeherden gezeigt, am Beispiel der Mustangherden in USA. etc.
      Lustigerweise sehe ich bei mir am Stall das Wallache in der Herde meistens die Stuten dominieren/ leiten, ABER wenn die Stuten mit einem Hengst stehen, die Stuten den Hengst dominieren…Hört sich komisch an? Ist aber so…
      UND: DAS „Leitpferd“ scheint es zumindest bei mir nicht zu geben…die Rolle wechselt fließend und ohne, dass ich „Rangkämpfe“ feststellen kann…für mich ein sehr lustiges Thema…vor allem, wenn man den Menschen da mit einbezieht….
      Bei vielen Pferd-Reiterpaaren passieren diese Rollenwechsel nämlich auch fließend…
      Liebe Grüße
      Christine

      Antworten
    • Hallo liebe Chiara und Christine,

      ich finde ihr habt beide recht (und meint glaube ich auch ähnliches, schreibt nur aneinander vorbei ;-)).
      Christine sagt ganz richtig, dass die Leittiertheorie Quatsch ist. Ein Pferd weiß erstens, dass ein Mensch kein Pferd ist und zweitens gibt es auch kein eindeutiges Leittier in einer Pferdeherde.
      Chiara redet aber eigentlich nicht von der Leittiertheorie, sondern von der Art der Kommunikation zwischen Pferden – und die findet durchaus in den genannten „Phasen“ statt. Ich trainiere teilweise auch mit solchen „Drucksteigerungen“. Wobei ich mittlerweile auch sehr viel mit positiver Verstärkung mache und damit gute bis bessere Ergebnisse erziele. Kommt immer auf das Pferd an…

      Liebe Grüße ihr Zwei!
      Christina

      Antworten
    • Positive Verstärkung ist immer der negativen Sanktionierung vorzuziehen!
      Aber manchmal geht es tatsächlich (erstmal!!) nicht anders, als alles draufzuschmeißen, was man hat;-)
      Ich arbeite leider meistens mit Pferden, die schon „Mist“ gelernt haben (ich nehme davon Abstand, das Wort „Problempferd“ zu benutzen, weil die beiden Worte für mich nicht zusammenpassen). z.B. kommt nächste Woche ein 13jähriger Hengst, der seit 9 Jahren isoliert und maskulinisiert (heißt, dass er zwar nie „zum Schuß“ gekommen ist, aber durchaus und natürlich die „schlechtesten“ Hengstmanieren hat) ist. Ich werde ihn von seinem jetzigen Stall abholen (bin gespannt, wie es mit dem Verladen klappt), sofort in die Klinik fahren, kastrieren lassen und dann versuchen, ihn bei mir zu „resozialisieren“, sprich in meine Wallachherde zu integrieren …bin sehr gespannt, ob das klappt.
      Sollte er mich allerdings angehen, wird ihm alles entgegenfliegen, was mir gerade zur Hand kommt:-D
      Seine Besitzer trauen sich nicht mehr an ihn heran und haben ihn !unbeabsichtigt! positiv verstärkt
      (sich wie ein „Idiot“ benehmen = Druck weg und Ruhe). Wird wohl Kulturschock für ihn werden, wenn das, was sonst positiv verstärkt worden ist, auf einmal negativ sanktioniert wird…:-D
      Es wird auf jeden Fall eine anstrengende Woche für ihn und ich hoffe, dass ich ihm während seiner „Rekonvaleszens“ (ist das richtig geschrieben?) auch positive Verstärkungen geben kann. Erstmal ist ja Spazierengehen angesagt und dieses Tier war wohl noch nie im Wald…
      Ich freue mich sehr auf diese Erfahrung und hoffe, dass es für ihn und mich gut ausgeht:-)
      Drückt mir mal die Daumen!
      Ich schreibe dann, wenn ich was positiv verstärken konnte:-)

      Antworten
      • Ganz klar, in Gefahrensituationen muss man sich durchsetzen! Das sehe ich ganz genauso und habe ich im Artikel ja auch erwähnt =)
        Druck weg ist aber negative Verstärkung (negativ = man nimmt etwas weg). Positiv verstärkt wäre es, wenn sie ihn für Fehlverhalten gelobt hätten (positiv = Lob hinzufügen). Positiv und negativ ist nicht wertend gemeint, sondern bezieht sich auf das Hinzufügen oder Wegnehmen von etwas =)

        Ich drücke dir und ihm fest die Daumen! Schön, dass du es mit ihm versuchst! Und ich freue mich natürlich über Berichte wie es klappt =)

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
    • …so kann man es auch sehen…
      Interessanter Input…darüber muss ich erstmal nachdenken.
      Für mich ist positive Verstärkung immer Druck weg:-) Das ist gleichzeitig auch das Lob, fein gewürzt mit Kraulen an der Lieblingsstelle:-)(wenn man drankommt)

      Negative Sanktion/Verstärkung ist für mich entweder völliges Ignorieren bei der Bodenarbeit (wirkt manchmal echt Wunder, ist beim Reiten aber meistens nicht praktisch umzusetzen:-)) oder mehr Druck in welcher Form auch immer zu machen; Großmachen, Lauter werden, wegschicken oder verstärkter „Druck“ mit dem Bein mit dem Ziel bei einem Schritt in die richtige Richtung, den Druck wieder rauszunehmen>also positiv zu verstärken…

      So lernt man immer etwas dazu:-)

      Das Hengstchen übrigens ist nach ein 10 min in den Hänger gegangen, dank positiver Verstärkung Schritt vor>Druck weg>Lob/ Schritt zurück>mehr Druck aufs Halfter>doof:-)
      Die Besitzer konnten noch nichtmals ihren Kaffee zuende trinken:-)
      Klöten sind ab und übermorgen hole ich ihn nach Hause…dann geht es ans spazierengehen…
      Eine schöne Woche wünsche ich allen hier
      LG
      Christine

      Antworten
  12. Liebe Christina,
    erstmal danke für deinen super Blogg 😉
    Klar muss jeder für sich rausfinden, wie er mit seinem Pferd am besten klarkommt, aber dein Artikel erklärt viel und macht Mut. Ich finde reiten wird einem oft so verkauft, dass man nur die richtigen Hilfen geben muss, dann macht das Pferd, alles was man will. Aber so einfach ist es eben nicht. Außerdem wird es als ganz normal angesehen, sich auf ein Pferd zu setzen und zu reiten, das man noch nie davor gesehen hat. Man muss sich doch eigentlich erst mal kennenlernen. Und wie du sagst, das braucht Zeit. Wenn man weiß, dass gegenseitiger Respekt und Vertrauen seine Zeit brauchen, setzt man sich auch selber weniger unter Druck, weil man sich dem Pferd nicht in 5 Minuten vertrauenswürdig genug gezeigt hat.
    Ich danke dir für den Artikel, aber noch mehr dankt dir vermutlich mein Pflegpferd 😉

    (Nachdem ich deinen Artikel gelesen hatte bin ich zum Pferd und wir hatten eine viele schönere und entspanntere Zeit als davor)

    Antworten
    • Hallo liebe Emi,

      vielen Dank für diesen netten Kommentar – so eine Rückmeldung zu lesen macht mich einfach nur glücklich und ist ein toller Lohn für die Zeit, die ich in den Blog investiere <3 🙂
      Es freut mich total, dass du gleich eine Besserung in der Beziehung zu deinem Pflegepferd merkst!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  13. Hallo zusammen
    Da ich zurzeit alles zum Thema „Frei Arbeit“ aufsauge und verschlinge, sei es als Video (Kenzie Dysil finde ich TOLL) oder Beitrag im Netz-bin ich auch auf das Herzenspferd gestoßen:-) und habe es gleich mal abboniert..
    Ich bin fasziniert von der „Frei Arbeit“ und vom komplett freien Reiten! +arbeite seit einiger Zeit mit „meinem“ Pferd frei nach dem Prinzip des „Wegschickens“ und „Kommen lassens“…
    Ich selbst muss mich sehr in der Rolle der Leitstute üben, aber ich weiß oder glaube, dass das die Einzige Art sein kann in der wir unserem Pferd Vertrauen und Halt geben können und so letztlich einen Freund in dem Lebewesen Pferd finden können. Das Prinzip der absoluten Klarheit und dem gegenseitigen Respekt finde ich so sinnvoll und gut und genauso, dass wir, der Mensch der, die Ranghöreren sind. Ständig bin ich jedoch im Konflikt, auf der anderen Seite, mag ich es nicht, wenn er mich rumschubst oder in der Arbeit im Round Pen vesucht Faxen mit mir zu machen. Manchmal laufe ich Gefahr zu streng zu werden und dass tut mir dann auch leid, vielleicht kennt das ja die Eine oder andere von euch, wenn man mit der Peitsche auf den Boden haut, fühlt man sich so erhaben und das Gefühl finde ich grauenhaft, und wenn sie einen dann schon angucken und zu einem kommen wollen, die Lehrerin aber meint, „NEin lass ihn erst kommen, wenn er kaut“….die Frei Arbeit mit meinem Pferd läuft sehr gut,…wir sind aber noch am Anfang :-)aber kennt ihr das, auch, dass ihr denkt „oh jeh, ich glaube er kann jetzt nicht mehr“ ich höre lieber auf? Meine Lehrerin jagt ihn deutlich mehr über den Platz, bis er schweiß nass ist, als ich das mache. Ich möchte, dass wir sauber zusammen einen Zirkel gehen mit einem entspannten Vorwärts Abwärts gerichteten Pferd, das abschnaubt, dass die Seiten wechselt wenn ich das angebe und der dann zu mir kommt, in meinen Bereich, wenn ich das gestatte. Und der danach dolle gelobt wird und mir folgt:-) Und JA. was ich eig. schreiben wollte, diese Sätze vom Anfang kenne ich zu gut. Und die nerven mich dann immer so: Aber ist da nicht auch was Wahres dran?:-)

    Antworten
    • Hallo Linda,

      also Rumscheuchen bis das Pferd schweißnass ist, ist nicht meine Vorstellung von guter Freiarbeit… Auch die Dominanztheorie ist ja durchaus sehr umstritten, eine feste Rangordnung gibt es zumindest bei Wildpferden nämlich nicht.
      Zum Thema Freiarbeit kann ich dir diese Artikel (und Blogs) empfehlen:
      Irrtümer über die Freiarbeit
      Wie gute Freiarbeit aussieht
      Wie beginne ich mit der Freiarbeit

      Zu deiner letzten Frage: klar, Pferde testen auch mal, bzw. sie fragen an, ob sie etwas wirklich machen müssen. Und man darf sich als Mensch natürlich nicht respektlos und aufdringlich behandeln lassen. Aber trotzdem sollte man darauf nicht mit Gewalt reagieren. Meistens sind es nämlich die eigenen Trainingsfehler die sich da bemerkbar machen – besser sucht man also den Fehler bei sich und eine faire Lösung, als das Pferd zu bestrafen. Wie im Artikel geschrieben gibt es konkrete Gefahrensituationen, in denen man deutlich werden muss, aber bei allen anderen Situationen kann man sich auch für einen anderen Weg als Gewalt entscheiden =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  14. ps. und letztens ist er mir davon galoppiert und dass fühlte sich dann auch total scheiße an und ist einfach ausgebüxt, das hatten wir zuvor noch nie. Und letztlich testen sie uns ja auch aus, immer wieder aufs neue, irgendwann dann aber viel. nicht mehr—-und dann sind wir in der libevollen, respektvollen, pferdigen FREI ARBEIT angekommen

    Danke
    Grüße***

    Antworten
  15. liebevoll meinte ich 🙂

    Antworten
  16. Danke für den Artikel!

    Antworten
  17. hallo liebe christina
    kann man dir auch so schreiben, bzw. wie antworte ich dir?
    danke für deine nachricht.
    ich sehe das genauso und mache mir darüber in der letzten zeit ziemlich viele gedanken..
    🙁

    Antworten
    • Du kannst mir gerne eine Mail an christina@herzenspferd.de schicken =)
      Ich bekomme relativ viel Post, deshalb kann es ein bisschen dauern, bis ich antworte, aber ich antworte auf jeden Fall!

      Antworten
  18. Liebe Christina,
    ich lese deinen Blog schon etwas länger und bin wirklich begeistert, denn er regt immer wieder dazu an neues auszuprobieren und die Verhaltensweisen des eigenen Pferdes neu zu überdenken.
    Besonders gut kann ich auch deine Meinung zum Thema Respekt nachvollziehen. Der richtige Respekt ist nichts was man planen und erzwingen kann sondern etwas, das sich durch das beisammen sein und betrachten des anderen und das überdenken eigener Verhaltensweisen langsam und meist unbewusst aufbaut. Und irgendwann schaut man zurück und sieht was man geschafft hat. Ich besitze seit zwei Jahren eine 22 Jahre alte Haflinger Stute namens Perry die absolut weiß was sie will und auch anderen Pferden gegenüber extrem dominat ist 🙂 Kennen tue ich sie inzwischen allerdings seit circa 7 Jahren.
    Ich bekam sie damals mit 12 Jahren als Reitbeteiligung und der Anfang war eine absolute Katastrophe. Ich selbst hielt mich natürlich für eine Großartige Reiterin War ich davor Ja immerhin schon Reitstunden auf Ponies geritten. Perry hat mir dann allerdings ziemlich schnell vor Augen gehalten das ich mir alles viel zu einfach vorstellte. Angefangen hat es schon auf der Koppel, wärend sich die rb meiner Schwester (ebenfalls ein hafi) Einfach von der Wiese führen ließ, kam ich immer nur wenige Meter an Perry heran bevor sie das weite suchte. Selbst mit Futter ließ sie sich nicht locken. Beim Putzen übersah sie mich einfach, da konnte ich noch so sehr am Bein ziehen der Huf wurde nicht gehoben.Beim Anbinden hatte ich jedesmal Angst um meine Finger da sie den Kopf immer sehr Ruckartig zum Boden zog und ihn dort ließ bis ich mit der Trense kam da war er dann plötzlich wieder unerreichbar weit oben. Vorallem wen ich nicht schnell genug war befand ich mich am zügel ( der Ja schon um den Hals lag) hängen (im versuch sie festzuhalten ) und hinter ihr Herstolpernd wieder in der Box. War dann das Pferd doch einmal gesattelt und gezäumt ging das Chaos auf dem Reitplatz weiter. Ich saß eigentlich nur auf dem Pferderückenund versuchte mich irgendwie bemerkbar zu machen bzw. nicht an der Reitplatzumzeunung abgestreift zu werden und durch das ruckartige zügel durch die Hand ziehen bekam das reiten mit Handschuhen eine völlig neue Bedeutung für mich.Ach ja, wir hatten damals auch eine Reitlehrerin von der ich jedoch nicht viel mitbekam da ich ja anderweitig beschäftigt war.Auch zum spazieren nahm ich grundsätzlich immer eine Trense und eine Gerte mit. Trotzdem verbrachte sie 2/3 des Weges damit zu fressen und ich mit dem Versuch sie davon abzuhalten. Besonderst gern nutze sie die Sekunden wen ich minimal abgelenkt war z.B.wen ein Auto kam ( um den Hof zu verlassen muss man ein kurzes Stück eine Straße entlang). Dann wurde der Kopf blitzschnell am Fahrbahnrand im Gras versenkt und der Hintern auf die Straße gedreht. Das Auto kam nicht vorbei und ich zog hochrot am Pferdekopf. Reiten wurde zum Horror und hätte meine Schwester ihre Rb nicht unbedingt behalten wollen hätte ich sie längst aufgegeben. Inzwischen bin ich einfach nur unglaublich froh es nicht getan zu haben. Wo Ich früher Nichteinhaltung alleine spazieren gehen konnte gehe ich inzwischen gewisses und ohne Sattel alleine ins Gelände. Auf dem Platz probieren wir uns inzwischen mit Halsring und zum spazieren gehen reicht ein Halfter. Wir „spielen“ auf dem Platz miteinander und wo sie früher das weite suchte trabt sie mir heute sogarhinterher. Außerdem hat sie unglaublichen Spaß an Zirkuslektionen und auch am ziehen der Kutsche. Sie ist zwar immer noch der alte Sturkopf und zu etwas zwingen lässt sie sich nach wie vor nicht aber inzwischen weiß ich was ihr Spaß macht und habe gelernt Kompromisse ihr gegenüber einzugehen. Natürlich gibt es immer noch Phasen, da würde ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken aber perfekt sind wir nun mal beide nicht und das wäre ja auch langweilig.Sie hat sich meinen Respekt über die Jahre mir ihrem einmaligen Charakter mehr als verdient und ich bin unheimlich Stolz das sie nun auch mir gehört und kann mir kein besseres Pferd vorstellen.
    LG Nadja

    Antworten
    • Hallo liebe Nadja,

      ein bisschen schmnzeln musste ich beim Lesen jetzt aber doch – ich glaube solche Ponys kennen wir alle und haben wir auch alle schon erlebt 😀
      Ich finde es total schön, dass ihr so eine gute Entwicklung gemacht habt, wirklich klasse! Und toll, dass du nicht aufgegeben hast! Manchmal braucht es eben eine gewisse Zeit =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  19. Hallo Christina,
    Ich bin erst vor Kurzem auf deinen Blog gestoßen und bin richtig begeistert von den tollen Artikeln. Einiges habe ich schon beim Training mit meinem Pferd übernehmen können – vor allem in der Freiarbeit sind wir dank deines Artikels gestern einen Riesenschritt weitergekommen. Ich habe mir das Vertrauen und den Respekt meines Pferdes in den letzten eineinhalb Jahren stetig und in kleinen Schritten erarbeitet und die Tatsache, dass er jetzt frei in der Halle läuft und sich von mir sagen lässt, in welcher Gangart und in welche Richtung er laufen soll und dass er zu mir kommt, wenn ich das möchte, ohne mich dabei umzurennen, zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Anfangs wollte er nicht einmal am Strick traben, auch wenn ich daneben mitgelaufen bin. Was ich damit sagen möchte ist, dass man den Respekt und das Vertrauen eines Pferdes jedenfalls nicht von heute auf morgen erhält, sondern dass man eine Menge Zeit und Arbeit investieren und sich selbst immer wieder in Frage stellen muss. Mir hat sehr geholfen, den Fehler nicht bei meinem Pferd, sondern bei mir zu suchen, und auch über winzige Fortschritte glücklich zu sein. Ich habe aufgehört zuviel zu verlangen und bekomme dafür unendlich mehr, als ich mir erhofft habe.
    Liebe Grüße, Sandra

    Antworten
    • Hallo liebe Sandra,

      vielen Dank für deine netten Worte und deine Gedanken! Ich kann jeden Satz von dir unterschreiben 😉
      Vertrauen und Respekt brauchen einfach Zeit und Arbeit – die leider die Meisten nicht mehr investieren wollen. Umso mehr freue ich mich über Berichte wie deinen, weiter so! =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  20. hallo 😀
    ersmahl ich finde deine seite echt cool du kannst sehr gute artikel schreiben
    jz zum problem xD
    meine rb ist sehr frech und mein grösstes problem ist das wenn ich ihn führe und stehen bleibe läuft er einfach weiter und zieht mich mit ich kann ihn dann nicht mehr bremsen
    einmahl ist er beim grasen plötzlich einfach losgetrabt und ist weggelaufen und in einen garten gelaufen ist der ganze rasen war zestört! ich brauche unbedingt hilfe da ich es nicht schaffe ihn richtig zu führen kannst du mir bitte paar tips geben 😀
    ich sage jz schon mahl danke xD

    lg flo und padou

    Antworten
    • Hallo Flo,

      schau mal, hier habe ich schonmal über das richtige Führen geschrieben: Führtraining. Vielleicht hilft dir das ja weiter =)
      Ansonsten würde ich an deiner Stelle mal den/die Besitzer/in von Padou fragen, was er/sie denn in so einer Situation macht. Meist kennen die Besitzer ihre Pferde ja ganz gut und wissen, wie man am besten mit ihnen umgeht.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  21. Hi,

    ich finde den Artikel echt super. Und er hat mich richtig bestätigt. = )
    Bei mir im Stall gibt es leider einige, die meine Art mit dem Pferd umzugehen nicht verstehen.
    Z. B. dass mein Pferd, beim Hufauskratzen, sich erst einmal richtig hinstellen darf um seine Balance zu halten. Da hab ich mir schon einiges anhören müssen, wie: „Die hat dir den Huf sofort zu geben, egal wie sie dran steht. Sie ist ja selbst schuld“.
    Auf diese Bewertungen kann ich allerdings verzichten.

    Meine 5-jährige Stute steht übrigens ruhiger und auch ohne angebunden zu sein am Putzplatz (das mach ich nur wenn abends wenig los ist, sonst geht Sicherheit vor).
    Somit bestätigt sie mir immer wieder dass ich alles richtig mache.

    Freu mich schon mehr Artikel hier zu durchstöbern = )

    Viele Grüße
    Sabrina

    Antworten
    • Hallo liebe Sabrina,

      da bestätigt deine Stute doch ganz klar, dass du es für euch richtig machst =)
      Ich sehe das mit dem Hufe geben übrigens genauso – warum das Pferd unnötig aus dem Gleichgewicht bringen? Ein bisschen Rücksicht schadet nie…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  22. Hallo liebe Christina,

    Ich bin momentan mit meiner Stute in einer blöden Lage. Ich habe sie im September sozusagen geerbt, da meine Schwiegermutter schwer erkrankt ist und ich den Schwiegervater auf dem Hof unterstütze, damit die Pferde bleiben können. Derzeit befinde ich mich in der Ausbildung, was es nicht zulässt, dass Tier woanders, sprich in einen Stall zu stellen, in dem sie rund um die Uhr raus kann. Außerdem ist sie eine ehemalige zuchtstute und kennt einfach vieles nicht. Derzeit versuche ich das Feld also von hinten aufzuräumen. Leider habe ich selbst früher in einer Reitschule das Reiten gelernt, in der das Pferd schon fertig parat stand. Dem entsprechend kann ich vieles nicht und hatte noch nie ein Pferd dass so stark die Führung austestet. Ein bekannter arbeitet nach Pignon und versucht mir zu helfen wo er kann. Bei ihm ist sie so brav und achtsam. Bei mir das genaue Gegenteil. Mir schneidet sie den Weg ab beim führen, bleibt alle Meter stehen und geht keinen Schritt mehr weiter, sie rennt vor oder bedrängt mich und stuppt mich ständig. Ich arbeite sehr kleinschrittig, lobe sie bei jedem kleinen Schritt und bin auch absolut kein Mensch, der jemals schlagen würde. Wenn sie ganz arg drängelt, versuche ich es mit erschrecken, in dem ich mit dem arbeitsseil an meinen Jackenrücken klatsche. Geht sie dann weg lobe ich sie. Manchmal testet sie aber so oft, dass ich mich machtlos fühle und auch mittlerweile Angst bekomme. Sie ist eine Kaltblut Stute, also schon sehr groß. Es gab auch gute Tage und ich weiß auch, dass sie eine nicht immer tolle Vergangenheit hatte bzw man ihr nicht viel beigebracht hat. Und wir haben ja auch schon Fortschritte gemacht, da sie am Anfang nicht einmal Hufe gegeben hat bzw mich auch gebissen hat oder getreten. Aber ich zweifle so langsam daran, ob ich dem Pferd jemals gerecht werden kann. Ich liebe das Tier seit dem ersten Augenblick. Ich möchte sie nicht aufgeben, auch wenn mich dieser Gedanke fast täglich plagt. Ich suche schon lange einen ordentlichen Stall ab Sommer, in dem sie mehr raus kann und in dem sie nicht bei zwei Wallachen stehen muss. Ich wünsche mir mehr Hilfe und jemanden der mir auf die Finger schaut und auch Zeit hat. Derzeit, als Selbstversorgerin am Familienstall habe ich weder genügend Zeit, noch Platz zum richtigen üben. Die Pferde kleben alle sehr aneinander, was das Problem noch verschärft. Ich fühle mich in der ganzen Situation unwohl und denke immer, dass ich nicht genug für sie mache, weil ich dort kaum Möglichkeiten habe. Nur muss ich bis Herbst mit dem arbeiten, was ich habe. Wie würdest du die Sache angehen? Ich liebe das Pferd, aber ich bin echt verzweifelt und hilflos. Danke schon mal

    Antworten
    • Hallo liebe Steffi,

      entschuldige, dass die Antwort so lange auf sich warten ließ, ich war die letzten Wochen rund um die Uhr mit der Organisation von Pfernetzt 2017 beschäftigt 😉

      Das klingt tatsächlich nach einer etwas eingefahrenen und blöden Situation :-/
      Eigentlich gibt es da nur eine Lösung: Unterricht von einem/einer Trainer/in vor Ort (vielleicht auch von deinem Bekannten). Gerade wenn deine Stute dich so stark bedrängt, beißt oder ausschlägt, wäre es schon wichtig, dass du einen Profi an deiner Seite hast, der dich unterstützt. Bei aller Gewaltfreiheit ist deine Sicherheit oberstes Gut! Wenn du die Möglichkeit hast den Stall zu wechseln, wäre das sicher auch einfacher, viele Ställe haben ja entweder Reitlehrer vor Ort oder es kommen mobile Reitlehrer vorbei.
      Bis dahin würde ich mich an deiner Stelle nicht verrückt machen, ein halbes bis dreiviertel Jahr wenig tun wird für deine Stute nicht allzu dramatisch sein – vor allem, wenn es eben nicht anders geht gerade. Dich mit Dingen verrückt zu machen, die du sowieso nicht ändern kannst, bringt ja nicht nur nichts, sondern führt zusätzlich zu Frustration. Versuch dir da nicht so viel Druck zu machen!
      Ansonsten kann ich dir wirklich nur anraten dir Hilfe zu suchen, eben damit du nicht hilflos und frustriert alleine vor dich hinarbeitest. Und wenn du dann weiterhin das Gefühl hast du kannst ihr nicht gerecht werden und quälst dich nur damit, bzw. es ist eine Belastung für dich, dann kannst du dich immer noch nach einem guten neuen Platz für sie umschauen – das ist auch keine Schande!

      Ganz liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  23. Ich persönlich finde, dass man sich auch beim Thema Respekt und „Bestrafung“ mit dem Pferd auf einer Augenhöhe befinden muss.
    Damit meine ich, dass man das Pferd, wenn es beispielsweise beim Spazierengehen immer Frisst, nicht direkt schlägt und anbrüllt, sondern erst einmal verwahrt. Denn auch wenn dem Pferd etwas nicht passt wird es dir erst freundlich signalisieren, dass du zu weit gehst. Wenn darauf keine Reaktion folgt kann sowohl Pferd als auch Reiter auch lauter und deutlicher werden.
    Ich habe schon sehr oft gesehen, wie viele Menschen ihr Pferd auch nachdem es schon nachgegeben hat noch weiter bestrafen. Aber auch das kann ich nicht verstehen, weil da ist führ das Pferd die Verbindung mit ihrem Fehlverhalten garnicht mehr da und es versteht es als grundloses Verletzen und reagiert dementsprechend.
    Es ist eigentlich echt traurig, dass viele Menschen immernoch in dieser Scheff-Attitüde rumhängen und sich dann wundern, warum ihr Pferd verbittert.
    Ich bin echt froh einen Blog enddeckt zu haben, mit dessen Inhalten ich mich auch identifizieren kann. Vielen Dank dafür xD

    Antworten
    • Huhu nochmal Lucia 😀

      Genau so sehe ich das auch – es muss immer alles angemessen sein. Und am besten noch so emotionslos wie möglich. Die Leute, die noch „nachschlagen“, obwohl das Pferd gar nichts mehr macht, sind meistens die, die sich furchtbar über das Verhalten aufregen. Man darf das alles nicht so persönlich nehmen, ein Pferd versucht einfach nur seine Siutation zu verbessern und den für es selbst angenehmsten Weg zu finden, mehr nicht.

      Nichts zu danken, ich freue mich, dass dir die Seite gefällt =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  24. Hey,
    also ich bin 14 und habe vor kurzem ein Pferd bekommen (sie ist 22 und war vorher ein Jahr meine RB). Ich liebe sie wirklich über alles aber ich habe das Gefühl das sie mir nicht genug Vertraund Respekt entgegengebringt… und das würde ich gerne ändern! Allerdings weiß ich nicht so richtig wie weil sie schon ein bisschen abgestumpft ist, sie war nämlich vor 4 Jahren ein Schulpferd was sich verletzt hat und dann zum Schlachter sollte… Daher hätte ich gerne deine Meinung dazu… denn ich denke schon das ich genug Konsequenz und Geduld dazu habe… ich hoffe du kannst mir helfen
    LG Fabi

    Antworten
  25. Liebe Christina,

    ich habe irgendwie Probleme mit dem Grenzen setzen. Mein Pflegepferd ist an sich sehr lieb und gutmütig. Wir mögen es gern ganz dicht beieinander zu stehen und zu schmusen. Beim hinterherlaufen ist sie zwar brav, aber läuft immer sehr nah bei mir und manchmal in mich rein. Ich tendiere dazu zu schimpfen wenn es schon passiert ist. Das beeindruckt sie aber null. Ich weiß aber nicht wie ich sie von mir weghalten kann. Ich finde es sehr unangenehm wenn ich versuche sie zu stoppen und sie überhaupt nicht auf mich reagiert…
    Am merkwürdigsten ist es auf dem Platz mit Peitsche. Wenn ich versuche sie mit der Peitsche von mir wegzutreiben kommt sie nur dichter zu mir her. Sie ist ziemlich desensibilisiert, eine Peitsche beeindruckt sie wenig. Je stärker ich wedel desto heftiger kommt sie auf mich zu. Ich verstehe das nicht, müsste sie nicht wegrennen? In dieser Situation bekomme ich Angst vor ihr. Was ich normal gar nicht habe. Also ein Punkt wäre vermutlich alles ruhiger anzugehen.
    Vielleicht hast du ja einen Tipp,
    LG Emilia

    Antworten
    • Hallo liebe Emilia,

      so ganz ohne euch zu kennen und zu sehen ist das natürlich schwer einzuschätzen, aber deine Beschreibung klingt für mich so, als würde sie dich nicht Ernst nehmen und dich im Gegenzug „bedrohen“, wenn du versuchst Druck zu machen. Bei Pferden, die auf eine normale Gerte nicht reagieren, binde ich ein paar raschelnde Plastiktüten an ihr Ende – meistens haben sie davor ordentlich Respekt. Grundsätzlich würde ich sagen die Rascheltüten und ein energischeres Auftreten sollten weiterhelfen, aber wie gesagt, ich kann die Situation so ungesehen nicht einschätzen und weiß auch nicht, wie riskant das Ganze werden kann. Ich würde dir also raten, dir einfach mal einen Trainer für ein paar Bodenarbeitsstunden zur Unterstützung zu nehmen. Ein Profi vor Ort kann die Situation einschätzen und dir genau sagen, wie du am besten (und sichersten) vorgehst.

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  26. Mit dem Führen händle ich das mittlerweile so, dass meine Hand, genauer gesagt mein Zeigefinger und mein Daumen, einen Kreis um den Strick bilden, dass ich im Falle eines Falles immer zu greifen kann, aber meine RB sich trotzdem frei bewegen kann. Trotzdem danke für den tollen Artikel <3

    Antworten
    • Super, wenn das so gut klappt bei euch =)
      Immer gerne!

      Antworten
    • Klar, kannst du gerne machen 😉

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  27. Hallo!
    Ich habe einmal eine Frage. Wenn ich mein Pferd freilaufen lasse schlägt er manchmal (ok ich gebs zu; meistens) in meine Richtung aus. Ist das reiner Übermut oder fehlender Respekt? Und wie kann ich mein Pferd zurechtweisen wenn es mich beim führen oder stehen bleiben überholt? Ich habe es nie anders gelernt als das ich dem Pferd eins auf die Nase geben soll. Das entspricht aber nicht meiner Philosophie. Wie kann ich die Situation anders lösen?

    Antworten
    • Hallo liebe Caro,

      in deine Richtung ausschlagen sollte dein Pferd eigentlich nicht (ob das jetzt Übermut ist oder Absicht kann ich natürlich ohne es zu sehen nicht beurteilen).
      Zum Thema richtig führen habe ich hier schon einmal etwas geschrieben: https://herzenspferd.de/klebendes-pferd-fuehren/

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Das kenne ich auch von anderen Pferden…das Ausschlagen nach dem Menschen ist kein Übermut sondern ein Überschreiten der Grenzen. Eine Stallfreundin – sehr erfahren – hat das Problem mit ihrer Stute. So verhält sie sich nur beim Longieren aber das ist ordentlich gefährlich da sie gezielt nach dem Kopf schlägt. Bekommt man allein und friedlich nicht raus.

      Wenn das Pferd einen beim Führen überholt – das habe ich gerade mit meiner RB ordentlich am arbeiten – muss man nicht schlagen.
      Ein Ruck am Halfterstrick (einmal, gezielt) .. stehen bleiben. Das Pferd ein paar Schritte zurückschicken und dann weiterlaufen .. reicht vollkommen. Du wirst sehen der Respekt kommt nach einer Weile.

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  28. Respekt ist so eine Sache.

    Meine Reitbeteiligung entwickelt sich gerade zu einer richtigen raffinierten Wurfmaschine.

    Seit August reite ich sie. Wurde von jedem im Stall gewarnt. Sie hat panische Angst vor allem was ihr entgegen kommt. Egal ob Schritt Trab Gallopp.

    Ich fing mit Bodenarbeit an (sie stand fast ein Jahr ) und ritt sie alleine in der Halle. Im Sommer / Herbst nutzen alle die Plätze draußen. Gelände kam dazu.

    Bis auf das sie extrem den Kopf hochriss (Dreicker gekauft) lief es gut. Dann kam der Tag als wir im Gelände trabten. Ein Traktor zwang uns zum umdrehen. Sie ging durch … Buckelte. Sprang zu Seite und ich flog. Prellungen für mich, die Dame rannte in den Stall.

    Nun im Winter reiten alle in der Halle. Reaktion ? Zur Seite springen. Drehen. Steigen. Losrennen… Sei es wenn man im Schritt oder schneller reitet. Der Kopf geht aus. Der Reiter muss runter.

    Also wieder vom Boden aus…. Absolut keine Angst. Erfahrene Reiterin zum Korrekturritt dazu… Gleiches teather aber sie kann es sitzen wenn sie auch ungern auf die Zeitbombe sich setzt.

    Bleibt also bevorzugt spät abends reiten wenn keiner dabei ist.

    Neuerdings heißt das dann aber das jedes Geräusch total gruselig ist und immer lassen sich andere Reiter nicht vermeiden. Mal geht sie mit angelegten Ohren vorbei…Mal zieht sie alle Register um mich ab zu werfen.

    Übungen an der Longe und im Führen zeigen nun mehr und mehr das sie den Respekt verliert. Dabei tritt sie nicht agressiv auf, nutzt aber jede Chance sich einer gemeinsamen Arbeit zu entziehen.

    Natürlich wächst mit den brenzligen Situationen auch die Angst. Sieht man ein anderes pferd auf der anderen Hand fürchtet man schon die nächste Tour.

    Ratschläge kommen natürlich … Die Stallbesitzer nicken „Ja so ist sie… Das macht sie seit 12 Jahren“
    Die bekannte „Die hat keinen Respekt. Keine Angst. Du hast Angst. Gerte und zeigen wer der Chef ist“
    Andere „Das ist so im Winter“ „Sie hat halt Angst“

    Ich zweifle langsam wirklich. Führt man sie ist es kein Problem wenn Leute in der Halle springen oder gallopieren. Sitze ich oder die bekannte im Sattel macht sie sich steif, bleibt stehen, springt sie im Kreis und steigt.

    Trab oder Gallopp im Gelände streiche ich mir selbst.
    An der Longe arbeite ich am Respekt (sie bleibt urplötzlich stehen und kommt auf einen zu. Geht nicht mehr voran sondern so lange rückwärts bis man schier verzweifelt) ebenso im normalen Umgang wie rein und raus bringen.

    An entspanntes reiten ist leider nicht zu denken. Ich Frage mich da schon ob es meine nun natürlich bestehende innere Angst ist die ihr keine Sicherheit gibt … Oder es schlicht die über Jahre eingespielte Reaktion da sie ja immer damit durchkam.

    Wobei sie im Sommer alleine in der Halle Recht gut ging… Auch auf dem Platz mit anderen Pferden draußen konnte man kleine Hüpfer sitzen und mit viel treiben und Ablenkung wie zureden wenn sie sich auf eine Bewegung versteifte ablenken.

    Eine richtige Lösung sehe ich bei ihr aber nicht. Gerade im Winter hat man quasi nie die Halle für sich. Und das Vertrauen ist meinerseits gen 0. Wer sie in so einer Aktion Mal gesehen hat weiß dann auch warum.

    Antworten
    • Hallo liebe Cookie,

      das klingt nach einer sehr verfahrenen (und auch gefährlichen) Geschichte! Da möchte ich auch gar keine Ratschläge geben außer: Professionelle Hilfe dazu, vielleicht überlegen sie mal ganz weg in Beritt zu geben. Da du nun ja „nur“ Reitbeteiligung bist und das nicht in der Hand hast, würde ich mir an deiner Stelle ernsthaft überlegen, ob du die Stute weiter reiten willst. Ich persönlich würde meine Gesundheit nicht mit einem Pferd in Gefahr bringen, das nicht mal meins ist…

      Liebe Grüße und alles Gute!
      Christina

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    • Ja die professionelle Hilfe war gesucht.
      Die Stute steht in einem angesehem Stall mit Springreitern die ausbilden. Leider findet sich jeder mit diesen Unarten ab.

      Entweder ich kümmere mich als RB oder die Stute steht halt wieder Jahre.

      Antworten
  29. Liebe Christina,

    Ich finde deine Webseite echt toll. Aber der eigentliche Grund für mein schreiben ist :
    Ich reite auf einem Pony (Reitbeteiligung), dass nicht gerade das netteste, tollste und respektvollste Pony ist .Manchmal ist es auch ein bisschen gefährlich .Ich habe nie aufgegeben und nie aufgehört es zu trainieren, zu verwöhnen und es zu lieben,egal wie oft es mich runtergeschmissen hat,egal ob ich danach ins Krankenhaus musste oder nicht,ich gab nieeeeee auf.Ich habe Angst etwas falsch zu machen bitte hilf mir !!! 🙏🙏🙏😓 Es ist als Kutschenpferd aufgewachsen, bevor es zu seiner jetzigen Besitzerin kam. Seitdem wird es eher geritten, egal, wie seine Vergangenheit aussah. Ich möchte gerne mit dem Pony arbeiten, allerdings kämpfe ich nur mit ihm. Hast du einen „heißen Tip“ für mich?

    Antworten
    • Hallo liebe Elly,

      leider kann ich dir so per Ferndiagnose – und ohne zu wissen was die konkreten Probleme sind – nicht helfen. Nur „lieb haben“ reicht leider nicht immer aus, es klingt so, als bräuchte dein Pony Erziehung und ihr beide Hilfe von jemandem vor Ort, der weiß was er tut. Falls das nicht möglich ist würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob du dir nicht besser eine andere Reitbeteiligung suchst, mit der du dich nicht in Gefahr bringst.

      Liebe Grüße und alles Gute!
      Chhristina

      Antworten
  30. hallo christina

    ich finde deine artikel wirklich sehr gut, aber eigentlich schreibe ich wegen etwas anderen:
    ich haben einen wallach, er ist eigentlich immer super brav, und wenn er am padock steht, und ich ihn „einfangen“ will um zu reiten, kommt er immer her und spitzt die ohren, aber wenn er auf der koppel steht, lässt er sich nicht fangen, er lässt mich immer so auf 5m abstand hin gehen, dann legt er die ohren an und rennt weg oder er geht auch auf mich los und dreht ihm letzten moment weg, dann habe ich erlich gesagt schon ein bisschen angst.Wie kann ich sein verhalten deuten? Und was könnte ich machen?
    lg maja

    Antworten
  31. Hallo christina, was du geschrieben hast ist sehr gut und ich habe viele Sachen befolgt davon
    Ich habe mir nach einer enttäuschung nach langem Überlegen eine Stute gekauft deutsches Reitpony
    Sie ist an sich eine super liebe maus sie ist 2 Jahre alt und seit 2 Monaten bei mir
    Ich mache viel Bodenarbeit und gehe spazieren mit ihr doch irgendwie will es zwischen uns nicht ganz fruchten beim Arbeiten und spazieren lässt sie sich überhaupt nicht in ihr Schranken weisen wenn ich mit ihr spazieren gehe und ihr einfach mit meiner hand zeige das sie nicht drängeln soll fängt sie an hinter meinem Rücken zu steigen und nach mir zu hauen egal was ich tu es ist überall so ich trau mir schon garnichts mehr zu sagen sie greift regelrecht an
    Wenn wir spazieren gehen und sie will schneller gehen und ich lass sie nicht dann steigt sie einfach . Ich Versuche mich durchzusetzen manchmal auch mit lauter Stimme aber es hilft nicht ich weiß das ich bei ihr nichts zu melden habe ich Versuche alles um ihr das so angenehm wie möglich zu machen. Leider sieht sie das alles ganz anders sie rennt mich um drückt mich weg ich habe viel Geduld und ich weiß das es Jahre braucht .ich weiß einfach nicht weiter bin verzweifelt und traurig kannst du mir helfen ?
    LG Lisa

    Antworten
    • Hallo liebe Lisa,

      ohne dich und deine Stute zu kennen und vor Ort zu sein, kann ich dir leider nicht viel helfen. Ich würde dir dringend empfehlen, dir professionelle Hilfe zu suchen – das klingt ja alles nicht ungefährlich und da solltest du nicht alleine mit bleiben.
      Vielleicht ein paar grundsätzliche Dinge, die du beachten solltest:
      – Deine Stute ist 2, das heißt sie ist noch sehr jung. Achte darauf, dass du nicht zu viel machst und sie überforderst. Junge Pferde können sich noch nicht so lange konzentrieren, also lieber nur kurze Trainingseinheiten und nicht zu viele.
      – (Alleine mit dem Menschen) spazieren zu gehen ist keine einfache Aufgabe für ein Pferd – erst recht nicht, wenn es noch jung ist. Mehr dazu hier: https://www.wege-zum-pferd.de/2016/04/12/einfach-nur/
      – Freundschaftlich und respektvoll mit dem Pferd umzugehen ist wichtig – genauso wichtig ist es aber auch Grenzen zu setzen und es zu erziehen – steigen und nach dir schlagen geht wirklich gar nicht! Such dir da Hilfe um an diesen Problemen zu arbeiten.
      – Manchmal kann es helfen junge Pferde nochmal ein halbes Jahr in eine Herde auf die Koppel zu stellen und in Ruhe zu lassen. In dem Alter entwickelt sich noch so viel, vielleicht erledigen sich die Probleme so von selbst.

      Aber wie gesagt und ganz wichtig: Ich kann dir per Ferndiagnose keine verlässlichen Tipps geben, dazu brauchst du jemanden vor Ort!
      Dann sollte das mit deiner Stute aber auf jeden Fall machbar sein!

      Liebe Grüße und viel Erfolg!
      Christina

      Antworten
  32. Hallo Christina vielen lieben dank für deine Rückmeldung
    Ich werde mir sofort Hilfe suchen sie ist halt noch sehr jung und ich bin fest überzeugt daß sich das gibt .
    Liebe Grüße,
    Lisa

    Antworten
    • Ja, auf jeden Fall! =)

      Antworten
  33. Hallo Christina,
    der Artikel ist zwar schon etwas älter, hoffe jedoch trotzdem eine Antwort zu bekommen. Meine Reitbeteiligung (pottock-pony stute) , im Moment 5jahre alt, ist wirklich ein herzensgutes pferd. Manxhmal habe ich jedoch das Gefühl, sie will Machtspiele mit mir machen und behandelt mich wie eine Art „Kumpel“, dies äussert sich in dem sie zum Beispiel bei Arbeit im Roundpen auf mich zu rennt, kurz vor mir stopppt, dann zur Seite rennt und einen kleinen Bocksprung macht. Ich finde dies nicht schlimm, jedoch betritt sie meinen Bereich den ich nicht möchte, dass sie ihn ohne meine Erlaubnis betritt. Hast du eine Idee wie ich ihr zeigen könnte welches auch beim Spielen mein Bereich ist?

    Liebe grüsse Emma

    Antworten
    • Hallo liebe Emma,

      ich würde sie konsequent aus meinem Bereich herausschicken, dazu kannst du auch gerne eine Gerte als Verlängerung deines Arms und für eine größere Reichweite nutzen. Es geht nicht darum dein Pony damit zu schlagen, sondern einfach etwas mehr Reichweite zu haben um deinen Raum abzugrenzen. Danach würde ich sie so lange bewegen, bis sie wieder konzentriert zuhört und du mit ihr arbeiten kannst (oder du bereit bist mit ihr zu spielen).
      Vielleicht hilft es auch, wenn sie vor eurer eigentlichen Arbeit ein bisschen Zeit hat sich auszutoben…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  34. Hallo Christina,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich bin mir zurzeit sehr unsicher was das ganze Thema Respekt angeht. Ich habe eine RB, die vom Charakter her recht dominant und auch dickköpfig ist. Meine Trainerin sagt mir dann oft, dass ich mich „durchsetzen muss“. Konkret ich soll die Gerte stärker einsetzen. (Ich hatte jetzt schon mehrfach die Schwierigkeit, dass meine RB beim Longieren den Abstand nicht einhält und nach innen kommt). Ich frage mich dann oft ob das dem Pferd nicht weh tut wenn man die Gerte so stark einsetzt. Meine Trainerin meinte, dass es nicht anders gehen würde. Ich frage mich allerdings schon oft ob das für mich der richtige Weg ist. Wenn meine Trainerin übernimmt und mir zeigt wie es ihrer Ansicht nach geht, dann macht meine RB das zwar alles aber ich frage mich schon was für eine Art Respekt das ist.. für mich sieht das manchmal mehr nach Einschüchterung aus. Das ist eigentlich nicht die Art Beziehung, die ich mit dem Pferd haben möchte.
    Ich fand die Hinweise und Tipps in deinem Beitrag sehr hilfreich 🙂

    Antworten
    • Um dein Pferd auf Abstand zu halten brauchst du keine Gerte …. Machst du keine Bodenarbeit ? Respekt gewinnst du am Boden … Hast du den nicht gehörst du nicht in den Sattel… Das sage ich dir als Reitbeteiligung einer dominanten Stute die sich nicht Mal führen ließ.

      1. Führen lernen ( Pferd geht hinter dir und überholt dich nie, steht wenn du stehst und geht los wenn du los gehst)

      2. Longieren lernen (rausschicken des Pferdes kann man schon mit der Ende der Longe die man kreisförmig dreht -vor deinem Körper in Richtung Pferd). An der Longe muss deine RB auf deine Körpersprache und deine Stimme hören. Klappt das … Dann reitest du.

      Eine Gerte benutze ich nie als Strafe … Eine Gerte sowie Sporen sind Hilfsmittel die unnötig sind … Und in den falschen Händen und unter Frust/Zorn jede Beziehung kaputt machen. Ich bin keine Wendy-Öko Reiterin.. und ja meine RB hat mich anfangs nach Strich und Faden verarscht …longieren war unmöglich ohne steigen… Rumdrehen und stur stehen bleiben oder rückwärts gehen.

      Eine Gerte wäre für mich das letzte Mittel welches man nur einsetzen sollte wenn das Pferd den Reiter angreift … Und selbst dann …sry ist der Mensch schuld..

      In deinem Fall ist schon die Trainerwahl fragwürdig.
      Dann scheinst du entweder die Körpersprache nicht richtig einzusetzen oder keinen Respekt am Boden verdient zu haben.

      Glaub mir ich weiß wie anstrengend das ist. Meine RB hat mich monatelang verarscht und abgeworfen… Seit ich mir den Respekt erarbeitet habe bekommt sie sich vorbildlich bei mir.

      Antworten
    • Huhu =)

      Ich kann deine Bedenken gut verstehen, das ist auch für mich nicht die Art, wie ich mit Pferden zusammenarbeiten möchte… Ohne deine RB an der Longe zu sehen ist es natürlich immer schwer etwas zum Thema zu sagen, aber vielleicht hat sie auch einfach Probleme sich auf der Kreislinie zu biegen und kommt deshalb nach innen. Zum Thema biomechanisch gutes Longieren und Gymnastizierung kann ich den Longenkurs von Babette Teschen sehr empfehlen: https://www.babette-teschen.de/longenkurs-co/

      Wenn es tatsächlich ein Respektsproblem ist, dann würde ich das auch nicht erst an der Longe, sondern schon beim Führen und täglichen Umgang angehen (wenn du einen Roundpen hast auch mit freiem Training dort). Respekt erarbeitet man sich in jeder Sekunde, die man mit dem Pferd zusammen ist, und nicht erst in der Reitstunde, das vergessen viele Reiter 🙂

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  35. Hallo , zu aller erst: Ich finde deine Seite klasse und man kann hier s8 viel lernen! Ich habe jedoch eine Frage : Ich hab seit ungefähr 3 Monaten eine rb. Er ist ziemlich bockig, d.h. er lässt sich schwer antraben, bleibt einfach stehen und ist extrem triebig auf dem Platz. Galoppieren ist auch schwer. Nach innen gehen und sich gegen mich stellen tut er auch öfters. Allerdings gab es auch schon Tage an denen er das alles nicht gemacht hat ,wo das galoppieren sogar klasse funktioniert hat, aber das kommt auch eher selten vor. Seine Besitzerin sagt er testet mich und ich soll ihn auch mal doller mit der Geräte anticken. Aber das mache ich eben nur sehr ungern und es muss doch auch einen anderen Weg geben , sich durchzusetzen und sein vertrauen zu bekommen , außer durch die gerte. Mir kommt das nicht ganz richtig vor. Hast du Tipps was ich tun kann? Ich hoffe du kannst mir weiter helfen!
    LG Tinara

    Antworten
    • Vertrauen und Respekt erarbeitet man sich immer am Boden. Da spreche ich aus Erfahrung mit meiner RB.

      Wenn er das nur bei dir macht dann solltest du der Besitzerin glauben und dich auch mal durchsetzen.

      Die Stute die ich nun seit knapp 2 Jahren reiten darf hat mich am Anfang Blut schwitzen lassen… die Zuneigung allein reicht nicht…den Respekt brauchst du.

      Die Besitzerin will sicher nicht, dass du deine RB verprügelst…aber wenn er sich darauf einschießt, dass er es mit dir machen kann, dann werdet ihr kein Team.

      Wenn er nicht in die nächste Gangart wechselt wenn du ihm dazu die Hilfe gibst bleibt dir nur: einmal kräftig die Beine ran und wenn das nicht reicht die Gerte.
      Glaub mir das wird er dir nicht übel nehmen.

      Ich persönlich nutze die Gerte beim Reiten gar nicht..ist auch nicht mehr nötig seit ich mich am Boden und von oben durchgesetzt habe. Ich habe die Gerte bei meiner RB lediglich ein paar mal beim Reiten mitführen müssen da sie starken Respekt davor hat.
      Lass dir wenn du da unsicher bist erstmal zeigen wie du sie benutzt…denn sie ist kein Schlagstock sondern ein Hilfsmittel und ja auch mal dafür da um den Pferd auf faire Art und Weise zu sagen dass DAS gerade nicht in deinem sinn ist

      Antworten
    • Hallo liebe Tinara,

      ich kann mich da C.P. nur anschließen, wenn das Pferd extrem triebig ist, muss man auch mal eine deutlichere Ansage machen – sonst lernt das Pferd ja nur noch mehr, dass es nur lange genug „bockig“ sein muss, damit du aufgibst und es in Ruhe lässt. Zum Thema abgestumpfte, triebige Pferde habe ich hier einen Artikel: https://herzenspferd.de/ostwind-4-aris-ankunft/ und hier ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=OzVnhsr86XQ in denen ich erkläre, wie man sie wieder feiner machen kann. Die Gerte einzusetzen bedeutet ja nicht, dass man wie ein Wahnsinniger auf das Pferd einschlägt. Besser du setzt sie mal gezielt ein und das Pferd reagiert, statt dass du ständig Dauertreiben musst – das ist für das Pferd auch nicht gerade angenehm.
      Ansonsten hilft natürlich auch Bodenarbeit um die Kommunikation mit dem Pferd zu verfeinern und sich seinen Respekt zu erarbeiten. Auch hier geht es nicht um Druck und Gewalt, sondern um eine klare, konsequente und faire Führung 🙂

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  36. Uuii, wenn ich einige Kommentare hier lese, haben viele aber gar nichts kapiert.
    Ein Pferd das „bockig“ und triebig auf dem Platz ist, mal zeigen, wer das sagen hat und durchsetzen?😞
    Vielleicht macht ihm ja schlichtweg die Arbeit auf dem Platz keinen Spaß!
    Ums innere Bein biegen, Hufschlag Figuren, Galopp usw.
    Vielleicht fällt es ihm auch einfach nur schwer, das zu leisten, was von ihm verlangt wird.
    Und er wird trotzdem weiter dazu gezwungen, weil du es so willst.
    Ich hab eine Irish Cob Stute, die sich mit Dressur Arbeit auf dem Platz richtig schwer tut.
    Man soll doch auch drauf achten, ob das Pferd in der Lage ist, zu leisten, was man verlangt.
    Ist mein Pferd nicht.
    Darum wird Gymnastik vom Boden aus gemacht und ausgeritten.
    Wir sind beide damit zufrieden.

    Antworten
    • Das meine ich auch damit, dass Respekt immer gegenseitig geschenkt werden muss – also auch vom Reiter dem Pferd gegenüber =)
      Schön, dass du deiner Sute nur das abverlangst, was sie auch leisten kann!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
    • Hallo Christina!
      Ich habe eine Reitbeteiligung auf einem 8jährigen Isländer.
      Er hat eine Marotte, die es mir mittlerweile unmöglich macht, mit ihm zu arbeiten:
      Er -bleibt plötzlich-nach 2 Runden-sowohl unter dem Sattel als auch an der Longe -stehen. Stumpf. Reaktion auf NICHTS.
      Ich meine damit den Versuch, ihn rückwärts zu richten oder seitwärts zu bewegen.
      Auf die Gerte ( maßvoll eingesetzt) reagiert er nicht.
      Ich sitze irgendwann ab. Dann kann ich ihn führen. Kein Problem. Wenn ich wieder aufsitze, geht er nicht los.

      Wenn er beim Longieren stehen bleibt, gehe ich zu ihm und führe ihn und schicke ihn rückwärts. Das geht. Da geht er auch mit.
      Sobald ich in die Mitte gehe, bleibt er wieder stehen.

      Er ist ein wenig ungehorsam auch im Umgang-sprich, er will beim Führen überholen, zieht, bleibt beim Putzen nicht stehen und schnappt ab und zu .
      Das korrigiere ich immer direkt.

      Neben der Besitzerin reitet noch ein anderes Mädchen den Isländer.
      Er heißt übrigens Loki.
      Bei den Anderen hat er das auch gemacht.
      Ab und zu macht er es dort immer noch.

      Ich bin total fertig.
      Anfangs habe ich gedacht, das wird schon-bleib ruhig und beharrlich-aber es wird immer schlimmer.
      Ich habe nun die RB abgegeben.
      Was mache ich bloß falsch?

      Antworten
      • Hallo liebe Antje,

        leider kann ich per Ferndiagnose nicht wirklich etwas dazu sagen, ich sehe euch ja nicht und könnte dann nur raten. In solchen Fällen empfehle ich immer direkte Unterstützung vor Ort – meistens muss man da nämlich Sekundengenau auf das Verhalten von Pferd und Mensch reagieren und passend korrigieren. Wenn er es bei der Besitzerin auch macht, könnte es ja auch in ihrem Interesse sein da vielleicht mit einem Trainer dran zu arbeiten =)

        Liebe Grüße,
        Christina

        Antworten
  37. Mit dem Führen handle ich das mittlerweile so, dass meine Hand, genauer gesagt mein Zeigefinger und mein Daumen, einen Kreis um den Strick bilden, dass ich im Falle eines Falles immer zu greifen kann, aber meine RB sich trotzdem frei bewegen kann.

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

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Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd. Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer fair & pferdefreundlich.