Angst beim Reiten: so kannst Du damit umgehen!

Dieser Artikel enthält werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!

Vor einigen Monaten habe ich einen Artikel über die Angst beim Reiten geschrieben.

Noch heute bekomme ich wöchentlich Emails von Lesern zu diesem Thema – es scheint also Vielen wirklich auf der Seele zu brennen. Grund genug für mich, mich noch einmal mit der Angst beim Reiten zu befassen.

Dieser Artikel versteht sich als Ergänzung zu meinem ersten Artikel – wenn Du den noch nicht gelesen hast solltest Du das unbedingt nachholen. Ich möchte hier eine Art des inneren Umgangs mit Angst (egal in welcher Situation) vorstellen, die mir immer sehr gut hilft.

Ich bin natürlich kein Psychologe, deshalb ist das eine ganz persönliche Zusammenfassung und muss nicht bei jedem funktionieren. Wenn Deine Angst extrem ist und Du regelrechte Panikattacken hast, solltest Du vielleicht professionelle Hilfe suchen (zum Beispiel bei einem Mental Trainer).

Keine Lust zu lesen? Dann schau Dir hier mein Video zum Thema an:

Die Angst beim Reiten akzeptieren

Wir Menschen neigen dazu, Dinge und Gefühle in „gut“ und „schlecht“ zu sortieren. Angst gehört dabei für die Meisten eindeutig zu den schlechten Gefühlen. Wir wollen sie nicht, sie ist unangenehm und wird bekämpft.

Aber je stärker wir die Angst bekämpfen, desto mehr konzentrieren wir uns auf sie und desto stärker wird sie. Wir kämpfen gegen uns selbst.

Die meisten Leser schreiben mir, dass sie „vom Kopf her“ sehr wohl wissen, dass ihre Angst (größtenteils) irrational ist. Aber – und hier kommt die Krux – man kann die Angst nicht „wegdenken“. Auch endlos darüber reden bringt in der Regel nur bedingt etwas. Im schlimmsten Fall steigert man sich sogar noch mehr in die Angst hinein. Man denkt nur noch über die Angst nach und gibt ihr somit immer mehr Raum im eigenen Leben. Das sollte man unbedingt vermeiden.

Was also tun?

Für mich ist der erste Schritt, einfach mal zu akzeptieren, dass die Angst da ist, ohne sie zu bewerten oder wegdrücken zu wollen. Lass die Angst zu, spüre sie und sieh sie Dir an.

Im zweiten Schritt kannst Du laut beschreiben wie Du Dich fühlst, oder es aufschreiben. Das schafft innere Distanz. Wenn man Angst hat, hat man meist nur noch einen „Tunnelblick“ und nimmt außer dem, was einem Angst macht, nur noch wenig wahr. Durch das Reden und sich innerlich distanzieren, kann man diesen Tunnelblick oft etwas erweitern. Stell Dir vor Du bist ein Wissenschaftler und erforschst Deine Angst ganz neutral.

Im dritten Schritt ist es dann an der Zeit, das zu tun, wovor Du Angst hast. Die Angst wird immer noch da sein! Du hast Dich aber hoffentlich ein bisschen distanziert und weißt, dass Du trotz Deiner Angst handeln kannst. Und das solltest Du dann auch tun – die Angst kann nur verschwinden, wenn Du Dich ihr stellst und das tust, was diese Angst auslöst.

Durch Vermeidung der Situation wird die Angst in der Regel nur noch größer! Sie kann nur verschwinden, wenn Du die Situation wieder und wieder durchlebst und spürst, dass Dir nichts geschieht. Das ist unangenehm – aber nicht so unangenehm, wie es ist, ständig mit der Angst zu leben.

Du musst da nicht alleine durch. Wie im ersten Artikel über die Angst beim Reiten beschrieben, kannst und solltest Du Dir Unterstützung suchen.

Mache Dir einen „Trainingsplan“

Dinge, vor denen man Angst hat, schiebt man nur allzu gerne vor sich her. Mach dir deshalb einen verbindlichen Plan, wann Du Dich Deinen Ängsten stellst.

Es ist auch wahnsinnig motivierend, wenn man nach ein paar Wochen im Notizbuch zurückblättert und sieht, wie weit man schon gekommen ist.

Setze Dir mehrere kleine Ziele und belohne Dich, wenn Du sie erreicht hast (zum Beispiel mit einer schicken neuen Reithose oder einem hübschen Halfter für’s Pferd). Die ersten Ziele sollten dabei leicht zu erreichen sein, damit Du auch ein Erfolgserlebnis hast.

Ersetze Horrorvostellungen durch Positives

Jeder, der schon einmal Angst vor etwas hatte kennt ihn: den Film im Kopf. Man malt sich plötzlich die größten Horrorszenarien aus – je länger man Zeit hat, desto schlimmer wird es.

Versuche diese Horrorszenarien ganz bewusst in positive Bilder umzuwandeln. Stelle Dir also nicht vor, wie Dein Pferd unter Dir buckelnd wegläuft und Du hinfällst und Dich verletzt, sondern stelle Dir in so viel Detail wie Du nur kannst vor, wie Du Dich auf Dein Pferd setzt, eine Runde durch die Halle reitest und wieder absteigst (zum Beispiel). Wichtig ist, dass Du Dich richtig darauf konzentrierst und Dir das gute Gefühl vorstellst.

Vergiss nicht zu atmen

Ich mache schon länger regelmäßig Yoga. Dort lernt man ganz bewusst zu atmen und seinen Körper zu entspannen.

Der Atem kontrolliert den Körper und auch den Kopf.

Für jemanden, der ruhig und bewusst atmet, ist es ziemlich schwer Angst zu haben. Wenn ich aufgeregt bin oder Angst habe, versuche ich mich für ein paar Minuten zurückzuziehen und atme einfach ganz bewusst tief ein und aus. Du kannst dabei auch zählen, wie viele Sekunden Du ein- und wie viele Du ausatmest – manchmal braucht das Gehirn eine Aufgabe um sich abzulenken.

Bei den Pferdefreunden gibt es hier einen schönen Artikel darüber, wie man Anspannung wegatmet.

Fazit

Wie bei jeder anderen Angst ist es auch bei der Angst beim Reiten wichtig sich ihr zu stellen. Das muss man nicht alleine tun, aber man sollte es auch nicht zu lange vor sich her schieben. Je länger man wartet und je mehr man darüber nachdenkt, desto höher ist die Gefahr, dass man sich in die Angst hineinsteigert und sie immer mehr wächst.

Um nochmal „meine“ drei Schitte der Angstüberwindung zusammenzufassen:

  • Die Angst akzeptieren
  • Sich von der Angst distanzieren
  • Sich der Angst auslösenden Situation stellen

Lesetipp: Auf Pferdespiegel.com gibt es einen tollen Artikel darüber, wie man mit Hypnose Ängste bekämpfen kann. Unbedingt lesen!

Wie gehst Du mit Angst um (es muss gar nicht die Angst vorm Reiten sein)? Schreibe Deine Tipps in die Kommentare!

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

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25 Kommentare

  1. Ich selber hatte mal einen üblen Reitunfall. Danach war mir ein braves Pferd geholfen. Viel wichtiger finde ich dass man einen Reitlehrer hat, der einem Vertrauen gibt. Der sich drauf einlässt und einem Mut macht und Verständnis für die Angst hat. Hierzu hatte ich auch schon mal einen kleinen Bericht bei mir im Blog, vielleicht hat mal jmd Lust und Zeit ihn zu lesen http://pferdewiese.com/angst-nach-einem-reitunfall/

    Antworten
    • Da bin ich ganz bei dir, ein geduldiger und einfühlsamer Reitlehrer ist Gold wert (und nicht nur wenn man Angst hat)!

      Antworten
  2. Ich habe erst mit 17 Jahren mit dem Reiten angefangen. Da ist man sich schon bewusster, was für Kräfte wirken und wie irre man doch eigentlich ist, sich auf ein Tier von der Größe zu setzen. 😀 Ich hatte sehr unregemäßig Reitunterricht dank Lehre usw.! 2011 folgte der erste Reitunfall mit diversen Prellungen, Schädelhirntrauma, Platzwunde, Schürfwunden und gequetschtem linken Arm (zw. die Pferdebeine sollte man nicht kommen!). Nach sechs Wochen folgte der nächste Sturz. Diverse Prellungen-ich fühlte mich wie 100, und gebrochener Finger. Dank super lieber Schulis und verständnisvoller RLin galoppierte ich nach einem Jahr wieder super gern.
    12/15 wieder gefallen, kurz zwei Mal hintereinander von meiner RB im Gelände. Ich würde gern Springen, aber habe Angst. Angst vor dem Unausweichlichen und Nichts-dagegen-machen-können. Nun habe ich noch einen Bandscheibenvorfall hinter mir. Da reitet die Furcht um den Rücken zusätzlich mit. Ich weiß nicht, ob es schon viel besser wäre, wenn ich ein eigenes Pferd und öfter zum Reiten kommen würde…ich arbeite dran und versuche mit einer Freundin und einem Schuli ins Gelände zu gehen-Angstbewältigung. LG

    Antworten
    • Oh wow, da hast du aber wirklich schon einiges mitgemacht! Meine Hochachtung, dass du trotzdem dranbleibst, das würden glaube ich nicht viele machen… Ich drücke dir fest die Daumen, dass es bald besser wird und du in Zukunft nicht mehr so viel Pech hast!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  3. Danke für den Artikel – werde das mal Probieren! 🙂
    Bei mir ist es eine komische Situation! Ich hatte eine RB und die war eher wild und bin dann mal von ihr getreten worden und hatte Glück im Unglück, lag 3 Wochen im KH mit einen Leberriss – hätte jedoch schlimmer ausgehen können was mir später erst bewust geworden ist! Dann gab es noch einen sturz mit diesen Pferd wo ich die komplette Kontrolle verloren hatte!
    Jetzt reite ich ein braves Schulpferd er ist wirklich ein Traum! Jedoch muss ich für eine Prüfung springen und ich hatte früher bin das letzte mal vor 3 Jahren gesprungen keine Angst davor! Doch jetzt hab ich so eine Angst, meine Lehrerin sagt das ich nicht mit ganzen Herzen dabei bin und das er das spürt und ich somit schon 2x gestürzt bin jedoch nix tragisches passiert! Aber dieses blöde Ansgtmonster kommt immer plötzlich hervor und mischt sich ein! :/
    Danke für den Beitrag – gibt mir Mut das man mit solchen Situationen nicht allein ist und das man es akzeptieren bzw überwinden kann! 🙂
    Liebe Grüße Iris

    Antworten
    • Hallo liebe Iris,

      ein Leberriss ist ja schon eine heftige Sache! Ich kann total gut verstehen, dass du da unsicherer geworden bist…
      Beim Springen bin ich auch nicht der Held, das traue ich mich nur, wenn das Pferd völlig sicher ist und ich einfach nur „Beifahrer“ bin 😉

      Ich drücke dir fest die Daumen (und bin mir sicher), dass du das schaffst!

      Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Prüfung,
      Christina

      Antworten
  4. Hallo,
    habe gerade deinen Artikel gelesen und muss sagen: „Schade, dass ich ihn nicht früher entdeckt habe.“
    Ich hatte auch lange Zeit Angst. Nicht nur vor dem Reiten, sondern auch vor`m Satteln. Grund dafür ist, dass meine Reitbeteiligung sich am Anbindeplatz einmal so sehr erschreckt hat, dass sie sich den Strick (mit dem ich sie vieeel zu lang angebunden habe) um den Sattel gewickelt hat. Durch den unglaublichen Druck, den sie da auf den Rüken und die Beine haben musste, konnte sie sich so gut wie nicht mehr bewegen. Gott sei Dank habe ich den Haken vom Halfter schnell aufbekommen und sie war dann wieder frei. Und das alles nur, weil ich sie getrenst und gesattelt mit dem Halfter um den Hals stehen gelassen habe, nur weil ich die Handschuhe vergessen habe.
    Seither war das Satteln ganz schlimm, aber das Reiten eben auch. Bei meinem ersten Ausritt lag ich im Dreck. Auch das war ein Angst-Grund.
    Ich habe dann erst mal zwei Monate aufgehört mit Ausreiten und viel Bodenarbeit und Schrecktraining gemacht. Als die Besitzerin mir dann angeboten hat, sie suche sich jemand anderes für`s Ausreiten und ich bin dann „nur“ noch die Pflegebeteiligung, war der Fall klar: Ich MUSS wieder auf`s Pferd!!
    Mit viel Überwindung hat es dann auch geklappt. Ich habe zwar immer mal wieder ein mulmiges Gefühl, aber die Stute gibt sich große Mühe und mir viel Vertrauen, auch wenn es eigentlich andersrum sein sollte 😀

    Antworten
    • Hallo liebe Bianca,

      super, dass du dich überwunden und wieder auf’s Pferd getraut hast! =)
      Manchmal braucht man einfach auch einen kleinen Schubser um sich seinen Ängsten zu stellen… Und wenn deine Stute noch so nett auf dich aufpasst klappt das bestimmt bald auch wieder völlig angstfrei =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  5. Ja diese fiese Angst, kommt immer wieder mal vorbei! Vor 2 Jahren hat mich mein Rb-Pferd, heut mein Schatz :), bei Aufsteigen abgeladen. Hart gefallen und trotzdem wieder aufgestiegen, in dem Moment hatte ich keine Angst, aber die nächsten Tage, Wochen hatte ich Angst vorm Aufsteigen. Diese Angst hab ich wieder in den Griff bekommen.
    Heuer bin ich im Sommer gestürzt mit ihm im Gelände, er bekam Panik und ich war machtlos. Es ist nicht viel passiert, aber ich habe richtig Angst, da ich weiß, dass er draußen keine Lebensversicherung ist, da er die ersten Jahre in seinem Leben kein ausreiten kannte.
    Ein guter Bekannter und auch Reitlehrer, hat mich vor 2 Wochen überredet auf eine Schrittrunde, hatte am Anfang richitg Angst…Schnappatmung, Schweißhände, aber es wurde nach einigen Minuten besser, trotzdem ist sie immer noch da, aber auch diese werde ich wieder überwinden.

    Antworten
    • Hallo liebe Alexandra,

      ja, solche Erfahrungen brennen sich ein, ich kenne das auch. Aber du hast es schon einmal geschafft und du wirst es wieder schaffen, da glaube ich fest dran! Mit etwas Zeit und Geduld – und netten Bekannten 😉 – geht das.

      Liebe Grüße und alles Gute,
      Christina

      Antworten
  6. Vor 8 Wochen hatte ich einen schlimmen Sturz von einer jungen Stute, Trümmerbruch im Ellenbogen, der arm war komplett ausgekugelt und 3 Bänder gerissen. Nach einer langen Operation konnten die Ärzte den arm wieder herstellen.
    Den arm kann ich immer noch nicht richtig bewegen.
    Zudem hab ich angst davor, dass ich angst haben könnte wieder aufs Pferd zu steigen.
    Meine Reitbeteiligung habe ich vor 1 Woche das erste mal wieder longiert, in 4 Wochen will ich versuchen wieder aufs Pferd zukommen.
    Leider ist der Gedanke daran nicht so angenehm.

    Antworten
    • Hallo liebe Jenny,

      das klingt ja wirklich übel! Ich wünsche dir eine gute und schnelle Besserung!
      Mach dich – wenn es geht – nicht jetzt schon verrückt, sondern lass das einfach mal auf dich zukommen. Kein Druck! Wenn du 8 Wochen brauchst, bis zu wieder aufsteigst, stört das auch niemanden. Vielleicht ergibt es sich ja mal spontan, dass du dich für ein paar Minuten draufsetzt.

      Liebe Grüße und viel Erfolg,
      Christina

      Antworten
  7. Hey Christina 😊Ich bin 11 Ich habe eine 17. Jährige RB und bin echt zufrieden 👍🏻 Ich habe jetzt Cavaletti und hatte vor 2 Tagen meine erste Cavaletti Stunde. Wir sind in einer kleinen Abteilung (5 Personen) über Stangen und Cavalettis getrabt und es war echt gut . Jetzt mein PROBLEM: Ich sollte einen kleinen Pacur einzeln meistern und so bin ich angetrabt um zu beginnen. Schließlich wollte ich über die erste Stange traben, doch meine RB (Dusty ) hat gebuckelt . Ich weiß von dem Mädchen , das ihn auch mag Springen nicht so gerne mag und er da öfter mal buckelt. Ich kann mich nicht so gut halten wenn er buckelt.
    Ich möchte es vermeiden , dass er buckelt und Spaß am Springen hat (Ich weiß das man das nicht erzwingen kann) Aber vielleicht hast du ja ein paar Tipps?!
    Ich würde mich total über eine Antwort freuen ☺️
    Liebe Grüße
    Jolie

    Antworten
    • , das ihn auch *reitet , dass er Springen nicht so mag

      Antworten
    • Hallo liebe Jolie,

      dass du auf Buckeln keine Lust hast kann ich total gut verstehen, das ist wirklich nicht schön!
      Ich würde zuallererst mal mit dem Besitzer von Dusty sprechen und überprüfen lassen, dass er keine Verspannungen oder Schmerzen hat und der Sattel passt. Oft kommt Buckeln nämlich daher und dann kann man so viel trainieren wie man will, wenn dem Pferd was weh tut wird es nicht damit aufhören.
      Ansonsten würde ich (vielleicht mit Hilfe des Besitzers oder einer Reitlehrerin) mit Dusty vom Boden aus gemeinsam über die Stangen springen und ihn nach jeder Stange loben (wenn es passt auch mit Leckerli) – natürlich nur, wenn er nicht dabei gebuckelt hat! Das kannst du auch anfangs in ganz kurzen Einheiten machen, vielleicht nur ein, zwei mal gut und ohne zu Buckeln über die Stange und dann gleich zur Belohnung aufhören. So könnte man ihm mit der Zeit beibringen, dass es gar nicht so schlimm ist über die Stangen zu gehen und es sich für ihn sogar lohnt.
      Aber wie gesagt: zuerst muss klar sein, dass er keine Schmerzen hat wenn er über die Stangen geht!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  8. Bei dem Artikel fällt mir auch eine nette Anekdote ein. Vor einiger Zeit kam eine Mutter mit ihrer Tochter zu uns in den Laden. Die Tochter wollte unbedingt Reiten, hatte jedoch tierisch Angst. Sie hatte bis dato einige Schnupperstunden gemacht, wollte unbedingt weiter machen… aber immer wenn es kurz davor war, hat sie die Angst gepackt.
    Wir sind ein wenig ins Gespräch gekommen und ich habe ihr einiges erzählt. Unter anderem auch, dass man immer achtsam sein muss. Und wenn man das macht und vernünfitge Sicherheitsausrüstung trägt, man beim Reittraining keine Angst haben muss. Habe ihr dann einen Reithelm gezeigt, mit pinken Herzen und einem Pferdchen drauf. Sie hat sich sofort verliebt. Als die beiden einieg Wochen später in den Shop kamen erzählte mir die Mutter, dass das Kind keine ANgst mehr hat, sobald sie den pinken Helm auf dem Kopf hat.
    Unglaublich was so eine kleine unbdeutende Sache ausmachen kann!

    LG
    Michi

    Antworten
    • Hallo Michi,

      das ist eine wirklich schöne Geschichte! So leicht kann es mit ein bisschen Einfühlungsvermögen sein =)

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  9. Der Artikel ist so schön und passend geschrieben. Ich hatte wahnsinnig viel Angst alleine schon vor dem Aufsteigen. Ich bin dann in einen exzellenten Reitstunde gekommen indem ich auf einen Reitlehrer getroffen bin der sich voll und ganz auf mich eingestellt hat. Er hat die Ängste akzeptiert und mich stetig gefördert aber auch gefordert. Wenn die Angst zu groß wurde bin ich trotzdem nicht abgestiegen sondern habe mit seiner Unterstützung weiter gemacht. Das Grandiose daran ist bis heute dass er mich zwar versteht aber immer auch weiter fordert und genau einschätzen kann was er mir zumuten kann. Oft komme ich dabei auch über meine Grenzen. Aber es ist ein phantastisches Gefühl immer weiter voran zu kommen. Ich habe eine 100%ige Vertrauensbasis zu dem Lehrer aufgebaut die noch nie enttäuscht wurde. Diese 100%ige Verlassenkönnen ist für mich unabdingbar um weiter zu kommen. Ich kann es manchmal kaum glauben wie weit ich schon gekommen bin. Jetzt steht nur noch der Galopp an. Aber das werde ich auch noch schaffen. Ich kann daher nur jeden ermutigen auch weiterhin Wege und einige Umständlichkeiten auf sich zu nehmen um den richtigen Stall und den richtigen Lehrer zu finden. Dann kann man wirklich viele wunderbare Glücksmomente erleben.

    Antworten
    • Hallo liebe Anja,

      das klingt nach einer absolut perfekten Kombination: Verständnis, aber auch fordern. Schön, dass du so einen tollen Reitlehrer gefunden hast und solche Fortschritte machst!

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  10. Ich reite jetzt seit einem Jahr ungefähr und momentan lahmen zwei Schulpferde bei uns im Stall. Deswegen haben wir immer neue Pferde die wir dann eben auch reiten müssen (ich bin jetzt nicht die beste Reiterin..). Und das eine Pferd wirkte so brav am Anfang die ganze Zeit, bis es dann einmal durchgegangen ist und dann mehrere Runden am Stück galoppiert ist. Ich saß zum Glück nicht drauf, sondern eine aus meiner Reitgruppe, die aber glücklicherweise nicht runtergefallen ist. Ich bin auf einem anderen großen Pferd geritten, auf dem ich das letzte Mal als ich es geritten bin fast runtergefallen bin :/. Ich hab jetzt immer panische Angst das das Pferd durchgeht und ich runterfallen und Versteigerung dann auf dem Pferd immer total und dadurch wird das Pferd dann eher noch schneller :/. Das geht dann soweit das ich schon Anfang hab überhaupt anzutraben.. aber ich kann einfach nichts dagegen machen, ich bin generell ein sehr ängstlicher Mensch.. ich bin ja nichtmal runtergefallen oder so, ich hab nur immer Angst das es passieren könnte. Und ich werde diese Angst einfach nicht los..

    Antworten
    • Hallo liebe Hannah,

      ich würde da als Erstes mal mit deiner Reitlehrerin drüber sprechen und sie bitten, dir nur brave Pferde zu geben, damit du wieder Vertrauen und Sicherheit entwickeln kannst. Ansonsten könnte dir vielleicht auch Mentaltraining helfen um mit deiner Angst besser umzugehen: https://herzenspferd.de/angst-beim-reiten-mentaltraining/

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  11. Hallo 🙂
    vielen Dank für die beiden tollen Artikel!
    Ich glaube, das wird jetzt ein bisschen länger… Versuche es kurz zu machen :$
    Wir haben vor 4 Jahren eine 5-jährige Paint-Stute gekauft. Hoch gelobt, „fertiges Reining-Turnierpferd“ (mit 5 -.- !!!), „Familienpferd“ (Kopf und Körper völlig kaputt 🙁 ..)… Hätten wir sie da nicht genommen, hätte sie eine ehrgeizige Turierreiterin gekauft, wo sie in der gleichen Maschienerie wieder gelandet wäre. Charakterlich ein Schatz, werde sie nie wieder hergeben! Nur leider eben auf übelste Art zu Schande geritten. Durch ihre frühere „Ausbildung“ war sie vor allem einfach nur aufs Rennen aus, um bloß nicht bestraft zu werden. Da ging dann aber die Post ab. Beim Angaloppieren machte sie solche Riesensätze und Luftsprünge (klar alles hakelig und unausbalanciert), dass mir nach so einiger Zeit das Herz raste, nur beim Gedanken daran. Früher kannte ich das gar nicht von mir. Ich bin in solchen Situationen auch nie runtergefallen (wenn, dann immer ganz entspannt ohne Sattel, wenn sie sich erschrocken hat :D). Ich glaube, das war einfach diese absolut unrunde, schnelle Bewegung (Jungpferd eben, war mir damals mit 14 noch nicht so klar..), die irgendwie angsteinflößend war.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Dank unserer „neuen“ Trainerin (seit 2 Jahren), die mir und damit gleichzeitig auch der Maus neues Selbstvertrauen gegeben hat, wurden wir beide nahezu komplett geheilt und rocken die Reitbahn 😀 Ist einfach genial, sie läuft (zumeist:D) an den Hilfen und ist, wie ich, einfach psychisch losgelassen.

    Nun zu dem eigentlichen Problem…
    Im Herbst fange ich eine Ausbildung zur Pferdewirtin Service und Haltung in einem sehr großen und bekannten Gestüt weit weg von zu Hause an. Dort gibt es ausschließlich Warmblüter und auch wenn unsere Maus schon ziemlich sehr schwungvoll ist, sind diese gutgerittenen Tiere dann doch nochmal eine andere Nummer… Hatte vor kurzem den Genuss eines M-fertigen Hannoveraners und das war schockierend. Der Trab war absolut nicht sitzbar gewesen (erstmal ja kein Wunder :D)… Auch wenn ich, was unsere Maus angeht, nun alles hinter mir lassen konnte (Yehaa :D), bekomme ich nun auf schwungvollen Warmblütern alte Verhaltenweisen wieder und übertrage das von früher so unbewusst. Brauche nur ans Aussitzen oder Galoppieren zu denken, sofort mach ich die Klammer, verspanne mich und bekomme ein rasendes Herz. Kein Wunder, dass mir die Pferdchen beim Angaloppieren davonschießen, was die Sache ja nicht einfacher macht… Ich reite dann sozusagen „mit dem Oberschenkel“ und habe natürlich nicht die geringste Chance ausbalanciert gescheite Hilfen zu geben. So dachte ich, ich melde mich beim örtlichen Reitverein an, um die Zeit noch schön zu üben, Großpferde einzurahmen. Dort bin ich die letzten Male einen absolut steifen und somit sehr unbequemen Wallach geritten, keine Chance der korrekten Hilfengebung, ich klemmig, war murks… Deshalb nun Longenstunde – total cool. Haben so einige falsche Bewegungsabläufe von mir enttarnen können und hab es wirklich erlebt, dass ich phasenweise auf diesem holprigen Herrn logelassen und entspannt sitzen konnte. Trotzallem lässt mich das Verkrampftsein nicht los, da reicht ein Schlenker oder Schnellerwerden und sofort – Klammer… Merkwürdigerweise habe ich das Problem auf spannigen bzw durchgehenden Pferde nicht. Das Tier dort ist bis jetzt jede Stunde durchgegegangen (bzw. hat es versucht) und da war ich immer super entspannt und lache sogar währenddessen – wie um alles in der Welt passt das zusammen? Es sind wirklich die Momente, wo „ich“ sage – okay, Aussitzen. oder – okay, Angaloppieren, wo mein Kopf einen solchen Mist verzapft. Körperlich geht das alles, wenn ein Kopf einfach mal leise ist 😀 Gibt es da irgend einen Weg aus diesem Teufelskreis?

    Lieben Dank schonmal im Vorraus und Entschuldigung für die Länge…

    Antworten
    • Hallo liebe Lily,

      ich würde mich da an deiner Stelle glaube ich erst mal nicht so verrückt machen (ich weiß, einfacher gesagt als getan). Das Sitzen der schwungvollen Pferde ist zu großen Teilen auch einfach Übungs- und Gewöhnungssache – wenn du in deiner Ausbildung täglich viele solcher Pferde reitest (und es vielleicht noch mit Sitzstunden kombinierst) kommt das automatisch. Ich kann total verstehen, dass du am neuen Gestüt direkt alles perfekt machen und gut sitzen möchtest, aber versuch dir ein bisschen den Druck zu nehmen und die Sache entspannt anzugehen. Bis Herbst hast du ja noch ein bisschen Zeit zum Üben, die würde ich nutzen um so viel wie möglich zu reiten und mich an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Dann wird das schon!
      Ich persönlich unterbreche „Gedankenteufelskreise“, indem ich mir ein fettes, rotes Stoppschild vorstelle und „Stop!“ denke – und zwar immer, wenn sich meine Gedanken verselbständigen. Du kannst auch versuchen die inneren Negativfilme in Positivfilme umzuwandeln und durch sie zu ersetzen. Das kann man richtig üben und funktioniert dann auch ganz gut. Hier kann ich das Buch „Reiten mit inneren Bildern“ von Tuuli Tietze sehr empfehlen: http://amzn.to/2dtDM9F*

      Ganz liebe Grüße,
      Christina

      Antworten
  12. Hallo an alle hier,
    bin durch meine Reitlehrerin auf diese Seite gekommen und einfach nur begeistert!!
    Zum Thema Angst beim Reiten habe ich (leider) meine ganz eigene Erfahrung gemacht aber ich habe draus etwas gelernt.
    Angst ist sehr oft nicht die richtige Defintion des Gefühls und ich finde hier ganz wichtig da wirklich zu unterscheiden.
    Ein Reiter mit echter, richtiger Angst vor Pferd und reiten hat meiner Meinung nach nichts im Sattel verloren.
    ( ja, ich höre euch empört aufschreien!! ist aber meine Meinung )
    denn diese herrlichen Fellnasen sind lebendige Seizmographen und spüren also diese Angst, sie überträgt sich aufs
    Pferd und die Folgern können schlimm sein.
    Aber ängstlich zu sein und dadurch unsicher etwas falsch zu machen, runter zu fallen oder was auch immer ist eine
    andere Sache und hier kann man definitiv MIT HILFE!! dran arbeiten und diesen Zustand auch durchaus erfolgreich überwinden.
    Voraussetzung ist aber hier ein Pferd, dass das abkann denn mn strahlt diese Unsicherheit aus ob man will oder nicht UND die Pferde merken auch das.
    Nach einem sehr schweren Reitunfall mit mehrfachen Brüchen der HWS, mehreren Rippen mit daraus resultierender Verletzung der Lunge sowie akutem Pneumothorax, incl. 5 Tage im Nirwana kann ich defintiv dazu etwas sagen.
    Nachdem der Arzt am Schluß der ersten Behandlungsphase grünes Licht für den Reitsport gab, bin ich erst mal in eine Art Duckstellung gegangen. Jeder hat genervt „reitest Du wieder“ oder „ich würds lassen“ u.v.m.
    Ich habe mich in mein Inneres Kämmerlein zurückgezogen und Pro + Contra genau durchdacht.
    Ja, ich war total verunsichert aber ich liebe die Pferde und das Reiten…
    Mit viel Geduld, gnadenloser Ehrlichkeit mir selbst gegenüber, einem vertrauten Pferd, einem neuen Pferd,
    einer absoluten Spirzenreitlehrerin, meinen Freunden, Reiterkameraden, meiner Familie und einem eisernen Willen und noch mehr Selbstdisziplin habe ich den Weg zurück auf den Rücken der Pferde geschafft.
    Echte Angst wäre garantiert hierbei nicht ohne Folgen geblieben, aber meine Unsicherheit, die auch noch heute ab und zu da ist, wenn auch nur kurz, habe ich dennoch gut überwunden und überwinde sie manchmal noch neu.
    Mit richtiger Angst würde ich nicht mehr im Sattel sitzen.
    Bei Interesse schreibe ich gerne ausführlicher zum Geschehen, lasst es mich einfach wissen.
    Danke fürs Lesen.

    Antworten
    • Hallo liebe Eleonore,

      vielen Dank für deine Gedanken und dass du deine Geschichte mit uns teilst!
      Ich sehe das auch so wie du, jemand mit wirklich panischer Angst oder Panikattacken sollte nicht auf’s Pferd sondern erst mal ohne Pferd an seiner Angst arbeiten. Manchmal lässt sich auch solch eine Angst genug abschwächen um dann irgendwann mit (einem ruhigen, verlässlichen) Pferd daran zu arbeiten…

      Liebe Grüße,
      Christina

      Antworten

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Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd.
Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und
Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer
fair & pferdefreundlich.

Christina

Christina

Vor über 30 Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Pferd. Seitdem habe ich viel erlebt und gelernt, hatte Erfolge und Misserfolge, bin gestürzt und wieder aufgestiegen.
All diese Erfahrungen und mein Wissen aus vielen Jahren mit unterschiedlichsten Pferden teile ich hier mit Dir – natürlich immer fair & pferdefreundlich.